Ich mag diese Fischart einfach: Rotbarsch! Viele meiner Angelfreunde verstehen meine Begeisterung für die roten Fische nicht. Die Fische sind kleiner als Heilbutt, Dorsch oder Köhler und liefern an der Rute auch weniger Action. Außerdem ist die Angelei mit schweren Gewichten und langen Vorfächern in den Tiefen des Meeres recht anstrengend.

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Der Autor mit zwei schönen Rotbarschen, die er mit dem Paternoster überlistete

Wer es auf Rotbarsche abgesehen hat, muss weit runter. Der heiße Bereich beginnt bei rund 100 Metern und mehr. Eine gute Tiefe liegt bei zwischen 170 bis 200 Metern, da sie sich noch angenehm mit einer handbetriebenen Multirolle beangeln lässt. Rotbarschangeln in Norwegen hat seinen besonderen Reiz. Die Belohnung sind leckere Fischfilets für die Küche. Doch bevor es an die Verwertung geht, müssen wir die Fische erst einmal Finden und Fangen. Hierzu hat Kollege Jesco Peschutter schon einen lesenswerten Beitrag "Angeln auf Rotbarsch in Norwegen" veröffentlicht. Wie Ihr Euch einfach und mit wenigen Teilen ein Vorfach für Rotbarsche selber baut, lest Ihr in diesem Artikel.

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Wir benötigen nur wenige Kleinteile für ein Rotbarschvorfach. Ich setze gerne auf eine abriebfeste Monofile in einem Durchmesser von 0,80 Millimetern. Außerdem benötigen wir einen Karabinerwirbel, Leuchtschlauch, Gummioktopusse in einer Länge von rund 6 Zentimetern, Haken (Größe 7/0) und passendes Werkzeug.

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Wir starten mit einem Schlaufenknoten, der ins Vorfach geknotet wird. Die Schlaufe führe ich zweimal durch den Bogen und ziehe den angefeuchteten Knoten anschließend zu. Das Schnurende wird mit einem Feuerzeug angeschmolzen.

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In einem Abstand von 80 bis 100 Zentimetern binde ich den ersten Seitenarm für den Haken mit einem Springerknoten in die monofile Schnur. Feuchtet den Knoten mit etwas Spucke an und zieht ihn kräftig zu.

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Wiederholt diesen Vorgang und bindet so viele Seitenarme ins Vorfach wie Ihr es möchtet. Achtet dabei auf einen gleichmäßigen Abstand. Mir persönlich reichen vier Anbissstellen am Paternoster. Auf diese Weise ist das Vorfach nicht ganz so extrem lang, wie zahlreiche fertig gebundene Ausführungen im Fachhandel.

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Ans untere Ende wird der Karabinerwirbel eingebunden. Ein Grinner-Knoten mit drei bis vier Wicklungen eignet sich für dicke Monofile gut.

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Anschließend verschönern wir die Seitenarme. Dabei greife ich gerne zu einem Stückchen Leuchtschlau, welcher zusätzlich zum Oktopus für Strahlkraft im Dunkeln sorgt.

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Die Haken der Größe 7/0 werden einfach eingeschlauft. Dabei die Schlaufe von vorne durch das Hakenöhr ziehen.

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Auf diese Weise stehen die Greifer perfekt und haken die Fische sicher. Wer möchte kann auch Circle Hooks nutzen.

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Das fertige Vorfach! Auf einer Rohrisolierung aufgerollt, entsteht kein Chaos oder Schnursalat.

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Danke Leuchtschlau und Flou-Oktopus kommt Licht ins Dunkel. Wer es einfacher mag, lässt den Gummischmuck einfach weg. Mir brachte das Vorfach jedoch stets gute Erfolge und schwöre daher auf die leuchtenden Beifänger.

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Fischfetzen von Makrelen oder Köhlern sorgen für den gewissen extra Reiz. Die Rotbarsche lieben es!

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Es fängt! Schöne Rotbarsche schnappten sich die kleinen Köder in einer Tiefe von 190 Metern.
 
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Schöner Artikel. Danke dafür. Was du auch machen kannst ist ein Knicklicht in den Schlauch stecken. Funktioniert auch, nur kommt man dann manchmal nicht durch Mittelwasser wegen der Köhler.
 
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