(Stahl-)Vorfrachschnur häufig nur mit höherer Tragkraft verfügbar

Keen

New Member
Hallo,

ich habe eine Frage zu Vorfächern, die mich seit einigen Tagen beschäftigt.

Nebeninfos falls es interessiert:

- Ich möchte Spinnfischen und Posenangeln mit Naturköder auf Zander.
- Ich besitze derzeit drei Rollen (Monofil, 25mm, 7,1 Kg - geflochten, 16mm, 9,1 Kg - monofil, unbekannt, unbekannt)
- Die Rolle mit geflochtener Schnur benutze ich auch zum Spinnfischen.



Zum eigentlichen Thema:

Ich habe so einige lose Drillinge, die ich nun gerne für Naturköder mit Stahlvorfach (weil es Hecht im Gewässer gibt) nutzen möchte.

Nun wird 7x7 bzw. Stahlvorfach häufig mit exorbitant hohen Tragkräften ausgwewiesen. Selten finde ich mal Stahlvorfachschnur unter 10 Kg. Im Gegenteil, häufig mit um die 20 Kilo, die ja nunmal sogar eher wenige geflochtene Schnüre aushalten.

Mir ist bewusst, dass es keine Norm in dem Bereich gibt.


Suche ich einfach so lange bis ich passende Schnur bis 7,1 Kg finde oder kann ich ruhigen gewissen auch auf (etwas) höhere Tragkräfte gehen?

Habe ich vielleicht sogar die falsche Schnur für meinen Zielfisch (Zander)?
 
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jkc

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AW: (Stahl-)Vorfrachschnur häufig nur mit höherer Tragkraft verfügbar

Moin, es sollte einerseits auch einiges an Auswahl an "schwächeren" Vorfachmaterialien geben, zum anderen sind die Tragkraftsangaben ohnehin eher kritisch zu sehen.
In der Regel wird dir kein Fisch wirklich abreißen, weil die Tragkräfte Überschritten werden (Zumindest kein Zander :q) , sondern eher weil irgendwo Beschädigungen oder Belastungspunkte die Schnur / das Vorfach schwächen.

Ich habe jedenfalls kein Problem damit Stahlvorfächer mit einem Vielfachen der Hauptschnurtragkraft zu verwenden.
Ich denke Haptik, Geschmeidigkeit, Langlebigkeit und evtl. Vearbeitbarkeit und Preis dürfen die Materialauswahlbestimmen sofern ein Minimum an Stabilität mitgebracht wird; Tragkraftangabe an sich ist da für mich immer nur ein Indiz für Tauglichkeit, wobei schwächer in der Regel auch wirklich schwächer heißt und die Vorfächer anfälliger gegen Knicke, Belastunsspitzen und unvorhergesehenes werden.
Zum Spinnen auf Zander würde ich nicht unter 15Lbs Tragkraft gehen, in der letzten Zeit habe ich sogar mit 40Lbs ummantelten Stahl auf Zander und Barsch gefischt, einfach weil die Vörfächer länger halten und in Kombination mit Wobblern weniger Tüddelanfällig sind.
Hauptschnur ist dabei eine 10 oder 14 Lbs tragende geflochtene.





Sehr lobenswert aber, dass Du überhaupt an den Einsatz von Stahl zum Zanderfischen denkst, auch wenn auf allen Kanälen mit Fluocarbon geworben wird und oftmals sogar eine Hechttauglichkeit suggeriert wird.



Grüße JK
 
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Taxidermist

Well-Known Member
AW: (Stahl-)Vorfrachschnur häufig nur mit höherer Tragkraft verfügbar

Zum Spinnen auf Zander würde ich nicht unter 15Lbs Tragkraft gehen, in der letzten Zeit habe ich sogar mit 40Lbs ummantelten Stahl auf Zander und Barsch gefischt, einfach weil die Vörfächer länger halten und in Kombination mit Wobblern weniger Tüddelanfällig sind.
Hauptschnur ist dabei eine 10 oder 14 Lbs tragende geflochtene.

Richtig, zum Spinnfischen ist es fast egal welches Stahlvorfach und in welcher Stärke benutzt wird!
Der Fisch hat ja beim Anbiss gar keine Zeit, zunächst mal die Beschaffenheit des Vorfachs zu inspizieren, weil sonst der Köder in der kürze der Zeit schon entschwunden ist.
Im strömenden Wasser noch eher als im Stillwasser.
Hier kann dann ein relativ dickes, steifes Vorfach benutzt werden, welches dann auch nicht zwingend ein 7x7 sein muss, wenn es denn der Köderführung oder der Wurftechnik zuträglich ist.(wie JKC schon schreibt!)

Beim Ansitzen mit Köfi hingegen ist ein feines 7x7 Vorfach schon wichtig, weil der Zander alle Zeit der Welt hat um das Vorfach genau zu "Prüfen" und dies auch tut!


Sehr lobenswert aber, dass Du überhaupt an den Einsatz von Stahl zum Zanderfischen denkst, auch wenn auf allen Kanälen mit Fluocarbon geworben wird und oftmals sogar eine Hechttauglichkeit suggeriert wird.

Dem kann ich mich ebenfalls anschließen, danke dafür!

Jürgen
 

Michael_05er

Zu selten am Wasser
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Deine Schnur ist in meinen Augen stabil genug für Hecht und Zander. Ich selber bastel mir meine Stahlvorfächer aus Seven Strand (Das hier oder das hier), da gibt es auch einige Varianten unter 10kg.
Grüße,
Michael
 

Leech

Member
AW: (Stahl-)Vorfrachschnur häufig nur mit höherer Tragkraft verfügbar

Beim Ansitzen mit Köfi hingegen ist ein feines 7x7 Vorfach schon wichtig, weil der Zander alle Zeit der Welt hat um das Vorfach genau zu "Prüfen" und dies auch tut!

Jürgen


Jürgen hat Recht.



Hecht, Zander und Barsch reagieren bei Kunstködern auf Sicht und/oder Vibration. Denen ist das Vorfach da erstmal egal.
Bei Köderfisch werden aber selbst aggressivste Hechte bei einem dicken Vorfach schnell misstrauisch und lassen den Köder eher liegen als mit ihm hausieren zu gehen.
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: (Stahl-)Vorfrachschnur häufig nur mit höherer Tragkraft verfügbar

Meine absolute Empfehlung für ein feines Stahlvorfach auf Zander ist das AFW.
Ich kenne kein besseres!
https://www.pikeshop.de/afw-leader-wire.html

Vor allem verstehe ich die dauernde Empfehlung von Flexonit überhaupt nicht, denn das Zeugs neigt nun mal zum heftigen Verkringeln, vor allem wenn der Köfi aufs Vorfach aufgezogen wird.
Da ist dann eigentlich bei jedem Köderwechsel ein neues Vorfach fällig, bzw. bei Kontakt mit Kraut, oder man ignoriert die Kringel einfach?

Jürgen
 

hecht99

3x99cm, noch keinen Meter
AW: (Stahl-)Vorfrachschnur häufig nur mit höherer Tragkraft verfügbar

Beim Spinnfischen auf Zander gehe ich nie unter 9kg tragendes Stahl, weil schwächere Materialien einfach nicht resistent genug gegen Knicke etc. Im oftmals schmalen Beissfenster will ich nämlich meine Zeit nicht mit dem Austauschen von geknickten Stahl verschwenden. Fluocarbon fische ich nur in hechtfreien Gewässern (habe im Moment 1 an der Zahl) und das nicht wegen der Sichtigkeit sondern wegen Knickresistenz und Haltbarkeit bei dickeren Modellen!

Mit deinen 10 bis 15 Kilo tragenden Stahl machst beim Spinnfischen nix verkehrt, fürs Naturköderangeln würde ich speziell nicht auf Durchmesser und Tragkraft achten, sondern hauptsächlich auf Geschmeidigkeit!!!
 

Laichzeit

Well-Known Member
AW: (Stahl-)Vorfrachschnur häufig nur mit höherer Tragkraft verfügbar

1 x 19-Vorfachstahl, aus 49 Stahl-Einzelfäden geflochten? |kopfkrat
 

PirschHirsch

Well-Known Member
AW: (Stahl-)Vorfrachschnur häufig nur mit höherer Tragkraft verfügbar

In der Tat - das hat da beim Gerlinger ne falsche bzw. durcheinander gebrachte Produktbeschreibung.

Das verlinkte Material ist wirklich das 7x7 von AFW

--> AFW-Stahl gibt es auch als 1x19 und ebenfalls beim Gerlinger (s. links unten auf der Link-Page) - da scheinen die was bei den Produkttexten durcheinander gebracht zu haben. Das 1x19 ist vergleichsweise günstiger.

Korrekte AFW-Bezeichnungen:

7x7 = Surfstrand Micro Supreme

1x19 = Surfstrand Micro Ultra

Die 7x7-AFW-Variante mit 6 kg ist sehr teuer, aber zum Köfieren auf Zander der Killer. Fällt sehr dünn und weich aus, ist aber trotzdem viel weniger kringelanfällig als Flexonit. Bei sauberer Verarbeitung sehr zuverlässig.

Zum Spinnfischen ist 7x7 IMO total unnötig bzw. überteuert. Bzw. aufgrund seiner Weichheit IMO sogar kontraproduktiv (--> Wobbler-Tüddel etc.).

Da tut es ganz normales 1x7, wobei ich da gerne das ganz normale Drennan Pike Wire oder alternativ 1x7 von AFW (was bei Gerlinger wiederum NICHT erhältlich ist, aber z. B. bei Ussat hoch bis 30 kg) verwende.

Stahl-Scheuchwirkung beim Spinnfischen ist auch meiner Erfahrung nach komplett vernachlässigbar - das scheucht hauptsächlich im Kopf, aber nicht im Wasser.

Scheuchwirkung (in Form von mehr beobachteten Nachläufern ohne Zupacken) habe ich da nur bisweilen mit silbern funkelnden Materialien im Klarwasser bei Sonne festgestellt

--> mit brüniertem Material auch in derberen Stärken aber so gut wie gar nie. Weder auf Barsch noch auf Zander noch auf Hecht.

Die konkrete Tragkraft von Stahlvorfächern hängt halt auch extrem von der Verarbeitung beim Vorfachbau ab

--> schlampige Quetschungen, falsch gewählte Hülsen, defizitäre Quetschhülsenzange usw. können die Sache extrem schwächen.

Insofern: Sauber verarbeiten plus Zugtest, das beugt den allermeisten Problemen sehr gut vor.

Ich persönlich verwende niemals Fertigvorfächer - ich will genau wissen, was ich da einsetze. Zudem sind mir solche Kaufdinger fast immer viel zu kurz (ich gehe nie unter 50 cm) und haben sehr oft suboptimale Snaps.

Insofern konfiguriere ich meine Stahlvorfächer immer selbst - auch, weil man dann Kleinteile und Länge selbst wählen kann.
 
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