Hm, mögen fangig sein, aber den größten Vorteil eines Blinkers, die super Wurfweite, bringen die Dinger nicht mit.
Richtig - der größte Profi-Blinker-Blinker macht an einer Wallerspinne nicht wirklich Bock (alle kleineren Modelle gleich fünfmal nicht):
Quasi null Aufladung, dazu recht bescheidenes Flugverhalten durch das sehr dünne und breite Blech (vor allem bei Wind).
Nur was für absolute Nahdistanz und Still-Flachwasser - zu hohes Tempo und/oder zu starke Strömung lassen die Dinger nur noch übel rotieren.
Deren Stärke liegt auf langsamstmöglicher Führung mit ebenso langsamem Abtaumeln bei Spinnstopps.
Ich mag die Dinger ja schon echt gerne - aber nicht an der Wallerspinne, sondern auf Hecht.
Für den Rhein IMO komplett untauglich - zumindest an meiner BW-Strecke, da gibt der Strom ordentlich Gas. Dort höchstens drinnen an den einmündenden Baggerseen brauchbar (da ist ja Stillwasser).
Im Hauptstrom braucht man da bei Blinkern je nach Stelle mindestens (!) 60 g - sehr oft auch 80 oder 100 g (nicht zu breites Blatt vorausgesetzt).
Vor irgendwelchen Blinker-Käufen für den Rhein ist es generell ratsam, die Strömungsverhältnisse an der jeweiligen Strecke genau zu analysieren und dann die Gewichte ganz gezielt dafür zu wählen.
Alles andere endet in Angelspaß-Vermiesung und unbrauchbaren Staubfängern.
DAM Effzett in 60 gr., oder einen Zwilling daraus machen wenn es schwerer sein soll.
Die Bohrungen des Effzett sind sehr klein - wallertaugliche Sprengringe 50 kg+ gehen da nur durch, wenn man die Löcher vergrößert.
Was aber wiederum wg. dem sehr schmalen "Reststeg" des Effzett nicht so einfach ist - da muss die Bohrung sozusagen nach innen vergrößert werden.
Die originalen Sprengringe des Effzett taugen für Waller gar nichts, viel zu schwach - die müssen unbedingt getauscht werden. Ebenso die restliche Original-Hardware (Wirbel und Haken).
Vom Laufverhalten her ist der Effzett aber gut (sofern original - Nachbauten sind oft der letzte Laufschrott, da nicht richtig gebogen usw.)
Eignet sich aber nicht sonderlich für stärkere Strömung, kommt zu schnell hoch und surft dann oben (da ziemlich breit).
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Es ist generell ziemlich schwierig, gute und gleichzeitig günstige Wallerblinker zu finden.
Da ist sehr viel Mist auf dem Markt, der überhaupt nicht gut läuft.
Die Jörg-Blinker sind in puncto Verarbeitung und Lauf einwandfrei, haben allerdings ihren Preis (ist halt Handarbeit).
Wenn es günstig und fängig sein soll, rate ich auch zu Gummifischen.
Für kleinere Gummis empfehlen sich Screw Heads mit wallertauglichem Wirbel-Stinger - es macht keinen Sinn, einen 10/0er-Jighaken in einen 12-cm-Gummi zu stechen.
Und zumindest im VMC-Fall sollte der Haken mindestens 8/0 haben - die kleineren Größen sind vom Draht her zu schwach.
Insofern muss da ein System ran, das den Einsatz kleinerer Gummis erlaubt, aber trotzdem voll wallertauglich ist.
Oder eben gleich größere Gummis fischen, bei denen Jigs ab 8/0 aufwärts keine Probleme machen.
Der Vorteil bei Gummis ist halt auch die einfache Anpassung des Kopfgewichts je nach Situation und Tiefe usw.:
Da gehen recht große Gummis mit recht leichten Köpfen oder auch nur mit ner Shallow Screw ohne Blei (Achtung: evtl. Mindest-Kopfgewicht beachten, sonst läuft der Köder evtl. schlecht bis nicht!) sowie recht kleine Gummis mit recht schweren Köpfen (wiederum kein Problem).
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Taugliche Waller-Spinner sind auch so ne Sache - z. B. die Achsen von normalen großen Meppsen (z. B. Gr. 7) usw. sind auch viel zu schwach bzw. dünn.
Es besteht aber die Möglichkeit, die Achse durch wallertaugliches Material zu tauschen.
Dann muss allerdings meist der Blatthalte-Bügel des Spinners ebenfalls auf eine Variante mit größeren Bohrungen getauscht werden, da die neue Achse dann viel zu fett für das Original-Bügelchen ist.
Beim Spinner-Tuning kann dann auch gleich noch der Körper durch eine schwerere Variante ersetzt werden, falls das Original zu leicht sein sollte.
Breitblatt-Spinner sind jedoch nichts für stärkere Strömung - da ist es dann schon besser, z. B. einen Anglia Longue Gr. 5 umzubauen.
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Ich persönlich fische auf Waller im Stillwasser gern Bucktails 15 cm+ aus dem US-Muskie-Bereich - da brennt in puncto Achsdurchmesser und Hardware nichts an.
Zudem lassen sich die Dinger trotz teils recht hohen Gewichts sehr flach sowie langsam führen und machen dabei eine Mörder-Druckwelle (Colorado-Doppelblätter ab Gr. 8/0 aufwärts schiffsdieseln ordentlich).
Sind allerdings auch nicht gerade günstig und ebenfalls nichts für stärkere Strömung - der Auftrieb ist dafür viel zu extrem, der Einholwiderstand auch mit Waller-Tackle zu anstrengend.
Im Stillwasser kann man Fett-Bucktails mit Doppel-Großcolorado aber schön gechillt einkurbeln - die entwickeln durch die Doppelblätter schon bei langsamem Zug einen sehr hohen Auftrieb.
Gar kein Problem, so ein Ding mit angepasstem Rutenwinkel und Tempo z. B. nur auf 50 cm Tiefe laufen zu lassen, wenn man das denn möchte bzw. die Welse gerade flach rauben.