Tour zur Gudenaa , Dänemark.

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Hallo,

in Dänemark scheinen manche Dinge besser zu laufen als in DE.
Weil dort viele Dinge pragmatischer angepackt werden anstatt sie schon im Vorfeld zu Tode zu analysieren.
Motto: lieber in 2 Jahren eine 80-%-Lösung als wie in DE ein (vermeintlich) 95-%-Lösung innerhalb eines Jahrzehnts...und das dann auch zum 3fachen des ursprünglich geplanten Preises.
 

Hanjupp-0815

Well-Known Member
Lies Dir dazu mal die Regeln der einzelnen Auen durch. Jede dänische Au mit Lachsbestand bekommt vor der Saison eine bzw. 2 Entnahmequoten von Fischeibiologen zugewiesen.
Eine für Lachse Ü75 cm und eine für Lachse bis 75 cm. Jeder Angler mit Fluss-Lizenz darf Max. 1 Lachs pro Saison entnehmen...solange von dieser jeweiligen Quote noch Fische "offen" sind. Deswegen muss jeder gefangene Fisch innerhalb von 24 h online gemeldet werden. Auf der Homepage des jeweiligen Vereins kann dann auch der" Erfüllungsgrad" der jeweiligen Quote in Erfahrung gebracht werden und es ist die Pflicht jeden Anglers, sich morgens vor dem Fischen darüber zu informieren.
Sobald ein Angler den einen erlaubten Lachs pro Saison entnommen hat oder die jeweilige Entnahmequote erreicht ist, darf nur noch C&R betrieben werden.
Und um die groben Zahlen zu skizzieren: In den bekannten Lachs-Auen werden übers Jahr meist 3 bis 4 mal so viele Lachse wieder released wie entnommen.
Absolut geil, gleiche Behandlung aller, praktisch null Raum für Schlupflochindianer, ich bin begeistert ! Wenn sie sich nun noch zur Reglementierung ihrer Schweinezuchten durchringen könnten, würde ich glatt Asyl in Dänemark beantragen ;).
Und vielen, vielen Dank für deine Arbeit und die tollen Infos @MeFo-Schreck , das ist echt top ! thumbsup
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Die kommen dann ggf wieder zum Besatzgewässer zurück, aber die genetische Anpassung der ursprünglichen Rheinlachse dürfte verloren sein.
Nicht komplett, denn gerade der Skjern-Au-Lachs hat einen hohen Prozentsatz des genetischen Rheim-Lachs-Materials (wie Untersuchungen feststellten), denn Rhein und Skjern Au bedienten vor einigen Jahrhunderten fast das gleiche Mündungsgebiet .

Und hoffen, dass da Kormoran, Robbe etc. keine größeren Schäden anrichten.
Was die vermeintlichen oder echten Schädlinge angeht so sind die Dänen auch das deutlich pragmatischer.
In den Laichgebieten/den Kinderstuben der Lachse wo die Brütlinge und Smolts "unterwegs" sind, wird schon seit einigen Jahren gerad im Winter gezielt auf Kormorane geschossen.
Was Robben angeht, so sehe ich da kein echtes Problem für die Lachse, denn die Jagdgebiete der Robben (Wattenmeer und Küstengebiet) und der abgewanderten Lachse (offener Atlantik bis Grönland) überschneidet sich nur marginal.
Für die Meerforellen könnten die Robben ein deutlich größeres Problem darstellen, da die MeFos auch eher in Küstennähe bleiben.
Aber das ist wohl auch in einem Bereich, den ein gesunder Bestand verkraften kann, denn die MeFo-Bestände in den dänischen Auen und an der Ostseeküste sind seit vielen Jahren recht stabil ist bis auf die üblichen natürlichen Schwankungen...und das obwohl der Bestand an Robben in der Nordsee aktuell auf einem Höchststand seit 30 Jahren ist (https://www.nwzonline.de/wirtschaft...t-hoechststand-seit-1990_a_1,0,742631886.html) .
Die Gefahren durch diese beiden Arten (Kormoran und Seehund) sind zwar durchaus lokal und temporär existent und sollten beobachtet werden aber dürfen auch nicht überbewertet werden. :)
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Wenn sie sich nun noch zur Reglementierung ihrer Schweinezuchten durchringen könnten, würde ich glatt Asyl in Dänemark beantragen ;).
Ja, im Normalfall hätte ich dann noch die Nerz-Züchter dazu geschrieben (Dänemark war größter Nerz-Züchter West-Europas) aber das Problem hat ja aktuell für einige Zeit das Corona-Virus erledigt :XD
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
"Wenn sie sich nun noch zur Reglementierung ihrer Schweinezuchten durchringen könnten"

Wobei ich gerade in DK auch jede Menge Freiland-Schweinehaltung gesehen habe mit Muttersauen mit Ferkeln auf der Wiese mit kleinen "Iglus" als Unterschlupf ...Schweinehaltung so wie sie sein sollte!thumbsup
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MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Na dann kann man die Dänen nur beglückwünschen :)

Dürfte aber wohl weniger Glück als gezielte Maßnahmen sein. Von nichts kommt wahrscheinlich auch in DK kein selbsterhaltender Lachsbestand .
Die Übereinstimmung mit den Rheinlachs-Genen hat nix mit Glück aber auch nix mit gezielter Maßnahme zu tun sondern mit Geologie und Evolution!
Womit ein sich selbst erhaltender Lachs-Bestand in der Storau zu tun hat ist allerdings gute Planung bei

a. Renaturierung (Anlage von Laichbetten/ Entfernung von Wanderhindernissen)
und
b. Gezielter langjähriger aufbauendem Besatz bevorzugt mit autochthonen Lachs-Stämmen mit Hilfe von E-Befischung auf aufsteigende Elternfische und lokaler Aufzucht beim DCV (Dansk Center for Vildlaks), bis eben der Status "selbst-erhaltend" vergeben werden kann. thumbsup
 

fishhawk

Well-Known Member
Womit ein sich selbst erhaltender Lachs-Bestand in der Storau zu tun hat ist allerdings gute Planung bei

a. Renaturierung (Anlage von Laichbetten/ Entfernung von Wanderhindernissen)
und
b. Gezielter langjähriger aufbauendem Besatz bevorzugt mit autochthonen Lachs-Stämmen
Genau das meinte ich, das scheint in DK besser zu laufen als mancherorts in DE.

Wobei eine Wiederansiedlung von Lachsen im Rheingebiet natürlich ein ganz anderes Kaliber hat.
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Wobei eine Wiederansiedlung von Lachsen im Rheingebiet natürlich ein ganz anderes Kaliber hat
Unbestritten!!
Mehr Wasser, mehr Interessenvertreter und speziell, dass der Rhein ja heute in erster Linie eine Wasser-Autobahn und kein Fluss Ist, macht so ein Projekt schnell "unhandlich"
 

Toto1980

Schneidermeister
So, am 23.10.21 geht wieder an den Fluss. Diesmal kein Landalwohnheim sondern von privat gemietet. Gudena direkt vor der Haustür. Aber denke mal wir fahren eh wieder nach Bjerringbro.
 
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Toto1980

Schneidermeister
Wie sieht es mit Zander und Aal aus im Fluss. Wollte vielleicht mal auf Köfi einen Nachtansitz machen.
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Zander ist gerade um die Seen rund um Silkeborg nicht übel thumbsup , Aal ist wie überall in DK "zäh" geworden und der Bestand rückgängig (minus 70-90%) .
So sollte jeder für sich beurteilen, ob er dem Aal noch nachstellt, der nächste Schritt wird wohl ähnlich wie in NO auch dort wohl ein komplettes Fangverbot für Aal sein :cry
 

Toto1980

Schneidermeister
Um die Seen oder in den Seen. Wir sind in der Nähe vom Tanga.
Wie sieht eigentlich eine ordentliche Orm Montage aus?
 

Toto1980

Schneidermeister
Jo. Klar sry. Kann ich auch feines Zeug mitnehmen um vielleicht noch den ein oder anderen Fisch zu fangen?
 

MeFo-Schreck

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Für Zander recht gurt in Erinnerung haben ich den Rye Sö und den Julsö! thumbsup
Und wenn Du mit "Feinem Zeug" auch Friedfisch-Angelei mit Feeder oder Matchrute meinst , kannst Du an den ganzen Seen der Gudenau Dein blaues Wunder mit Friedfischen, speziell grossen Brassen erleben!ab86
Wenn die großen Brassenschwärme ("Groß" meint indem Fall sowohl die Durchschnittsgröße als auch die schiere Anzahl der Individuen) unterwegs sind, musst Du schon sehr großzügig anfüttern, um den Schwarm am Platz zu halten, wenn dieser Schwarm wie ein Staubsauger über Deinen Futterplatz "rollt". Durchschnittsgrößen der Brassen von 5 Pfund sind nicht komplett ungewöhnlich, Individuen von 8 Pfd habe ich selbst dort gefangen.thumbsup
Nicht umsonst haben die Engländer ihre nationalen Friedfisch-Meisterschaften in den 80er Jahren (Da war das mit den Brassen noch krasser) 2 oder 3 mal an der Gudenau ausgetragen.
 
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