"Steinblei" herstellen - der umweltfreundliche Bleiersatz?

fischmonger

Well-Known Member
Anscheinend erfreut sich das Herstellen von "Grundbleien" aus Stein zunehmender Beliebtheit. Wenn man im Internet recherchiert, ist deren Herstellung ja offenbar recht einfach. Man benötigt Steine mit dem gewünschten Gewicht, eine Schlagbohrmaschine mit Steinbohrer in 6-8mm Durchmesser, Wirbel sowie einen 2-Komponenten-Kleber, um die Wirbel im Bohrloch sicher zu befestigen.
Was haltet ihr davon? Benutzt ihr solche selbst hergestellten "Steinbleie" auch selbst zum Grundangeln? Wie sind eure Erfahrungen? Und sind die Steinbleie wirklich so umweltfreundlich, wie man online liest - immerhin gelten die Komponenten des Klebers ja als wassergefährlich - oder gilt das nur, solange der Kleber noch nicht ausgehärtet ist?
 

Niklas32

Well-Known Member
Die günstigere und umweltfreundlichere Lösung habe ich irgendwo mal gesehen. Dabei wurden die Steine einfach mit Gummis an der Schnur befestigt. Beim Biss lösten sich dann die Gummi und blieben an der Montage und der Stein fiel auf den Grund.
Steinbleie werden ja sowieso meist aufgrund der miserablen Wurfeigenschaften vom Band abgelegt. Beim Werfen würde der Stein vermutlich nicht an der Montage bleiben.
 

u-see fischer

Traurig ich bin
Habe "Steinebleie" schon vor mehr als 30 Jahre hergestellt- Der 2 K Kleber/Kitt wird nach dem Aushärten (Folgetag) steinhart. Habe mir dazu aus Resten von 1,5 Quadrat Kupferkabel kleine Stücke abgeschnitten und diese zu einer Öse gebogen. Diese Öse mittels des 2 K Kleber am Stein befestigt, einen Tag warten und fertig.
Da unser Vereinsteich allerdings nicht besonders groß und tief war, reichten mit dazu kleine, einfach Kieselsteine. Ein Loch habe ich da nicht reingebohrt, wäre wohl auch nicht so einfach möglich gewesen.
 

u-see fischer

Traurig ich bin
Habe heute mal 2 Bilder meiner damaligen Kreationen gemacht.


20220414_190317.jpg
20220414_190330.jpg
 

zandertex

Well-Known Member
2 K.Knete Verschwendung in Perfektion.....sorry.Sieht aber mal sehr gut aus!!

In den Stein ein kleines Loch gebohrt,3 Tropfen 2 K.Kleber kein..........nen Wirbel rein gedrückt,fertig.
 

Wertachfischer_KF

Well-Known Member
Diese Steinbleie gibt es bei uns im örtlichen Angelladen. Ich müsste den Inhaber eigentlich mal fragen, ob er die "Bleie" selbst macht oder von einem Hersteller geliefert bekommt. Interessant finde ich die Steine schon, habe aber noch nie damit gefischt.
 

Verstrahlt

Well-Known Member
Das mit dem Bohren in Kieselsteine habe ich auch schon probiert, dass ging aber nicht die waren einfach zu hart. Wie machst du das denn dann?
Diamant Bohrer + Kühlflüssigkeit und ganz wichtig nicht mit Flüssigkeit sparen. Kannst es aber auch mit nem HSS Bohrer versuchen. bei 6mm Bohrer ca ~600 Umdrehungen pro Minute je nach härte des Materials
Umso dicker der Bohrer umso langsamer bohren :D
 

BaFO

Well-Known Member
Die Steingewichte mit der angeklebten Öse benutze ich auch schon eine ganze Weile.
Ist v. a. in niedrigeren Gewichten super machbar.

Alternativ kann man auch den Stein in ein Stück Fahrradschlauch einschlaufen und in den Wirbel auf der Schnur einhängen.
Ist vom Prinzip ne Abreiß-Montage... nur bei Gewltwürfen wirds eng.
LG Max
 

diemai

Blechangler
Das mit dem Bohren in Kieselsteine habe ich auch schon probiert, dass ging aber nicht die waren einfach zu hart. Wie machst du das denn dann?

Habe mir letzten Winter auch ein paar Steinbleie gebaut, bin auf YouTube auf Anleitungen gestoßen.

Obwohl ich nicht gerade den härtesten Granit verbaut habe , war das Bohren(bzw. der Versuch dazu) doch nicht so das Gelbe.

Habe daraufhin mit größeren Proxxon-Trennscheiben und mit dem Dremel Schlitze in die Steine geschnitten , was zwar besser funktionierte als Bohren, aber die Trennscheiben auch schnell kleiner im Durchmesser werden ließ.

Übelst angespornt investierte ich darauf in eine spezielle Dremel-Trennscheibe(Stahl mit Diamant beschichtet),mit der sich die Schlitze in das spitze Ende der Steine recht gut und auch tief genug schneiden ließen, ohne das die Scheibe an Substanz verlor.


In die Schlitze(1,0mm bis 1,5mm breit) klebte ich dann mit der hier bereits erwähnten Reparaturknete dann ungefähr "W"-förmige Drahtösen aus 0,8mm V2A-Schweißdraht ein.

Habe meine Steinbleie mittlerweile in unseren Vereinsteichen und einem breiten Entwässerungsgraben schon erfolgreich eingesetzt, also scheinen die Ösen im Schlitz auch genauso gut wie in einer Bohrung zu halten, sorgfältiges Einkleben natürlich vorausgesetzt.
 
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StahljigErich

Well-Known Member
Hallo,
ich bastle Steingewichte ohne Kleber.

Ich nehme dazu rauhe, poröse Kieselsteine, da diese meiner Beobachtung nach wesentlich weniger hart sind als glatte, schneide mit der Flex (mit einer einfachen Steinscheibe) oben und unten einen kleinen Schlitz. Um den Stein lege ich in die Schlitze eine Schlaufe aus dünnem Eisendraht (zB 0,4mm Blumenbindedraht, den es bei jedem Blumenhändler gibt) auf den ich zuvor einen Wirbel fädle und verdrille die Enden.

Diese Methode erspart das Bohren des Steins, das meiner Erfahrung nach wesentlich aufwändiger ist, als das Schneiden von kleinen Schlitzen.
Durch den Wegfall des Klebers ist die Frage der Umweltverträglicheit hinfällig. Natürlich entfallen auch die Kosten für den Kleber und auch die Wartezeit für das Aushärten des Klebers entfällt. Man kann die Gewichte sofort verwenden.
Zudem dient der Draht bei auf die Gesamtmontage abgestimmter Dimensionierung zugleich als Sollbruchstelle bei Hängern.

Sieht so aus:


Ansicht von unten:

Die Drahtenden sind verdrillt und im unteren Schlitz versenkt, um Verletzungsgefahr durch die scharfen Drahtenden zu vermeiden.

gelöscht Mod.
 
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fischmonger

Well-Known Member
Super Idee!
 

Mefospezialist

Angelbekloppter
Ich durchbohre sie seit einiger Zeit einfach komplett und mache mir mit rostendem Draht Ösen an beiden Seiten.
So spare ich mir den 2K Kleber und das Ergebnis ist das selbe.

Wenn ich Wirbel einarbeiten möchte, mache ich den Draht unten am Wirbel fest, stecke den Draht durch das Loch nach unten und drehe dann unten die Öse mit der Zange dicht. Der Wirbel wird durch das drehen des Drahtes unten schön auf Spannung in den Stein gezogen.


Die Sache mit der Flex werde ich probieren. Ist im Prinzip genau mein vorgehen aber mit Schlitz statt durchgängigem Loch.
 

BarschMarschTV

Well-Known Member
Die Idee an sich finde ich echt gut...wenn auch nicht neu. Ein Angelfreund von mir macht das bestimmt schon 20 Jahre, weil er kein Bock hat Geld für Bleie auszugeben. Ich selbst mache das momentan noch nicht, sondern steige auf andere alternativen um. Wobei ich sagen muss, ich verliere im Jahr vielleicht eine Hand voll Bleie (3-5) mehr nicht. Von daher ist das echt überschaubar :)
 

Mefospezialist

Angelbekloppter
Wobei ich sagen muss, ich verliere im Jahr vielleicht eine Hand voll Bleie (3-5) mehr nicht. Von daher ist das echt überschaubar :)
Kann ich nachvollziehen, wenn man an Stellen angelt, wo man keine oder kaum Hänger bekommt.

Am Rhein oder auch am Main, wo ich fische geht es schnell ins Geld und es schädlich für die Umwelt, vor allem, wenn man direkt an/in den Steinpackungen angelt. Da sind solche Alternativen wichtig.
 

Der mit dem Fisch tanzt

Well-Known Member
Ich habe auch schon mal versucht, mir aus Kieseln Grundgewichte zu basteln. Bei der BayWa bzw. im Baumarkt habe ich mir passende Steine ausgesucht und mittels Taschenwaage die richtigen Gewichte ermittelt.

Nur hatte ich den Steinbohrer vergessen. Ich habe die Kiesel dann wie ein Paket mit Draht verschnürt und an ihm den Wirbel befestigt.
 
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