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Es geht darum mal einen Meterhecht zu fangen, z.B. mit einem großen Spinner.
Dazu habe ich mir jetzt 10inch große Muskie Spinner bestellt, die relativ schwer sind.
Der Plan wäre sich einfach über den See treiben zu lassen und zu spinnern.
Habt ihr gute Tipps im Freiwasser, bzgl.:
-woran erkenne ich die richtige Stelle
-die richtige Tiefe
-woher weiß ich auf welcher Tiefe mein Spinner läuft?
Viele Grüße und vielen Dank,
Daniel
Na, das ist ja ein Unternehmen!
Zuerst einmal: Nicht die Motivation im anscheinend unendlichen Freiwasser verlieren. Das Durchhalten ist die Kunst, da muss man dann echt das Denken abschalten.
Viele reden von Freiwasserhechten aber nicht in jedem Gewässer gibt es die auch, denn das setzt voraus, dass die Futterfische sich vom Ufer und Grund lösen und von dem leben, was sich auf der Sprungschicht sammelt. Das ist dann der Fall, wenn die Spungschicht mit gaaaaanze weiten Teilen keinen Kontakt mehr zum Gewässerboden oder Plateaus hat. Ist danach der Freiwasserbereich relativ klein, dann kannste meiner Meinung und Erfahrung nach lange überm Freiwasser werfen, dass ist leer. Der Futterfisch hält sich dann in der Regel dort auf, wo der Boden durch die Sprungschicht stößt, also über der Sprungschicht liegt. Das ist Futter technisch produktiv. Da musst Du dann angeln.
Der Köder sollte auch dabei über den Hecht geführt werden. Über, weil sich sein Blickwinkel nach oben ins Dreidimensionale öffnet anstatt auf gleicher Ebene den Köder durchzuleiern. So angelt man faktisch mehr Fläche auf der Suche ab und steigert die Chance aufzufallen. Je kälter desto geringer sollte dabei der Abstand zum Boden sein. Da kommt es auf etwas Erfahrung an, was der Hecht noch als Distanz überwindet. Und der Großhecht mag durchaus tiefes Wasser unterm Arsch. 8-6 Meter unterm Bootskiel sollte passen, in oder besser aus diesen Bereichen heraus operieren die Biester. Wenn zu diesem Bereich noch ein Anschluß an noch tieferes Wasser besteht, umso besser. Cool sind dann Bereiche zwischen dieser Tiefe und dem Beginn des Krautfeldes. Ganz brandheiss wird es, wenn sich breite krautfreie Gräben in diese flacheren bekrauteten Bereiche ziehen und die Drift einen über einen solchen Graben führt! Oh man! Da liegen sie vorgeschoben drin und schauen nach oben! Was dann oben über den "Graben" schwimmt und sich außerhalb der Fluchtdistanz zum rettenden Kraut befindet, wird fast schon mit Ansage zum Opfer. Je "dunkler" das Wetter ist, umso weiter kann sich das in flachere Bereiche bis zu Attacken unter der Oberfläche verlagern.
Um durch die Sprungschicht stoßende Plateaus herscht ein ähnliches Spielchen.
So, im Falle, dass es im obigen Sinne tatsächlich Freiwasser gibt, dann wegen des Auffallens etwas oberhalb der Sprungschicht durchleiern. Wegen der Trübung stehen sie zur Deckung genau da drin. Da halte selbst ich dann aufgrund der Weite das Schleppen in Relation zu Zeitaufwand und abzusuchender Fläche für effektiver als das bloße Werfen.
Ich würde immer shallowköder (mit eingehängtem Bleigewicht, dass kan man schön variieren) oder große Gumis mit Twisterschwanz verwenden. Die Silhouette ist einfach wichtiger als schmale gekielte Gufis, die zu dem in der Tiefenführung beim Durchleiern einfach schwerer zu kontrollieren sind.
Die Sprungschicht bzw. die Bereiche um die es geht, findet man mit dem Echo anhand der Tiefe in der sich die Futterfischschwärme aufhalten. Die Sprungschicht selbst sieht man meistens erst im späteren Sommer selbst deutlich aufgrund der sich angesammelten Schwebestoffe als Echo.
Es gilt aber auch hier keine Regel ohne Ausnahme. Es gibt Tage, da sieht man die schönsten Sicheln auf dem Boden liegen und nichts passiert. Ich sach dann immer: "Die pennen!"
Nach Auflösen der Sprungschicht ist alles wieder anders und die Karten sind völlig neu gemischt.
Btw: In einem deutschen Hechtforum, leider derzeit nicht zugänglich, fischte einer mit diesen Muskiespinnern oder waren es Spinnerbaits (?) tatsächlich auch erfolgreich auf große Hechte. Sein Tipp war es, die Dinger unmittelbar unter der Oberfläche zu "burnen". Also Vollgas und das nur bei richtigem Mistwetter!
Mal ehrlich, dass kann ich mir vorstellen. An solchen Tagen räumt Mutti im Revier auf und verliert alle Scheu.
Nach alle dem sind solche Ergebnisse dann kein Zufall mehr:
"Leider zu spät....Bild wieder gelöscht"