Über kommerzielle Angelgewässer

ronram

...
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Es ist ein "anderes" Angeln und ich bin auch der Ansicht, dass im Gegensatz zu naturnahen Vereinsgewässern immer noch ein Verlust von Authentizität besteht, weil zwei Kernkomponenten verloren gehen: Der Zufall (z.B. auch, dass überhaupt ein solch kapitales Exemplar existiert) und die Aufgabe des Anglers viel über einen Fisch zu wissen, bevor man ihn fängt.
Es ist deutlich schwieriger, in einem offenen Gewässer/Gewässernetz/großem See einen Kapitalen zu erwischen, als in einem überschaubaren Paylake, in dem diese gezielt besetzt wurden, wo nicht entnommen wird.



Stelle dir einmal vor, es gibt auch Leute, die sehen bei notorischen Paylakenutzern etwas, was unbedingt kompensiert werden muss. ;)


Du siehst es aber als "anderes" Angeln an und nicht als "falsches" Angeln.
Du behauptest nicht, dass es nur schwarz oder weiß gibt.
Und das ist für mich der grundlegende Unterschied zwischen Kritik und Hetze, jedenfalls beim Thema Paylake.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Hi, war das die Geschichte, wo der komplette See umgekippt ist, mutmaßlich weil zu viel Fisch drin war?

Kommerzielle Anlagen wo man Waller fangen kann (oder konnte) gibt es aber noch weitere und ist das nicht gerade in GB die letzten Jahre viel betrieben worden?

Grüße JK

Genau der war das. Angeblich soll da ja heute noch die Drohung im Raum stehen, dass gerichtlich verfolgt wird, wer das behauptet.
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Bei einigen Paylakes ist der Ansatz ein völlig anderer!
Du bezahlst - und dafür hast du deine Ruhe! Flucht ins Paradies! [...]

Absolut erstklassige Betrachtung! #6 #6 #6
 

MarkusZ

Well-Known Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Du bezahlst - und dafür hast du deine Ruhe! Flucht ins Paradies!

Das wäre ein Ansatz, der mir auch gefiele.

Also eingezäuntes Gelände,großzügig Platz pro Angelstelle, vernünftige, nachhaltige Regeln etc. etc. wären für mich wichtiger als ein künstlich aufgeblähter Fischbestand.

Aber auch dem typischen Forellen- oder Karpfenpuff würde ich die Daseinsberechtigung nicht absprechen wollen. Der bedient eben eine andere Nachfrage.

Übrigens kenne ich auch öffentliche Gewässer, wo es auch wie im Zirkus zugeht. Da wäre mancher Paylake im Vergleich wohl noch als "ruhig" zu bezeichnen.

Kommt immer auf den Einzelfall an.
 

Mozartkugel

Active Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Die Gedanken über so einen Zandersee haben sich sicher schon einige gemacht, sind aber vermutlich an der desaströsen Kosten-Nutzen Rechnung gescheitert. Ein annähernd vergleichbares Unterfangen mit Wallern ist ja in der Vergangenheit an den Trifthanselteichen in Österreich schon gescheitert. Übrigens ein Beispiel, wie man es bestimmt nicht machen sollte.

Wie heißt es so schön, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt... dann geht der Österreicher halt zum Po und eröffnet ein Camp. |supergri http://www.andyswallercamp.eu/
 

Double2004

Well-Known Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Ich breche ganz klar eine Lanze für solche kommerziellen Angelgewässer. Wer nicht will, der muss ja nicht hingehen, sollte aber bitte schon so viel sein und anerkennen, dass Angler die dort der Fischwaid nachgehen, um keinen Deut schlechter sind, als alle anderen, die sich sonstwo tummeln.


Solange die Betreiber sich das Prüfungszeugnis zeigen lassen, stimme ich zu. In der Realität sieht das leider anders aus...und wer nicht nachweisen kann, dass er die theoretischen und handwerklichen Grundlagen beherrscht, sollte nicht alleine angeln dürfen. Und dazu sollten die "Paylakes" kein Schlupfloch bieten.
 

Purist

Spinner alter Schule
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Du siehst es aber als "anderes" Angeln an und nicht als "falsches" Angeln.
Du behauptest nicht, dass es nur schwarz oder weiß gibt.
Und das ist für mich der grundlegende Unterschied zwischen Kritik und Hetze, jedenfalls beim Thema Paylake.

Im Prinzip ist Angeln heutzutage überall schwarz und nie weiß, weil's gar nicht anders funktionieren würde.
Trotzdem sehe durchaus auch rot, wenn das Geschehen an Paylakes, dass bekanntermaßen durchaus fragwürdig ausarten kann, alle anderen Angler mit in Verruf bringt. |rolleyes
 

ernie1973

NICHT Mundtoter! ;)
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Solange die Betreiber sich das Prüfungszeugnis zeigen lassen, stimme ich zu. In der Realität sieht das leider anders aus...und wer nicht nachweisen kann, dass er die theoretischen und handwerklichen Grundlagen beherrscht, sollte nicht alleine angeln dürfen. Und dazu sollten die "Paylakes" kein Schlupfloch bieten.


Ich hol mir Popcorn....:)

Wird immer witzig hier drin, wenn jemand sich (so wie ich auch) FÜR die Prüfungs- bzw Fischereischeinpflicht ausspricht

Petri!

Ernie
 

MarkusZ

Well-Known Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Wie heißt es so schön, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt... dann geht der Österreicher halt zum Po und eröffnet ein Camp

Oder geht gleich nach Thailand und bietet seinen Gästen die Fische der ganzen Welt in einem einzigen See:)
 

Pupser

Active Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Zudem denke ich braucht man sich nichts vor machen: An den meisten Paylakes ist der angeltechnische Anspruch auf Grund der hohen Besatzdichten recht gering, weswegen ich jetzt keinen Angler verteufeln muss der dort hin geht, im Umkehrschluss allerdings auch seine anglerische Leistung nicht sonderlich anerkenne.

Warum muss angeln denn etwas mit Leistung zu tun haben?
Das ist meiner Ansicht nach eine "Schwanzvergleich"-Einstellung.

Ich persönlich gehe nicht zum Angeln um mich hinterher überall damit brüsten zu können, was ich doch für ein toller Kerl bin, nur weil ich einen riesen Fisch gefangen habe.
Für mich ist Angeln Freizeit und Ausgleich zum Alltag. Leistung muss ich im Job oder beim sportlichen Wettkampf bringen, aber nicht bei der schönsten Nebensache der Welt.
Wer unter Leistungsdruck zum Angeln geht, verpasst das Schöne an unserem Hobby und wird wohl auch bald gefrustet sein, wenn der Fisch mal nicht mitspielen will.
Und wo ich dieses Hobby auslebe und meine ganz persönliche Befriedigung meiner mit dem Angeln verbundenen Bedürfnisse erlange, das ist doch nun mal jedem sein eigenes Ding.
 

glavoc

Well-Known Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Double2004 - völliger Humbug das mit dem Prüfungszeugnis- brauchst du doch in F,GB,NL,DK usw. ja gar nich...und in D`land gibbet nich so viele Paylakes^^ zumal die "Prüfung" keineswegs sichert, dass der Prüfling dazu in der Lage ist (also handwerklich) . Theoretisch schon^^.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

@ Herr der warmen Winde:

Da gebe ich Dir durchaus recht.

Parallel braucht man aber z. B. (leider) nur mal allgemein die Häufigkeit des Spruchs "Kein Riese, aber..." in diversen Videos zu zählen.

--> Wer den von sich gibt, bekennt damit IMO, dass es ihn ankotzt, dass es doch kein Riese war.

Ist dann IMO niemand, der sich über jeden Fisch freut. Der ist dann IMO entweder erfolgsverwöhnt oder leidet an irgendeinem Leistungstick.
 
Zuletzt bearbeitet:

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Was man auch nicht ganz außer Acht lassen sollte, ist der Umstand, dass eine kommerziell betrieben Angelanlage, wie auch immer sie sich darstellt und welcher Klientel sie gewidmet ist, die natürlichen Ressourcen schont. Sei es nun der simple Forellenpuff, oder der exclusive Karpfensee mit Rundumservice.

Zudem bieten sie den Anglern die Möglichkeit auch auf Fische zu angeln, die sie in ihrem näheren Umfeld schwer, oder gar nicht erreichen können. Forellenwässer sind halt mal im Ruhrpott ein so rares Gut, wie Großkarpfenseen im Alpenraum.
 

jkc

Well-Known Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Hi,

...Und wo ich dieses Hobby auslebe und meine ganz persönliche Befriedigung meiner mit dem Angeln verbundenen Bedürfnisse erlange, das ist doch nun mal jedem sein eigenes Ding.


natürlich, spreche ich auch niemandem ab.#6

Warum muss angeln denn etwas mit Leistung zu tun haben?
Das ist meiner Ansicht nach eine "Schwanzvergleich"-Einstellung.

"Muss" es das denn? Und wenn es so für mich wäre, gillt dann
...wo ich ...meine ganz persönliche Befriedigung meiner mit dem Angeln verbundenen Bedürfnisse erlange, das ist doch nun mal jedem sein eigenes Ding.
nicht mehr für mich?

:)


Grüße JK
 

exil-dithschi

ansitzspinner
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Falsch, falsch, falsch !!! ;)

Bei einigen Paylakes ist der Ansatz ein völlig anderer!
Du bezahlst - und dafür hast du deine Ruhe! Flucht ins Paradies!

Du mietest dir einen traumhaften See für dich alleine.
ja gut, die mag es geben, aber wie du am ende selber schreibst, für die meisten abseits jeglicher realität und an so einem gewässer erwarte ich auch keine sanitären anlagen, oder ´ne snackbude wie im eingangspost erwähnt.

paradies definiere ich für mich anders, das kann in sachen angeln durchaus auch mal ein entwässerungsbecken an einem autobahnkreuz sein, denn da hab´ ich definitiv meistens "ruhe".

ja, ich geb´s zu, ein wenig vorurteile hab´ ich gegen bezahlgewässer, aber letztlich soll jeder machen wozu er bock hat.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

ja, ich geb´s zu, ein wenig vorurteile hab´ ich gegen bezahlgewässer, aber letztlich soll jeder machen wozu er bock hat.
#6#6#6

Dafür sollte es dann aber auch für jeden Angebote geben, auch bei uns in D (und nicht nur in Nachbarländern..)..
Auch deswegen:
Abseits moralischer und ethischer Aspekte sehe ich das persönlich darüber hinaus noch rein pragmatisch angelpolitisch:
Naturschutz
Angeln ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz § 1 (1), Satz 2 und 3, zu fördern.
Abgeschlossene Gewässer (Kiesgruben, Weiher, kleinere abgeschlossene (Seen etc.) müssen nicht im Sinne des Naturschutzes bewirtschaftet werden.
Sie können auch gerade dazu dienen, den Angeldruck auf ökologisch empfindlichere Gewässer zu reduzieren.
Nachdrücklicher Einsatz für Angelanlagen und rein anglerisch bewirtschaftete Gewässer (Paylakes etc.) ist damit Voraussetzung.
Kooperation mit Naturschutzverbänden, um im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 1 (1), Satz 2 und 3) gemeinsame Konzepte zu erarbeiten und umzusetzen, sofern Naturschutzverbände zugeben (ob richtige oder die der organisierten Sport- und Angelfischerei), dass Angeln per se nicht naturschutzschädlich ist, sondern nur nicht gesteuerte Entnahme.
 

Dennis Knoll

Angeln-mit-Stil
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

Auch wenn es nicht meine erste Wahl ist, so bin ich dem Bezahl-See größtenteils positiv gegenüber gestimmt.

Das aber hat verschiedene Gründe, die ich hier gerne auflisten möchte.

1: Angeln mit Nicht-Angler, Kids, Familie und Interessierte
Es kommt immer wieder vor, dass Leute mit mir angeln fahren möchten, die weder einen Angelschein oder sich großartig mit dem Hobby auseinandergesetzt haben. Aber sie zeigen Interesse daran. Vor allem bei den Kids von Freunden kommt dies häufiger vor. Mit denen kann ich hier in Deutschland nicht einfach an ein Gewässer fahren und sie mitnehmen. Da aber bei uns in Niedersachsen (an den meisten) kein Prüfungszeugnis an den mir bekannten Bezahlseen notwendig ist, nehme ich sie dort mit hin.

Oft verbringen wir einen tollen Familien- oder Kumpel-Tag wo es dann dem Bezahlsee entsprechend auch viele Bisse gibt. Und ungeduldigen Kids kann man so das Angeln schneller näher bringen, als wenn man mit ihnen an unseren teils überfischten Gewässern schneidern geht.

2: Der Speisefisch / Überfischung / Anglerdruck
Wenn ich an meine örtlichen Gewässer denke, dann ist der Angeldruck dort sehr hoch und jeder entnommene Fisch, sofern man ihn fängt, tut weh. Und wird man dabei gesehen, wie man ihn entnimmt, kann es da sogar kritische Kommentare geben.
Diese Sorge brauchen wir uns an den Bezahlseen nicht machen. Die dort eingebrachten Fische wurde extra dafür aufgezogen, machen das Gleichgewicht unserer Gewässer nicht kaputt und tun auch anderweitig nicht weh.
Außerdem könnte so ein PayLake auch unsere Gewässer entlasten.

3: Artenvielfalt
Einer der Gründe, warum ich gerne hin und wieder an den Bezahlsee gehe, ist die Tatsache das dort Fische zu finden sind, die in unseren heimischen Gewässern nichts verloren haben. Es ist immer wieder spannend auch Mal einen Stör oder Streifenbarsch fangen zu können, welche man in den heimischen Gewässern nicht fangen kann.


Es gibt so einige Gründe die dafür sprechen. Wenn jemand dort angelt, dann mache ich ihm da keine Vorwürfe. Allerdings - und das wurde hier bereits genannt - mag ich da nur bedingt den Anglern eine besondere Leistung zusprechen. Das ist auch der Grund warum ich, wenn mich jemand fragt ob ich jemals einen Wels gefangen habe, dieses verneine. Im PayLake zwar einst gefangen, zählt für mich nur der Fisch aus dem richtigen Gewässer. Gleiches gilt für mich für bestimmte Liegen (Raubfisch Liga, Angelmasters).

Ansonsten gilt "Leben und leben lassen..."

In dem Sinne
Viel Spaß beim Angeln ;)
 

Pupser

Active Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

"Muss" es das denn? Und wenn es so für mich wäre, gillt dann
nicht mehr für mich?

:)


Grüße JK

Natürlich soll das auch für Dich, wie auch für jeden anderen Angler gelten, ganz egal an welchem Gewässer er seine Köder anbietet und seinen Ausgleich sucht.
Wenn Du Deine perönliche Zufriedenheit im Vergleich mit anderen findest, dann soll es halt so sein. Und frei nach eine Berliner Ex-Regierendem-Bürgermeister ... dann ist das auch gut so. (aber eben halt für Dich)

Andere definieren sich und Ihre "Leistung" bzw. Zufriedenheit möglichweise nicht darüber ob sie den dicksten, den längsten oder sonstwas Fisch gefangen haben, und auch nicht wo, ob im FoPu, Fluss oder Parkweiher, sie ihn erwischt haben.

Wenn Du das für Dich tust, bitte, nur zu. #h
 

jkc

Well-Known Member
AW: Über kommerzielle Angelgewässer

...Und ungeduldigen Kids kann man so das Angeln schneller näher bringen, als wenn man mit ihnen an unseren teils überfischten Gewässern schneidern geht...

Hi, diesen Punkt sehe ich für mich persönlich sehr kritisch, habe schon oft drüber nachgedacht ob das ein geeignetes Mittel ist, denn das was bei meiner üblichen Angelei viiiieeeele Prozentpunkte der selbigen ausmacht: Gewässer beobachten, Fische lokalisieren und seine Schlüsse daraus ziehen oder eben schneidern, fehlt an den mir bekannten kommerziellen Gewässern nahezu gänzlich.

Grüße JK
 
Zuletzt bearbeitet:
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