Tipps zum Meerforellen-Drill

zulu1024

Well-Known Member
Meine Bremse ist meist auch Recht stramm eingestellt, aber nicht zu stramm und erst Recht nicht zu. Bei Kapitalen Fischen muss zudem der Anhieb sitzen. In einem Angelführer gab es mal einen interessanten Gedanken. Um den Anhieb durch die Knochenplatte einer Kapitalen Meerforelle zu bekommen, benötigst du eine straff ein gestellte Bremse, die erst ab 1,8kg, also grob 2 Milchtüten, nachgibt.
Tja und dann wäre noch die Rute, die diesen Anhieb tatsächlich leistet... Wie gesagt, Bremse straff aber nie zu. Nach erfolgtem Anhieb bleibt die Rute oben und ich löse die Bremse um 1-2 Umdrehungen - immer. Dann geht der Drill los.
Mit Bissen unter der Rutenspitze ist das meist heikel, da meistens nicht damit gerechnet wird oder eben nicht konsequent der Anhieb gesetzt wird. Kann natürlich leicht ins Auge gehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ebenfalls angewöhnt, habe ich mir den hängenden Spinnstop auf den letzten 1-2m. Wenn der Fisch die Springerfliege nimmt, hängt er meist ohne großartigen Anhieb, da der Haken sehr feindrahtig ist. Außerdem sollten die Haken immer scharf sein. Ich Fische nur noch mit gamakatsu LS 3423F in 1/0. Außer bei kleineren Ködern unter 16g Größe 1.
Durchlaufblinker/Wobbler eliminieren das aushebeln fast komplett. Dann ist da natürlich noch die Rute. Ich kann mich noch gut an die Lesath 3m CX 7-28 erinnern, da ging an einem Tag eine Forelle verloren von insgesamt 12! Die hat sich wirklich Idiotensicher gedrillt, hatte für mich aber einen ticken zu wenig Rückgrat für Kapitalere Fische.
Meine Kapitalste MF biss auf voller Wurfdistanz nach der ersten Kurbelumdrehung und füllte sich Anfangs wie ein gehakter Baum an. Es kann in der Ostsee ja durchaus Treibholz geben. Ich habe trotzdem einen Anhieb gesetzt. Der Einzelhaken hing direkt auf der Zungenspitze, nur ein paar mm tief. Nur durch die weiche Rute konnte ich diesen Fisch wahrscheinlich überhaupt landen, natürlich auch noch Glück, aber das zählt halt auch dazu. Manchmal hat man eben Pech und manchmal gewinnen die anderen ;)

Edit: natürlich muss die Leine immer stramm sein. Damit muss man auch rechnen, dass die Forelle mit Speed auf dich zu schwimmt. Dann natürlich Kurbeln wie ein Weltmeister.
 
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LekkerVis

Well-Known Member
Vor gut 1,5 Jahren habe ich diesen Threat hier eröffnet, weil es da bei mir mit dem Meerforellenfischen erst so richtig los ging. Ich komme ja vom Hecht und Zander (und bin inzwischen dem Silber hoffnungslos verfallen). Zu der Zeit habe ich wirklich viele Mefos im Drill verloren und habe seither sehr viel experimentiert mit dem Ergebnis, dass ich kaum noch Fische verlieren. Ich will kurz schildern, woran das liegt:

Ich habe mir eine sehr weiche Rute gekauft. Die ist so weich, dass Kollegen, denen ich sie in die Hand drücke, sagen, sie sei viel zu schwabbelig. Allerdings stelle ich die Bremse ziemlich fest ein. Die Rute halte ich während der Köderführung in einer Linie mit der Schnur. Wenn der Fisch einsteigt, ballert er also ohne Puffer auf die fest eingestellte Bremse und hakt sich selbst. Danach lege ich die Rute in einen rechten Winkel zur Schnur und lasse die Rute arbeiten. Da sie so weich ist, federt sie jeden Sprung und Kopfschlag ab. Ich belasse es bei der Bremseinstellung und fummel während des Drills nicht mehr daran herum. So verwerte ich inzwischen ca. 4 von 5 Kontakten.

Im Übrigen kann ich nach meiner Feststellung behaupten, dass das Fischen mit Einzel- oder Drillingshaken keinen Unterschied macht. Die Aussteigerquote ist gleich. Allerdings macht das Fischen mit Inliner-Ködern einen sehr großen Unterschied. Feststehende Haken, wie bei Spökets und co, geben dem Fisch die Möglichkeit sich rauszuhebeln - und das tut er vergleichsweise oft.
 

inselkandidat

Bodden-Schamane
Den Ausführungen von Lekkervis stimme ich zu und handhabe es ähnlich..Ich verwende vollparabolische weiche Ruten und drille 90 % aller Mefos über die Rute. Die Bremse fast zu, damit der Fisch sich selbst hakt. Ich habe die Erfahrung gemacht, eine vermeintlich "richtig" engestellte Bremse hakt weniger Fische, da die Bremse beim Biss Schnur frei gibt. Das ist schlecht..
Bei ner richtig großen wird je nach Geläuf gegebenfalls die Bremse aufgedreht, damit kein Unheil geschieht

Wenn ein großer Fisch sehr nah einsteigt, versuche ich sie gleich einzutüten wie Dorschdiggler schon sagte..Meine PB Forelle wurde genau so gefangen, lach..
Vor den Füßen gebissen, Rute hoch und rein in den Kescher. Muss nicht klappen, aber ein Versuch ist es wert. Bei meiner 78er hats geklappt und es war so wahnsinnig unspektakulär..:laugh2

Generell versuche ich auch große Fische schnell auf 5-10 m heran zu bekommen, bevor sie wissen was los ist um sie dann kontrolliert(er) im Nahbereich auszudrillen. Das hat mehere Vorteile:
- Ich sehe was der Fisch macht, wo er hin will und kann dagegen arbeiten
- ich kann die Rute ins Wasser stecken und verhindere durch die kurze Distanz so meist das Springen.

Dennoch ist die Mefo Angelei von Austeigern geprägt, wie kaum eine andere Angelei . Sind eben wilde Fische und ein 100% Technik gibt es leider nicht;)

Ich habe leider beide größten Mefos, die ich je an der Leine hatte, verloren..
Eine durch Abriss. Der Fisch war über die Rute nicht zu halten und ging in die Steine..peng.
Ein Jahr später..selber Strand , die Forelle konnte einmal hopsen..das wars..Die an dem Tag noch gefangene 72er war nur ein schwacher Trost.:roflmao
 
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