Georg Baumann

Well-Known Member
Seit gut 1,5 Jahren bin ich stolzer Besitzer eines Räucherofens. Als bekennender Pyromane habe ich bislang ausschließlich mit Holz geheizt. Das Problem: Die Hitze schwankt doch ganz erheblich bzw. steigt schnell zu sehr an, auch wenn das Feuerchen nur klein ist. Ich mache dann ständig die Tür unten auf, aber erstens nervt's und zweitens klappt das auch nur begrenzt.
Ein Kumpel meinte, dass ich das erst komplett zu Glut abbrennen lassen muss, dann geht's besser. Mag sein, aber kann ich dann nicht gleich Gas nehmen? Eine entsprechende Schublade habe ich auch, hab' sie nur noch nicht benutzt.

Nun zu meinen Fragen: Kriege ich das Problem mit Gas in den Griff? Was muss ich beachten? Gibt es Qualitätsunterschiede?
 

ralle

Leichtangler
Teammitglied
Willst Du räuchern oder grillen ?
Man macht doch erst etwas Hitze (30-45min.) um die Fische zu "garen" und dann Räucherspäne in ein Gefäß -diese zum glimmen bringen. Da entsteht doch keine großartige Hitze mehr - und qualmen soll es :) das kannst du ja dann etwas regeln.
 

Georg Baumann

Well-Known Member
Ich meine die Garphase. Da haut's die Temperatur in ungeahnte Höhe. Dabei soll das doch "nur" so um die 100 Grad heiß werden. Das Ergebnis war bisher zwar durchaus gut, aber wie gesagt nervt's.
 

Spaßfischer

Well-Known Member
Ich nutze Gas, da geht das wunderbar... Du brauchst aber einen gescheiten Brenner, mein erster war zu schwach auf der Brust da hat es nicht richtig funktioniert.
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
Lieber Georg,
wenn Du Dich mal eingehend mit den Räucherthreat´s beschäftigst, wirst Du sehen, daß auch ich schon unzählige Öfen besessen habe, sowie auch gebaut, oder umgebaut.
Ich kann Dir bestätigen, daß auch ich am liebsten mit Holz gare und anschließend räucher (und das am Liebsten nicht mit Räuchermehl, sonder mit sehr klein aufgespaltenem Holz, etwa 3 mm Dicke und ca. 10-15 cm Länge). Es kommt natürlich darauf an, welchen Ofen Du besitzt und wie sind sind die Witterungsverhältnisse. Eines solltest Du sofort unbeachtet lassen, das eingebaute Thermometer. Ich habe festgestellt, daß alle ca. 30 Grad zu wenig anzeigen, warum?
Weil diese Thermometer eigentlich für den Heizungsbau entwickelt wurden und eben bei heißer Luft anders reagieren, als bei heißem Wasser. Ich rate Dir, verwende zusätzlich immer ein digitales Thermometer, da die ziemlich genau sind.
Beim Heizen mit Holz spalte ich es in etwa daumendicke und ca. 25-30 cm lange Stücke und verwende beim Aufheizen nur 3-4 Hölzer und zum Nachlegen immer nur 1 Stück. Du mußt natürlich einen Ofen erst mal richtig "kennenlernen", um zu wissen, wie reagiert er. Das ist nicht so ganz einfach, besonders in der "Kennenlernphase".
Gewisse Schwankungen mußt Du halt in Kauf nehmen und sie sind auch nicht weiter schlimm, wenn es mal um etwa 10 Grad geht.
Ich habe mir kürzlich einen kleinen, isolierten Ofen angeschafft, den mal sowohl mit elektr. Heizspirale, als auch angeblich mit Holzfeuer aufheizen kann.
Von der Größe her ist er nur 86x40x40 cm (HxBxT). Elektrisch ja, regelt sich auch ziemlich genau, aber mit Holzfeuer kann man es vergessen, egal wie klein man das
Feuer macht, die Innentemperatur erreicht 120, teilweise bis 150 Grad, für das Garen von Fisch einfach entschieden zu viel, 80-85 Grad reichen da völlig aus.
Aus dem Grund habe ich sofort Umbauten vorgenommen: die mit 38 mm viel zu kleine Abluftöffnung wurde auf 80x80 mm vergrößert, ein Kamin mit Drosselklappe in 200 mm Höhe aufgesetzt und der vorhandenen, viel zu dünnen und mit Aussparrungen für die E-Heizspirale versehenen Schublade noch eine neue gebaut.
Ich habe mal einen Tipp von einem Angel- und Räucherfreak von der Ostseeküste bekommen, er und auch die dort ansässigen Fischer würden folgendermaßen räuchern:
einige Holzscheite würden angezündet, die Fische werden eingehängt, die Tür bleibt zunächst offen und man wartet, bis das Feuer ganz herunter gebrannt ist und nur noch Glut im Ofen ist. Die Tür wird geschlossen und die Fische werden bei einer Temperatur von etwa 70 Grad rund 2,5 Std. gegart und gleichzeitig geräuchert, dabei wird die Temperatur über die Zu- und Abluftklappe geregelt, bei Bedarf muß wohl mal etwas Holz nachgelegt werden. Diese Methode habe ich noch nicht ausprobiert.
Ich wünsche Dir in Zukunft viel Erfolg und gute Ergebnisse, üben, üben, üben.
 

Georg Baumann

Well-Known Member
Super - danke für die tollen Tipps. Ich bin am WE am Forellenteich und werde hoffentlich reichlich "Übungsmaterial" mitbringen. Ich glaube, ich mache demnächst mal ein Video dazu, in dem ich meine Versuche dokumentiere. Da kann dann jeder sagen, was ich falsch gemacht habe ;-)
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
Mach mal, Georg. :sch_pro
 

Georg Baumann

Well-Known Member
Mach ich. Ich kann jetzt noch nicht sagen, wann ich's schaffe, versuche aber, das nicht auf die ganz lange Bank zu schieben ... Aber seid bitte nachsichtig mit mir
 
Moin
Nebenbei....
Da ich das ja Beruflich mache,habe Zeit lang auf Gas umgestellt,aber die Kunden merkten an das der Geschmack nun anders sei.Also wieder auf Holz umgestiegen ..weil Kunde ist König......
 

Georg Baumann

Well-Known Member
Hab den Beelonia F2. In dem Video wird der gut vorgestellt (Kaltrauchgenerator habe ich nicht). Ist ein toller Ofen.

 
G

Gelöschtes Mitglied 150887

Guest
einige Holzscheite würden angezündet, die Fische werden eingehängt, die Tür bleibt zunächst offen und man wartet, bis das Feuer ganz herunter gebrannt ist und nur noch Glut im Ofen ist. Die Tür wird geschlossen und die Fische werden bei einer Temperatur von etwa 70 Grad rund 2,5 Std. gegart und gleichzeitig geräuchert, dabei wird die Temperatur über die Zu- und Abluftklappe geregelt, bei Bedarf muß wohl mal etwas Holz nachgelegt werden. Diese Methode habe ich noch nicht ausprobiert.

Genau so mache ich es auch, aber auch mit mit Holzkohle und Hackspäne habe ich schon sehr gut geräuchert. Immer erst warten, bis die Temperatur sich einpendelt und die Spitzen durch sind, dann kann man gut und ohne Hektik räuchern.
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
Den F2 hatte ich auch mal und fand ihn von allen bisher mir unter gekommenen, industriell hergestellten Öfen den mit Abstand am besten.
Da der ja auch doppelwandig und isoliert ist, braucht man wirklich nur dünne Holzstücke (die zudem auch sehr leicht anbrennen), anfänglich nicht zu viele und bei Bedarf lieber nur immer 1 Stück, höchstens 2 nachlegen. Rauchabzug habe ich bei allen Öfen sowohl beim Garen, wie auch dem späteren Räuchern immer ganz geöffnet,
die Frischluftzufuhr beim Garen auch, beim Räuchern (sobald der erste dichte Rauch aufsteigt komplett geschlossen, ansonsten fängt mein Räucherholz ja Feuer und raucht nicht mehr.
 

Eisbär14

Recyclingvegetarier
Das die Temperatur schwankt liegt wohl an dem Blechofen.
Mit sowas werde ich mich nie anfreunden können.
Ich habe ,nach dem ich von meinem Nachbar lernen durfte, mir vor 16 Jahren einen
Ofen gemauert. Der wird vorgeheizt um auf Temperatur zu kommen und dann geht das
einfach nur nach Gefühl. Schxxx auf Thermometer das Auge und meine Hand an der Ofentür sind da besser.
Ach ja ...bleib mir wech mit Gas ...schönes trockenes Hartholz und etwas Obstgehölze bringen
immernoch das beste Ergebniss.
Als ein Freund mich mal fragte wie lange es dauert bis die Räucherflunder fertig wäre
meinte ich nur..." 3 Bier "
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
Ich gebe Dir in Allem recht. Aber nicht jeder kann und darf sich einen gemauerten Ofen aufstellen.
Dein Lobeslied auf Holzbeheizung freut mich ganz besonders, ich sage auch immer: ich bin kein Elektriker und kein Gasmann,
nach guter alter Vätersitte; Holz und sonst nix!!!
Aber eine Frage Habe ich dennoch:
wie langsam trinkst Du Dein Bier?:laugh2
Ne´, Spaß beiseite, wir wollen es ja auch nicht übertreiben und uns lieber auf ein perfektes Ergebnis konzentrieren.
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
Schxxx auf Thermometer das Auge und meine Hand an der Ofentür sind da besser.

Auf ein Thermometer kann man sich eh´nicht verlassen, ich habe ja inzwischen mit zig verschieden Öfen zu tun gehabt und somit auch Thermometern.
Überprüft man die Hitze im Ofen mit einem digitalen, also ziemlich genauen, Thermometer, stellt man sehr schnell fest, daß die Zeigerthermometer rund 30 Grad zu wenig anzeigen, schließlich sind die eigentlich für den Sanitärbereich gedacht, wo der Fühler von heißem Wasser umspült wird und sind nicht zur Messung von heißer Luft gedacht.
Das Fühlen der Temperatur mit den Händen kenne ich auch noch von einem älteren Angelfreund, der das auch so machte, er meinte immer, 3 Sekunden muß man es aushalten, wenn länger, dann ist die Temperatur zu niedrig und muß mann sie sofort zurück ziehen, ist es zu heiß.
Was auch früher schon, als die Öfen wahrscheinlich keine Thermometer hatten, geklappt hat, funktioniert auch heute noch genauso gut
 

sprogoe

-Privatier- sponsert by DRV
Ich habe mal mit 2 verschiedenen Öfen rum experimentiert um eine konstante Hitze ohne den Einsatz von Gas oder Strom zu erzeugen.
Holzkohlebriketts aus Buchenholz in einem Anzündkamin schön durchgeglüht und dann in die Feuerschublade gelegt. Mit einem digitalen Thermometer die Temperatur im Ofen überwacht und tatsächlich blieb die Temperatur ziemlich konstant wenn man erst mal für den jeweiligen Ofen die richtige Anzahl von Kohlestücke raus gefunden hat. bei meinen Öfen reichten 12-15 Stücke aus. Bei 80-85 Grad die Forellen ca. 30 min. garen lassen, dann wird die Hälfte der Kohle aus der Schublade entfernt, weil sonst die Hitze weiterhin bei rund 80 Grad bleiben würde und es werden 2 handvoll fein gespaltenes Holz (Buche, Erle, Kirche gemischt) aufgelegt und auf die Schublade eine mit ca. 15 Bohrungen in 10 mm Durchmesser versehene Blechplatte gelegt, so raucht es nur und das Räucherholz gerät nicht in Brand. Je nach Dauer der Räucherzeit muß ev. nochmal nachgelegt werden.
Die Innentemperatur fiel dann auf ca. 50-55 Grad. Auch diese Methode funktioniert also.
Wer eine ganz einfache Methode sucht, sollte sich mal die Feldmann-Räucheröfen anschauen, die werden nur mit Räuchermehl betrieben und erzeugen gleichzeitig Rauch und eine sich über einen Zeitraum von 3-3,5 Std. langsam steigende Wärme bis zu 90 Grad, je nach Außentemperatur.
http://www.raeucheroefen.de/tipps.html
 
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