Frage Teleskoprute zum Spinnfischen - immer noch schlecht?

koko96

Active Member
Hallo zusammen,

ich weiß, dass Teleskopruten beim Spinnfischen oft einen eher schlechten Ruf haben – Stichworte wie „weiche Spitze“, „ungenaue Aktion“ oder „geringere Rückmeldung“ fallen da ja häufig. Trotzdem habe ich gesehen, dass es mittlerweile Modelle gibt, die speziell als Spinnruten beworben werden, z. B. die Daiwa Ninja X Tele Spin.

Ich schaue mir gerade die Versionen mit

  • 2,40 m / 20–60 g Wurfgewicht sowie
  • 2,70 m / 50–100 g
    an.
    Beide werden mit fast action und mittelharter Power beschrieben.
Hintergrund: Ich bin auf der Suche nach einer kompakteren Lösung für unterwegs. Ich möchte ungern immer eine 1,50 m lange Rutentasche mitnehmen, gerade wenn ich mit dem Rad unterwegs bin oder spontan ans Wasser will.

Daher meine Frage an euch:
Hat jemand Erfahrung mit der Daiwa Ninja X Tele Spin oder ähnlichen Modellen?
Taugen die was fürs Spinnfischen mit Kunstködern (Gummis, Wobbler etc.), oder merkt man da im Vergleich zur Steckrute doch deutlich Nachteile?

Freue mich über eure Meinungen und Erfahrungsberichte!

Viele Grüße
 

Einfachich

Well-Known Member
Moin,

ich sag mal so: Einen Tod muss man sterben.
Ich habe 2 Telespin, weil ich die leicht mit dem Fahrrad transportieren kann.
Eine ältere Shimano Catana und eine Daiwa Ninja X.
Komme mit beiden sehr gut zurecht, auch wenn mir Steckruten deutlich lieber sind.
Es kommt aber auch darauf an, wie feinfühlig Du bist. Es gibt ja Leute, die können sich seitenweise über die Aktion einzelner Ruten auslassen und
sind da sehr empfindlich.
Ich gehöre nicht dazu und so richtig "schlechte" Teleruten hatte ich, nach meinem Empfinden, auch noch nicht in der Hand.
Daher würde ich vorschlagen, die einfach mal im Laden zu befingern und dann zu entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Hi, ich bin ausgesprochener Telefan, Spinnruten gibt es allerdings nicht so viele und die Ninja kenne ich nicht. Ich habe eine Mikado Nihonto für den Urlaub und Köder um die 30g, die ist ziemlich gut, soweit ich es beurteilen kann.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Ich habe ein paar Teleruten, alles ältere Modelle, die durchaus spinntauglich sind.
Die Daiwa Ninja Tele, allerdings das ältere Modell, in der 30 g (ich kann mich nicht mehr genau an die Länge erinnern) konnte ich mal probewedeln und ich fand sie ganz ordentlich. Deshalb denke ich nicht, dass man befürchten muss, dass eine 60 g/2,40 m oder eine 100 g/2,70 m-Version zu schwabbelig wäre.
Was die Blankrückmeldung betrifft, sage ich es mal so - wenn du an schnelle, taktile Ruten mit super Rückmeldung gewohnt bist, wirst du mit einer Telerute wie der Ninja wahrscheinlich keine große Freude haben. Aber - in diesem Preissegment darf man selbst bei Steckruten keine außergewöhnliche Rückmeldung erwarten.
 

Auen-Angler

ehemals "Salmoniden-Fan"
Ich hab im Rahmen der occ letztes Jahr viel mit einer daiwa sweepfire tele 3m / 30-60g gefischt. Also ganz weit unten aus dem Regal.

Ich finde die Rute ist sogar eher Straff und hat eine ganz passable Rückmeldung (bin allerdings kein gummi-dompteur).
Blinker ab 10g gingen gut, naturköder vertikal mit 100-120g auch noch irgendwie...
 

TrevorMcCox

Active Member
Hallo koko96
ich würde an deiner Stelle nach einer Reiserute suchen, die sich in 5 Teile zerlegen lässt und oft in praktischen Transporttaschen geliefert werden. Habe aktuell für solche Fälle eine Spro Mobile Stick im Einsatz, es gibt aber sicher auch hochwertigere Spinnruten wie z.B. die Daiwa Prorex Travel Serie. Mein P/L Tipp ist die Spro Specter Expedtion Travel Serie.

Teleruten haben einfach zu viele Schwachstellen. Allen vorran die Befestigung der Ringe und die schlechte Aktion
 

Professor Tinca

Petri Heil alleweil !
Teammitglied
Mann kann Teleruten nicht so parabol zB machen wie ne Steckrute, da durch den stetig ansteigenden Durchmesser Progression vorgegeben ist.
Teleruten sind also in der Beeinflussung der Aktion durch Carbonverstärkungen in bestimmten Bereichen während der Produktion, eingeschränkt gegenüber Steckruten und immer vorhersehbar in der Aktion.
Wem diese Aktion gefällt, der ist damit aber gut bedient und sie ist ab einer gewissen Länge sogar gewünscht und vorteilhaft(zB Bolos oder lange Forellenruten). Die Transportlänge und das einfache Aufbauen sind ja auch nicht zu verachten.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Mann kann Teleruten nicht so parabol zB machen wie ne Steckrute, da durch den stetig ansteigenden Durchmesser Progression vorgegeben ist.
Ja, konstruktionsbedingt sind die Grenzen enger. Und wahrscheinlich ist der Aufwand höher, eine gewünschte Biegung hinzukriegen, das kann ich nicht beurteilen.

Aber scheinbar ist so ziemlich jede Kurve herstellbar. Hochwertige Tenkararuten gibt es von 5:5 (voll parabolisch) bis 8:2 (weiche Spitze, Rest hart) - die haben dann natürlich ihren Preis.

Glasfaserruten können, soviel ich weiß, nur über den Durchmesser und die Wandstärke angepasst werden. Bei Carbon ist das schon etwas anders....wenn es früher hieß "Teleruten haben prinzipiell 'ne Scheißaktion" kann man das nachvollziehen aber diese Zeiten sind seit mehreren Dekaden vorbei.
 

Bilch

Otto-Normalangler
Hallo koko96
ich würde an deiner Stelle nach einer Reiserute suchen, die sich in 5 Teile zerlegen lässt und oft in praktischen Transporttaschen geliefert werden. Habe aktuell für solche Fälle eine Spro Mobile Stick im Einsatz, es gibt aber sicher auch hochwertigere Spinnruten wie z.B. die Daiwa Prorex Travel Serie. Mein P/L Tipp ist die Spro Specter Expedtion Travel Serie.

Teleruten haben einfach zu viele Schwachstellen. Allen vorran die Befestigung der Ringe und die schlechte Aktion
Wenn es nur um die Transportlänge für den Weg zum Wasser geht, ist eine sogenannte Reiserute sicherlich die bessere Wahl. Wenn man aber - so wie ich - direkt am Wasser eine Rute braucht, die man schnell zusammenklappen und wieder einsatzbereit machen kann, weil man z. B. steile Hänge hinabklettern oder sich durchs Gebüsch schlagen muss, dann hilft einem eine Reiserute herzlich wenig. Ich angle aber auch sonst viel lieber mit Teleruten, weil ich sie einfach bedienungsfreundlicher finde als Steckruten.

Was genau soll eigentlich eine "schlechte Aktion" sein? Ich habe Teleruten mit allen möglichen Aktionen - von extrem spitzenbetont bis semiparabolisch. Man sucht sich eben die passende aus. Die alten Glasfaser-Schwabbelstöcke mal ausgenommen (die fische ich trotzdem gern, einfach weil ich gerne altes Angelzeug verwende), kann ich bei Wurfweite und Zielgenauigkeit keinen Nachteil gegenüber Steckruten feststellen.

Und was meinst Du mit schlechter Ringbefestigung? Wenn du meinst, dass die Ringe zu schwach befestigt sind - nein, sind sie nicht.
Oder meinst Du, dass sie nicht passend zur Biegekurve angebracht sind? Das mag bei einigen Teleruten zutreffen - aber ich habe auch viele Modelle, bei denen die Länge der Segmente und die Anordnung der Ringe sehr gut auf die Aktion abgestimmt sind.
 

Mescalero

OCC 2022 (Erster)
Nochmal zurück zur Praxis: die oben erwähnte Mikado ist 2,70 lang, hat ein Transportmaß von 65 und passt damit in den Koffer. Das angegebene WG liegt nur bei 25g aber sie wirft auch 30g Köder volle Kanne durchgezogen.

Wie sie den Drill dicker Fische meistert, kann ich nicht sagen, ich wollte bisher nur kleine fangen. :roflmao

Die spürt man dafür sehr genau, auch vorsichtige Zupfer. Zum Thunfischangeln ist sie ganz sicher nicht gemacht, ich glaube aber auch nicht, dass sie gleich abbrechen würde wenn ein richtiges Gerät anbeißt.
 

Taxidermist

Well-Known Member
Wobbler einleiern und Auswerfen krieg ich auch mit nem Stock hin. GuFis faulenzen vermutlich auch noch.
Genau, für alles was sich stumpf einleiern lässt, mag eine Telerute taugen, bei ernsthaften Versuchen Köder auch zu animieren, ist sie dann raus.
Aber ich denke, die meisten der hier schreibenden Kollegen sind da nicht sehr anspruchsvoll, so werden sie dann damit auch glücklich sein.
Hauptsache billig und dabei noch praktisch, ist die Devise!

Jürgen
 

vermesser

Well-Known Member
Ich möchte hier ja niemandem seine Vorurteile nehmen. Aber es gibt auf dem Markt durchaus auch teure Spinnruten als Teleskop, meistens aus Japan.


Ich selbst habe für den Urlaub mal zwei Shimano Catana Telespin gekauft, die sind für alles, was man kurbelt, faulenzt oder nur leicht twichen will durchaus tauglich. Nerven tut eher, dass die Teile sich gelegentlich verdrehen zueinander, das ist prinzipbedingt. Sonst ziemlich ok.
 

Skott

Hobbykoch mit Leidenschaft
Ich möchte hier ja niemandem seine Vorurteile nehmen. Aber es gibt auf dem Markt durchaus auch teure Spinnruten als Teleskop, meistens aus Japan.


Ich selbst habe für den Urlaub mal zwei Shimano Catana Telespin gekauft, die sind für alles, was man kurbelt, faulenzt oder nur leicht twichen will durchaus tauglich. Nerven tut eher, dass die Teile sich gelegentlich verdrehen zueinander, das ist prinzipbedingt. Sonst ziemlich ok.
Wie finde ich bei der Ebay-Rute denn die Gesamtlänge heraus?
 

koko96

Active Member
Zur Ergänzung: Mein Ziel mit der Rute ist, Barsche, Zander und kleinere Hechte zu fangen – also eine gewisse Vielseitigkeit sollte sie schon mitbringen. Die oben genannte Daiwa 22 Mobile Pack wirkt auf mich ganz interessant, aber sie scheint ja schon ein etwas älteres Modell zu sein.


Daher meine Frage an euch:
Welche Teleskopruten könnt ihr fürs Spinnfischen empfehlen, die in Sachen Rückmeldung, Stabilität und Transportfreundlichkeit gut abschneiden?


Ich könnte theoretisch auch eine Steckrute mit mehreren Teilen nehmen, die man kompakter transportieren kann. Aber da ich oft mit dem Fahrrad am Kanal unterwegs bin und von Spot zu Spot wechsel, erscheint mir eine Telerute praktischer.


Gibt es hier im Forum Leute, die regelmäßig mit Teleskopruten auf Raubfisch unterwegs sind?
Wie unterscheiden sich eure Erfahrungen im Vergleich zu einer Steckrute – gerade beim Spinnfischen mit Gummis und Wobblern?


Würde mich sehr über konkrete Tipps oder Modelle freuen, mit denen ihr gute Erfahrungen gemacht habt!
 
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