Wobbler fangen Fische – das ist längst kein Geheimnis mehr. Doch seit die Ersten ihrer Art in den 60er Jahren einen kommerziellen Siegeszug feierten, hat sich viel verändert. Auch preislich! Christian Siegler fragt sich, ob die teuren Wobbler ihr Geld wirklich wert sind und besser fangen.

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Modernen Wobblern sieht man ihren stolzen Preis von teilweise über 20 Euro nicht auf den ersten Blick an. Oder doch?

Wobbler sind schon geniale Köder. Sie imitieren perfekt ein Beutefischchen, wir können sie in unterschiedlichsten Gewässertiefen anbieten und es gibt unzählige Farben. Die ersten Wobbler wurden aus Holz, später dann aus Balsaholz gefertigt und es gibt sie heute noch. Als Klassiker schlechthin gilt der Rapala Original Floater. Der kleine, schwimmende Kunstfisch wurde in den 1930er Jahren entwickelt und ist einer der erfolgreichsten Spinnköder überhaupt – bis heute. Doch seitdem ist die Entwicklung dieser Spinnköder immer weiter gegangen und neue Materialien haben Einzug gehalten.

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Echter Klassiker: Der Rapala Original Floater

Eine neue Generation

Balsaholz alleine dient schon längst nicht mehr als einzige Grundlage zum Wobblerbau – mittlerweile sind die meisten Modelle aus Kunststoff. Heute zählen die inneren Werte: Tungstenkugeln, Magnete und Metallschienen kommen zum Einsatz. Es gibt einige unterschiedliche Systeme, wie zum Beispiel das „Magnet Weight Transfer System“ oder das „Magnet Securing Moving System“, bei denen es unter anderem um Gewichtsverlagerung und ein perfektes Schwebeverhalten (Suspending) geht. All das hat die moderne Wobblergeneration.

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Weitwurfsysteme mit Schienen, Gewichten und Kugeln katapultieren die neuen Wobbler auf große Distanzen


Durch diese ausgeklügelten Systeme lassen sich besonders die kleinen Wobbler fürs Forellen- oder Barschangeln weit und sehr genau werfen. Einige Modelle haben Schienen im Inneren, auf denen ein Gewicht läuft, das beim Werfen in den Hinterleib des Wobblers rutscht. Dadurch verlagert sich sein Schwerpunkt und der Köder zischt förmlich durch die Luft. Sobald er im Wasser ist und sein Spiel beginnt, rutscht das Gewicht auf der Schiene wieder nach vorne und der Wobbler kann seinen unregelmäßigen, verführerischen Lauf ausüben. Eine ähnliche Funktion erfüllen schwere Tungstenkugeln, die in Kammern im Körper der Wobbler nach vorne und hinten rollen können und die Flugeigenschaften beeinflussen.

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Kugeln im Inneren sorgen nicht nur für verführerischen Sound, sondern auch für weite Würfe

Es gibt Köder mit drei unterschiedlichen Kugelsorten im Körper. Kleine, leichte Plastikkügelchen im Kopfbereich sorgen für einen hellen Sound. Eine schwere Tungstenkugel bringt Gewicht und einen dumpfen Klang und eine bewegliche Kugel in einer länglichen Kammer sorgt für eine Gewichtsverlagerung beim Wurf.

Fangen sie wirklich besser?

Doch haben diese „Spielereien“ wirklich Auswirkungen auf unsere Fänge? Ich für meinen Teil kann dies mit einem deutlichen JA beantworten. Seitdem sich einige dieser Hightech-Köder in meiner Box befinden, haben sich meine Fänge deutlich verbessert. Besonders beim leichten Forellenangeln machen sich die Wurfsysteme und die genaueren Würfe bemerkbar. Wobbler aus Balsaholz müssen mit einem höheren Kraftaufwand geworfen werden – darunter leidet oft die Genauigkeit. Ein Modell mit Tungstenkugeln oder Schienensystem lässt sich mit recht wenig Druck sehr genau werfen. Im Flug verhält sich der Wobbler absolut stabil, fast wie ein Dartpfeil. Ein weiterer Pluspunkt ist das stabile Laufverhalten. Besonders in schnell fließenden Gewässern ist es wichtig, dass der Strömungsdruck unsere Köder nicht aus der Laufbahn wirft. Oft habe ich bei älteren oder günstigeren Modellen erlebt, dass sie in eine Richtung aus- und dadurch die Wasseroberfläche durchbrechen. Das sieht alles andere als natürlich aus – auf Bisse warten wir dann lange. Und auch, wenn die Fische zickig sind, ist ein schwereloser Wobbler, den wir still in der Gefahrenzone stehen lassen können, Gold wert!

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Diese schicke Bachforelle konnte dem Highend-Wobbler nicht widerstehen

Ich bin überzeugt von der neuen Generation und gebe deshalb auch einige Euros mehr für einen guten Wobbler aus! Wie sieht das bei Euch aus? Setzt Ihr auch auf Highend-Wobbler und wo liegt Eure Preisgrenze?
 
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Müsste ich mal versuchen. Was mich stört ist, dass auch den High-End Wobblern der Hängertod nicht ersparrt bleibt :D
 
Hallo,

mit Forellenwobblern kenne ich mich jetzt nicht so gut aus. Bei Hechtwobblern liegt meine Preisgrenze bei etwa 15 Euro (wobei das jetzt nicht dogmatisch ist).
Der beste Hechtwobbler den ich je hatte, ist der Salmo-Warrior, nicht gerade ein Flug-Wunder, 50 Meter ist etwa die Obergrenze, aber von den Fangergebnissen her unerreicht. Preislich war er im Mittelfeld. Leider wird der seit 3 Jahren nicht mehr gebaut. Habe mir aber einen Vorrat angelegt. Falls es wo noch Restposten gibt,
so kann ich empfehlen zuzuschlagen.

Petri Heil

Lajos
 
Ich hab natürlich auch ein paar teurere Modelle, aber die fisch ich nicht. Bei meinen Gewässern könnte ich alternativ auch einfach pro Spot n zwei Euro Stück ins Wasser werfen, das käm in etwa hin.

Hab mir vor n paar Jahren über Ali nen Sack voll bestellt, das Stück zu 1-2€.
Klar, da warn lauftechnisch n paar Nieten dabei, aber insgesamt immer noch weeeeesentlich günstiger als den etablierten Marken 20€ für ein simples Spritzgussteil mit Warenwert 0,50€ zu geben.
 
Also 10€ für einen guten Wobbler finde ich ok. Ich kaufe gerne gebraucht. Da kann man gute Schnapper machen. Teilweise ungefischt. Was ich nicht verstehe, ist das viele das Zeug in der Vitrine haben und die Teile gar nicht fischen.
 
Ein Wobbler soll doch einen Beutefisch, einen der kurz vor dem Abnibbeln steht imitieren. Das tut ein schudiger, billiger Wobbler, der irgendwie läuft, doch viel eher, als einer der ganz toll und teuer seine Bahnen zieht? Oder!?
 
Mehr als 9 Euro habe ich bisher für einen Forellenwobbler nicht ausgegeben. Die meisten in meiner Köderbox kosteten um die 5 Euro. Das letzte Mal habe ich bei meinem Händler einige Illex Wobbler bemerkt, die um die 15 Euro kosteten, habe mir damals aber lieber eine Handvoll GuFis gekauft :laugh2
Christian, könntest Du ein paar von den teuren Superwobbler nennen. Ich bin nämlich neugierig geworden und vielleicht gönne ich mir einen um zu sehen ob er wirklich bedeutend besser ist.
 
Ein Wobbler soll doch einen Beutefisch, einen der kurz vor dem Abnibbeln steht imitieren. Das tut ein schudiger, billiger Wobbler, der irgendwie läuft, doch viel eher, als einer der ganz toll und teuer seine Bahnen zieht? Oder!?
Nicht unbedingt. Ein Wobbler, der bei Strömungsdruck oder dem geringsten Zug seitlich abkippt und an der Oberfläche dreht, fängt einfach nix. Und auch die teuren Wobbler ziehen nicht einfach nur gerade ihre Bahnen, sondern haben so ihre Eigenheiten im Laufverhalten. Manche laufen bei harten Schlägen im Zickzack-Kurs, andere zittern in den Pausen leicht nach unten oder steigen sachte, Kopf voran, nach oben... Aber der Fangerfolg liegt oft am Angler selbst und seiner Art und Weise, die Köder zu führen.

Christian, könntest Du ein paar von den teuren Superwobbler nennen. Ich bin nämlich neugierig geworden und vielleicht gönne ich mir einen um zu sehen ob er wirklich bedeutend besser ist.
Also den EINEN Superwobbler gibt es natürlich nicht. Im Forellenbereich habe ich aber so meine Erfahrungen mit sehr vielen Modellen gemacht.
In kleinen Bächen ist mein absoluter Favorit der Illex Tiny Fry 50. Aber auch der Lucky Craft Pointer 48 oder der Illex Chubby sind eine Bank! An größeren Flüssen fische ich den Illex Squirrel 61 sehr erfolgreich. An Talsperren und Stillgewässern vertraue ich auf den Lucky Craft Pointer DD 65 oder den Illex Squirrel 67.
Aber der Markt ist echt riesig und es gibt eine Menge anderer guter Wobbler, die im Grunde genommen genauso gut arbeiten, wie die hier genannten. Und zur Ehrenrettung muss ich auch mal drei "gewöhnliche" Wobbler nennen, die ich wirklich immer dabei habe und die mir schon so viele Fische brachten. Nämlich den Rapala Original Floater in 5 oder 7 cm, den Rapala X-Rap in 6 cm und die Ugly Duckling Wobbler.
 
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Ich bin kein Wobblerist, deshalb die Frage.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du mit einem Wobbler, der ordentlich läuft (eben so, wie er sollte) besser fängst, als mit einem, der sich überschlägt...
Aber an Deiner Theorie ist schon was dran. Nicht umsonst hat Rapala Wobbler mit speziellen, gebogenen Tauchschaufeln gebaut, die unkontrolliert ausbrechen, auch wenn man sie einfach nur einkurbelt... Das soll dem Angler die teils komplizierte Köderführung abnehmen. Und auch beim Schleppen ist das genial! Scatter Rap heißt die Serie.
Also ich kurbele meine Wobbler auch nur höchstselten monoton durchs Wasser. Bei mir spielt sich sehr viel mit der Rute ab. Kurze, hochfrequente Schläge, Pausen, längere Züge usw. Twitchen eben. Das geht übrigens auch mit Rapala Floatern sehr gut! Auch wenn's eigentlich keine Twitchbaits sind!
Aber mit Wobblern, die ihre Bahn nicht halten, geht's gar nicht...
 
Ich erinnere mich da halt am einen Irland Aufenthalt 1998... da hatte ich einen nachgebauten Kwik Fish, ein Werbegeschenk, dabei. Pinkfarben und sowas von verbaut. Aber genau dieses Trumm fing, wie sonst kein anderer Köder. Hechte und sehr gute Barsche bombten auf dieses hässliche Teil, dass es eine Wonne war. Und er ist den ganzen Urlaub keinen viertel Meter gerade gelaufen, so wie er sollte, bis er dann leider in einem abgesoffenen Baum sein Ende fand.
 
Nicht unbedingt. Ein Wobbler, der bei Strömungsdruck oder dem geringsten Zug seitlich abkippt und an der Oberfläche dreht, fängt einfach nix.

Erzähl das meinem besten Rapfenköder :D
Während die teureren Modelle, insbesondere Oberflächenläufer mit dem schönsten Walk-the-dog-Verhalten wenig bringen, fängt das eiernde Ding, das nur rotiert wesentlich besser.
Zumindest bei mir :)
 
Hachja, ich glaube jeder kennt einen Angler der schonmal mit einem umgebauten Kronkorken die tollsten Rekordhechte rausgeholt haben will. Ich glaub die Wahrheit liegt eher irgendwo dazwischen. Muss halt in erster Linie den Fisch überzeugen und nicht den Angler :hay
Ich kauf auf jeden Fall kein teures Japan-Hightech Zeug mehr. Hab zu viel versenkt in meinem Anglerleben
 
Ja klar, den einen hässlichen Vogel, der alle anderen in den Schatten stellt, den gibt's wohl. Aber die Regel ist das eher nicht. Da könnte man ja auch Karpfenanglern gleich erzählen, dass die Viecher auf Mais oder Teig beißen! So ein Quatsch :D:roflmao
 
Gute Wobbler wie der Zalt oder eines der zahlreichen, bewährten Rapala Modelle sind ihr Geld eindeutig wert. Hochwertige Wobbler sind i.d.R. besser lackiert und bringen ihre charakteristischen Laufroutinen mit. Wenn man dann weiß, wann man welches Modell einsetzen sollte, fängt man natürlich deutlich besser. Ich fische mittlerweile überwiegend Wobbler und alles was unter diese Kategorie fällt, weil mir das Feedback in der Rute einfach mehr Spaß macht als ein Gummifisch. Hinzu kommt die Vielfalt durch die unterschiedlichen Auftriebsverhalten schwimmend, suspending und sinkend, sowie die Unterschiede durch der Tauchlippen wie Crankbaits, Hybrid-Swimbait, Twitchbaits und Jerkbaits. Ich brauche sicher nicht 10 verschiedene Farben aber je unterschiedlicher die Silhouette und der Lauf, umso eher finde ich genau den Köder, auf welchen der Zielfisch in der jeweiligen Angelsituation anspringt.
 
die überschrift des artikels ist auch falsch gewählt. weil teuer muß nicht high tech sein.
und teuer auch nicht qualitativ hochwertig !
bei umgelabelten billigen china wobblern ,die hier teuer verkauft werden , schon mal gar nicht.

fakt ist , die mit weitwurf und magnetsystemen versehenen wobbler sind auch in china nicht für 0,50 -1,00 euro zu bekommen .werden aber dort oder in korea produziert .

you get what you pay for . hohe qualität ist ab einem bestimmten preis ehrensache .

ich importiere wobbler mit magnet oder kugel weitwurfsystemen lieber ohne versandkosten für 5-6 euro selbst,(z.b.Bearking ) dann tut das versenken eines verbrauchsartikels nicht so weh. und weil das einkaufen so schnell und unproblematisch geht, hab ich gerade mit rabattpreis 7 stk wobbler mit magnetsystem für 24,50 euro gekauft. das geht dann auch zollfrei über die bühne und landet direkt im briefkasten. in DE bekomme ich genau 1 mit porto !


also quintessenz : man muß für qualität immer etwas mehr bezahlen. aber man muß nicht dort kaufen, wo durch aufgeblasene werbung und marketing, die ware kaum bezahlbar ist.
 

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du mit einem Wobbler, der ordentlich läuft (eben so, wie er sollte) besser fängst, als mit einem, der sich überschlägt...
Aber an Deiner Theorie ist schon was dran. Nicht umsonst hat Rapala Wobbler mit speziellen, gebogenen Tauchschaufeln gebaut, die unkontrolliert ausbrechen, auch wenn man sie einfach nur einkurbelt... Das soll dem Angler die teils komplizierte Köderführung abnehmen. Und auch beim Schleppen ist das genial! Scatter Rap heißt die Serie.
Also ich kurbele meine Wobbler auch nur höchstselten monoton durchs Wasser. Bei mir spielt sich sehr viel mit der Rute ab. Kurze, hochfrequente Schläge, Pausen, längere Züge usw. Twitchen eben. Das geht übrigens auch mit Rapala Floatern sehr gut! Auch wenn's eigentlich keine Twitchbaits sind!
Aber mit Wobblern, die ihre Bahn nicht halten, geht's gar nicht...
Der Scatter Rap hat mir schon einige schöne Forellen gebracht thumbsup Ich habe außerdem einen Wobbler der total schief nach recht läuft. Aber das verdammte Ding ist äußerst fängig :)
 
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