Umdenken beim Entnahmefenster

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Forscher(innen) des IGB empfehlen Umdenken in der kommerziellen Fischerei bei der Entnahme von Fischen.

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Große Fische sollten auch von kommerziellen Fischern wieder zurückgesetzt werden (Beispielfoto)

Forscherinnen und Forscher des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) haben herausgefunden, dass Fischer in der Regel die falschen Tiere entnehmen. Besonders die großen, ausgewachsenen Weibchen produzieren eine Vielzahl an Eiern und sind für den Fortbestand der jeweiligen Fischart immens wichtig. Doch genau diese produktivsten Fische werden in der kommerziellen Fischerei entnommen. Die kleineren Fische, die noch gar keine Nachkommen zeugen können, werden stattdessen wieder zurück gelassen. Die Forscher meinen, das aber die momentan zurüruck zu setzenden Fische für den Bestand der Art weniger Relevanz haben, als die großen Laichweibchen.
Die Empfehlung der Forscher geht dahin, besonders die großen Fische zu schonen und diese wieder zurückzusetzen. Ein sogenanntes Entnahmefenster wäre eine sinnvolle Möglichkeit - nicht nur bei Freizeitanglern, auch in der kommerziellen Fischerei.

Was haltet Ihr von einem Entnahmefenster? Setzt ihr schon jetzt große Fische wieder zurück?


Qulle: https://web.de/magazine/wissen/natu...Mt5yBxIT_OYKhuNK75-VFEwkDf969pGdJxLshBr3apo2M
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es sollte wieder die Entscheidung bei der Entnahme in den Händen der Angler gelegt werden und jeglicher Entnahmezwang muss weg.

In fast jedem Land auf der Welt haben wir eine bessere Fischedichte und überall darf, soll oder ist es sogar erwünscht, den Fisch selektiv zurückzusetzen.
Wieder so ein Deutsches Ding, wo man nur mit dem Kopf schütteln kann.

Ein solches Entnahmefenster kann(!) hier und da definitiv Sinnvoll sein. In manchen Fällen wäre es sogar notwendig. Aber als allgemeiner Schlüssel kann man das auch nicht für alle Gewässer und Fischarten über einen Kamm scheren.
 
Das Problem ist, dass man gerade die s.g. Untermasigen nicht entnehmen darf.

Bei der Jagd lernt man auch, dass man die jungen und schwachen Tiere erschiessen soll, die normalerweise von Raubtieren erbeutet würden. Die meiste Jäger schießen aber auf Trophäe Böcke und die schwachen Tiere sterben an Krankheiten ...
 
Hallo,

ich bin grundsätzlich gegen Entnahmefenster, da ich finde, dass es dem Angler überlassen werden sollte, welche Fischgröße (natürlich oberhalb des Mindestmaßes) er entnimmt. Dass sich dies bei mir mitunter mit "Entnahmefenstern" deckt ist eh der Fall. So entnehme ich Hechte grundsätzlich nur zwischen 75 und 90 cm, da die für mich da am Besten verwertbar erscheinen. Ich würde aber nicht zögern einen 130cm Hecht zu entnehmen, da dieser schon nahe an seinem Lebensende steht und ich diese Größenordnung präparieren ließe (ist aber eh Wunschdenken :laugh2). Außerdem glaube ich, dass ab einem bestimmten Alter die Fische auch nicht mer so toll für die Vermehrung sind. In der Forellenzucht werden Fische jenseits der 6/8 Jahre in aller Regel nicht mehr verwendet, obwohl die etwa doppelt so alt werden können.
Bei Forellen ist meine bevorzugte Entnahmegröße 35-45 cm, darunter oder darüber gehen sie meist auch wieder zurück.
Ich denke, dass es viele Angler so halten und meist nur Fische entnehmen, welche auch gut zu verwerten sind.

Petri Heil

Lajos
 
Es sollte wieder die Entscheidung bei der Entnahme in den Händen der Angler gelegt werden und jeglicher Entnahmezwang muss weg.

In fast jedem Land auf der Welt haben wir eine bessere Fischedichte und überall darf, soll oder ist es sogar erwünscht, den Fisch selektiv zurückzusetzen.
Wieder so ein Deutsches Ding, wo man nur mit dem Kopf schütteln kann.

Ein solches Entnahmefenster kann(!) hier und da definitiv Sinnvoll sein. In manchen Fällen wäre es sogar notwendig. Aber als allgemeiner Schlüssel kann man das auch nicht für alle Gewässer und Fischarten über einen Kamm scheren.
Ich denke, dass wir grundsätzlich in DEU mal eine Debatte zur Abgrenzung von selektiver Entnahme und dem damit leider vielerorts gleichgesetzten Trophäenangeln brauchen. Die Hoheit über die Einführung von Steuerungsmechanismen, wie dem Entnahmefenster, sollte in jedem Fall in den Händen der Fischereirechtsinhaber/Gewässerbewirtschafter liegen. Wenn heute z.B. ein Verein auf seiner Strecke festlegt, dass ein Entnahmefester umgesetzt werden soll, muss für den danach handelnden Angler auch Rechtssicherheit gelten. Genau hier liegt im Falle eines Falles möglicherweise ein Problem vor, wenn sich die weitläufig angewandte Interpretation des TSG nicht ändert.
 
Ich denke, dass die Angler alle Fische entnehmen sollten, die nicht lebensfähig bei zurücksetzen wären und die kommerzielle Fischerei, mit Ausnahme der kommerziellen Fischerei mit der Angel, generell untersagt werden sollte. Alleine auch umweltschützerischen Gründen wäre es sinnvoll.
 
Hallo,

ich sehe das ähnlich wie magi.

Das sollte je nach Gewässer und Fischart vom Bewirtschafter vor Ort entschieden werden.

Wenn der Bewirtschafter selber Berufsfischer ist, muss er sich halt ggf. beraten lassen und selber entscheiden, was er für richtig hält.

Hängt u.a. auch vom Bewirtschaftungsziel ab.

Wie hoch die Überlebensrate kommerziell gefangener Fische ist, wird auch unterschiedlich sein.

An der Westküste Kanadas dürfen die Netzfischer z.B. nur Lachse entnehmen, Steelheads müssen zurückgesetzt werden.

Die DFO führt an der Küste regelmäßige Kontrollbefischungen durch, um die Aufstiegszahlen der einzelnen Arten zu ermitteln und ggf. Fangbeschränkungen anzupassen.

In den Jahren, wo es zur Zeit des Steelheadaufstiegs wegen zu geringer Zahlen ein Verbot der Netzfischerei auf Lachs gab, sind m.W. die Aufstiegszahlen von Steelheads massiv gestiegen. Kann man zwar nur mutmaßen, ob das einen direkten Zusammenhang hatte, aber plausibel erscheint das schon.
 
In Anglerkreisen schon länger diskutiert, das stimmt. Hier geht es aber jetzt um ein Entnahmefenster in der kommerziellen Fischerei... Das hat ne andere Tragweite.
Wie soll das bitte Funktionieren wenn die Ihre Netze durch das Wasser ziehen?
Durch die Maschenweite können die nur nach unten hin selektieren, alles was größer ist bleibt einfach hängen.
Ich habe in der Vergangenheit auch die eine oder andere Studie dazu gelesen und deshalb die Frage was an dieser Erkenntnis jetzt so neu ist.
Ich hätte gerne eine Studie warum die Personen die das erlassen könnten das nicht machen.
Liegt es an der Loby arbeit und somit am Geld? Oder am Gesunden Menschenverstand? Oder einfach kein bok sich damit zu beschäftigen?
Ich weiss es nicht, manchmal bin ich echt für eine Diktatur, da müsste man nur einen beeinflussen und fertig.
Bei uns und in der EU blickt doch keiner mehr durch wer wen den Hof macht.
 
Ich würde aber nicht zögern einen 130cm Hecht zu entnehmen, da dieser schon nahe an seinem Lebensende steht und ich diese Größenordnung präparieren ließe (ist aber eh Wunschdenken :laugh2).

Petri Heil

Lajos
Du würdest wirklcih so einen Hecht entnehmen?
Du könntest einen Hecht der sich über 20 Jahre, Jahr für Jahr durchgekämpft hat, wohlmöglich den ein oder anderen Wobbler erfolgreich abschütteln konnte und so ziemlich jede Hechtoma im Umkreis mehrfach glücklich gemacht hat entnehmen?
Ich könnte das so einem Tier nicht antun, dazu wäre mein Respekt gegenüber solch einem Tier einfach zu groß
Der dürfte nie jämmerlich abgeschlagen werden, der hätte an seinem Lebensende das Recht friedlich einzuschlafen
Mir würde so ein ausgestopfter Hecht nichts bringen, ich würde mich viel mehr daran erfreuen wenn er noch 1 Jahr leben könnte
Aber so hat jeder seine eigene Vorstellung vom Umgang mit seinen Fängen
Aber ich bin wohl auch schon zu lange in NL unterwegs, da hat man eine andere Denkweise angenommen
 
Wie soll das bitte Funktionieren wenn die Ihre Netze durch das Wasser ziehen?
Durch die Maschenweite können die nur nach unten hin selektieren, alles was größer ist bleibt einfach hängen.
Ich habe in der Vergangenheit auch die eine oder andere Studie dazu gelesen und deshalb die Frage was an dieser Erkenntnis jetzt so neu ist.
Ich hätte gerne eine Studie warum die Personen die das erlassen könnten das nicht machen.
Liegt es an der Loby arbeit und somit am Geld? Oder am Gesunden Menschenverstand? Oder einfach kein bok sich damit zu beschäftigen?
Ich weiss es nicht, manchmal bin ich echt für eine Diktatur, da müsste man nur einen beeinflussen und fertig.
Bei uns und in der EU blickt doch keiner mehr durch wer wen den Hof macht.
Ich weiß es nicht...
 
Du würdest wirklcih so einen Hecht entnehmen?
Du könntest einen Hecht der sich über 20 Jahre, Jahr für Jahr durchgekämpft hat, wohlmöglich den ein oder anderen Wobbler erfolgreich abschütteln konnte und so ziemlich jede Hechtoma im Umkreis mehrfach glücklich gemacht hat entnehmen?
Ich könnte das so einem Tier nicht antun, dazu wäre mein Respekt gegenüber solch einem Tier einfach zu groß
Der dürfte nie jämmerlich abgeschlagen werden, der hätte an seinem Lebensende das Recht friedlich einzuschlafen
Mir würde so ein ausgestopfter Hecht nichts bringen, ich würde mich viel mehr daran erfreuen wenn er noch 1 Jahr leben könnte
Aber so hat jeder seine eigene Vorstellung vom Umgang mit seinen Fängen
Aber ich bin wohl auch schon zu lange in NL unterwegs, da hat man eine andere Denkweise angenommen
Also ich könnte so einen Fisch auch nicht totschlagen. Aus Respekt und Leidenschaft nicht! Viel zu wertvoll unbd traumhaft majestätisch.
Zumal ne sinnvolle Verwertung auch selten gegeben ist. Ich kenne das. Man sagt dann zwar immer gerne "Ja, große Familie und bla und blub"
Am Ende vergammelt mehr als die Hälfte im Froster und fliegt irgendwann auf den Müll.
Das sind wirklich nicht die richtigen Fische für die Küche!
 
Hallo,

beim Thema Entnahmefenster geht es m.W. nicht um Begriffe wie "Respekt, Leidenschaft" , etc. .

Das ist eine Maßnahme, die zur Bewirtschaftung von Fischbeständen eingesetzt wird und von der man sich einen gewissen Einfluss auf die Bestandsentwicklung erhofft.

Wird m.W. z.B. in Nordamerika hauptsächlich in Angelgewässern eingesetzt.

Die Verfasser der internationalen Studie sind der Meinung, dass es in bestimmten Fällen auch bei der kommerziellen Fischerei auf marine Fischarten angewandt werden könnte. Zum Beispiel dann, wenn davon auszugehen ist, dass eine gezielte Entnahme großer Laichfische die Bestandsentwicklung negativ beeinflussen würde.
 
beim Thema Entnahmefenster geht es m.W. nicht um Begriffe wie "Respekt, Leidenschaft" , etc. .
Unterm Strich schon, kann man diese emotionalen Eigenschaften dann ja hoch offiziell ausleben. Ich liebe das Entnahmefenster, denn es ermöglicht mir, diese großen Tiere mit Respekt zu behandeln und ich kann sie leidenschaftlich zurücksetzen! Siehste, geht schon :laugh2:roflmao Also bitte - keine Haarspalterei :cool:
Aber am Ende ist es ein Bewirtschaftungs-Werkzeug. Stimmt schon. Nur eben nicht ausschließlich...
 
Christian.Siegler

Ich denke alle Fische sollten möglichst schonend behandelt werden, besonders auch wenn sie zurückgesetzt werden sollen. Ob die dann unter- oder übermaßig sind, sollte keine große Rolle spielen.

Ob das bei allen in der kommerziellen Fischerei verwendeten Fangmethoden effektiv durchgeführt werden kann, bin ich ebenso wie Brillendosch am zweifeln.
 
Du würdest wirklcih so einen Hecht entnehmen?
Du könntest einen Hecht der sich über 20 Jahre, Jahr für Jahr durchgekämpft hat, wohlmöglich den ein oder anderen Wobbler erfolgreich abschütteln konnte und so ziemlich jede Hechtoma im Umkreis mehrfach glücklich gemacht hat entnehmen?
Ich könnte das so einem Tier nicht antun, dazu wäre mein Respekt gegenüber solch einem Tier einfach zu groß
Der dürfte nie jämmerlich abgeschlagen werden, der hätte an seinem Lebensende das Recht friedlich einzuschlafen
Mir würde so ein ausgestopfter Hecht nichts bringen, ich würde mich viel mehr daran erfreuen wenn er noch 1 Jahr leben könnte
Aber so hat jeder seine eigene Vorstellung vom Umgang mit seinen Fängen
Aber ich bin wohl auch schon zu lange in NL unterwegs, da hat man eine andere Denkweise angenommen
Hallo,

die Sache ist sowieso mehr hypothetisch, da die Wahrscheinlichkeit eines solchen Fanges gering ist :laugh2 . Und ja, ich könnte selbsverständlich jeden Fisch töten - ich bin Angler, da muss man das können. Abgesehen davon gehe ich grundsätzlich nicht ohne Entnahmeabsicht ans Wasser, wobei ich deswegen noch lange nicht jeden maßigen Fisch entnehme, siehe mein Auslassungen darüber im vorigen Beitrag. Auch sollte man die erhöhte Todesrate solch uralter Fische nach einer eventuellen Freilassung nicht unterschätzen.
Ich habe nichts gegen Angler, welche C&R betreiben, möge jeder nach seinem Fasson seelig werden. Aber gerade das mehr und mehr aufgekommene C&R, verbunden mit dem Propagieren desselben, hat uns Anglern in Deutschland die Schwierigkeiten mit Tierschützern beschert, welche es früher so gut wie nicht gab.
Wenn ich mir so manche niederländischen Angel-Vorschriften ansehe, nun da ist auch nicht alles Gold, was glänzt.

Petri Heil

Lajos
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo,
Und ja, ich könnte selbsverständlich jeden Fisch töten - ich bin Angler, da muss man das können.
Mit nem Hecht hätte ich auch kein Problem, aber vor allem im Meer schwimmen so einige Fischarten, wo ich ohne Schusswaffe wahrscheinlich schon Probleme bekäme.:)

Entnahmefenster hat mit C&R auch nicht mehr zu tun als klassische Mindestmaße / Schonzeiten / Fanglimits etc. . Wenn man einige Kommentare hier so liest, könnte man aber tatsächlich auf solche Gedanken kommen.

Ich würde es begrüßen, wenn die Bewirtschafter auch hier in Franken nicht gleich unter Generalverdacht gestellt würden und solche Maßnahme für bestimmte Fischarten/Gewässer genehmigt bekämen, wenn der Antrag schlüssig begründet ist.

In Oberbayern z.B. scheint man da schon etwas weiter zu sein.
 
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