Spinnfischen im Fluss: Mono vs. Geflecht

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Hi zusammen,

mich treibt die Frage um, ob es beim Spinnfischen auf Forellen unbedingt eine geflochtene Schnur sein muss. Anlass ist die Erkenntnis, dass ich offenbar zu blöd bin, um einen Albright-Knoten zu binden. :rolleyes:

Meine derzeitige Montage sieht folgendermaßen aus:
  1. Hauptschnur: Daiwa J Braid (8x geflochten) mit ca. 3 Kilo Tragkraft
  2. Vorfachschnur Stroft (0,18mm Monofil), mit Albright-Knoten verbunden
  3. Wirbel + Köder

Letztens hatte ich einige Hänger und leider auch ein paar Abrisse. Dabei ist immer die Verbindung zwischen Geflecht und Mono gerissen. Der Knoten scheint also die größte Schwachstelle zu sein.

Daher dachte ich mir: warum nicht gleich mit Mono fischen? Ich stehe an einem kleinen Fluss, der an manchen Stellen eher wie ein größerer Bach aussieht. Weite Würfe sind ohnehin nicht drin. Meine Köderauswahl ist sehr universell. Von Spoons über Spinner, Gummifische und Wobbler ist alles dabei.

Wie seht ihr das? Sind die Vorteile einer geflochtenen Hauptschnur so enorm, oder tut's die Monofile ebenso?
 

Bilch

Otto-Normalangler
Wenn Dir bei einem Hänger der Knoten gerissen ist, ist das wirklich kein Problem, interessant aber, dass der Verbindungsknoten und nicht der Knoten am Snap/Wirbel gerissen ist. Aber 3 kg bzw. 0,18er Mono ist schon eine ziemlich geringe Tragkraft, bei einem Hänger reißt da die Schnur/Knoten ziemlich schnell.

Für Forellenangeln wird eigentlich immer Mono empfohlen, vor allem wenn es um einen Bach, kleinen Fluss geht, wo die Distanzen nicht sehr groß sind.

Das Ködergefühl ist beim Geflecht definitiv besser, aber bei kleinen Distanzen ist der Unterschied nicht so groß, man merkt es vor allem, wenn man einen Köder hüpfend über dem Boden führt (z.B. Forellenzopf) oder einen Wobbler twitcht, aber all das ist auch mit Mono machbar. Ich habe eine Liebe für altes Angelzeug und angle sehr viel mit Mono und Glasfaserruten (!!!), bin aber trotzdem erfolgreich.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Es ist zwar schon lange her als ich auf Forellen ging, aber damals nur mit Mono, obwohl die ersten Geflechte auf dem Markt waren und von mir mit Begeisterung verwendet wurden.
Wie Bilch schon schreibt, auf die kurze Distanz am Bach gibt es keinen Vorteil für Geflecht, eher sogar Nachteile.
Ich schätze sogar die Dehnung einer Mono, besonders bei "Luftkampf Refos", die an einer sich nicht dehnenden Geflechtschnur viel schneller ausschlitzen.
Standard Schnur war bei mir damals eine 0,20-0,22mm Mono.

Jürgen
 
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hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
Bei kurzer Distanz sollte Mono keinen Nachteil bringen.
Auch wenn Du Gufis fischst, geht das mit Mono bei der Distanz ja auch.

Bei den dünnen Schnüren kann es am Verbindungsknoten schnell reißen, insbesondere wenn du einen starken Knoten am Wirbel machst.
Da ist es auch egal ob Du einen Albright, Grinner oder sonst einen Knoten zum verbinden nimmst.
FG bei dem Durchmesser würd ich mir nicht antun.

Also Empfehlung: Nimm Mono.
 

Lord Sinclair

Well-Known Member
Ich nutze zum Spinnfischen abhängig von der Situation auch manchmal Monoschnur, insbesondere in kleineren Flüssen und wenn diese relativ klar sind. Nicht nur für Forellen sondern auch für Raubfische. Ich komme sehr gut damit klar und wie schon gesagt wurde gerade auf kurze Distanz hat es durchaus Vorteile...
 

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Für Forellenangeln wird eigentlich immer Mono empfohlen, vor allem wenn es um einen Bach, kleinen Fluss geht, wo die Distanzen nicht sehr groß sind.
Anscheinend ist die Empfehlung leider nicht so einheitlich. Ohne auf konkrete Webseiten zu verweisen, findet man bei einer Googlesuche auch mehrere Empfehlungen für Geflecht. Als ich die Schnur gekauft habe, hatte ich dem Verkäufer erzählt, was ich damit vor habe. Er hatte gleich zu der geflochtenen Schnur geraten.

Falls ich nun doch auf Mono wechseln sollte, stellt sich mir noch ein praktisches Problem. Die Schnur ist noch keine 3 Monate alt, weshalb ich sie nicht einfach abspulen möchte. Ganz billig war sie schließlich auch nicht. Allerdings könnte ich für die Rolle eine Ersatzspule kaufen und diese mit einer Mono befüllen. Allerdings kostet eine Ersatzspule für die Daiwa Ballistic rund 60 Euro, was es mir auch wieder nicht wert ist.

Hatte letztens aber auch einfach das monofile Vorfach weggelassen und den Wirbel direkt mit einem Knotenlosverbinder an die geflochtene Schnur gemacht. Mit dieser Zusammenstellung habe ich eine Forelle und einen Döbel gefangen. Allerdings merkt man schon deutlich, dass sich der Köder nicht optimal bewegt. Gerade die ganz leichten Spoons bekommen durch das Geflecht mehr Auftrieb und taumeln nur noch an der Wasseroberfläche.
 

Schwarzachangler

Active Member
Die Tragkraft der geflochtenen Schnur wäre mir persönlich zu gering. Im Allgemeinen kommt es auch im auf die Bedingungen am Forellenbach an, wenn viele Wurzeln und andere Hindernisse im Gewässer sind, dann nehme ich keine monofile Schnur sondern bevorzuge Geflecht. Damit kann man dann den Fisch im Drill auch bisschen dirrigieren. Bei uns nehmen die Forellen auch ohne Vorfachschnur anstandslos die Kunstköder. Wenn nicht unbedingt notwendig, würde ich darauf verzichten, dann bekommst mehr Hänger wieder gelöst, leider trotzdem nicht alle :D
 

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Was die Tragkraft betrifft: wirklich groß sind die meisten Forellen hier nicht. Meist fange ich Bachforellen zwischen 30 und 35 cm. In der Regel wird das gefangen, was wenige Wochen vorher besetzt wurde.

Der Döbel letztens hatte 45 cm und 1,2 Kilo. Der hat sich allerdings wie ein nasser Sack einholen lassen - lag vielleicht am kalten Wasser. Mit der Tragkraft hatte ich bisher keine Probleme.
 
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Bilch

Otto-Normalangler
Anscheinend ist die Empfehlung leider nicht so einheitlich. Ohne auf konkrete Webseiten zu verweisen, findet man bei einer Googlesuche auch mehrere Empfehlungen für Geflecht. Als ich die Schnur gekauft habe, hatte ich dem Verkäufer erzählt, was ich damit vor habe. Er hatte gleich zu der geflochtenen Schnur geraten.
Hier im Board wird zum Forellenangeln hauptsächlich Mono empfohlen, für den kleinen Bach fast ausschließlich.

Wenn ich mit modernem Gerät losziehe, angle ich immer mit Geflecht (außer bei minus Grad), weil das Ködergefühl besser ist. Man muss halt die Bremse richtig einstellen und keinen Drillfehler machen, sonst hat man viele Aussteiger.

Falls ich nun doch auf Mono wechseln sollte, stellt sich mir noch ein praktisches Problem. Die Schnur ist noch keine 3 Monate alt, weshalb ich sie nicht einfach abspulen möchte. Ganz billig war sie schließlich auch nicht. Allerdings könnte ich für die Rolle eine Ersatzspule kaufen und diese mit einer Mono befüllen. Allerdings kostet eine Ersatzspule für die Daiwa Ballistic rund 60 Euro, was es mir auch wieder nicht wert ist.
Eine Unverschämtheit :devil Ohne E-Spulen kann ich mir das Angeln überhaupt nicht vorstellen; habe für alle Rollen mindesten eine, für einige sogar 3 bis 4 E-Spulen.

Hatte letztens aber auch einfach das monofile Vorfach weggelassen und den Wirbel direkt mit einem Knotenlosverbinder an die geflochtene Schnur gemacht. Mit dieser Zusammenstellung habe ich eine Forelle und einen Döbel gefangen. Allerdings merkt man schon deutlich, dass sich der Köder nicht optimal bewegt. Gerade die ganz leichten Spoons bekommen durch das Geflecht mehr Auftrieb und taumeln nur noch an der Wasseroberfläche.
Das hat IMHO nichts mit dem Vorfach zu tun, der Köder ist einfach zu leicht oder wird zu schnell (wenn stromauf) oder zu langsam (stromab) geführt.

Das Mono/FC Vorfach hat man darum, weil die Forellen Schnurscheu sind und um das empfindliche Geflecht nicht zu beschädigen, Ködergefühl und Köderführung sind ohne Vorfach eigentlich besser.

Was die Tragkraft betrifft: wirklich groß sind die meisten Forellen hier nicht. Meist fange ich Bachforellen zwischen 30 und 35 cm. In der Regel wird das gefangen, was wenige Wochen vorher besetzt wurde.

Der Döbel letztens hatte 45 cm und 1,2 Kilo. Der hat sich allerdings wie ein nasser Sack einholen lassen - lag vielleicht am kalten Wasser. Mit der Tragkraft hatte ich bisher nicht Probleme.
Für solche Fische ist die Schnurstärke definitiv o.k., wird aber ein Problem sein, wenn Du auf einmal eine wilde 50+er Forelle an den Haken bekommst, die sich jahrelang vor den Anglern versteckt hat ;)

Und ja, die Döbel hängen wirklich total lasch am Haken :roflmao
 
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Mefospezialist

Angelbekloppter
Anlass ist die Erkenntnis, dass ich offenbar zu blöd bin, um einen Albright-Knoten zu binden. :rolleyes:
Dann nimm doch einen anderen.
Es gibt viel einfachere Knoten, welche genau so gut halten.

Ich persönlich nutze immer den doppelten Grinner, denn der ist einfach zu binden und hält bombenfest. Mit dem Mono Vorfach mache ich 5 Windungen, mit der geflochtenen 10 Windungen.
Ich nutze den Knoten für alles, wo ich geflochtene Hauptschnur mit dem Vorfach/Schlagschnur verbinden möchte, ob das in Norwegen für die ganz großen oder am Bach auf Forelle und Döbel ist.

Grüße
 
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Verstrahlt

Well-Known Member
Ich angel auf Forelle nur mit Geflecht + 1.5-2m FC Vorfach welches ich mit dem FG Knoten mit der Hauptschnur verbinde. Hatte damit bis jetzt noch keine Probleme und wenn es reißt dann meist direkt am Knoten vom Wirbel.
 

keinangelprofi

Well-Known Member
Ich war letztes Jahr bei der OCC öfter mal mit Mono zum Spinnfischen unterwegs. Gefangen habe ich so Forellen, Hechte, Aitel und Waller. Meist mit Spinner / Wobbler / Cranks usw.
Mit Gummifisch auf Zander was ich leider erfolglos, dabei habe ich einen sehr schönen Biss versemmelt, den ich mit Geflochtener wahrscheinlich gehabt hätte.
Mein Fazit also: es kommt auch auf den Köder an, ob Mono ausreicht oder geflochtene besser ist. Bei Gummifisch ist Geflochtene auf jeden Fall empfehlenswert, bei andern Kukös reicht auch Mono.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
Auf Forelle angele ich nur mit Mono (0,20er oder 0,22er Stroft ABR, je nach Hindernisaufkommen - auf der Rolle sind jeweils 50 m, der Rest ist Billig-Backing).

Bei den kurzen Wurfdistanzen am Bach stört mich die Mono-Dehnung überhaupt nicht bzw. bringt einen vorteilhaften Puffer bei Fett-Forelleneinstieg vor den Füßen.

Zudem fische ich da größtenteils Zugköder (vor allem Wobbler), es ist also beim Einholen dann immer Spannung auf der Leine. Bei den kurzen Distanzen gehen aber auch mal Zupfköder wie kleine Hellgies am Jig etc. mit Mono problemlos.

Dünnes Geflecht ist mir da viel zu empfindlich - man wirft halt schon auch mal in die Büsche (bzw. muss sich durch diese durchschlagen, um ans Wasser ranzukommen), zieht die Schnur über Äste usw. Da geht es generell ziemlich ruppig zu.

Obendrein hasse ich ratternde Verbindungsknoten in den Ringen.

Ansonsten verwende ich zum Spinnfischen in allen WG-Klassen nur Braid (Ausnahme: Frost-Angeln mit Ringeis) - nicht aber am Forellenbach aus o. g. Gründen.
 
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Waidbruder

Well-Known Member
Man mag es ja kaum glauben, aber es gab Zeiten in denen es nichts anderes als Monofil gab, egal wo und womit man angelte! Ich habe diese Zeiten auch noch erlebt. Dass ich früher deutlich mehr Fische verloren habe oder das Angeln deutlich weniger Spass machte kann ich nicht sagen. Im Gegenteil. Man hatte zwar weniger "gerätetechnischen Komfort", das haben aber die damals noch reichhaltigen und beissfreudigen Fischbestände stets mehr als wettgemacht.:cool:
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Mein Fazit also: es kommt auch auf den Köder an, ob Mono ausreicht oder geflochtene besser ist. Bei Gummifisch ist Geflochtene auf jeden Fall empfehlenswert, bei andern Kukös reicht auch Mono.
Jo, sehr richtig und wichtig thumbsup
Auch kommt es auf die Art und Weise der Köderführung an. Es gibt ja z.B. auch Stellen, die man nicht herkömmlich (von unten) anwerfen kann und deshalb von oben bspw. mit einem Schwimmwobbler befischt. Da wäre Mono die schlechtere Wahl weil die beim Abtreiben absinkt und der Köder gar nicht erst am anvisierten Platz ankommt. Oder, noch schlechter, man zieht den Köder beim Anziehen wegen des am Grund hängenden Schnurbauchs in ein Hindernis.
Ich halte das wie der Bilch , ne Zweit oder Drittspule mit anderer Schnur ist mir wichtig.
 

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Eine Unverschämtheit :devil Ohne E-Spulen kann ich mir das Angeln überhaupt nicht vorstellen; habe für alle Rollen mindesten eine, für einige sogar 3 bis 4 E-Spulen.
Ja, über 60 Euro für eine E-Spule ist viel. Aber klar, die Ballistic ist keine günstige Rolle. Ich vergleiche das mal so: ein Ersatzteil von Mercedes kostet auch einiges mehr, als ein Ersatzteil für einen Dacia.

Habe trotzdem noch einmal nach E-Spulen gesucht und einen Shop namens WaveInn gefunden, der Ballistic-Spulen für rund 25 Euro verkauft. Der Shop kommt aus Spanien und die Produkttexte sind automatische Übersetzungen. Aber bei dem Preis wäre es mir das Risiko wert, falls die Ware nicht ankommen sollte.

Allerdings gibt es dort nur eine Spule für die Ballistic LT2000D-XH. Ich habe aber das Modell LT2000D (ohne XH). Die beiden Ausführungen unterscheiden sich anhand der Übersetzung und Schnurfassung. Daher vermute ich, das diese Spule nicht passen wird?
 

Mefospezialist

Angelbekloppter
Die in der Regel schwimmende geflochtene hat aber auch deutliche Vorteile, wenn man zum Beipiel einen Schwimmwobbler weit treiben lassen möchte um an ansonsten unerreichbaren Stellen zu angeln. Gerade an kleinen Flüssen oder Bächen mit zum Teil undurchdringbarem Uferbewuchs ist das eine Bank und gerade an solchen unbeangelten Stellen steht oft der Traumfisch.

Um eben auch solche Vorteile ausnutzen zu können fische ich heute nur noch mit geflochtenen Schnüren und nicht, weil es nicht auch mit Mono funktionieren würde, denn das tut es auch, keine Frage.
 

NaabMäx

Well-Known Member
Oder soll der Tröt auf den FG Knoten hinaus laufen?
Geht ja auch...... verlierst, wenns dumm läuft eben X m Schnur.

Probier mal den verbesserten Albr. und dreh die Mono über das geflecht. Und am schluss machst 2 Hausfrauenknoten in die Mono ganz eng am Albr.
Gut anfeuchten und langsam ziehen, geg. bischen zusammen schieben.
Bei mir hält der. Aber zum glüch reißt auch der noch am Knoten.
Wennst 3 Hände hast, tust dich ein gutes Stück leichter.
 
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