AW: Uferangeln auf Zander im Stillwasser
Teil 1 ist schon mal fertig:
Zanderangeln mit der Pose und toten Köderfisch
Rauben unsere stacheligen Freunde entlang der Uferkante ist die Posenmontage die erste Wahl beim Naturköderangeln. Ich persönlich empfinde hierbei aber nur Entfernungen bis ca. 25 Meter als effektiv, weil bei größeren Distanzen Schnurbögen einen wirkungsvollen Anhieb nahezu unmöglich machen! Der Köderfisch oder Fetzen kann entweder auf Grund aufliegend oder in jeder Wassertiefe präsentiert werden.
Zum Einsatz kommt eine relativ einfache Laufposenmontage mit Stopperknoten, Perle, Laufpose, Bebleiung, Wirbel und Vorfach.
Rute: Ideal hierfür sind 3,60m lange Floatruten mit ungefähr 40 Gramm Wurfgewicht. Geeignet sind aber auch leichte Allroundruten zwischen 3,00m bis 3,90m und einem Wurfgewicht bis zu 60 Gramm. Die Ruten sollten für einen wirkungsvollen Anhieb genügend Rückgrat haben aber nicht zu steif sein, damit der Köfi beim Wurf nicht abfällt.
Rolle: Eine 2500er mit fein einstellbarer Kopfbremse ist ideal.
Schnur: Eine qualitativ hochwertige monofile Schnur mit einem Durchmesser von 0,25mm deckt alle Bereiche des Posenfischens ab.
Pose: Eine schlanke Laufpose oder ein Waggler verrichten gute Dienste. Die Tragkraft der Pose sollte zwischen 3 und 5 Gramm betragen. Nach Möglichkeit sollte ein Knicklicht befestigt werden können (Funktioniert bei vielen Wagglern mit dem Knicklichtschlauch).
Bebleiung: Schrotbleie
Haken: Beim Naturköderangeln kommen Einzelhaken der Größen 4 bis 1/0 zum Einsatz. In bestimmten Situationen kann auch ein Ryderhaken eingesetzt werden.
Vorfach: Sobald in einem Gewässer Hechte ihre Bahnen ziehen, verwendet man ein weiches 7x7 Stahlvorfach mit ca. 5 – 7 kg. Tragkraft. Sind keine Hechte zu erwarten, können monofile Vorfächer oder geflochtene Vorfachmaterialien aus dem Karpfenbereich verwendet werden. Diese sind oft weicher als monofile Schnur und in Tarnfarben erhältlich. Bei der Vorfachlänge haben sich 70cm bewährt.
Angeln auf Grund:
Wollen wir am Gewässerboden angeln, stellt man die Angeltiefe so ein, dass ca. 20 bis 30 Zentimeter des Vorfachs mit am Grund aufliegen. Somit kann der Zander den Köder gut vom Grund aufnehmen ohne einen Widerstand zu spüren. Die Bebleiung wird oberhalb des Vorfachs angebracht. Als Köder kommen Köderfische und Fetzen (Filet oder Schwanzstück) zum Einsatz, welche mit einem Einfachhaken bestückt werden.
Angeln über Grund:
Sind die Zander aktiv am Jagen, bieten wir unseren Köderfisch über Grund an. Bewährt hat sich ein Abstand von 20 bis 50 cm über Grund. Wenn die Zander ins Flache zum Rauben kommen oder aber auch in hellen Vollmondnächten fischen wir viel flacher, teilweise sogar mit gekürzten Vorfach einen halben Meter unter der Oberfläche. Der Einzelhaken wird im Rücken des Köderfisches positioniert, um eine natürliche Präsentation zu gewährleisten.
Aktives Angeln mit der Pose:
Die Montage ist identisch dem Angeln auf Grund, jedoch haken wir den Köderfisch im Maulbereich ein. Nach dem Auswerfen lassen wir den Köderfisch bis zum Grund absinken und zupfen ihn gelegentlich einen halben Meter zu uns heran. Bei größeren Köderfischen kann ein System aus Einzel- und Ryderhaken sinnvoll sein.
Anhieb:
Das wichtigste beim Anhieb ist, dass wir Haken und Köder trennen. Dadurch kann der Haken besser im Zandermaul greifen und der Köderfisch kann im Drill nicht als Hebel genutzt werden. Deshalb haken wir den Köderfisch über der Wirbelsäule ein und werfen vorsichtiger aus! (Würden wir den Köderfisch mit einer Nadel aufziehen, würden wir den Haken beim Anhieb in den Köderfisch hineinziehen; außer beim „Schlucken lassen“, was ich aber kategorisch ablehne). Durch den freisitzenden Haken haben wir die Möglichkeit, direkt nach der Bisserkennung (10sec.) die Schnur vorsichtig zu straffen und den Anhieb zu setzen. Die größte Kunst ist das Straffen der Schnur: Hat man nicht genügend Fühlung zum Fisch verpufft der Anhieb; hat man zu viel Fühlung bläst unser vorsichtiger Freund den Köder wieder aus. Bei Köderfischen von bis zu 12 cm und einem angepassten Einzelhaken bleiben aus eigener Erfahrung 8-9 von 10 Bissen hängen. Bei Größeren Köderfischen verwende ich gern ein System aus einem Einzelhaken und einem Ryderhaken. So stellt sich au bei größeren Ködern die gleiche Quote ein.
Zusätzlicher Tipp: Wenn ihr angefüttert und eure Köderfische gestippt habt, legt eure Zandermontage genau an gleicher Stelle aus. Oft werden die Räuber durch die viele Bewegung am Futterplatz magisch angezogen.