@ Kirmizz:
Ja, die Spitzen sind nicht unbedingt filigran, relativ kurz und alle aus Kohlefaser. Ob man das aber für nicht sensibel genug hält, ist wohl dennoch Ansichtssache bzw. davon abhängig, wo und wie genau man die Ruten einsetzen möchte. Ich habe mir meine Exemplare für stärkere/richtig harte Strömung zugelegt, und dafür scheinen mir die insgesamt härteren Spitzen mit im Übrigen auch etwas größeren Ringinnendurchmessern von ca. 4mm (zumindest bei meinen bzw. den schwereren Modellen) schon ziemlich gut ausgelegt zu sein. Sie machen auf jeden Fall einen richtig robusten Eindruck und dürften beim Werfen oder bei großem Strömungsdruck so schnell nicht in die Knie gehen.
Die Bezeichnung der Rutenvarianten erweckt allerdings durchaus etwas/ziemlich unpassende Vorstellungen, denn wo bei Sportex Light oder Medium auf den Xclusive-Ruten drauf steht, stecken schon (echte) bis 80 g WG (Light Feeder) oder bis zu 160 g WG (Medium Feeder) drin, und das wohl bezogen auf reines Korbgewicht, also exklusive Futtergewicht. Die Stöcke sind also schon richtig handfest, aber dafür noch verblüffend leicht.
Leider ist man bei Sportex häufig auf den osteuropäischen Raum angewiesen, um sich einigermaßer aussagekräftiges/aufschlussreiches Bewegtbildmaterial anschauen zu können, vor allem solches aus dem Praxiseinsatz. Auf den folgenden Videos kann man u.a. sehen, dass selbst die Mediumrute mit ihren für "medium" schon sehr hoch angesetzten max. 160 g WG mit der leichtesten Spitze (grün) 120 g oder gar 160 g Körbe mit Futter wuppt, wenngleich nicht voll durchgezogen. Das sind Gewichte, die sich mit Modellen anderer Hersteller auch im Extra-Heavy-Segment nicht ohne weiteres einsetzen lassen.
Video zum Medium Modell (bis 160 g WG) mit weißer Rolle:
Video zum Medium Heavy-Modell (bis 190 g WG) mit dunkler Rolle:
Die Blanks sind also sehr kräftig, trotzdem aber nicht hart bzw. gerade das Modell Light und das Modell Medium Light sogar ausgesprochen bewegungsfreudig/weich (für mein Empfinden zu weich bis beinahe schwabbelig). Im unteren und mittleren WG-Bereich bin ich mit anderen im Vergleich wesentlich strafferen und zugleich aber feinnervigeren Feederruten seit längerem bereits voll ausgestattet, sodass ich mich zuletzt auf die schweren Arbeitstiere fokussiert habe, bei denen die spürbare "Weichheit" der Xclusive Feederrruten dann wieder passt/Sinn macht, da der Blank dadurch auch noch bei richtig hohen Wurfgewichten von eben bis zu 160 g (Medium Feeder) oder 220 g (Heavy Feeder) ein Stück mehr Pufferaktion für den Drill noch aufweist.
Zum Askari-Modell (sowohl im Hauptkatalog Herbst/Winter 2022/2023 aus Papier als auch Online gelistet) noch zwei Anmerkungen:
Die Modelle der ausschließlich von Askari vertickten Grey Line sind in in der Ausstattung/Verarbeitung etwas anders, wobei ich das Sportex-Originalmodell als Vergleich noch nicht in der Hand hatte. Statt durchgehend Vollkork haben die Grey Lines einen etwas längeren und zugleich dünneren Vordergriff aus festem Duplon, das auch am unteren Ende des Rutengriffs verwendet wurde. Dazwischen ist zumindest bei der Grey Line wohl bessere bzw. noch relativ dicke Korktapete sowie ein von oben statt von unten schließender Schraubrollenhalter verwendet worden, meinem Einsdruck nach jedenfalls kein echter Vollkork (ob die Original Sportex echten Vollkork hat, kann ich aber nicht beurteilen). Aus Sicht der Praxistauglichkeit bedeutet das mit den Duplonstücken m.E. aber keinen Abstrich bzw. sogar eine besser zu greifende und zu pflegende (Futterschnodder, etc.) Weiterentwicklung.
Es gibt auf die Grey Line Askari-Modelle meines Wissens keine 10-Jahres-Blankgarantie.