War klar, dass mein Beitrag aneckt, aber das war auch gewollt.
Ich drösle hier die antworten jetzt einfach mal auf:
"Die Verwendung von Aal als Köderfisch ist meines Wissens nach in Deutschland verboten."
Nach wie vor hat jedes Bundesland eigene Fischereigesetze, dementsprechend sind verschiedene Dinge in unterschiedlichen Bundesländern verboten. Das ist zuerst mal zu beachten.
Im konkreten Fall - Es gab wohl früher in Bayern oder gibt es noch in anderen Bundesländern folgende Regelungen sinngemäß:
"Edelfische dürfen nicht als Köderfische verwendet werden"
"Fische mit Schonmaß dürfen nicht als Köderfische verwendet werden".
Es gibt dazu aktuell in Bayern keinen Passus. Hat der Fisch das Schonmaß und ist nicht in der Schonzeit, darf ich ihn als Köderfisch verwenden.
Und ich muss auch das ganz ehrlich sagen - es lockt mich schon seit Jahren nur um der Empörung der Fischneider wegen 70er Zander als Köderfische zu testen.
Und dazu kommt erschwerend hinzu: Wenn ich in Bayern einen maßigen Fisch außerhalb der Schonzeit fange, muss ich diesen, unabhängig von der Verwendungsmöglichkeit, abschlagen. Also, soll ich den Aal, wenn ich ihn nicht essen möchte lieber verbuddeln anstatt ihn als Köfi zu nutzen?
Was macht es besser für die gefährdete Art Aal - von mir gegessen oder vom Waller gefressen. Tot bleibt tot. Wer sich für moralisch besser hält, weil er den Aal selbst ist, aber mir vorwirft ihn als Köderfisch zu nutzen sollte seine Wertvorstellung hinterfragen. Warum rechtfertigt der eigene Genuss des Aal-essens den Tod besagten Aales mehr als die Verwendung des selben als Köderfisch? Ziemlich egozentrisch, finde ich. Aber das ist eine Diskussion, die hier nicht her gehört.
Ein weiterer Faktor: Wenn ich im Jahr 5 große Aale entnehme und jeweils drei Stücke draus schneide reicht mir das dicke für die Spontanaktionen. Wie viel entnehmen andere aus dem Gewässer für den Eigenverzehr?
Und warum überhaupt den Aal als Köderfisch?
Nicht wie manche hier mutmaßen, weil er besonders quirlig am Haken ist (Und im Nebensatz sei angemerkt: Die Erfahrung aus dem Ausland, wo lebende Aale als Köfi erlaubt sind hat gezeigt: Das ist ein rechter Scheiß. Die Anköderung ist schwierig und der Aal macht die tollsten gordischen Knoten ins Vorfach. Braucht kein Mensch, andere Köfis sind da wesentlich besser).
Die Aalstücke haben die großen Vorteile: Andere Köderfische fangen unter Wasser an zu rotieren, der Aal seiner Form wegen nicht - die Schwanzstücke schlängeln sich bei richtiger Anköderung wie ein lebender Fisch.
Außerdem ein riesiger Aspekt: Staustufen produzieren während der Aalabwanderung im herbst massenweise Aalfetzen, das sollte bekannt sein.
Waller und sämtliche Raubfische kennen diese einfache, aber sehr nahrhafte Beute. Bietet sich also in mehrfacher Hinsicht als Köderfisch an.