Sinnvoller Besatz? Karpfen und Regenbogenforellen

feederbrassen

immer wieder neu
Das Wohl aller dürfte wohl eher gegeben seien wenn man versucht möglichst viele Wünsche unter einen Hut bekommt. Und mit einem gewissen Augenmaß die Besatzmaßnahmen durchführt.
Da bin ich mit dir einer Meinung.
Aber das geht nicht immer, weil es das Gewässer und die Gegebenheiten einfach nicht zulassen.
Das ist eine reine Vernunftsache und daran hapert es.
Die Einsicht fehlt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Danielsu83

Well-Known Member
Da bin ich mit dir einer Meinung.
Aber das geht nicht immer, weil es das Gewässer und die Gegebenheiten einfach nicht zulassen.
Das ist eine reine Vernunftsache und daran hapert es.
Die Einsicht fehlt.

Das stimmt natürlich. Aber für die meisten Gewässer ist es durchaus möglich das man 90% irgendwie glücklich macht.
 

MarkusZ

Well-Known Member
Das stimmt natürlich. Aber für die meisten Gewässer ist es durchaus möglich das man 90% irgendwie glücklich macht.

Alle Gruppen im gleichen Gewässer glücklich zu machen, dürfte schwierig werden.

Viele Vereine haben aber mehrere Gewässer. Seltsamerweise werden die oft aber auch alle gleich bewirtschaftet. Da sehe ich schon Verbesserungspotential.
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
Auch wenn die Gewässerwarte ausgebildet sind muss das nicht zum wohle aller sein.
Allerdings haben sie dann meiner Meinung nach die Kurse umsonst besucht.
Aber selbst wenn der oder die Gw dem Idealismus folgen heißt das immer noch nichts.
Bestimmen tut meist der Vorstand ohne der Empfehlung der Gw zu beherzigen.
Und wir drehen uns weiter im Kreis. thumbsup

Mit der Aussage die Kurse hat man umsonst besucht macht man es sich meiner Meinung nach zu einfach. Es gibt im Verein einfach zu viele verschiedene Aspekte, die eine "Lehrbuchmäßige Bewirtschaftung" oft ausschließen. Sämtliche Bewirtschaftungsansätze sind ohne den Faktor "Angeln" ausgearbeitet. Man lernt im Kurs seeeeehr viele interessante Sachen, extremer Fraßdruck durch Kormoran und Fischotter wird allerdings nicht berücksichtigt. Was bringen einem die Empfehlungen, Satzschleien S2 mit 15cm zu besetzen, wenn dies nur Futter für die Preadtoren ist. Was bringen im Vereinsgewässer mit wenigen Hektar Zandersetzlinge, die 5 Jahre brauchen um in Richtung 60cm zu kommen, wenn durch die Angler viele 2 - 4 jährige schon verangelt werden bzw. der Fischotter zum Mittagessen vorbeischaut?
Es ist immer ein Mittelwert zwischen naturnaher Bewirtschaftung und Ertrag für die Angler zu suchen. Ohne genügend Angler können die Vereinsgewässer oft gar nicht gepachtet/abbezahlt usw. werden. Die Anzahl der dafür benötigten Angler ist aber um ein Vielfaches höher als die Zahl an Anglern, die das Gewässer auf natürlich Weise reproduziert bzw. durch Stützbesatz abgefangen werden kann.

Nochmal zu Thema Bewirtschaftung speziell für Vereinsgewässer, große Naturgewässer sind eine ganz andere Hausnummer: Ziel ist es doch trotz der geringen Größe ein Gewässer möglichst naturnah zu bewirtschaften und nur durch Stützbesatz in kleinen, anpassungsfähigen Größen das Fehlen von Laichmöglichkeiten usw. auszugleichen. Der Fraßdruck durch Otter und Kormoran sowie die Entnahme/Verangeln durch Angler lassen die Eigenproduktion des Gewässers pro Hektar und Jahr auf 5 - 10kg schrumpfen! Selbst ohne die negativen Einflüsse von Außen wird in den Lehrbüchern ein natürlicher Zuwachs von max. 100 kg an gesamter Fischbiomasse angegeben, in Baggerseen usw. beläuft es sich eher Richtung 50 kg (alles pro Hektar bezogen=.
Seitens des Fischereiverbands wird bei der Genehmigung der Erlaubnisscheine für Angler pro Jahreskarte eine jährliche Entnahme von 20 - 25 kg Fisch ausgegangen. D. h. es dürften pro Hektar max. 2 Angler eine Jahreskarte bekommen (nicht berücksichtigt ist hierbei der enorme Fraßdruck von Otter und Kormoran!!!). Auf 10 ha. Wasserfläche (ungefähr 8000 Euro Pacht+Gewässerpflege usw.) wären es also 20 Angler die das Gewässer befischen dürften, wenn es wie im Lehrgang vorgestellt bewirtschaftet wird. Welcher Verein bzw. Angler kann sich wie im erwähnten Beispiel 400 Euro / Angler nur für das Gewässer leisten?
Wenn ich also als Verein alleine für den Gewässerunterhalt usw. eine ums ca. 5fach höhere Anglerzahl benötige, kann man diese ja fast nur mit "billigen" Satzkarpfen und ein paar fangfähigen Raubfischen bei Laune halten.

Ihr seht schon, auch mit bester Ausbildung ist ein wahnsinniger Spagat für das ganze nötig und seitens der Landesverbände müssten die Konzepte der Gewässerbewirtschaftungen in Zeiten von Fischotter und Kormoran nochmals überdacht werden!
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
Kurzer Einwurf - wo gibt es denn bzgl. Besatzfragen großarig in D noch einen Wettbewerb zw. den Vereinen. In vielen Regionen (und ich höre viel aus anderen Bundesländern) platzen die Vereine aus allen Nähten. Vereine mit größeren Gewössern oder gar mehr als nur 2-3 Pfützen haben Wartelisten, da hat vlt. mein Sohn mal ne Chance.. oder seine Kinder ;)
 

Danielsu83

Well-Known Member
Kurzer Einwurf - wo gibt es denn bzgl. Besatzfragen großarig in D noch einen Wettbewerb zw. den Vereinen. In vielen Regionen (und ich höre viel aus anderen Bundesländern) platzen die Vereine aus allen Nähten. Vereine mit größeren Gewössern oder gar mehr als nur 2-3 Pfützen haben Wartelisten, da hat vlt. mein Sohn mal ne Chance.. oder seine Kinder ;)

Das dürfte stark von der Region abhängen. Ich bekomme primär mit das Vereine schrumpfen oder sterben. Beobachte aber aktiv vorallem NRW bzw. das Einzugsgebiet von unserem Verein. Wobei es uns ganz gut geht.
 

Fr33

Gummi Getier Dompteur
Ja mag sein ich komme aus der Frankfurter Ecke... also Ballungsgebiet und wenig gesegnet mit Baggerseen usw.
 

Kochtopf

Chub Niggurath
Ja mag sein ich komme aus der Frankfurter Ecke... also Ballungsgebiet und wenig gesegnet mit Baggerseen usw.
Offenbach tieferlegen und fluten fordere ich ja schon ewig
 

feederbrassen

immer wieder neu
Mit der Aussage die Kurse hat man umsonst besucht macht man es sich meiner Meinung nach zu einfach

Bevor das jetzt hier falsch rüber kommt lieber Kollege.
Mit umsonst besucht sind die jenigen gemeind die nur nach ihrem persönlichem Gusto handeln und es sind nicht die Kollegen gemeind die alles daran setzen es den leuten recht zu machen.
Persönlich fand ich die Kurse sehr Interessant und aufschlussreich.
Das dort gelrnte wollte ich auch weitestgehend umsetzen.
Damit stieß ich aber auf einen enormen Wiederstand seitens der Vereinsführung.
Ansonsten bin ich da ganz deiner Meinung.:)
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Vereine mit größeren Gewössern oder gar mehr als nur 2-3 Pfützen haben Wartelisten, da hat vlt. mein Sohn mal ne Chance.. oder seine Kinder

Ist bei uns unterschiedlich. Viele große Vereine mit ner relativ großen großen Gewässerpalette nehmen mittlerweile jeden und jederzeit auf um ihre Mitgliederzahl bestenfalls stabil zu halten. Ein paar km weiter braucht man dann plötzlich zwei Leumundszeugen um auf die Warteliste zu kommen.

Ist zwar tendenziell eher bei kleineren Vereinen mit gedeckelter Mitgliederzahl der Fall, gibt es aber auch bei Großvereinen in der gleichen Region.

Hat m.E. aber nur bedingt was mit der Biomasse an fangfähigem Besatzfisch zu tun. Sonst müsste mein Stammverein sich vor Aufnahmeanträgen nicht retten können. Die machen aber mittlerweile aktiv Werbung auf allen Kanälen inkl. social-media und geben sogar Rabatt auf die Karten, wenn man erst im Laufe des Jahres eintritt.

War vor zwanzig Jahren noch anders, da musste sogar meine Ehefrau zum Interview vorm Verwaltungsrat antanzen, bevor sie aufgenommen wurde.

Besetzt wurde damals aber noch etwas dezenter.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Leider war ich nicht auf einem GW Lehrgang, was ich irgendwann nachholen werde.
Habe gedacht, beim Kurs geht's eher um Produktivität, Gewässeranalyse, rechtliche Aspekte.
Kann mir nicht vorstellen, dass die Kormorane außen vor bleiben.
 

feederbrassen

immer wieder neu
Leider war ich nicht auf einem GW Lehrgang, was ich irgendwann nachholen werde.
Habe gedacht, beim Kurs geht's eher um Produktivität, Gewässeranalyse, rechtliche Aspekte.
Kann mir nicht vorstellen, dass die Kormorane außen vor bleiben.
Ich weiß nicht ob sich da was geändert hat aber es geht von der Pieke an aufwärts.
Gewässergüte bestimmen lernen,Antomie,Fischkrankheiten usw.usw.
interessanter stoff fand ich und wenn du dann mit bekommst was so in den Vereinen abgeht haut es dich um.
 

rheinfischer70

Well-Known Member
Ich weiß nicht ob sich da was geändert hat aber es geht von der Pieke an aufwärts.
Gewässergüte bestimmen lernen,Antomie,Fischkrankheiten usw.usw.
interessanter stoff fand ich und wenn du dann mit bekommst was so in den Vereinen abgeht haut es dich um.

Was meinst du damit?
Ich habe z.B. gelesen, dass Hechtbesatz oft herausgeschmissenes Geld ist und trotzdem wird teilweise noch viel Hecht besetzt. Oder das Unwort Blutauffrischung beim verbutteteten Weißfischbestand, einfach rausgeschmissenes Geld. Oder wenn seit 10 Jahren Zander und Schleien jährlich bei geringster Rückfangquote besetzt werden
 

feederbrassen

immer wieder neu
Was meinst du damit?
Ich habe z.B. gelesen, dass Hechtbesatz oft herausgeschmissenes Geld ist und trotzdem wird teilweise noch viel Hecht besetzt. Oder das Unwort Blutauffrischung beim verbutteteten Weißfischbestand, einfach rausgeschmissenes Geld. Oder wenn seit 10 Jahren Zander und Schleien jährlich bei geringster Rückfangquote besetzt werden
Das man in der Ausbildung zum Gewässerwart eigentlich beigebracht bekommt was sich wie ,wo mit einander verträgt und sich ein Bestand aufbauen kann der den Lebensgewohnheiten und Bedürfnissen der Arten auch gerecht wird.
In der realität bei den Vereinen sieht das dann aber meist so aus wie du es schreibst.
Überflüssiger Hechtbesatzt z.b..
 

Laichzeit

Well-Known Member
Ich habe z.B. gelesen, dass Hechtbesatz oft herausgeschmissenes Geld ist und trotzdem wird teilweise noch viel Hecht besetzt. Oder das Unwort Blutauffrischung beim verbutteteten Weißfischbestand, einfach rausgeschmissenes Geld. Oder wenn seit 10 Jahren Zander und Schleien jährlich bei geringster Rückfangquote besetzt werden
Diese Mühlen mahlen langsam. Den Unsinn von Hechtbesatz oder Besatz allgemein in gut reproduzierende Bestände ist ein alter Hut, wird aber zum Teil selbst von staatlichen Fischbrutanstalten und professionellen Bewirtschaftern noch nicht vollständig anerkannt. Daraus entsteht ein enormes Konfliktpotential, wenn der Stand der Wissenschaft heute bei next generation sequencing und Schutz von Subpopulationen liegt, während andere von dicken Fischen durch Blutauffrischung träumen.
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo,

zum Hechtbesatz kurz. Da hörte ich 1992 in einem Lehrgang bei der (bayerischen) Landesanstalt für Fischerei in Starnberg schon, dass das eigentlich Blödsinn ist (ausser nach einem Fischsterben), da sich der Hecht in einem Gewässer, welches ihm zusagt sehr gut natürlich reproduziert. (Fast) wörtliche Aussge damals vom Referenten Dr. Bayrle: ein Gewässer verträgt eine bestimmte Anzahl an Hechten, welche meist stabil bleibt. Werden z.B. 100 entnommen oder sterben, so kommen 100 wieder auf, das werden durch Besatz allenfalls kurzfristig mehr.

Petri Heil

Lajos
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
ihr wollt jetzt wirklich in allen Gewässer nur sich selbst erhaltende Bestände ?
keinen Fisch zusätzlich zum Rausfangen?
Anglerzahl am Bestand ausgerichtet?
Das ist das Ziel?


 
Oben