[FONT="]Was für eine Auswirkung hat eigentlich die Übersetzung von Angelrollen auf unsere Angelei? Beeinflusst sie die Methoden und Führungsweise der Köder? Antworten auf diese Frage findet Ihr hier:
[/FONT] Die Wahl der richtigen Rute hängt ja von Länge, Wurfgewicht und Aktion ab. Diese Eigenschaften müssen zur Angelmethode passen. Es gibt einige Rutenmodelle, die genau auf eine ganz bestimmte Technik zugeschnitten und nach dieser benannt sind, zum Beispiel Gummifisch- oder Twitch-Ruten. All diese Informationen finden wir häufig schon auf dem Blank – das macht uns die Entscheidung recht einfach.
Aber bei der Rollenwahl stellen sich viele Angler meist die falschen Fragen: Wie viele Kugellager hat die Rolle? Welche Farbe oder Größe passt zu meiner Rute? Sicher muss die Rollengröße zur Angelart passen – wir wollen ja schließlich nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. Aber viel wichtiger für eine perfekte Köderpräsentation und dadurch unmittelbar entscheidend für den Fangerfolg sind ganz andere Faktoren.
Übersetzungsfrage
Die Übersetzung der Rolle und ihr Schnureinzug sind dafür verantwortlich, wie schnell und weit sich unsere Köder mit einer Kurbelumdrehung bewegen – ein wichtiger Aspekt, der über Misserfolg oder Sternstunde entscheiden kann, der jedoch häufig vernachlässigt wird! Dass die Übersetzung das Verhältnis der Spulenumdrehung bei Multis (Rotorumdrehung bei Stationären) zur Kurbelumdrehung angibt, dürfte den meisten klar sein. Bei einer Übersetzung von 5:1 dreht sich die Spule der Multirolle genau fünf Mal bei einer Kurbelumdrehung. Aber wusstet Ihr, dass auch der Spulendurchmesser Auswirkung darauf hat, wie viel Schnur mit einer Kurbelumdrehung eingezogen wird? Rollen mit großem Spulendurchmesser nehmen bei gleicher Übersetzung mehr Schnur auf als solche mit kleinem Spulendurchmesser. Aus diesem Grund geben viele Rollenhersteller mittlerweile den Schnureinzug pro Kurbelumdrehung mit an. Eine hohe Übersetzung ist also kein Garant für einen hohen Schnureinzug! Wie sich die Übersetzung und der Spulendurchmesser auf den Schnureinzug auswirken, könnt Ihr dem Tabellen (unter dem Text) entnehmen. Das Wissen darüber ist fangentscheidend, denn stellt Euch mal vor, Ihr angelt mit hoch übersetzten Rollen und riesigem Schnureinzug auf faule, träge Winterzander. Keine gute Kombination, oder? Und es gibt nichts Nervigeres, als sich bei jeder Kurbelumdrehung konzentrieren zu müssen, um den Köder nicht zu schnell zu führen. Andersherum ist es unglaublich ermüdend, seine Topwaterbaits mit Vollgas über die Wasseroberfläche zu führen, um einen Rapfen zu reizen, mit einer Rolle, die nur wenig Schnur einzieht und langsam arbeitet. Ihr merkt schon – bei der Rollenwahl kommt es ganz auf die Angelart an.
[FONT="]Die Richtige finden
[/FONT] [FONT="]Um Euch einen Anhaltspunkt und ein wenig Sicherheit beim Kauf einer neuen Rolle zu geben, habe ich einen Leitfaden mit unterschiedlichen Übersetzungen und den dazu passenden Ködern beziehungsweise Methoden zusammengestellt:
[/FONT] [FONT="]Niedrige Übersetzung (3,8:1 bis 4,8:1) und/oder geringer Schnureinzug[/FONT]
- [FONT="]große, schwere Spinnerbaits[/FONT]
- [FONT="]tieflaufende Crankbaits[/FONT]
- [FONT="]große Swim- und Jerkbaits[/FONT]
- [FONT="]langsame Köderführung im Winter[/FONT]
[/FONT] [FONT="]Mittlere Übersetzung (5,0:1 bis 5,8:1) und/oder durchschnittlicher Schnureinzug[/FONT]
- [FONT="]flachlaufende, kleinere Crankbaits[/FONT]
- [FONT="]leichte, flachlaufende Spinnerbaits[/FONT]
- [FONT="]Twitchbaits[/FONT]
- [FONT="]Finesse-Techniken (Texas-, Carolina-Rig)[/FONT]
[/FONT] [FONT="]Hohe Übersetzung (ab 6,0:1) und/oder großer Schnureinzug[/FONT]
- [FONT="]Jiggen und Faulenzen[/FONT]
- [FONT="]Topwater[/FONT]
- [FONT="]Lippless Cranks (Wobbler ohne Tauchschaufel)[/FONT]
[/FONT] [FONT="]WICHTIG!!![/FONT][FONT="]
Es ist mit den Übersetzungen oft wie mit Köderfarben – die Eine, immer richtige, gibt es nicht! Ihr könnt mit einer Rolle, die eine Übersetzung von 5,0:1 hat, sämtliche Köder und Methoden fischen. Aber ist eine Rolle mit einer Übersetzung von 6,0:1 besser fürs Topwatern? Meiner Meinung nach ja.
Rollen sind Werkzeuge – man braucht mehrere, um wirklich flexibel zu sein. Letztlich entscheiden auch die persönlichen Vorlieben – diese gilt es herauszufinden! In diesem Sinne, viel Spaß beim Übersetzen und viel Erfolg beim nächsten Rollenkauf.
[/FONT]Beispiele für unterschiedliche Übersetzungen mit entsprechenden Schnureinzügen (Durchschnittswerte) bei gleicher Spulengröße
Spulengröße Übersetzung Schnureinzug
2500 4.6:1 65 cm
2500 5.0:1 72 cm
2500 6.0:1 88 cm
Beispiele für gleiche Übersetzungen mit entsprechenden Schnureinzügen (Durchschnittswerte) bei unterschiedlicher Spulengröße
Spulengröße Übersetzung Schnureinzug
1000 4.6:1 56 cm
2500 4.6:1 65 cm
4000 4.6:1 72 cm