Sinnvoller Besatz? Karpfen und Regenbogenforellen

Kochtopf

Chub Niggurath
ihr wollt jetzt wirklich in allen Gewässer nur sich selbst erhaltende Bestände ?
keinen Fisch zusätzlich zum Rausfangen?
Anglerzahl am Bestand ausgerichtet?
Das ist das Ziel?

Also, mir wäre es recht. Ich überlege mit dreimal ob ich eine Fisch entnehme während andere eben wie die Geier alles abkloppen vom Miniplötz bis zur Meterhechtmutti, so eine Regelung würde vielleicht zum verantwortungsvolleren Umgang mit den Beständen erziehen
 

fishhawk

Well-Known Member
ihr wollt jetzt wirklich in allen Gewässer nur sich selbst erhaltende Bestände ?
keinen Fisch zusätzlich zum Rausfangen?
Anglerzahl am Bestand ausgerichtet?
Das ist das Ziel?

Falls du mich mit einschließt, definitiv nein .

Ich hab lediglich geschrieben, dass ich nicht möchte, dass alle Gewässer regelmäßig mit Satzkarpfen/ReBo etc. zugeschüttet werden.

suum cuique soll Cato der Ältere immer gesagt haben, die deutsche Übersetzung lasse ich im Gedenken an die deutsche Geschichte mal bewusst weg.

Ich hätte keine Einwände, wenn ein Verein überwiegend Put-and-Take Gewässer für die betreffende Klientel vorhält, aber einige wenige Gewässer könnte man doch wohl karpfen/rebofrei halten und etwas nachhaltiger bewirtschaften.

Für die Klientel, die nicht jeden Tag mit 3 Karpfen oder 4 Forellen nach Hause gehen muss, damit sich Karte rentiert, sondern lieber dezent auf Schleie, Rotfeder oder anderen heimische Arten angelt und auch Schneidertage locker wegstecken würde, gibt es in den großen Vereinen in unserer Gegend leider kaum noch geeignete Gewässer.

Wenn man Glück hat, die richtige Leute kennt und ein paar Jahre Wartezeit einkalkuliert, kann es aber in kleineren Vereinen klappen.
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
ich schließe mal niemand ein oder aus;-)))
nur war das so für mich die Tendenz in der Diskussion und die wollte ich hinterfragen oder besser mal richtig klären.
Ich gebe für mich selber zu , dass ich diesbezüglich recht unschlüssige bin -
zwischen dem Anspruch/Wollen Fische zu fangen (wozu auch immer , da ist auch c&r nur ein Mäntelchen) und naja gesunder Umwelt u. gesunden selbsterhaltenden Beständen
 

Laichzeit

Well-Known Member
ihr wollt jetzt wirklich in allen Gewässer nur sich selbst erhaltende Bestände ?
keinen Fisch zusätzlich zum Rausfangen?
Anglerzahl am Bestand ausgerichtet?
Das ist das Ziel?
Nicht wirklich. Man sollte immer zulassen und unterstützen, was an natürlichem Aufkommen möglich ist (das ist oft mehr als man vermutet). Ohne Besatz geht es aber in vielen Gewässern nicht und da ist es auch richtig mit Besatzfischen gegenzusteuern. Besatz mit fangfähigen Fischen ist meiner Meinung OK, solange es den anderen Arten nicht übermäßig zur Last geht.

Ich gebe für mich selber zu , dass ich diesbezüglich recht unschlüssige bin -
zwischen dem Anspruch/Wollen Fische zu fangen (wozu auch immer , da ist auch c&r nur ein Mäntelchen) und naja gesunder Umwelt u. gesunden selbsterhaltenden Beständen
Das ist nicht unbedingt eine entweder/oder Frage.;)
 

Lajos1

Well-Known Member
Genau das dachte ich auch... kann nicht funktionieren. ggf in Großgewässern alla Bodden usw...

Hallo,

na, dann will ich mal ein Beispiel geben. Betrifft zwar jetzt den Hechtbesatz, tangiert aber das Thema trotzdem in Punkto selbsterhaltende Bestände.
Wir (Verein) haben u. A. seit 1966 einen etwa 30 Hektar großen Baggersee. 1968 kam die Vorstandschaft auf den Gedanken, da ein Zandergewässer daraus zu machen. Es wurden 10 Jahre keine Hechte besetzt, sondern als Raubfisch nur Zander. 10 Jahre lang waren die jährlichen Fangergebnisse in etwa wie folgt: 120 - 150 Hechte und 5-20 Zander. Die Hechte hatten die Alterspyramide quer durch, von 50 cm (damaliges Mindestmaß) bis 120 cm hoch. Das Gewässer vertrug also einen Aderlass von bis zu 150 Hechten jährlich, ohne dass dies einen Einfluss auf den nächstjährigen Bestand hatte. Bestimmt wurden auch noch einige verangelt, da zu dieser Zeit ja noch viel mit Köderfischen gefischt wurde. Nach 10 Jahren brach man den reinen Zanderversuch wieder ab und setzte auch wieder Hechte. Das Fangergebnis bei den Hechten blieb das gleiche wie ohne Besatz, 120 - 150 Hechte im Jahr. Die Zahlen sind auch repräsentativ, da in dieser Zeit so ziemlich jeder maßige Fisch entnommen wurde.
Heute kann man die Zahlen nicht mehr vergleichen, da die Entnahmepraxis doch eine andere ist. Das Gewässer ist aber auch heute noch ein Spitzen-Hechtgewässer.

Petri Heil

Lajos
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

gesunden selbsterhaltenden Beständen

Wird man bei Karpfen/ReBo in deutschen Gewässern eher selten finden.

Muss man schon unterscheiden, ob man Besatz zur Unterstützung der Reproduktionsfähigkeit autochthoner Bestände meint oder reines Put-and-take.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Zitat von angler1996:
ihr wollt jetzt wirklich in allen Gewässer nur sich selbst erhaltende Bestände ?
keinen Fisch zusätzlich zum Rausfangen?
Anglerzahl am Bestand ausgerichtet?
Das ist das Ziel?

Mir geht es genau wie fishhawk auch nur darum, dass Refos und vor allem Karpfen nicht hemmungslos und in großer Anzahl besetzt werden.
Zumindest bei einzelnen Fischarten, wie dem Hecht den ich bevorzugt befische, geht es an meinem Gewässer auch auf, Entnahme ohne nach zu besetzen.
Dort wurden noch nie Hechte besetzt und in den dreißig Jahren wo ich nun dort angle ist mir nie ein Bestandsrückgang aufgefallen?
Jeder kann dort seinen täglichen Küchenhecht entnehmen, wenn es denn sein muss auch drei davon!
Und dies wird auch reichlich getan.
Es gibt keine zahlenmäßige Fangbeschränkung, auch nicht für Gastangler!
Ich behaupte mal, da steht alle 15m entlang der Ufer sone Fritte und im Freiwasser schwimmen, natürlich gemäß einer gesunden Alterspyramide zahlenmäßig weniger, die Großen, bis hin zu Rekordgewichten.
Bis auf die letzen drei Jahre, wo ich nur noch selten am Wasser war, hatte ich im Schnitt immer einen von einem Meter + und ca. 80 von den Kleinen (60-80cm) jährlich, was mir dann auch reicht.(ich release ca. 95%)
Das der Verein aber jährlich etwa acht Zentner Zander besetzt (fangfähige Größen) und die dann im großen Ganzen verschwinden, juckt mich nicht, wenn sie denn glücklich damit sind?
Früher als dort noch gebaggert wurde hat sich auch der Zander reproduziert, seit dem aber das Wasser immer klarer wurde ist dies wohl vorbei, aber es wird dennoch wacker weiter besetzt.

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Früher als dort noch gebaggert wurde hat sich auch der Zander reproduziert, seit dem aber das Wasser immer klarer wurde ist dies wohl vorbei, aber es wird dennoch wacker weiter besetzt.

Dann würde m.E. eben auch nur ein Besatz mit fangfähigen Größen wirtschaftlich Sinn machen, wenn es denn überhaupt sein muss.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
Hallo,

na, dann will ich mal ein Beispiel geben. Betrifft zwar jetzt den Hechtbesatz, tangiert aber das Thema trotzdem in Punkto selbsterhaltende Bestände.
Wir (Verein) haben u. A. seit 1966 einen etwa 30 Hektar großen Baggersee. 1968 kam die Vorstandschaft auf den Gedanken, da ein Zandergewässer daraus zu machen. Es wurden 10 Jahre keine Hechte besetzt, sondern als Raubfisch nur Zander. 10 Jahre lang waren die jährlichen Fangergebnisse in etwa wie folgt: 120 - 150 Hechte und 5-20 Zander. Die Hechte hatten die Alterspyramide quer durch, von 50 cm (damaliges Mindestmaß) bis 120 cm hoch. Das Gewässer vertrug also einen Aderlass von bis zu 150 Hechten jährlich, ohne dass dies einen Einfluss auf den nächstjährigen Bestand hatte. Bestimmt wurden auch noch einige verangelt, da zu dieser Zeit ja noch viel mit Köderfischen gefischt wurde. Nach 10 Jahren brach man den reinen Zanderversuch wieder ab und setzte auch wieder Hechte. Das Fangergebnis bei den Hechten blieb das gleiche wie ohne Besatz, 120 - 150 Hechte im Jahr. Die Zahlen sind auch repräsentativ, da in dieser Zeit so ziemlich jeder maßige Fisch entnommen wurde.
Heute kann man die Zahlen nicht mehr vergleichen, da die Entnahmepraxis doch eine andere ist. Das Gewässer ist aber auch heute noch ein Spitzen-Hechtgewässer.

Petri Heil

Lajos

Servus,

bei deinem Beispiel geht das gut. 30 Ha Wasserfläche ist auch schon ne Menge. In unserer Region sind zw 0,5 - 12ha eher die Regel. Wobei die meisten Vereine eher Kleingewässer zw. 1-2 ha bis 10ha haben. Die wenigen Ausnahmen mit Gewässern über 20ha laufen ganz anders - sind dann keine reine Put & Take Gewässer. Die klassische Gretchenfrage Hecht oder Zander stellt sich inzwischen bei vielen Vereinen gar nicht mehr. Die Gewässer klaren eigentlich durch die Republik immer mehr auf - da stetzt sich der Hecht eher durch.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Dann würde m.E. eben auch nur ein Besatz mit fangfähigen Größen wirtschaftlich Sinn machen, wenn es denn überhaupt sein muss.
Ja klar, aber der Witz ist, es werden kaum welche wieder gefangen.
Ich vermute das die ebenfalls reichlich vorhandenen Waller da ihren Anteil haben?
Aber wie gesagt, das ist mir egal und selbst das verheizte Geld spielt bei dem Verein keine Rolle, irgendwo muss das ja wieder raus, was zwei Fischerfeste jährlich in die Kasse spülen!

Jürgen
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Bewirtschaftung muss sich immer an die lokalen Gegebenheiten des jeweiligen Gewässern anpassen, wenn sie langfristig erfolgreich sein will.

Pauschalieren kann man da wohl nur wenig.

Fangfähige Fische reinschmeißen und möglichst schnell wieder rausfangen funktioniert aber fast überall.

Ob das dann auch überall so sein muss, da streiten sich eben die Geister.
 

fishhawk

Well-Known Member
Deshalb ist gleich metzgen bei wahrscheinlich allen Maßfischbesätzen außer Karpfen die wirtschaftlichere Option.

Ich stimme dir zwar grundsätzlich zu, aber dazu muss man sie halt erst mal fangen.

Scheint bei Taxidermist ja eben nicht der Fall zu sein. Da wird zwar besetzt, aber nicht gefangen.

Aus diesem Grund hat mein Stammverein z.B. den Schleienbesatz in den Fließgewässern gestoppt.

Da betrug das Fanggewicht zuletzt nur noch ca. 5% - 10% des Besatzgewichtes. Also werden diese Schleien jetzt in die geschlossenen Gewässer besetzt, wo die Quote deutlich höher liegt. Je nachdem wie lange im Winter Eis drauf ist.
 

fishhawk

Well-Known Member
Mit gleich metzgen meine ich wenn der Besatz an den See geliefert wird.:whistling

Hallo,

also wer möchte kann sein Limit gleich am Besatzfahrzeug abholen und nur der Rest wandert dann noch ins Wasser?

Ich hab mich tatsächlich auch schon gefragt, wie viele Leute von dem Vorschlag begeistert wären.

Als Antrag bei der Versammlung würde ich das aber nicht stellen wollen. :)
 

Taxidermist

Well-Known Member
Mit gleich metzgern meine ich wenn der Besatz an den See geliefert wird.:whistling

Ich hab das auch genau so verstanden!
Also wenn der Besatz angekündigt ist, treffen sich alle Mitglieder am Vereinsheim, Plastiktüte im Anschlag und dann ist Fischausgabe.
So verschwinden dann auch keine 6-8 Zentner sündhaft teurer Zander, auf nimmer wiedersehen.
Trotzdem glaube ich das die Kollegen sauer wären, wenn ich sowas vorschlagen würde, also lass ich das mal lieber sein.

Ich meine gerade beim Zander sind Besatzaktionen sowieso heikel, da kann auch schon mal eine ganze Charge umkippen, sobald sie im Gewässer landen.
So geschehen vor Jahren, an einem Baggersee bei Bensheim.
Damals haben Taucher die Angler darauf aufmerksam gemacht;
"Da liegen überall auf dem Grund tote "Hechte" rum"!
Nach der Aufforderung doch mal einen dieser "Hechte" mit nach oben zu bringen, kam dann ein toter Zander zum Vorschein und der gesamte restliche Zander Besatz lag tot aufm Gewässergrund.

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Mir scheint es da ganz andere Grundlagegen der Betrachter zu geben, die sich hier kreuz und quer beißen weil sie von ganz verschiedenen Dingen schreiben.
Die Meisten scheinen eher kleine Angelteiche und P&T vor Augen zu haben, bewirtschaftet von einigen Anglern.
Da wird besetzt bis auch der unfähigste Angler seine Fische fängt.
Da ist der Kormoran auch kaum ein Problem, da es ja fast alles P&T Fische sind.
Teilweise so klein das man Kormorane gar vertreiben oder schießen kann.

Aber es gibt auch viele Angler die in großen Vereinen sind die ganz anders wirtschaften.
Leider sind die heute übel vom Kormoran betroffen, weil Ihre nutzbaren Übschüsse nun kaum noch da sind.
Lange konnte man Probleme, mit dem Besatz von Brut oder Setzlingen ausgleichen, nun funktioniert das heute kaum noch.
Der Besatz z.B mit K2 oder S2 wird dort nicht mehr groß.
Erst wenn man probeweise mal Vogel-sicher besetzt, staunt man wie die Fänge explodieren und sogar wieder Schleiennachwuchs da ist.
Man besetzt zwar ungleich weniger Fische, aber die Gewichtsmenge bleibt und oh Wunder... die normalen Angler entnehmen die auch.
Ich weiß nicht ob so vielen klar ist wie wenig Fisch die Angler heute abseits der P&T Angelgewässer fangen.
Ich würde mal sagen in meiner Ecke kann man sie mit einzelnen P&T Karpfen, Schleien oder R.F sehr glücklich machen, die meisten wären froh so etwas einmal im Jahr zu fangen.
Das was die meisten im Jahr fangen, isst eine Familie an 1-3 Tagen mit Beilagen.
Wobei die aber unter 40 Gewässser mit gut 1000 ha zu wählen haben und gar nicht so unzufrieden sind.
Aber wenn 6000 Angler in Relation zu vielleicht 15 Forellen (2 R.F)10 Schleien und 130 Karpfen sieht ist das nicht so viel.
Da kann man dann jubeln wenn man 50 Scleien und 300 Karpfen erreicht.
Nicht das Alle aus Frust nur noch die lezten Hechte, Barsche und Zander mit Kunstköder befischen weil das ja auch viel
Tierschutzgerechter ist, vorrangig leckere Speisefischen nachzustellen.
Bei solche Wasserflächen kann man die Kormorane auch nicht mehr vertreiben, im Gegenteil zu diesen Flächen werden sie vertrieben und sollen dort in Ruhe gelassen werden.

Die Folge ist absehbar, es wird der P&T Anteil bei Besatz weiter steigen, der Staat will das so.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Das finde ich auch am Besten.
Wenn ein Verein mehrere Gewässer zur Verfügung hat, können Naturschutz und Angleraspekte verschiedener Richtungen berücksichtigt werden.
Z.B. ein Gewässer intensiv als Put und Take Gewässer bewirtschaften und den Rest aus Naturschutz und ökonomischen Gründen nur nachhaltig bis gar nicht besetzen.
Damit wäre evt. alle zufrieden gestellt.

Leider erhält man je nach Ideologie des GW entweder überall Karpfenbesatz oder nirgendwo etwas.

Die Beobachtungen von Bernd2000, dass vom Normalangler sehr wenig gefangen wird, bestätige ich. In der Regel sind 20 Spinnfischertouren je 4 Stunden notwendig, um nur einen maßigen Hecht zu erwischen. Das bei einem in der Nähe liegenden 30ha See ohne nennenswerte Entnahme durch Angler. Kormoran sei dank?
 
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