Stör - Wiederansiedelung

MarkusZ

Well-Known Member
Nur eins hast Du übersehen, auch mit der kleinen Fliege, nimmst Du den Fang von Fischen in Kauf, die Du gar nicht fangen darfst.

Kommt drauf an wo man angelt. Im Forellenpuff wohl eher nicht.

Ansonsten finde ich dieses Argument ziemlich lächerlich. Das hiese ja dann Angelverbot für alle Gewässer solange dort untermaßige Fische schwimmen und/oder Schonzeiten herrschen.

Sogar in Bayern darf man aber trotzdem in solchen Gewässern angeln und ggf. die geschonten Fische zurücksetzen. Nur eben nicht gezielt darauf angeln. Und dass die Mehrheit der Angler sowas macht, möchte ich mal stark bezweifeln.

Hier scheint wirklich jede Diskussion zwecklos, gegen Vorurteile kommt man nicht an.

Die Störe wird das eh nicht zurück bringen.
 

TeeHawk

Active Member

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Das weiß ich leider nicht. Ich werde nachfragen, ob sie bestimmt wurden oder es sogar Fotos gibt.

Recht sicher keine atlantischen Störe
Denn dort im Ostsee-Raum wird versucht eine andere Störart wieder anzusiedeln.
Eigentlich wollte man die nachgezogenen Sturio sturio in der Oder besetzen, stellte dann aber (an Präperaten) fest das der Atlantische Stör früher in der Ostsee gar nicht lebte.
Dort lebte der Baltische Stör https://www.bafg.de/DE/02_Aufgaben/...en/baltischerstoer.pdf?__blob=publicationFile
der vor der Amerikanischen Küste noch nicht ganz so selten ist.
Der wird nun dort besetzt in der Hoffnung die Ostseezuflüsse zu besiedeln.

Deshalb versucht man es nun versuchsweise in der Elbe mit der Ansiedlung von Sturio sturio.

Aber was dort für Störe gefangen wurden?
In Deutschland werden bestimmt jährlich hunderte oder tausende Störe aller möglicher Arten in die Flüsse gelangen.
Die fremden Arten sind schließlich überall im Handel
(Der Atlantische Stör nicht)

Übrings DANKE, das Ihr das Beifangthema so gut bestätigt habt.
Viele Angler und Fischer werden da ähnlich bemüht sein Beifänge zu vermeiden, das wollte ich da auch nur ansprechen.
Ist aber auch nur ein Randthema.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Recht sicher keine atlantischen Störe

vermutlich reden wir doch über den gleichen Fisch = Acipenser oxyrinchus

Davon gibt es z.B. im St. Lawrence River unterhalb der großen Staustufen wohl noch selbsterhaltende Bestände.

Weiter flussaufwärts gibt es dann gute Bestände an Acipenser fulvescens.

Die Anglersehe ich aber eher nicht als das Hauptproblem für die Erfolgsaussichten der Wiederansiedlungsversuche.
 

LAC

Well-Known Member
Ich denke das was der Stör heute vor allem braucht, ist Ihn der Öffentlichkeit als Heimische Art bekannt zu machen, die bedrohter als die Tieger oder Elefanten sind.
Aber auch das nur, um Ihn als Symbol für die Probleme der Wanderfischarten Allgemein zu sehen um am Ende als Angler,Fischer oder als Mensch die Naturreichtümer nutzen und erleben zu können.

Bernd, da gebe ich dir vollkommen recht - dieses kannst du aber nicht mit wissenschaftler machen, die kennen sich zwar im aquatischen bereich aus und wie man fische ansiedelt, aber nicht wie man mit den medien umgeht, da sind sie laien. Solche positiven projekte, die müssen richtig vermarktet werden, da sind andere fachleute gefragt.
Denn wenn da der fehler liegt, dann strampelt sich der wissenschaftler zwar ab - aber keine hört ihn.
Das gute an der ganzen sache ist ja, es ist eine positive angelegenheit im sinne der natur und da muss man ganz vorsichtig mit fingerspitzengefühl arbeiten, denn schnell kann gesagt werden, du setzt dich doch nur ein, damit du sie fangen willst - denn so denken die gegner, die ja auch nicht schlafen und ein vorteil haben, sie stehen auf der sauberen seite, da sie keine nutzer sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

LAC

Well-Known Member
@fishhawk
wir posten doch hier, von der wiederansiedlung vom stör und nicht vom fang dieser fische, da muss zuerst das fließgewässer ok sein bzw. renaturiert werden. Nun habe ich mich mit dem stör nie befasst, ich kann mir jedoch vorstellen, das da reichlich bauliche veränderungen an einem fließgewässersystem vorgenommen werden müssen - damit die grundlage für den stör geschaffen wird - die ja ganz anders sind als beim lachs.
Ich kenne es nur von anderen Fischarten, da ging es um schleifung bzw. bau von fischpässen von rund 50 staustufen, da war der stör vor 200 jahren auch - wird aber nie mehr dort aufsteigen können.
Nun ist der angler nur einer, der durch de fang von fisch das fließgewässer nutzt, das fließgewässer nutzen jedoch auch noch andere nutzer - z.b. die industrie, wir alle über die kläranlagen - die kein sauberes wasser einleiten - es hat nicht die güteklasse zwei, sondern vier.
Sollte das nicht der fall sein - das die lebensgrundlage u.a. sie ihre laichwanderung nicht antreten können, dann kann man sie zwar besetzen, ist ja bekannt von anderen fischarten. Ich kann sie dann auch im aquarium ansiedeln und beobachten und diese erfahrungen veröffentlichen - für aquarianer, die diese fische lieben, damit sie bei der haltung keine probleme bekommen im wohnzimmer-biotop.
Nun verändert sich die welt ständig und es kann ja sein, das in einigen hundert jahren der nordseestrand am alpenrand ist, dann müssen wir uns keine gedanken mehr machen über den aufstieg vom stör und die stadt winterberg ist dann eine insel und bekommt eine zweite blütezeit, wird Winterberg dann das neue sylt im westfälischen meer.
 
Zuletzt bearbeitet:

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Erst einmal DANKE LAC, "Fisch kaput" heute mal angefangen zu lesen.
Nach den ersten 45 Seiten, habe ich da das Gefühl, Mir ähnlichen Frust zu lesen.
Klingt nicht so wie Jemand, der dem Menschen noch Nachhaltigkeit zutraut.
Wobei "Der teuerste Fisch der Welt" vielleicht noch tiefer in die Details geht und spannender zu lesen ist.

Ich wundere mich warum man Lachs so oft mit dem Stör vergleicht.
Der Atlantische Lachs ist nur regional bedroht und breitet sich derzeit Weltweit aus.

Fast überall in seiner Heimat wurde er erhalten, auch wenn er in Deutschland ausstarb und nun wieder angesiedelt werden soll.
Auf jeden Fall scheint er deutlich besser mit dem Mensch zurecht zu kommen als Störe und Stör.
Denn der Atlantische Stör ist fast überall schon ausgestorben und nun versucht man, einen einzigen winzigen Rest-Bestand zu erhalten und zu verbreiten.
Vom Atlantischen Stör gibt es seit Jahren keinen Nachweis das er sich in der Natur noch selbst vermehrt.
Bedeutet, er kommt mit dem Menschen und Ihrem Verhalten gar nicht zurecht.
Dabei scheint Überfischung, Gewässerausbau, Querverbauung, Gewässerbelastung und vieles mehr zusammen zu kommen.
Ähnliches gilt wohl auch für einige weitere Störarten.

Wie gesagt, der Lachs ist ungleich weniger problematisch, wenn auch vieleicht immer noch zu problematisch für Uns Deutsche.
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Hallo,



In dachte in Nordamerika pflanzen die sich noch selbstständig fort?
Ist eine andere Art, der in Europa einst den Ostseeraum besiedelt haben soll.
Aber eben nicht der Europische Stör "sturio sturio".
Ist wohl auch mein Fehler wenn ich mich da nicht richtig ausdrückte.
Der Atlantische Stör ist auch der Baltische Stör.
Der Europäische Stör, die Art die kurz vor dem Erlöschen ist.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

nach meinem Kenntnisstand Atlantischer Stör = Acipenser oxyrinchus

Europäischer Stör = Acipenser sturio

Den letzteren muss man in Bayern kennen, weil er dort ganzjährig geschont ist. Könnte theoretisch bis zum Main aufsteigen, aber durch die zig Kraftwerke/Staustufen praktisch unmöglich.

Ob es in der bayerischen Donau jemals welche gab ist unklar.

Momentan laufen dort Wiederansiedlungsversuche mit Sterlet = ganzjährig geschont.

Der Hausen (Huso Huso) soll es früher ab und zu mal bis in die niederbayerische Donau geschafft haben, aber die kommen schon lange nicht mehr über die Kraftwerke. Wenn man einen finge, dürfte man ihn offiziell aber nicht zurücksetzten.
 

LAC

Well-Known Member
Ich habe ein freund, der ist member im anglerboard und hat den namen acipenser, den kann ich sofort erkennen.
Den acipenser oxyrinuchus und den acipenser sturio wovon hier gepostet wird, woran erkennt ein angler die denn? Es wäre schön wenn von den profis hier im anglerboard, mal fotos von beiden störarten einstellt werden und die erkennungsmerkmale genannt werden, damit die bordies bzw. angler sich ein Bild machen bzw. sie unterscheiden können.
Nicht das ein angler den ganzjährig geschonten in der bratpfanne liegen hat, weil er glaubt, solch ein fremder fisch, gehört nicht in unserem gewässer.
Das kann ich verstehen - er ist halt herr saubermann und da er den fisch nicht kennt bzw. die zwei nicht unterscheiden kann, ist es sicherlich schon zig male vorgekommen.
 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

Den acipenser oxyrinuchus und den acipenser sturio wovon hier gepostet wird, woran erkennt ein angler die denn?

Hab noch keinen der beiden live gesehen, aber soweit ich mich erinnern kann, sollen die ringsum die Afterflosse Knochenplättchen haben, .
Waxdick nur hinter der Afterflosse und Baeri dort gar keine .

st es sicherlich schon zig male vorgekommen.

Glaub ich nicht, so viele wilde Störe steigen doch gar nicht in unsere Gewässer hoch. Und oft darf man dort, wo sie noch vorkommen, überhaupt keine Störe entnehmen.

Die wirklichen Problem für die Störbestände sehe ich eher in den massiven Veränderungen der Lebensräume.
 

LAC

Well-Known Member
Das ist meistens so, wenn lebensräume egal welcher art, massiv verändert werden, da sie andere aufgaben erfüllen sollen, dann kann es sein z.b. bei einem gewässer, das die fauna und flora sich nicht mehr wohl fühlt bzw. verendet.
Ich glaube, das die meisten angler diese störarten nicht unterscheiden können.
Ich begrüße es, das wir uns hier für den erhalt bzw. wiedereinbürgerung des störs einsetzten, das ist jedoch in meinen augen höhere mathematik für den angler und nur ganz wenige wissenschaftler beherrschen dieses. Jedoch sehr interessant sind die einzelnen antworten.
Wir sollten lieber vor der haustür kehren und im heimischen fließgewässer artenschutz betreiben, da würden wir viel mehr erreichen z.b. bei den nicht angelbaren kleinfischarten, damit ein ausgewogener fischbestand entsteht.
Nun sind wir angler und einige sagen sich, warum soll ich mich für die nicht agelbaren kleinfischarten einsetzten, auch das kann ich verstehen, weil er eine andere denkweise hat - für die haben geschäftstüchtige die put und take anlagen gemacht, die ja auch ein problem sind für unsere natur - in dk hat der staat schon mehrer anlagen verboten bzw, zu gemacht, da sie eine gefahr für die einheimische fischfauna waren.

Hier mal etwas mehr:
https://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Stör
https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Stör
 
Zuletzt bearbeitet:

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

für die haben geschäftstüchtige die put und take anlagen gemacht, die ja auch ein problem sind für unsere natur

Jede Fischzuchtanlage kann ein Problem für die Natur sein. Ob da dann drin geangelt wird oder nicht halte ich für weniger wichtig.

Deshalb plädiere ich aber nicht gleich für die Schließung aller Fischzuchtanlagen.

Geschlossene Gewässer halte ich z.B. für weniger gefährlich als die Freilandhaltung in Netzgehegen.

Gut geführte P&T-Anlagen finde ich sogar gut, weil sie ne bestimmte Klientel von Anglern aufnehmen und damit Druck von Naturgewässern nehmen.

im heimischen fließgewässer artenschutz betreiben

Warum nur im Fließgewässer?

Die Vereine, die ich kenne, kümmern sich auch um Kleinfischarten in Baggerseen etc. . Manchmal gibt es dafür auch Zuschüsse aus der Fischereiabgabe.
 

LAC

Well-Known Member
@ Fishawk
Hier wird etwas verwechselt, ich meinte keine fischzuchtanlage sondern ein put und take see für angler, die sind zum teil große Probleme, nehmen aber den druck auf, wie du es erwähnt hast, da sie sonst im angelverein landen und fische fangen wollen, ohne dafür etwas zu tun grob gesagt, sie sind aber hilfsbereit und helfen beim bau des vereinshaus - ist ja auch wichtig, damit man beim bierchen sich mit dem neuen besatz befasst,

Bei Fischzuchtanlagen, sind meistens profis am schaffen und einige haben einen guten ruf, da auch der transport sehr gut durchgeführt wird - so kenne ich es und einige sollen nicht so gut sein. Ich kann da aber nichts zu sagen, da ich immer den besatz bei den guten anlagen vor mehr als 30 jahren bestellt habe für unser fließgewässer in westfalen.

Und hier wo es um die störarten bzw. den Wildlachs in europa förmlich geht, da sind nicht nur fischereibiologen gefragt sondern noch andere wissenschaftler.
ZB: das renaturierungsprojekt an der skern au in dänemark, war nordeuropas teuerstes naturschutzprojekt - ich sage einmalig. Dieses projekt wurde mehrfach ausgezeichnet. Da ging es aber nicht nur um die Fische, sondern um die wasserqualität u.a. auch im Ringköbingfjord z.b. die Okeraustragung, d.h. die entwässerung der landwirtschaftlich genutzten Felder. Die grundstücke wurden vom staat von den landwirten gekauft und vieles mehr. Die sichtweite im fjord war mal 1, 5 m die ist förmlich durch die landwirtschaft zusammen gebrochen und wir können vom glück reden, denn wenn sie zusammengebrochen wäre durch die Industrie , wie es in deutschland der fall war, dann wäre da gewässer biologisch tot gewesen, dieses war es nie. Das war an der Skjern au nicht, deshalb ist hier nie der lachs ausgestorben gewesen und heute halt werden von hier die Lachse nach deutschland für die Fließgewässer verkauft.

Durch die Okeraustragung verbpilzten die eier vom held - eine maränen art, die hier noch vorkommt und ich für wissenschftliche zwecke gefangen habe, für das rhein projekt. Und zu meiner zeit stand die Bachforelle auf der roten liste, das sie in westfalen in den kleine nebenbächen ihr eier ablegte, die jedoch verpilzten, da im winter wenn sie leicht, die Sauerlandlinie mit salz vom Schnee und eis befreit wurde und die Bachforellen eier verpilzen dann - obwohl salz eine Bachforelle vertragen kann aber nicht die eier. Vielleich sind heute Auffangbecken gebaut worden, zu meiner zeit jedoch nicht.
Hier mal einig fotos vom dän. Wildlachs center / zuchtanstalt.

Du hast recht, wir können uns nicht nur für fische nicht nur in fließgewässer einsetzen selbst in bomebentrichter sind sie wichtig. *lach
Gruss



 

fishhawk

Well-Known Member
Hallo,

ich meinte keine fischzuchtanlage sondern ein put und take see für angler,

Das meinte ich schon auch, aber für mich ist da wenig Unterschied. Künstlich angelegte Gewässer mit gezüchteten Fischen. Warum sollen da Angelseen für die Natur gefährlicher sein, als Mastgewässer, wo die Fische mit Netz gefangen werden?

Und wenn im Mündungsbereich der Skjern Au Netzgehege mit Mastforellen oder Zuchtlachsen wären, könnte das den Wildlachsbestand sicher stärker gefährden als ein Forellensee in Ufernähe. Auch Profis machen Fehler.

Aber ich denke, die Dänen wissen schon was zu tun ist.

Kann man nur hoffen, dass sich in Deutschland auch mal ne skandinavische Sichtweise durchsetzt.

Umweltschutz für den Bürger um die Natur nutzen zu können, statt gegen den Bürger, um ihn aus der Natur auszusperren.

Wobei ich gegen einzelne Nationalparks nichts hätte.
 
Oben