System Peter Mohnert? Anzeigen gegen Angler!

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Thomas9904

Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Magazin November

System Peter Mohnert? Anzeigen gegen Angler!

Nachdem wir öffentlich über die Zensurwünsche von Peter Mohnert gegenbüber redaktionellen Beiträgen und Postings von Mitgliedern und Anzeigen gegen User des Anglerboards berichteten, meldete sich nun Dr. Thomas Guenther mit der Schilderung seiner eigenen Erfahrungen.
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=227800&page=22

Dr. Thomas Guenther ist Jurist und war Landesverbandspräsident des VDSF Berlin/Brandenburg und auch Vizepräsident des VDSF-Bund.

Auch hier wurde anscheinend versucht, Informationen und Diskussionen zu verhindern.

Da kann einem schon die Frage hochkommen, ob es sich hier um ein "System Mohnert" handelt, nach dem da im VDSF gearbeitet wird.

Auch von den Landesverbänden bekommt man ja praktisch keine Informationen, Diskussionen führen dürfen höchsten mal Vereinspräsidenten (wie jetzt beim gesetzlichen Nachtangelverbot in B-W), aber doch nicht die Angler..

Sollte sich angesichts dieser nun offenliegenden Fakten tatsächlich kein einziger Vebrand oder Funktionär im VDSF rühren, um so etwas für die Zukunft zu verhindern?

Werden sich weiterhin DAV-Funktionäre mit so jemand zu Verhandlungen an den Tisch setzen?

Dann dürfte es sicher kein Wunder sein, wenn dann vielen Anglern das alte Sprichwort mit den Krähen und dem Augen aushacken in den Sinn kommt......


Hier das Posting von Dr. Thomas Guenther:


Lieber Thomas, liebe Leser des Anglerboards,
die Nachricht ist schockierend und empörend zugleich:
Der Verband Deutscher Sportfischer, dessen Mitglied ich seit vielen Jahren bin, strebt die strafrechtliche Verfolgung von Anglern an, weil sie ihre Meinung äußern.

Das schockiert mich, weil einer der ersten Kernsätze, die ich als junger Funktionär im VDSF lernte war: Angler verklagen keine Angler.

Spätestens nach der ersten Jahreshauptversammlung verstand ich den Sinn. Angler sind leidenschaftliche Menschen, die, wenn es um ihre Sache geht, nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Das tut manchmal weh, aber das muss man aushalten. Auf einem Dorschkutter ist der Ton auch manchmal rau, aber jeder weiß: Besser rau als „hinten rum“.

Empörend ist der Vorgang für mich aus zwei Gründen.
Erstens:
Angesichts der Einlassungen im Angelboard, um die es geht, sind die mit Hilfe eines teuren Anwalts erhobenen Vorwürfe gegen die Diskutanten im Angelboard vollkommen haltlos und mit dem Grundsatz „Angler verklagen keine Angler“ nun wirklich nicht zu vereinbaren.

Es geht um schlichte Meinungsäußerungen, wie sie in Anglerkreisen durchaus üblich sind. Daher möchte ich auch alle Betroffenen meiner uneingeschränkten Solidarität versichern.

Zweitens:
Der Vorgang ist für mich ein déjà vu. Denn ich selber wurde auf Betreiben von Präsident Mohnert während meiner aktiven Zeit strafrechtlich verfolgt. Damals habe ich die Sache durchgestanden und nicht ausgefochten, weil ich annahm, dass es sich um einen Einzelfall handeln würde, der sich nicht wiederholen würde. Angesichts der aktuellen Verfolgungsmaßnahmen des VDSF gegen das Angelboard weiß ich, dass meine damalige Haltung falsch war und das Vorgehen Methode hat.

Die Aktivitäten des Präsidenten Mohnert gegen mich begannen kurz nach meiner Wahl zum Vizepräsidenten des VDSF. Wenige Wochen nach der satzungsmäßig vorgeschriebene Veröffentlichung der Kompetenzverteilung innerhalb des damals neu gewählten Präsidiums wurden mir mit Alleinentscheidung des Präsidenten Mohnert Kompetenzen entzogen, ohne dass dieses jemals veröffentlicht wurde.

Gleichwohl habe ich die mir verbliebenen Zuständigkeiten über Jahre hinweg ausgeübt. Kritik daran wurde aus dem Kreis des Präsidiums oder von Präsident Mohnert die ganze Zeit über nicht geübt. Umgekehrt habe ich auch offiziell keine Kritik an den Beschlüssen der Gremien des VDSF oder an der Person des Präsidenten Mohnert geübt.
Als ich nach Jahren einmal krankheitsbedingt nicht an einer Jugendveranstaltung teilnahm, nicht ohne sicherzustellen, dass ein Vizepräsidentenkollege die Vertretung des VDSF an diesem Tag sicherstellen würde, nahm Präsident Mohnert das zum Anlass, mir in einem Schreiben mitzuteilen, dass er mir sämtliche Kompetenzen „im Hinblick auf meine berufliche Belastung“ entzöge.
In der Erkenntnis, dass eine vertrauensvolle und zielführende Zusammenarbeit zwischen dem Präsidenten Mohnert und mir nicht möglich war, entschied ich mich, derart auf das Abstellgleis gestellt, zurückzutreten.
Um die Arbeit des Verbandes nicht durch Personaldiskussionen zu belasten, vereinbarte ich mit Präsident Mohnert Stillschweigen über die Hintergründe meines Rücktrittes. Daran habe ich mich, zum Leidwesen des Verbandsausschusses, bis zum heutigen Tage gehalten.

Dieses Stillschweigen hinderte Präsident Mohnert jedoch nicht, seine Aktivitäten gegen mich weiter fortzusetzen. Diese führten im darauf folgenden Jahr auch zu meiner skandalösen und satzungswidrigen Abwahl als Präsident des LV Berlin-Brandenburg. Meinen seinerzeitigen Nachfolger hatte er frühzeitig „antichambriert“, ohne sich um das satzungsmäßige Gebot der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten der Landesverbände zu kümmern und in Berlin, aber auch auf Bundesebene übelste Gerüchte über mich in Umlauf zu bringen.

In der Folgezeit habe ich mich komplett aus der Verbandsarbeit zurückgezogen, aber zweimal per eMail-Rundschreiben zu speziellen Themen meine Auffassung schriftlich und begründet gegenüber dem Bundes- und den Landesverbänden geäußert. Das führte dazu, dass mir im Auftrage von Präsident Mohnert die Verbandsjustiziarin, Frau Rechtsanwältin Kiera, schriftlich das Recht absprach, mit den Landesverbänden zu kommunizieren und mir für den Fall des Zuwiderhandelns strafrechtliche Verfolgung androhte, von der man lediglich auf Grund der jahrelangen Zusammenarbeit absehe.

Gleichwohl erhielt ich kurz darauf eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft Offenbach, dass gegen mich auf Antrag von Präsident Mohnert wegen Verleumdungsstraftaten ermittelt würde. Nur wenig später beschwerte sich Präsident Mohnert oder eine Person in seinem Auftrag bei meinem Arbeitgeber an höchster Stelle, weil ich eine Mail von meinem dienstlichen Account an den VDSF geschickt hatte.

Mit Mühe kam ich damals um eine Abmahnung herum. Ich war, wohlgemerkt, zu diesem Zeitpunkt bereits aus sämtlichen Ämtern und Funktionen innerhalb des VDSF ausgeschieden.

Schließlich wurde das strafrechtliche Ermittlungsverfahren des Präsidenten Mohnert gegen mich wegen meiner verbandspolitischen Äußerungen eingestellt. Da ich im öffentlichen Dienst beschäftigt bin, war ich darüber sehr erleichtert. Solange ich meine Ämter im VDSF bekleidet habe, habe ich mich niemals offiziell kritisch zu Präsident Mohnert und zu seiner „Politik“ geäußert.

Ich habe bis heute keine Erklärung dafür, warum ich als Ehrenamtlicher über die Zeit meines Engagements hinaus derart drakonisch von meinem eigenen Verband verfolgt worden bin. Jetzt, da ich weiß, dass diese Verfolgung von Andersdenken nicht auf meine Person beschränkt war, sondern die eigentliche Methode der „Auseinandersetzung“ des Präsidenten Mohnert und damit auch die des von ihm noch immer geführten Verbandes Deutscher Sportfischer ist, werde ich dazu nicht länger schweigen.

Bei all diesen Verfolgungsmaßnahmen gegen Personen, die ihre Meinung äußern, geht es nicht nur um die Frage, wer dafür die rechtlichen Kosten trägt. Wobei es schon einzufordern ist, zu veröffentlichen, ob der VDSF den Anwalt des Präsidenten Mohnert bezahlt, wenn dieser versucht, mit Hilfe strafrechtlicher Ermittlungen Angler mundtot zu machen, oder ob dieses Herrn Mohnerts Privatvergnügen ist.

Denn ein Mitglied in einem ehrenamtlichen Verband muss wissen, ob sein Verband bereit ist, Mitgliedergelder dafür einsetzt, ihn mit Hilfe der Strafjustiz und mit anderen Methoden dazu zu bringen, seine Meinung nicht mehr zu äußern. Es kann und darf nicht sein, dass Angler, gleichgültig ob sie „ehrenamtlich“ tätig sind oder „nur“ engagiert, einen Anwalt befragen müssen, bevor sie ihre Auffassung äußern.

Darüber hinaus – und das ist der eigentliche Kern des Problems – geht es darum, zu erkennen, wodurch das Ansehen eines Verbandes wirklich geschädigt wird: durch die Äußerung von Kritik oder durch den inquisitorischen Umgang damit.

Wie soll eine zuständige Ministerin wie Ilse Aigner (CSU) oder ihre Vorgänger Renate Künast und Jürgen Trittin (beide GRÜNE), wie soll der neue Präsident des Deutschen Jagdschutzverband Hartwig Fischer (CDU), wie sollen der Präsident des Deutschen Fischereiverbandes Holger Ortel (SPD) oder die VDSF-Vertragspartner Daihatsu, Peugeot, Suzuki, Tohatsu und Honda – falls sie dieses er-googlen – damit umgehen, dass der führende Repräsentant der deutschen Angler versucht, seine Mitglieder mit Hilfe der Strafjustiz mundtot zu machen?

Werden Sie noch in der Lage sein, einem derart belasteten VDSF-Präsidenten, wie Herr Mohnert es aufgrund dieser Vorfälle ist, das Vertrauen zu schenken, um seinen Argumentationen zu folgen?

Jede halbwegs professionelle Organisation wird sich nach Kräften darum bemühen, möglichst viele Informationen über ihre Gesprächspartner zu erhalten. Ihnen wird dieses unglaubliche Gebahren eines Präsidenten, der nicht die Meinung seiner Mitglieder vertritt, sondern diese wegen ihrer Auffassung systematisch verfolgt, nicht verborgen bleiben.

Das, nicht die Meinungsvielfalt unter Anglern, ist der eigentliche Imageschaden des VDSF, der nicht ohne Folgen bleiben wird. Wirkungsvolle Lobbyarbeit wird so nicht mehr möglich sein.

Die Verantwortung dafür trägt nicht mehr Präsident Mohnert allein. Die Verantwortung tragen jetzt alle Funktionäre auf Bundes- und Landesebene innerhalb des VDSF, aber auch im Blick auf die angestrebte Fusion diejenigen im Deutschen Anglerverband (DAV), die bereit sind, einen Zusammenschluss unter einem Präsidenten Peter Mohnert zu verwirklichen.

Die kursbestimmenden Kräfte innerhalb der organisierten Angelfischerei müssen sich die Frage stellen, ob sie weiterhin den Ein-Meinungs-Kurs eines Präsidenten Mohnert weiter unterstützen oder ob ihnen am Herzen liegt, die deutsche Angelfischerei in die Gegenwart zu holen und in die Zukunft zu führen.

Nachdem nun klar ist, dass Herr Mohnert nur für sich steht, dürfte die Entscheidung nicht mehr schwer fallen. Sie muss, auch im Hinblick auf die Fusion, sehr rasch erfolgen. Wenn die Zukunft der Sportfischerei in Deutschland darin besteht, dass Angler Angler verklagen, dann gibt es keine Zukunft der ehrenamtlich organisierten Sportfischerei.

Dir, lieber Thomas und den anderen Diskutanten, die jetzt wegen ihrer Meinungsäußerungen auf Betreiben des Präsidenten Mohnert verfolgt werden, wünsche ich einen für Euch glücklichen Ausgang der Strafverfahren. Ich wünsche Euch Mut und Engagement, dass Ihr weiterhin Eure Meinung äußert, denn nur so kann sich die Angelfischerei in Deutschland entfalten und den für sie richtigen Weg finden. Meiner vollen und andauernden Unterstützung könnt Ihr gewiss sein, was immer auch Eure Meinung sein wird.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: System Peter Mohnert? Anzeigen gegen Angler!

Ich finde es bemerkenswert und bin dankbar für diese Stellungnahme, die ja letztlich unsere schlimmsten Befürchtungen auch leider bestätigt.

Und leider bestätigt sie auch ein großes Problem, das wohl nicht nur VDSF oder Anglerverband betreffen dürfte, sondern allgemein in Lobbyarbeit und Politik vertreten sein dürfte - ob gelernt oder abgeschaut von der Mafia oder selbst entwickelt, spielt dabei keine Rolle:
Omerta...

Brotfisch hat es ja selber beschrieben, und für eine solche Offenheit meinen allergrößten Respekt - auch wenn sie leider erst nachträglich kommt:
Um die Arbeit des Verbandes nicht durch Personaldiskussionen zu belasten, vereinbarte ich mit Präsident Mohnert Stillschweigen über die Hintergründe meines Rücktrittes. Daran habe ich mich, zum Leidwesen des Verbandsausschusses, bis zum heutigen Tage gehalten.
Umgekehrt habe ich auch offiziell keine Kritik an den Beschlüssen der Gremien des VDSF oder an der Person des Präsidenten Mohnert geübt.

Es wäre schön, wenn jetzt noch aktive Funktionäre da Konsequenzen ziehen könnten und einmal rechtzeitig solche Dinge öffentlich machen oder Kritik äußern.

Jedenfalls dann, wenn ihnen tatsächlich ihre Klientel, die Angler, mehr am Herzen liegen als ihre verbandsinternen Rücksichtnahmen.

Man wird sehen....................
 
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