Tonnenweise Fisch in Biogasanlagen verbrannt

Newsmeldung

Das Land Berlin lässt jedes Jahr tonnenweise Fische aus Flüssen und Seen in Biogasanlagen verbrennen. Die berichtet das Newsportal rbb24. Das Ziel dieser Maßnahme sei die Verbesserung der Wasserqualität.

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Das Land Berlin lässt tonnenweise Fisch verbrennen

Laut Medienberichten lässt das Landes Berlin jedes Jahr tonnenweise Fische fangen und und verbrennen. Aus Zahlen der Senatsverwaltung für Umwelt geht hervor, dass 2019 insgesamt 43,4 Tonnen Fische aus Berliner Gewässern gefangen und in Biogasanlagen entsorgt wurden.

In vergangenen Jahren lagen die Mengen noch darüber - oft sogar über 100 Tonnen. Insgesamt wurden so 1.295 Tonnen Weißfisch verbrannt. Die Senatsumweltverwaltung begründet diese Maßnahmen mit der daraus resultierenden Verbesserung der Wasserqualität.

Überdüngung der Gewässer

Hintergrund dieser Befischung sei die Überdüngung von Gewässern. Der daraus resultierende Algenwuchs und die Sauerstoffarmut wird von Zooplankton eingedämmt. Dieses aber wird vermehrt von Weißfischen gefressen, so die Begründung.Die Senatsverwaltung lässt vermelden, dass das Zooplankton ein wichtiger Biofilter sei und durch die Reduzierung der Weißfische der hohe Fraßdruck auf die Kleinstlebewesen genommen wird.

Kritik von Tierschützern
Tierschützer kritisieren diese Maßnahmen dagegen scharf und sind der Meinung, dass das Abfischen keine zweifelsfrei belgte Wirkung auf die Wasserqualität habe. Weiterhin sei die Abfischung nur eine Symptonbekämpfung, welche die Ursachen der Überdüngung nicht abstelle.
Für eine sinnvolle Verwertung der Weißfische fehtl der Umweltverwaltung der "nachhaltige Vermarktungszweig". Nun sucht man nach einer Idee für eine Nutzung als Futtermittel oder als aufbereitetes Lebensmittel.

Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitr...itidxIqoc7JaX-EJcTmnxs9FNZwYgrUK7CvwOdJ9UQTAo
 
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Bin mir sicher, dass die fehlenden Absatzmärkte nur vorgeschoben sind. Es ist einfach nur billiger und bequemer, Fische einfach krepieren zu lassen, anstatt diese schonend zu befischen, zu hältern und als Besatzfische zu verschenken.

Weißfischbesatz ist genau so wie die Entnahme eine Symptombehandlung. Es ist auch billiger und bequemer, die Fische durchs Land zu fahren, als die Gewässer in Schuss zu bekommen. Moralisch vielleicht weniger fragwürdig, ökologisch umso mehr.
 
G
Danke @torstenhtr für den interessanten Link! Besonders interessant ist das Positionspapier, weil die Grünen in Berlin die stärkste Partei in den Umfragen sind und aktuell in der Landesregierung sitzten und möglicherweise den nächsten Bürgermeister/in stellen werden. Dadurch besteht die Möglichkeit das dies dann auch umgesetzt wird.
 
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eigentlich wollte ich mich zu dem Thema hier nicht mehr äußern. Aber ich mach es dennoch einmal.
Seit Jahrzehnten beschäftige ich mich als Techniker für Landschafts und Gewässerökologie mit solchen und ähnlichen Themen.
Ich habe gelernt und immer so gehandhabt, dass immer die Ursachenforschung an erster Stelle steht. An zweiter steht : Konzepte entwickeln, die Ursachen abstellen.
Niemals käme ein echte/r Fachmann/Frau auf die Idee an den Symptomen rumzudoktern und das dann auch noch als "Heilmittel" darzustellen.
Durch eine Herangehensweise wie hier geschildert, wird letztendlich impliziert, dass die Fische ursächlich für die Überdüngung seien.
Aber die besagten Gewässer sind ja nicht wegen der vielen Fische überdüngt, sondern es gibt wegen der Überdüngung viele Fische.
Ob die gefangenen Fische in einer Biogasanlage landen oder sonstwie verwertet werden spielt für das ursprüngliche Problem eigentlich keine Rolle,
sondern hat eher etwas mit Ethik und Moral zu tun.
 
G
Durch eine Herangehensweise wie hier geschildert, wird letztendlich impliziert, dass die Fische ursächlich für die Überdüngung seien.
Aber die besagten Gewässer sind ja nicht wegen der vielen Fische überdüngt, sondern es gibt wegen der Überdüngung viele Fische.
Wer soll so dusselig sein, Ursache und Wirkung dermaßen zu verkennen?
 
G
70 % der Bevölkerung wird das Thema gar nicht interessieren, mehr als ein "die armen Fische" würde ich nicht erwarten.

Ansonsten halte ich nichts davon, alles immer schwarz zu malen, nur weil der Rest der Menschheit vermeintlich eh doof ist.

Wenn alle so dumm wären, wie vermutet, hätten sie längst einen der vielen möglichen Abzweige gewählt und sich selbst das Licht ausgepustet.
Haben Sie aber bisher nicht, scheint aber in Arbeit .
 
70 % der Bevölkerung wird das Thema gar nicht interessieren, mehr als ein "die armen Fische" würde ich nicht erwarten.

Ansonsten halte ich nichts davon, alles immer schwarz zu malen, nur weil der Rest der Menschheit vermeintlich eh doof ist.

Wenn alle so dumm wären, wie vermutet, hätten sie längst einen der vielen möglichen Abzweige gewählt und sich selbst das Licht ausgepustet.
Haben Sie aber bisher nicht, scheint aber in Arbeit .

Dieser Satz trifft es wohl am ehesten. Diesen Leuten kann man jeden Bären aufbinden. Hat nichts mit Dummheit im eigentlichen Sinn zu tun.
 
Mich stört weniger die Verwertung, sondern die Finanzierung. Die Angler bezahlen praktisch den Beifang der Berufsfischer. Wenn die Öffentlichkeit Verbesserung der Gewässerqualität wünscht, muss dass aus Steuergeldern finanziert werden. In anderen Bundesländern laufen ja Klagen bzgl. der Fischereiabgabe, wir werden sehen, vielleicht greift irgendjemand den Punkt auf.

Ich unterstelle mir mal selbst zu verstehen, was dein primäres Anliegen ist, was möglicherweise eine Unterstellung dir gegenüber darstellt. ;) Eine einseitig abgegebene doppelseitige Unterstellung, sozusagen in sich selbst neutrlisierend :) Bin mir sicher, dass du dies so verstehen kannst. :)

Zunächst aber scheint mir der Weißfischbestand auch ein Problem der Angler zu sein, die diesen reduziert haben wollen, durch mehrmalige Hegefischen pro Jahr auf Weißfische und auch mit Hilfe von Netzfischerei. Hierzu habe ich nun einige Aussagen in Homepages von Berliner Anelvereinen gefunden.
Ebenfalls lassen sich Aussagen finden, dass diese von den Angelvereinen wegen der Wasserqualität erwünscht ist.
Deswegen fällt es MIR schwer zu sagen oder gar zu behaupten, dass diese Hegemaßnahme nicht im Willen der Angler Berlins sei.

Die Maßnahme fällt in den Aufgabenbereich des Fischereibehörde Berlins. Die Fischereiabgabe wird zweckgebunden verwendet.

So und nun zu meiner doppelseitig gerichteten Unterstellung:
Dein immer wieder vorgeschlagener bzw. erhofftes Vorgehen, Angler klagen gegen die Mittelverwendung, ist ein gefährlicher Weg, egal ob erfolgreich oder erfolglos bestritten.
Er nimmt Angler aus einer Gesamtverantwortung heraus, zeigt wenig Verständnis für Gesamtzusammenhänge, globalere Sichtweise in durchaus komplexen Sachzusammenhängen, die gemeinschaftliches, solidarisches Handeln ermöglicht, erwünscht, erfodert.
Dein Gedanke, Thorsten, isoliert Angler und schadet.

Ich habe bei einem Neujahrsempfang mit einem Ministeriellen aus dem zuständigen Bayeischen Ministerium bei einem Gläschen Sekt und später unter Zuhilfenahme eines Geistlichen (Augustiner ;) ) gesprochen. Es ist ein sehr vernünftiger, verantwortungsbewußter Mann, zudem Entscheidungsträger, mit dem ich bereits letztes Jahr im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahren die Sichtweise der Angler diskutiert und letztendlich über ihn erfolgreich eingebracht habe.
Also diesem habe ich gesagt, dass ich gerne einmal bei Gelegenheit die Fischereiabgabe in Bayern nach zweckgebundene Verwendung einsehen würde und ggf. dann geändert haben möchte.
Diese meine Äußerung kam nicht gut an, denn und jetzt siehe bitte meinen ogigen Absatz über deinen "gefährlichen Weg".
Nach längerer Diskussion ist MIR klar:
Recht haben und bekommern kann ganz schön Schaden anrichten, wenn man isoliert sich aus einer komplexen Gesamtheit herausklagt ....
 
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Warum sollten die auf Ihre Kosten Aufwand betreiben um sie dann zu verschenken?

Großzügigkeit geht mit anderer Leute Geld so leicht von der Hand.

Weil es sich um Lebewesen handelt und nicht um Brennholz oder Abfall. Solange der Angler fürs Releasen, den lebenden Köderfisch oder Hältern bestraft wird, stimmen die Relationen überhaupt nicht mehr.
Es ist nur eine Willensfrage bei etwas höheren Kosten, die Fische als Besatzfisch oder zum Konsum wirklich sinnvoll zu verwerten.

Kann mir notfalls sogar vorstellen, dass die Oder, die nur wenige Kilometer entfernt liegt, als neuer Lebensraum geeignet ist. Dieser hat einen guten Raubfischbestand und kann beliebige Mengen an Weißfisch vertragen.
 
G
Weil es sich um Lebewesen handelt und nicht um Brennholz oder Abfall. Solange der Angler fürs Releasen, den lebenden Köderfisch oder Hältern bestraft wird, stimmen die Relationen überhaupt nicht mehr.
Es ist nur eine Willensfrage bei etwas höheren Kosten, die Fische als Besatzfisch oder zum Konsum wirklich sinnvoll zu verwerten.

Kann mir notfalls sogar vorstellen, dass die Oder, die nur wenige Kilometer entfernt liegt, als neuer Lebensraum geeignet ist. Dieser hat einen guten Raubfischbestand und kann beliebige Mengen an Weißfisch vertragen.

Kann beliebige Mengen an Weißfisch vertragen? Ist das so? Warum sind die dort dann nicht?
Den Umgang mit Lebewesen zu diskutieren wird spannend, wenn wir dann an der Kühltheke ankommen.

Bei deinen Maßstäben dürfte der Veggieday wohl eher die Regel als die Ausnahme werden.
 
Von den Grünen und vom Nabu wird nie was gesagt,dass die Wasservogelarten die ganzen Gewässer teilweise mit Kot zuschei............Diese sind die wirklichen Verursacher für die Gewässer- verunreinigung.Starke Bejagung auf Wasservogelarten ist hier einfach nötig. Edit by Mod: ich habe mal die eine Anmerkung rausgenommen, weil das übel enden könnte, da es offen einsehbar ist.
 
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Von den Grünen und vom Nabu wird nie was gesagt,dass die Wasservogelarten die ganzen Gewässer teilweise mit Kot zuschei............Diese sind die wirklichen Verursacher für die Gewässer- verunreinigung.Starke Bejagung auf Wasservogelarten ist hier einfach nötig. Edit by Mod: ich habe mal die eine Anmerkung rausgenommen, weil das übel enden könnte, da es offen einsehbar ist.
Für stadtnahe Gewässer trifft das oft zu, besonders weil Ließchen Müller kräftig zufüttert.
Aber eine Bejagung ist dort kaum machbar, weil zu gefährlich.
 
Von den Grünen und vom Nabu wird nie was gesagt,dass die Wasservogelarten die ganzen Gewässer teilweise mit Kot zuschei............Diese sind die wirklichen Verursacher für die Gewässer- verunreinigung.Starke Bejagung auf Wasservogelarten ist hier einfach nötig. Edit by Mod: ich habe mal die eine Anmerkung rausgenommen, weil das übel enden könnte, da es offen einsehbar ist.

Und das endet dann so, weil die Bevölkerung in der Masse einfach dumm ist: https://www.sueddeutsche.de/bayern/nuernberg-herr-vogel-und-die-toten-gaense-1.4099050
 
Sorry, ich muss jetzt gerade an irgendeinen Mafia-Film denken. Nach dem Motto - stell blos nicht so viele Fragen, es könnte gefährlich für dich sein. Gibst du dich mit den Aussagen dieses Herren zufrieden? Übrigens: Es gibt nicht "meinen Weg" - ich habe nur Fakten aus Eigenrecherche dargestellt und meine Meinung geschrieben, den oder einen Weg beschreiten aktuell Lars und Kolja.

Er nimmt Angler aus einer Gesamtverantwortung heraus, zeigt wenig Verständnis für Gesamtzusammenhänge, globalere Sichtweise in durchaus komplexen Sachzusammenhängen, die gemeinschaftliches, solidarisches Handeln ermöglicht, erwünscht, erfodert.
Dein Gedanke, Thorsten, isoliert Angler und schadet.

Ich habe bei einem Neujahrsempfang mit einem Ministeriellen aus dem zuständigen Bayeischen Ministerium bei einem Gläschen Sekt und später unter Zuhilfenahme eines Geistlichen (Augustiner ;) ) gesprochen. Es ist ein sehr vernünftiger, verantwortungsbewußter Mann, zudem Entscheidungsträger, mit dem ich bereits letztes Jahr im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahren die Sichtweise der Angler diskutiert und letztendlich über ihn erfolgreich eingebracht habe.
Also diesem habe ich gesagt, dass ich gerne einmal bei Gelegenheit die Fischereiabgabe in Bayern nach zweckgebundene Verwendung einsehen würde und ggf. dann geändert haben möchte.
Diese meine Äußerung kam nicht gut an, denn und jetzt siehe bitte meinen ogigen Absatz über deinen "gefährlichen Weg".
Nach längerer Diskussion ist MIR klar:
Recht haben und bekommern kann ganz schön Schaden anrichten, wenn man isoliert sich aus einer komplexen Gesamtheit herausklagt ....
 
Zitat torstenhtr
Also diesem habe ich gesagt, dass ich gerne einmal bei Gelegenheit die Fischereiabgabe in Bayern nach zweckgebundene Verwendung einsehen würde und ggf. dann geändert haben möchte. Diese meine Äußerung kam nicht gut an.

wie kann man aber auch von seinem ganz selbstverständlichem Bürgerrecht Gebrauch machen ts ts ts .

Allein an der Reaktion erkennt man dass da was faul ist.
 
Das Problem ist doch, daß kaum einer mehr das Große und Ganze im Blick hat und nur noch über-emotional reagiert wird.

Das vielbeschworene "ökologische Gleichgewicht" pendelt sich auch nur dadurch ein, daß einzelne Arten ab einer gewissen Populationsdichte massenhaft (jämmerlich) verrecken.
Wir können das allerdings voraussehen und vorher eingreifen.

Ich würde mir auch wünschen, daß die Weißfische anders verwertet werden, aber wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, darf das kein Grund sein, auf eine sinnvolle(!) Entnahme zu verzichten.
In Fließgewässern zweifel ich auch am Sinn (zumindest was die Wasserqualität angeht, Verbuttung lass ich mal außen vor), aber in stehenden Gewässern ist es eine einfache und effiziente Möglichkeit um bereits vorhandene, überschüssige Nährstoffe zu entnehmen.

Ich habe als Jugendlicher mir der Jagd begonnen und, ohne ins Detail gehen zu wollen, gelernt, daß Verantwortung für den Gesamtbestand heißt, daß man den Finger auch manchmal krumm machen muss, wenn es einem mehr als unangenehm ist.

Wie wäre hier im AB wohl die Reaktion, wenn an einem Flüsschen in der Äschenregion 100 Kormorane geschossen würden, OHNE hinterher auf dem Teller zu landen?!?
 
Das Problem ist doch, daß kaum einer mehr das Große und Ganze im Blick hat und nur noch über-emotional reagiert wird.

Das vielbeschworene "ökologische Gleichgewicht" pendelt sich auch nur dadurch ein, daß einzelne Arten ab einer gewissen Populationsdichte massenhaft (jämmerlich) verrecken. Bei einem ökologischem Gleichgewicht wird eine solch Populationsdichte gar nicht erreicht, sondern es stellt sich eine ausgewogene Jäger-Beuteverhältnis ein.
Hier können wir allerdings durch verstärkten Raubfischbesatz unterstützend tätig werden.



Ich würde mir auch wünschen, daß die Weißfische anders verwertet werden, aber wenn diese Möglichkeit nicht gegeben ist, darf das kein Grund sein, auf eine sinnvolle(!) Entnahme zu verzichten.
, aber in stehenden Gewässern ist es eine einfache und effiziente Möglichkeit um bereits vorhandene, überschüssige Nährstoffe zu entnehmen. Falsch: solange die Nähstoffzufuhr nicht gestoppt bzw. reduziert wird, macht das keinen Sinn, weil schneller reproduziert als herausgefangen wird.

Ich habe als Jugendlicher mir der Jagd begonnen und, ohne ins Detail gehen zu wollen, gelernt, daß Verantwortung für den Gesamtbestand heißt, daß man den Finger auch manchmal krumm machen muss, wenn es einem mehr als unangenehm ist.

Wie wäre hier im AB wohl die Reaktion, wenn an einem Flüsschen in der Äschenregion 100 Kormorane geschossen würden, OHNE hinterher auf dem Teller zu landen?!?
Die tägliche Doppelmoral in unserem Land.
 
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