Tonnenweise Fisch in Biogasanlagen verbrannt

Newsmeldung

Das Land Berlin lässt jedes Jahr tonnenweise Fische aus Flüssen und Seen in Biogasanlagen verbrennen. Die berichtet das Newsportal rbb24. Das Ziel dieser Maßnahme sei die Verbesserung der Wasserqualität.

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Das Land Berlin lässt tonnenweise Fisch verbrennen

Laut Medienberichten lässt das Landes Berlin jedes Jahr tonnenweise Fische fangen und und verbrennen. Aus Zahlen der Senatsverwaltung für Umwelt geht hervor, dass 2019 insgesamt 43,4 Tonnen Fische aus Berliner Gewässern gefangen und in Biogasanlagen entsorgt wurden.

In vergangenen Jahren lagen die Mengen noch darüber - oft sogar über 100 Tonnen. Insgesamt wurden so 1.295 Tonnen Weißfisch verbrannt. Die Senatsumweltverwaltung begründet diese Maßnahmen mit der daraus resultierenden Verbesserung der Wasserqualität.

Überdüngung der Gewässer

Hintergrund dieser Befischung sei die Überdüngung von Gewässern. Der daraus resultierende Algenwuchs und die Sauerstoffarmut wird von Zooplankton eingedämmt. Dieses aber wird vermehrt von Weißfischen gefressen, so die Begründung.Die Senatsverwaltung lässt vermelden, dass das Zooplankton ein wichtiger Biofilter sei und durch die Reduzierung der Weißfische der hohe Fraßdruck auf die Kleinstlebewesen genommen wird.

Kritik von Tierschützern
Tierschützer kritisieren diese Maßnahmen dagegen scharf und sind der Meinung, dass das Abfischen keine zweifelsfrei belgte Wirkung auf die Wasserqualität habe. Weiterhin sei die Abfischung nur eine Symptonbekämpfung, welche die Ursachen der Überdüngung nicht abstelle.
Für eine sinnvolle Verwertung der Weißfische fehtl der Umweltverwaltung der "nachhaltige Vermarktungszweig". Nun sucht man nach einer Idee für eine Nutzung als Futtermittel oder als aufbereitetes Lebensmittel.

Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitr...itidxIqoc7JaX-EJcTmnxs9FNZwYgrUK7CvwOdJ9UQTAo
 
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@Brillendorsch
Wenn Du in ein Zitat reinschreibst kann man Dich leider nur sehr umständlich zitieren und Deine Antworten werden auch leicht übersehen...
aber in stehenden Gewässern ist es eine einfache und effiziente Möglichkeit um bereits vorhandene, überschüssige Nährstoffe zu entnehmen.

Falsch: solange die Nähstoffzufuhr nicht gestoppt bzw. reduziert wird, macht das keinen Sinn, weil schneller reproduziert als herausgefangen wird.
Mit der Logik macht es also keinen Sinn noch abzubremsen, wenn man weiß, daß man den Auffahrunfall nicht mehr verhindern kann...


Früher oder später verlandet theoretisch jedes stehende Gewässer.
Nur, daß früher z.B. ein Altwasser zum Niedermoor wurde aber daneben ein neues entstand, den Flüssen diese Möglichkeit aber inzwischen genommen wurde.
Im verlandenden Gewässer verrecken aber alle Fische...

Wenn schneller reproduziert wird als herausgefangen, heißt das nur, daß zu wenig entnommen wird.
Um den Status quo zu halten bestimmt also der Nährstoffeintrag die nötige Entnahmemenge.
Und das läßt sich recht genau berechnen.

Auf den Nährstoffeintrag hat der Gewässerbewirtschafter i.d.R. keinen großen Einfluss.
Durch Nährstoffentnahme durch Abfischen, Mähen und Entnehmen von Wasserpflanzen oder Entschlammung durch Ausbaggern kann der (völlig natürliche) Verlandungsprozess verlangsamt werden.

Die letzteren beiden Maßnahmen richten aber immer erhebliche ökologische Schäden an.
Eine maßvolle Weißfischentnahme ist nach ein, zwei Laichperioden ausgeglichen.
Das einzige was dabei gestört wird ist event. die natürliche Altersstruktur des Bestandes und das ethische Empfinden des oberflächlichen Betrachters.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, ich muss jetzt gerade an irgendeinen Mafia-Film denken. Nach dem Motto - stell blos nicht so viele Fragen, es könnte gefährlich für dich sein. Gibst du dich mit den Aussagen dieses Herren zufrieden? Übrigens: Es gibt nicht "meinen Weg" - ich habe nur Fakten aus Eigenrecherche dargestellt und meine Meinung geschrieben, den oder einen Weg beschreiten aktuell Lars und Kolja.

Hast aber schön die Worte verdrehend interpretiert. Fast eine Gratulation wert.
Aber ich halte dich für intelligent und bin mir sehr sicher, du verstehst den Zusammenhang ohne weiter Erklärung meinerseits.
 
Durch Nährstoffentnahme durch Abfischen, Mähen und Entnehmen von Wasserpflanzen oder Entschlammung durch Ausbaggern kann der (völlig natürliche) Verlandungsprozess verlangsamt werden.

Die letzteren beiden Maßnahmen richten aber immer erhebliche ökologische Schäden an.

Ausbaggerm kann sich seit der EU-seitigen Verachärfung der Entsorgungsrichtlinien selbst bei ganz normalen Weihern kaum noch jemand leisten. Ist zumindest in Bayern aufgrund natürlicher Quecksilberanreicherungen u.ä. meist als Sondermüll zu behandeln (kam bis vor kurzem alles als wertvoller Mineralboden auf die Äcker).

Aktuelle Hausnummern, die ich kenne:
1,8 ha Weiher; stark verschlammt: Sanierung 240.000 Euro.
10 ha Weiher; stark verschlammt: Sanierung 1,3 Mio. Euro.

Also bleibt der Schlamm drin. Ich habe selbst so ein Gewässer als Vereinseigentum "am Hals". Da wäre fast mal ein Erwachsener mit 1,90m Größe im abgefischten Weiher zu Schaden gekommen, weil er am Mönch bis zur Brust eingesunken ist. Ausbaggern ist kostentechnisch aber aktuell völlig abwegig.
 
@Nachtschwärmer78 Die besagten Berliner Gewässer sind alle durch Spree und Havel miteinander verbunden, sind also keine reinen Stillgewässer.
Es sind Endmoränenseen und von Verlandung noch einige tausend Jahre entfernt.
Zudem hat sich dort die Wasserqualität in den vergangenen Jahren erheblich gebessert, weil eben richtigerweise die Nährstoffzufuhr reduziert wurde.
https://gruene.berlin/sites/gruene.berlin/files/positionspapier_weissfischbefischung_lag_tierschutzpolitk_berlin_191030.pdf
 
Die Grünen haben sich positioniert und wollen im Zweifel Befischung abschaffen, deswegen vermutl. der aktuelle Presseartikel.


Danke für das Einstellen dieses Positionspapiers.
Wie andere Boardis bereits angemerkt haben, scheint der weitere Weg damit weitestgehend vorbestimmt.
An dieser Stelle finde ich es bemerkenswert, dass sich bei einige Boardis sowohl in der Einschätzung der Situation als auch bei den vorgeschlagenen Maßnahmen wie mit dieser Situation umzugehen sei, durchaus Schnittmengen mit diesem Papier der Grünen ergeben. Auch wenn ich in diesem konkreten Fall wie bereits dargelegt durchaus eine andere Meinung habe, so habe ich auch betont, dass ich hier fachlich auch nicht allzu tief in der Materie stecke. Ich habe auch kein Problem damit, andere Meinungen auszuhalten bzw. anzuerkennen. Es freut mich an dieser Stelle, dass diese Schnittmengen zwischen einigen Boardis und den Grünen zeigen, dass man bei einer sachlichen und fachlich fundierten Herangehensweise durchaus gar nicht so weit voneinander entfernt ist. Ich persönlich sehe auch weder die Grünen noch die Naturschutzverbände grundsätzlich als Feinde von uns Anglern. Gerade der BUND mit seinem Landesvorsitzenden Herr Preuß spielte zum Beispiel in Brandenburg bei dem "Verkauf" von mehr als 150 Gewässern des Bundes an das Land Brandenburg keine unerhebliche Rolle. Ziel dieses Ankaufs durch das Land war, dass Gewässer öffentlich zugänglich bleiben und nicht an Private oder ausschließlich an den Naturschutz meistbietend verkauft werden können.
Wie wir Angler in Berlin künftig mit der Weißfischproblematik umgehen und was das für das Angeln in Berlin bedeutet, wird man erst später sehen. Es kann durchaus sein, dass dann auch die zahlreichen Hegefischen der Vereine abgesagt werden müssen, da die Entnahme von Weißfisch als Grund der Hege damit wegfallen würde. Das könnte aber auch bedeuten, dass wie von einigen Boardis und den Grünen dargestellt, der Raubfischbestand in diesen Gewässern mit einem sehr hohen Angerdruck gestützt werden muss und somit über viele Jahre Raubfische ganzjährig geschont werden könnten. In der Innenstadt mit den eingespundeten Gewässern sehe ich jedenfalls kaum Möglichkeiten zur Renaturierung und zum Anlegen von Laichplätzen für die Räuber. Der Raubfischbestand lässt sich hier, aber auch bei den durch die Berufsfischer bewirtschafteten angrenzenden Seenketten nur durch ein Entnahmeverbot wirklich dauerhaft stützen. Ob das den Weißfischbestand reguliert, kann ich wie gesagt nicht bewerten. Zum Glück können viele Angler auf brandenburger Gewässer ausweichen.
Klar ist aber auch, dass es in Berlin flankierende Maßnahmen braucht, wie den Bau von Zwischenspeichern der Misch- und Regenwasserkanalisation, die technische Aufrüstung der Klärwerke usw..

Gruß

Tomasz
 
@Nachtschwärmer78 Die besagten Berliner Gewässer sind alle durch Spree und Havel miteinander verbunden, sind also keine reinen Stillgewässer.
Es sind Endmoränenseen und von Verlandung noch einige tausend Jahre entfernt.
Zudem hat sich dort die Wasserqualität in den vergangenen Jahren erheblich gebessert, weil eben richtigerweise die Nährstoffzufuhr reduziert wurde.
https://gruene.berlin/sites/gruene.berlin/files/positionspapier_weissfischbefischung_lag_tierschutzpolitk_berlin_191030.pdf

Die Seenketten von Spree, Dahme und Havel liegen im Urstromtal. Endmoränen sind i.d.R. Hochlagen und im Brandenburger Raum durch die mehrfache Überprägung zudem oft gestaucht. Damit würde auch Deine Begründung viel besser passen, da die Gewässer in den Hügellanschaften der Endmoräne vielfach abflusslos sind und daher eher zur Verlandung neigen als die Gewässersysteme im Urstromtal, die in den meisten Fällen über ein weitreichendes Abflussystem bis zum Meer verfügen und i.d.R. nur bei Altarmen zur Verlandung neigen. Diese Altarme gibt es jedoch in Berlin tatsächlich kaum, da durch Menschenhand reguliert.

Gruß

Tomasz
 
Danke für das Einstellen dieses Positionspapiers.
Wie andere Boardis bereits angemerkt haben, scheint der weitere Weg damit weitestgehend vorbestimmt.
An dieser Stelle finde ich es bemerkenswert, dass sich bei einige Boardis sowohl in der Einschätzung der Situation als auch bei den vorgeschlagenen Maßnahmen wie mit dieser Situation umzugehen sei, durchaus Schnittmengen mit diesem Papier der Grünen ergeben. Auch wenn ich in diesem konkreten Fall wie bereits dargelegt durchaus eine andere Meinung habe, so habe ich auch betont, dass ich hier fachlich auch nicht allzu tief in der Materie stecke. Ich habe auch kein Problem damit, andere Meinungen auszuhalten bzw. anzuerkennen. Es freut mich an dieser Stelle, dass diese Schnittmengen zwischen einigen Boardis und den Grünen zeigen, dass man bei einer sachlichen und fachlich fundierten Herangehensweise durchaus gar nicht so weit voneinander entfernt ist. Ich persönlich sehe auch weder die Grünen noch die Naturschutzverbände grundsätzlich als Feinde von uns Anglern. Gerade der BUND mit seinem Landesvorsitzenden Herr Preuß spielte zum Beispiel in Brandenburg bei dem "Verkauf" von mehr als 150 Gewässern des Bundes an das Land Brandenburg keine unerhebliche Rolle. Ziel dieses Ankaufs durch das Land war, dass Gewässer öffentlich zugänglich bleiben und nicht an Private oder ausschließlich an den Naturschutz meistbietend verkauft werden können.
Wie wir Angler in Berlin künftig mit der Weißfischproblematik umgehen und was das für das Angeln in Berlin bedeutet, wird man erst später sehen. Es kann durchaus sein, dass dann auch die zahlreichen Hegefischen der Vereine abgesagt werden müssen, da die Entnahme von Weißfisch als Grund der Hege damit wegfallen würde. Das könnte aber auch bedeuten, dass wie von einigen Boardis und den Grünen dargestellt, der Raubfischbestand in diesen Gewässern mit einem sehr hohen Angerdruck gestützt werden muss und somit über viele Jahre Raubfische ganzjährig geschont werden könnten. In der Innenstadt mit den eingespundeten Gewässern sehe ich jedenfalls kaum Möglichkeiten zur Renaturierung und zum Anlegen von Laichplätzen für die Räuber. Der Raubfischbestand lässt sich hier, aber auch bei den durch die Berufsfischer bewirtschafteten angrenzenden Seenketten nur durch ein Entnahmeverbot wirklich dauerhaft stützen. Ob das den Weißfischbestand reguliert, kann ich wie gesagt nicht bewerten. Zum Glück können viele Angler auf brandenburger Gewässer ausweichen.
Klar ist aber auch, dass es in Berlin flankierende Maßnahmen braucht, wie den Bau von Zwischenspeichern der Misch- und Regenwasserkanalisation, die technische Aufrüstung der Klärwerke usw..

Gruß

Tomasz
Danke für diesen offenen und kamaradschaftlichen Post.
Ja, es gibt doch größere Schnittmengen als vorher gedacht.
Ich bin zwar nicht unbedingt mit den Grünen befreundet, aber wenn wie hier fachlich halbwegs ordentlich gearbeitet wird , zolle ich auch denen Respekt.
 
G
@Tomasz
Das ist erstmal nur ein Beschluss der entsprechenden Landesarbeitsgemeinschaft. Ich denke sowas wird noch auf dem Landesparteitag eingereicht und dann wird man sehen ob das so dort eine Mehrheit findet. Mal abwarten wie der genaue Antragstext wird, möglicherweise wird er dann auch durch Änderungsanträge verändert. Ich weiß nicht wie da die Mehrheiten sind.
 
G
Aber ich bin recht zuversichtlich das es in diese Richtung geht. Für mich hört sich das ganz vernünftig an.
 
...Wie wir Angler in Berlin künftig mit der Weißfischproblematik umgehen und was das für das Angeln in Berlin bedeutet, wird man erst später sehen. Es kann durchaus sein, dass dann auch die zahlreichen Hegefischen der Vereine abgesagt werden müssen, da die Entnahme von Weißfisch als Grund der Hege damit wegfallen würde. Das könnte aber auch bedeuten, dass wie von einigen Boardis und den Grünen dargestellt, der Raubfischbestand in diesen Gewässern mit einem sehr hohen Angerdruck gestützt werden muss und somit über viele Jahre Raubfische ganzjährig geschont werden könnten. In der Innenstadt mit den eingespundeten Gewässern sehe ich jedenfalls kaum Möglichkeiten zur Renaturierung und zum Anlegen von Laichplätzen für die Räuber. Der Raubfischbestand lässt sich hier, aber auch bei den durch die Berufsfischer bewirtschafteten angrenzenden Seenketten nur durch ein Entnahmeverbot wirklich dauerhaft stützen. Ob das den Weißfischbestand reguliert, kann ich wie gesagt nicht bewerten...

Ich hoffe allerdings auch und bin da recht zuversichtlich, dass sich hier die Vereine und Verbände vor Ort diesem zugegebenermaßen worst case Szenarium entgegenstemmen, da das Angeln in Berlin sonst für lange Zeit begraben wäre und es wahrscheinlich, einmal politisch durchgesetzt, dann auch keinen Weg mehr zurück gäbe. Ich denke auch nach wie vor, dass es bei der Bewertung der Situation und den daraus resultierenden Maßnahmen einen Ermessungsspielraum für uns Angler gibt, der sich auch argumentativ in unserem Sinne belegen lassen könnte. Schließlich lagen hier in den vergangenen Jahren die Einschätzungen und Meinungen der Angler vor Ort mit dem zuständigen Fischereiamt und der Senatsumweltverwaltung ziemlich auf einer Linie und auch die Fischer scheinen die Arbeit, natürlich gegen entsprechende Bezahlung, gemacht zu haben ohne, dass sie daraus nachhaltig negative Einflüsse für Ihren Job allgemein und ihre eigentllichen "Brotfische" gesehen haben. Und letzendlich hält auch Prof. Arlinghaus, Fischbiologe am Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) das Abfischen der Weißfischbestände nicht für kompletten Unsinn, wenn diese Maßnahmen der Symptombekämpfung mit der Ursachenbekämpfung (z.B. den Zwischenspeichern der Misch- und Regenwasserkanalisation) abgestimmt werden. Bis dahin hoffen wir alle, dass es nicht zu diesem Worst Case Szenarium kommen wird.

Gruß

Tomasz
 
@Tomasz
Das ist erstmal nur ein Beschluss der entsprechenden Landesarbeitsgemeinschaft. Ich denke sowas wird noch auf dem Landesparteitag eingereicht und dann wird man sehen ob das so dort eine Mehrheit findet. Mal abwarten wie der genaue Antragstext wird, möglicherweise wird er dann auch durch Änderungsanträge verändert. Ich weiß nicht wie da die Mehrheiten sind.

Die Grünen liegen in Berlin seit Monaten in den Umfragen mit 25 % deutlich auf Platz 1 und es deutet alles auf einen künftigen grünen Bürgermeister hin. Die Wahlen sind im nächsten Jahr. Aber auch in der gegenwärtigen Konstellation stellen die Grünen in der Koalition mit der SPD und den Linken bereits die zuständige Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Gruß

Tomasz
 
Es freut mich an dieser Stelle, dass diese Schnittmengen zwischen einigen Boardis und den Grünen zeigen, dass man bei einer sachlichen und fachlich fundierten Herangehensweise durchaus gar nicht so weit voneinander entfernt ist. Ich persönlich sehe auch weder die Grünen noch die Naturschutzverbände grundsätzlich als Feinde von uns Anglern.

Bin mir da selbst nicht so sicher, die Grünen als auch einige NGOs haben sich schon anglerfeindlich geäußert bzw. sich für Naturschutz mit Aussperrung der Angler eingesetzt.

Wie wir Angler in Berlin künftig mit der Weißfischproblematik umgehen und was das für das Angeln in Berlin bedeutet, wird man erst später sehen. Es kann durchaus sein, dass dann auch die zahlreichen Hegefischen der Vereine abgesagt werden müssen, da die Entnahme von Weißfisch als Grund der Hege damit wegfallen würde.

Dieses Risiko sehe ich auch - ist allerdings auch eine Konsequenz wenn man Angeln nur zum Nahrungserwerb oder Hege propagiert. Im Ausland sind Wettangeln u.a. nach CIPS-Regeln C&R. Ursprünglich ging es eher darum, in der Gemeinschaft zu angeln.

Das könnte aber auch bedeuten, dass wie von einigen Boardis und den Grünen dargestellt, der Raubfischbestand in diesen Gewässern mit einem sehr hohen Angerdruck gestützt werden muss und somit über viele Jahre Raubfische ganzjährig geschont werden könnten.

Ist dir sicher bekannt - es gibt ja u.a. Raubfischpokale der Angler, das würde dann der Hege widersprechen. Bisher gestattet von den Behörden.

Ob das den Weißfischbestand reguliert, kann ich wie gesagt nicht bewerten.

Schwierig zu beantworten - es gibt dazu folgendes Statement:

"[..] Große Zweifel am Sinn der Fischfangmaßnahmen erhob unter anderem Klemens Steiof (Oberste Naturschutzbehörde). .. Wenn einerseits eine Biomanipulation, mit der eine Steuerung von Nahrungsketten im Rahmen einer Wassergütebewirtschaftung zur Sanierung überdüngter Seen erfolgen soll, es aber trotzdem zu einem weiterem Nährstoffeintrag komme, sei ein Rückgang der Nähr- und Schadstoffe durch Fischentnahme reine Spekulation. Um eine Verbesserung zu erreichen, müssten wenigstens 75 Prozent des dortigen Fischbestandes entnommen werden, anstatt der bisherigen 20 Prozent, so Klemens Steiof. [..]"

Scheint da wohl ziemlich rund zu gehen ..

"[..] Es gab auch gemeinsame Arbeitsgruppensitzungen von Fischereiamt Berlin, Fischereibeirat, Stiftung Naturschutz Berlin und der betreffenden Senatsstelle. Die Auffassungen waren jedoch so kontrovers und gegensätzlich, dass es zu keiner Übereinkunft kommen konnte. [..]"

Zum Glück können viele Angler auf brandenburger Gewässer ausweichen.

Für Brandenburg gibts auch eine kleine Anfrage der Grünen - such ich mal morgen raus.
 
"[..] Große Zweifel am Sinn der Fischfangmaßnahmen erhob unter anderem Klemens Steiof (Oberste Naturschutzbehörde). .. Wenn einerseits eine Biomanipulation, mit der eine Steuerung von Nahrungsketten im Rahmen einer Wassergütebewirtschaftung zur Sanierung überdüngter Seen erfolgen soll, es aber trotzdem zu einem weiterem Nährstoffeintrag komme, sei ein Rückgang der Nähr- und Schadstoffe durch Fischentnahme reine Spekulation. Um eine Verbesserung zu erreichen, müssten wenigstens 75 Prozent des dortigen Fischbestandes entnommen werden, anstatt der bisherigen 20 Prozent, so Klemens Steiof. [..]"

Wenn da wirklich so wenig entnommen wird, hat die Sache sehr wahrscheinlich keinen Sinn. 20% Entnahme in einem verbutteten Weißfischbestand wird über einen Sommer locker ausgeglichen. Das ist weniger als der zu erwartende nachhaltige Dauerertrag.
 
G
Dieses Risiko sehe ich auch - ist allerdings auch eine Konsequenz wenn man Angeln nur zum Nahrungserwerb oder Hege propagiert. Im Ausland sind Wettangeln u.a. nach CIPS-Regeln C&R. Ursprünglich ging es eher darum, in der Gemeinschaft zu angeln.
Genau so ist es! Das ist fast im gesamten europäischen Ausland so. Dort ist zudem die gesellschaftliche Akzeptanz fürs Angeln höher. Schaut mal zum Beispiel nach England oder Frankreich.
 
Genau so ist es! Das ist fast im gesamten europäischen Ausland so. Dort ist zudem die gesellschaftliche Akzeptanz fürs Angeln höher. Schaut mal zum Beispiel nach England oder Frankreich.
Oder in Norwegen!
In den meisten Seen finden sich große Mengen an völlig verbutteten Bachforellen und Saiblingen.
Um beim Thema zu bleiben hier zwei Beispiele aus meiner direkten Umgebung, wie pragmatisch hier mit dieser Problematik umgegeangen wird:


1)In einem großen See vor meiner Haustür wurde in den späten 80ern und den frühen 90ern gezielt mit Netzen eingegriffen und große Mengen Saibling entnommen.
Der Erfolg ließ ein wenig auf sich warten, aber in den 2000ern ging die Durchschnittsgröße deutlich nach oben und blieb seitdem auf einem guten Niveau (300-500g).
(Hier ein Link dazu. Viel Spaß: Ist auf Nynorsk...:XD)

2)Ein Bekannter von mir ist Nebenerwerbslandwirt und Grundeigentümer an einem anderen großen See in der Gegend.
Er bekommt vom Staat eine Fangprämie pro Kilo entnommenem Fisch.
Was mit den Fischen passiert dann allerdings niemanden mehr:
Nach seiner Aussage fängt er mit dem Netz an einem Wochenende oft 20-30kg.
Auf meine Frage wie er die verwertet meinte er sinngemäß, daß sie sich natürlich ab und zu ein paar der größeren in die Pfanne hauen...
 
interessantes Thema - Weißfischüberbestand - nun denkt mal über euer eigenes Verhalten nach !
Wenn ihr nun loszieht um einen Fisch in die Pfanne zu hau´n - angelt Ihr da auf Hecht ,Aal,Wels, Barsch und Zander - oder auf Plötzen, Bleie und Güstern ?
Ja ich denke was die Entnahme betrifft tut es der Fischer auch so und so wird das natürliche Gleichgewicht gestört -
Folge - verbuttete Weisfischbestände ( vor rund 20 Jahren hatten wir Bleie 4 Stück = 1Kg und kaum Rotaugen und Rotfedern bis eines Winters
die Blei fast vollständig verhungert sind - dafür haben wir jetzt wieder Plötzen und Rotfedern die kaum eine Größe von 20 cm erreichen )
Wie man das sinnvoll verwertet - ????? ob nun Futtermittel , Düngestoffe oder Biogas ???? darüber kann jeder seine Meinung haben aber irgendwie
muß man ein Problem schon lösen .
 
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