Tipps für Winterkarpfen - Teil 2

Christian.Siegler

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Dieser Karpfen biss an einem extrem milden Tag. Ich bin überzeugt, dass das Wetter eine enorm große Bedeutung für unsere Fänge spielt!
Was habt Ihr da für Erfahrungen gesammelt?
 

jkc

Well-Known Member
Moin, meine Erfahrungen unterscheiden sich zumindest teilweise etwas von Deinen.
Ich befischen nur große Gewässer(systeme) mit vielen vielen ha. Da ist meiner Meinung nach der allerwichtigste Punkt möglichst genau zu wissen wo sich die Fische aufhalten; Sitze ich 1km weit weg von den Fischen gehe ich garantiert leer aus. Das schöne ist, oft stehen sie dann wirklich geballt, also wirklich große Teile des gesamten Bestandes an einer Stelle. Kurze Fressphasen heißt für mich lange ansitzen, möglichst mindestens 24h damit man einen vollen Tageszüklus abgedeckt hat, ansonsten sehe ich die Gefahr die kurze Fressphase zu verpassen.
Meiner Erfahrung nach sind bei kalten Wassertemperaturen gerade die größeren Fische des Gewässers die die sich fangen lassen, kleinere Fische sind da eher inaktiv.

Wenig Futter ist geil, ich liebe es regelrecht wenn ich mit 100, 200g Futter mehrere Fische fangen kann.

Wetterlage ist wichtig ja, leider nicht immer.
Meine beste Session hatte ich bisher tatsächlich genau bei der von Dir beschriebenen Ostlage.
1030hpa, steifer Ostwind, Kälteeinbruch Anfang März mit mehreren Nächten um -4°c und -5°c in der geangelten Nacht aber die Fische sind ab den frühen Morgenstunden durchgedreht. Das an einem großen flachen See der normalerweise auf sowas mit Stillstand reagiert. Ich hätte im Vorfeld 100€ drauf gewettet nur mit sehr sehr viel Glück überhaupt einen einzigen Biss zu bekommen.
Mildes Wetter halte ich grundsätzlich aber für ertragreicher, leider bedeuten milde Temperaturen auch Tauwetter, ganz besonders wichtig wenn man in Flüssen angelt dessen Einzugsgebiet von Schneefall betroffenen ist. Tauwasser zieht in der Regel die Gewässertemperatur richtig runter, das hat mir schon mehrere Sessions versaut.
Technisch und Ködertechnisch halte ich es wie immer einfach.

Grüße JK
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Danke fürs Feedback. Spannend.

Meine beste Session hatte ich bisher tatsächlich genau bei der von Dir beschriebenen Ostlage.
Klar, keine Regel ohne Ausnahme!
Wenn die Wetterlage lange konstant ist, geht auch Ostwind. Nur Umschwünge auf Ost und ein Änderung des Luftdrucks nach oben sind echt nicht gut. Wenn man über eine längere Phase hohen Luftdruck hat, passt es wieder besser.
Und auch da wird es Ausnahmen geben und irgendeiner hat bestimmt schon mal seinen PB bei extremen Luftdruckschwankungen erwischt... That's fishing!

Sitze ich 1km weit weg von den Fischen gehe ich garantiert leer aus.
Genau deshalb fische ich gerne an Kleingewässern - nicht nur im Winter!

Meiner Erfahrung nach sind bei kalten Wassertemperaturen gerade die größeren Fische des Gewässers die die sich fangen lassen, kleinere Fische sind da eher inaktiv.
Da hab ich völlig gegensätzliche Erfahrungen gemacht!

Kurze Fressphasen heißt für mich lange ansitzen, möglichst mindestens 24h damit man einen vollen Tageszüklus abgedeckt hat, ansonsten sehe ich die Gefahr die kurze Fressphase zu verpassen.
Für mich bedeuten kurze Fressphasen, dass ich genau wissen muss, wann. Und dann eigentlich nur genau dann am Wasser bin. Ich hasse es wie die Pest, 20 Stunden auf ne Fressphase zu warten. Dafür bin ich wohl noch zu sehr Spinnangler, wenn Du weißt, was ich meine...
 

jkc

Well-Known Member
Jou, wenn man genau weiß wann sie fressen ist's natürlich am besten.thumbsup
 

Vanner

Well-Known Member
Um die Fressphasen raus zu bekommen, mußt du aber erst mal mindestens 1 -2 Nächte durchziehen oder du hast Informanten, die wissen wann das ist. Ich bin auch gerne 2 oder 3 Tage bei diesem Wetter am Wasser, ich liebe es einfach ungestört agieren zu können.
Dazu kommt in vielen Fällen noch, wie weit ich es zum entsprechenden Gewässer habe. Ich fahre keinen 50 KM und mehr einfach, nur um dort 6 Stunden zu bleiben und evtl. einen Karpfen zu überlisten. Nö, das stresst nur, brauche ich nicht. Einziger Vorteil wäre der geringe Tacklebedarf, der Stuhl wäre bei mir aber immer dabei. Da hat halt so jeder seine Eigenheiten.
Wetter ist sicherlich immer wichtig, Ostwind meide ich auch weitgehend. Luftdruck konstant ist immer gut, ich hatte jetzt die 2 Tage steigenden.
Kamottentechnisch hast du vollkommen Recht, frieren ist echt nicht schön. Da müßte ich auch noch ganz schön nachlegen, gerade was Schuhe betrifft. Bei einem Run, in der Nacht, schlüpfe ich aber trotzdem nur aus dem Schlafsack in meine Badelatschen, war schon immer so.

Nein, um Rekorde geht es bei der Winterangelei nicht, das stimmt. Jeder Fisch zählt. Ob aber vorrangig die Halbstarken unterwegs sind, wage ich zu bezweifeln. Die Großen haben auch Nahrungsbedarf, wenn vielleicht auch nicht so ausgeprägt wie die Kleineren.
 

Vanner

Well-Known Member
Okay, wenn das in dem Gewässer immer so ist, dann kann man da schon besser eingrenzen. Mein zuletzt beangeltes Gewässer hat eigentlich ganz andere Beißzeiten, da wäre ich mit 6 Stunden evtl. nicht weit gekommen.
Ich kenne aber auch ein Gewässer, wo sich so ein Kurzansitz lohnen könnte. Das wäre auch nicht so weit entfernt und mal einen Versuch wert.
 

Christian.Siegler

Administrator
Teammitglied
Ich bin ein echter Freund von Kurzansitzen. Man muss halt vorher mehr Zeit in die Stellensuche und Vorbereitung investieren... Wenn alles klappt, ist das dann aber supereffektiv und echt entspannt.
 
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