Karstein
Uuuund tschüss.
Samstag Morgen in Berlin 0200 MESZ: unerbittlich klingelt der Wecker. Trotzdem werden wir schlagartig hellwach, soll es heute doch mit Teammitglied André und seinem Boot auf eine Trollingtour vor Rügen gehen! Ohne weitere Chartergäste, nur wir drei leidenschaftlichen Norwegenfahrer. Nach den sensationellen Lachsfängen in den letzten Wochen sind wir heiß auf den König der Fische, zumal ein Chartergast von André letzte Woche schon einen 22 Pfünder erfolgreich über die Reling hieven konnte!
Schnelle Katzenwäsche, unsere Sachen in den Wagen geschmissen und ab nach Falkensee, André samt der Boots- und Angelausrüstung an seinem Shop einsammeln. Die Fahrt über die A24 und A20 vergeht bei Gesprächen über die Fänge der letzten Wochen und unsere Chancen auf die begehrten Salmoniden wie im Fluge.
In Stralsund steuern wir die Total-Tankstelle unterhalb der im Bau befindlichen neuen Rügen-Brücke an – Tanja und ich kaufen unsere Tagesangelkarten für jeweils fünf Euro. Weiter geht es gegen 6:00 Uhr über den Rügendamm, vorbei an dutzenden von Heringsanglern, die schon so zeitig ihre Paternoster auswerfen. Nach knapp vier Stunden Fahrt und 400 km fahren wir gegen 7:30 Uhr am Hafen von Wiek am Wieker Bodden vor. Blauer Himmel über uns, ein Wind um die vier Bft. aus Nordwest weht uns ins Gesicht - kein Problem, denn der Wetterbericht hat bereits ein Abflauen des Windes vorhergesagt! Am Schwimmsteg liegt André´s Boot friedlich vertäut, der Hafen ist so früh in der Saison morgens noch menschenleer.
Wir bringen die Kisten, Taschen, Ruten und Downrigger an Bord, betanken den 100 PS VW TDI Motor der Arvor 215 AS und werfen uns in unsere Überlebensoveralls.
Heute Morgen hat es nur kühle 1 Grad plus, aber mit den Anzügen sind wir bestens gegen den eisigen Fahrtwind geschützt, als wir um 9:00 Uhr ablegen und mit 19 Knoten über das glatte Wasser des Boddens gleiten. Um die Landzunge herum geht es zwischen Rügen und Hiddensee hinaus auf die offene See, die uns mit ordentlicher Restdünung vom Vortag begrüßt. Wir drosseln die Geschwindigkeit und nehmen Kurs Richtung Kap Arkona.
Die acht Kombos – allesamt Zebco Rhino Downrigger Ruten mit Shimano Charter Special Multirollen - hatten wir bereits im Hafen montiert, sodass wir gegen 10:30 Uhr beim Erreichen der 30 Meter Tiefenlinie gleich mit dem Beködern und Ausbringen des Gerätes starten können.
Wir entscheiden uns, zunächst nur zwei Ruten an den beiden elektrischen Scotty Downriggern und vier Ruten oberflächennah an den Planerboards zu fischen. André lässt uns freie Auswahl aus seiner überkompletten Köderbox, denn wir sind heute von ihm eingeladen - er selbst will lediglich als Skipper, Guide und Landungsgehilfe fungieren!
Die Köderwahl ist schnell entschieden, denn unsere Lieblingsschleppköder sind nun mal Apex, Grizzly Spoon und Grizzly Inline Wobbler, jeweils in Heringsfarben, weiß/schwarz und kupfer.
Zunächst werden die Ruten am Downrigger klariert, an Backbord lassen wir das 6 kg Schleppblei samt Apex auf 80 ft, an Steuerbord einen Grizzly Wobbler samt vorgeschaltetem Flasher auf 50 ft hinunter. Soweit kein Problem, mit den Scotties haben wir schon öfter zu tun gehabt. Schwieriger wird es für uns mit dem Montieren der Planerboards, die kennen wir bis dato nicht. Aber André zeigt uns fachmännisch, wie die kleinen Scherbretter auf der Hauptschnur zu montieren sind – das geht ja wirklich easy! So schleppen wir nach kurzer Zeit bei 2,5 bis 3 Knoten und mit Blick auf die Kreidefelsen insgesamt sechs Köder hinter der Arvor her, welche uns dank des eingeschalteten Autopiloten eigenständig chauffiert. Wir Drei machen es uns in der Sonne gemütlich und beobachten die ausgebrachten Ruten. Und es dauert auch nicht lange, da meldet sich die erste Multi einer Planerboard Rute mit zaghaftem klick-klick-klick. „Da ist ein Fisch dran, könnte eine Meerforelle oder ein Hornhecht sein – nehmt mal Kontakt auf!“ ruft André. Ich nehme die Rute aus dem Halter auf dem Kajütdach und versuche zu erfühlen, was da am Haken hängen soll, spüre allerdings nur den hohen Widerstand des querstehenden Planers. Einige Minuten später haben wir dann Gewissheit: ein schöner Hornhecht zappelt im Heckwasser der Arvor! Vorsichtig löse ich den Ostsee-Schwertträger vom Einzelhaken des Apex und setze ihn vorsichtig zurück: Tschüss, Horni, ihr steht heute nicht auf unserer Fangliste!’
Wir schauen wiederholt auf den Raymarine Kartenplotter, der uns etliche große Sicheln vom Mittelwasser bis zum Grund sowie auch vereinzelte Wolken der Heringsschwärme anzeigt – die Salmoniden sind auf alle Fälle unter unserem Boot, keine Frage!
Die nächsten zwei Stunden begnügen wir uns mit zwei weiteren Hornhechtdrills an den Planer-Ruten, aber immerhin wird Tanjas und meine Saisoneröffnung 2007 nun kein Schneidertag mehr!
Mittagszeit, der Wind flaut wie vorhergesagt auf runde 2 Bft ab und dreht auf West. Die Sonne scheint auf uns herab – Zeit, sich aus den Overalls zu pellen!
An den Downriggerruten passiert bislang rein nichts. Wir drehen ab nach Nordwesten in tieferes Wasser und entscheiden uns, pro Downrigger nun je zwei Ruten zu fischen - wobei wir einen Köder auf 110 ft führen wollen, da große Sicheln über Grund auf 140 ft angezeigt werden. Die drei anderen Köder an den beiden Downriggern staffeln wir auf 90, 80 und 50 ft. Zwei Planerboard Ruten bleiben an den Seiten ausgebracht.
Schnelle Katzenwäsche, unsere Sachen in den Wagen geschmissen und ab nach Falkensee, André samt der Boots- und Angelausrüstung an seinem Shop einsammeln. Die Fahrt über die A24 und A20 vergeht bei Gesprächen über die Fänge der letzten Wochen und unsere Chancen auf die begehrten Salmoniden wie im Fluge.
In Stralsund steuern wir die Total-Tankstelle unterhalb der im Bau befindlichen neuen Rügen-Brücke an – Tanja und ich kaufen unsere Tagesangelkarten für jeweils fünf Euro. Weiter geht es gegen 6:00 Uhr über den Rügendamm, vorbei an dutzenden von Heringsanglern, die schon so zeitig ihre Paternoster auswerfen. Nach knapp vier Stunden Fahrt und 400 km fahren wir gegen 7:30 Uhr am Hafen von Wiek am Wieker Bodden vor. Blauer Himmel über uns, ein Wind um die vier Bft. aus Nordwest weht uns ins Gesicht - kein Problem, denn der Wetterbericht hat bereits ein Abflauen des Windes vorhergesagt! Am Schwimmsteg liegt André´s Boot friedlich vertäut, der Hafen ist so früh in der Saison morgens noch menschenleer.
Wir bringen die Kisten, Taschen, Ruten und Downrigger an Bord, betanken den 100 PS VW TDI Motor der Arvor 215 AS und werfen uns in unsere Überlebensoveralls.
Heute Morgen hat es nur kühle 1 Grad plus, aber mit den Anzügen sind wir bestens gegen den eisigen Fahrtwind geschützt, als wir um 9:00 Uhr ablegen und mit 19 Knoten über das glatte Wasser des Boddens gleiten. Um die Landzunge herum geht es zwischen Rügen und Hiddensee hinaus auf die offene See, die uns mit ordentlicher Restdünung vom Vortag begrüßt. Wir drosseln die Geschwindigkeit und nehmen Kurs Richtung Kap Arkona.
Die acht Kombos – allesamt Zebco Rhino Downrigger Ruten mit Shimano Charter Special Multirollen - hatten wir bereits im Hafen montiert, sodass wir gegen 10:30 Uhr beim Erreichen der 30 Meter Tiefenlinie gleich mit dem Beködern und Ausbringen des Gerätes starten können.
Wir entscheiden uns, zunächst nur zwei Ruten an den beiden elektrischen Scotty Downriggern und vier Ruten oberflächennah an den Planerboards zu fischen. André lässt uns freie Auswahl aus seiner überkompletten Köderbox, denn wir sind heute von ihm eingeladen - er selbst will lediglich als Skipper, Guide und Landungsgehilfe fungieren!
Die Köderwahl ist schnell entschieden, denn unsere Lieblingsschleppköder sind nun mal Apex, Grizzly Spoon und Grizzly Inline Wobbler, jeweils in Heringsfarben, weiß/schwarz und kupfer.
Zunächst werden die Ruten am Downrigger klariert, an Backbord lassen wir das 6 kg Schleppblei samt Apex auf 80 ft, an Steuerbord einen Grizzly Wobbler samt vorgeschaltetem Flasher auf 50 ft hinunter. Soweit kein Problem, mit den Scotties haben wir schon öfter zu tun gehabt. Schwieriger wird es für uns mit dem Montieren der Planerboards, die kennen wir bis dato nicht. Aber André zeigt uns fachmännisch, wie die kleinen Scherbretter auf der Hauptschnur zu montieren sind – das geht ja wirklich easy! So schleppen wir nach kurzer Zeit bei 2,5 bis 3 Knoten und mit Blick auf die Kreidefelsen insgesamt sechs Köder hinter der Arvor her, welche uns dank des eingeschalteten Autopiloten eigenständig chauffiert. Wir Drei machen es uns in der Sonne gemütlich und beobachten die ausgebrachten Ruten. Und es dauert auch nicht lange, da meldet sich die erste Multi einer Planerboard Rute mit zaghaftem klick-klick-klick. „Da ist ein Fisch dran, könnte eine Meerforelle oder ein Hornhecht sein – nehmt mal Kontakt auf!“ ruft André. Ich nehme die Rute aus dem Halter auf dem Kajütdach und versuche zu erfühlen, was da am Haken hängen soll, spüre allerdings nur den hohen Widerstand des querstehenden Planers. Einige Minuten später haben wir dann Gewissheit: ein schöner Hornhecht zappelt im Heckwasser der Arvor! Vorsichtig löse ich den Ostsee-Schwertträger vom Einzelhaken des Apex und setze ihn vorsichtig zurück: Tschüss, Horni, ihr steht heute nicht auf unserer Fangliste!’
Wir schauen wiederholt auf den Raymarine Kartenplotter, der uns etliche große Sicheln vom Mittelwasser bis zum Grund sowie auch vereinzelte Wolken der Heringsschwärme anzeigt – die Salmoniden sind auf alle Fälle unter unserem Boot, keine Frage!
Die nächsten zwei Stunden begnügen wir uns mit zwei weiteren Hornhechtdrills an den Planer-Ruten, aber immerhin wird Tanjas und meine Saisoneröffnung 2007 nun kein Schneidertag mehr!
Mittagszeit, der Wind flaut wie vorhergesagt auf runde 2 Bft ab und dreht auf West. Die Sonne scheint auf uns herab – Zeit, sich aus den Overalls zu pellen!
An den Downriggerruten passiert bislang rein nichts. Wir drehen ab nach Nordwesten in tieferes Wasser und entscheiden uns, pro Downrigger nun je zwei Ruten zu fischen - wobei wir einen Köder auf 110 ft führen wollen, da große Sicheln über Grund auf 140 ft angezeigt werden. Die drei anderen Köder an den beiden Downriggern staffeln wir auf 90, 80 und 50 ft. Zwei Planerboard Ruten bleiben an den Seiten ausgebracht.
Zuletzt bearbeitet: