Mit Anglern die ich persönlich kenne......
Ich habe absolut nichts gegen offene Kritik, so lange sie zutreffend, differenziert und angemessen ist. Das nehme ich hier nicht wahr.
Ich bin kein "Profi". Wenn du mir eine gute Anleitung geben würdest, mit welchen Haken- und Ködergrößen ich z.B. gezielt einen maßigen Barsch befischen kann, ohne dass dabei ein untermaßiger Hecht ans Band gehen kann, wäre ich sehr dankbar.
Auch Ich muss mit Deiner Kritik leben....den Kritik sollte man immer Beachten, wenn sich schon Jemand die Mühe macht den Austausch einzugehen.
Ohne Frage klinge ich heute extrem....
Das war eine lange Entwicklung.
Ich Angel halt seit Kindestagen und bin noch als Jugendlicher in die Wiederansiedlungsprojekte geraten.
Seit dieser Zeit habe ich alles verschlungen, was Ich zu den Themen fand und auch schon mit 18 J unprofessionel mit Gartenteich und Aquarium Forellen gestreift ausgebrütet und angefüttert.
Das ich nebenbei E-Fischen, Brutanlage und Besatz mitmachte oder plante kannst Du Dier dann denken.
Das ist eine Extreme Entwicklung, bei der neben dem Ehrenämtern Beruf oder Familie auf der Strecke bleiben, denn schließlich bin ich auch immer noch sehr aktiver Angler geblieben.
Ich denke ich kann sehr gut verstehen, das nicht Jeder, die Zeit aufbrigen mag das so extrem zu betreiben.
Denn selbst das lesen hunderter Bücher zu dem Thema kostet Zeit, sie zu verstehen,zu überdenken oder es in der Praxis zu erleben, noch viel mehr.
Ich denke, Ich habe mich eingebracht sei es bei Jugendarbeit, Ansiedlungsprojekten Besatzplanung und vielem mehr oft aber auch wenn ich mich kritisch äußerte.
Heute sehe ich viele Dinge viel komplizierter als Früher, weil ich einst viele Dinge gar nicht wusste.
Heute nach weit über 30 Jahren, stelle ich vermehrt fest das Ich da dann missverstanden werde.
Das ist immerhin die Zeit, die Fachkräfte oft nur im Beruf verbringen, auf jeden fall viel mehr Zeit als Ihre Ausbildungszeit.
Solche Dinge wie die Betrachtung Beifängsproblematik oder die Veränderungen seit dem Kormoran wird ein normaler Angler meist gar nicht wahrnehmen..
So wie der normale Angler das Verschwinden vieler Arten gar nicht bemerkt und ich erinnere Mich an mich selbst verschwundene Arten auch vergisst.
So ist der Stör in Deutschland vielen Anglern auch erst wieder bekannt, seit es fremde Ströarten im Handel gibt.
Wie gesagt, die Dinge sind für mich heute komplizierter, so frage ich mich ob die fremden Stre nun eher eine Bedrohung oder ein Segen für den heimischen Str sind, der nun wieder etwas mehr ins Intresse rückte.
Heute kann man wenigstens wieder über Störe diskutieren und sei es nur um klarzumachen das Stör nicht der Stör ist.
Früher war er halt ausgestorben wie die Dinos, gestorben im Intresse.
Ich denke das was der Stör heute vor allem braucht, ist Ihn der Öffentlichkeit als Heimische Art bekannt zu machen, die bedrohter als die Tieger oder Elefanten sind.
Aber auch das nur, um Ihn als Symbol für die Probleme der Wanderfischarten Allgemein zu sehen um am Ende als Angler,Fischer oder als Mensch die Naturreichtümer nutzen und erleben zu können.
Kein Mensch ist perfekt keiner Schuldlos, Wir alle können uns lediglich bemühen es besser zu machen und Fehler nicht zu wiederholen.
Da kann Jeder nur versuchen, seinen kleinen Teil besser zu machen.
So verwende Ich zum Beispiel keine Schluckhaken mehr oder verwende beim Wurmangeln meist Hakengröße 1 und größer, Wels,Forelle Karpfen, Aal und Quappe und selbst Schleie fange ich trotzdem.....aber das soll und muss Jeder vor Ort selbst entscheiden.
So sehe ich das auch bei C&R, wenn da Jemand mit großem Einsatz wenige Einzelfische fängt und sie vorsichtig behandelt, ist es etwas ganz Anderes als wenn Jemand stolz ist 200 Zander gefangen und realist zu haben.
Letzterer handelt ähnlich Dem der legal viele Geschützte Fische fängt um dann einzelne Maßige zu entnehmen.
(z.B wenn er mit der Fliege oder gar Wurm unzählige keine Forellen fängt um mal eine Maßige zu fangen.)
Nur weil etwas nicht bestraft wird, ist noch längst nicht alles auch richtig.
Aber auch Da, soll und muss der Einzelne vor Ort die Entscheidung treffen, braucht also Handlungsspielraum und Eigenverantwortung.
Heute sind wir soweit, das ich mich nicht wundern würde, wenn Angler wegen des Tierschutzgedankens Mist bauen.
Man stelle sich vor sie würden einen der letzten Stör als Beifang fangen und aus Angst das das der arme Fisch zu schwer verletzt sei den dann auch noch töten.
Das wäre der Wahnsinn total und vermutlich "rechtlich" gar nicht so unverständlich.
Selbst wenn der Fisch einen unbezahlbaren Wert hätte, so das man eigentlich ein ganzes Tierarztteam einfliegen sollte.
Ich habe überspitzt, aber wie gesagt Ich sehe die Dinge heute kompliziert und nicht mehr so einfach.
Aber ich bin auch gefrustet, so wie viele die das sehr lange machten.
Solche Aussagen wie das sehr viele Smolts und gar ein Stör als Beifang in Reusen verreckten, kam auch von so Jemanden der das kurz vor seinem Tode nach Jahrzehnten der Wiederansiedlungsversuche noch erlebte und das Projekt dann noch einstellte.
Viele sind noch hoffnungsfroher und schätzen es gar nicht wenn man von Ihren Rückschlägen berichtet, aus Angst das sie dann finanzille Unterstützung verlieren.
Andere sagen das nur noch die Politik etwas bewegen kann, weil sie sonst nur gegen geschossene Türen rennen..
Nein es ist nicht alles Gold was glänzt.
So wie auch einzelne Wanderfische kein Beweis für erfolgreichen Naturschutz, sondern eher für das Bemühen Einzelner sind.
"Wie ohnmächtig auch die guten und gerechten Menschen sein mögen, Sie allein machen das Leben lebenswert"
"Alles ist relativ"
Zwei Zitate von A.E, die hier ganz gut passen.
In diesem Sinne meinen DANK an Alle die da versuchen, versuchten etwas zu bewegen.
Noch gibt es den Stör, auch wenn Deutschland denkt, er Sei ausgestorben und sich nun kaum noch verantwortlich betrachtet.