AW: Umfrage Baglimit
Ein paar grundsätzliche Fakten zum Baglimit könnt Ihr Euch auch noch einmal in diesem Video aus dem Herbst 2017 ansehen.
https://youtu.be/Iemj-zp9IxAJetzt
Jetzt müssen wir einfach hoffen, dass der Nachwuchs eine Chance erhält und nicht überfischt wird bzw. nicht als Beifang in der kommerziellen Fischerei (Schleppnetze) an der Quote vorbei über Bord geht.
Wenn wir uns jetzt alle gemeinsam an bestimmte Regeln halten, bleiben wir optimistisch, dass sich der Dorsch noch in diesem Jahr erholt und 2019 die Quoten und das Baglimit erhöht werden.
Die große Diskussion mit der Politik wird die Abschaffung des Baglimit sein. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Baglimit nicht abgeschafft wird. Doch dann stellt sich die Frage, wie hoch das Baglimit wohl sein wird. Es ist zumindest schon einmal erkennbar, dass ein Baglimit von 10 zumindest knapp 2/3 der Angler zufriedenstellen würde, auch wenn diese Umfrage nicht repräsentativ ist.
Das ist aber natürlich keine Begründung für eine Verlängerung des Baglimit, sondern kann man als ein weiteres positives Signal für den Angeltourismus sehen.
Sollten die Bestände sich wie vorhergesagt entwickeln, so müssen wir klar feststellen, dass es keine logische wissenschaftliche Begründung für eine Beibehaltung des Baglimit gibt. Dann wäre das eine rein politische Entscheidung! Unsere Erfahrung zeigt uns, dass Politik und logische Entscheidungen pro Angler wohl eher unwahrscheinlich sind.
Ein wichtiger Baustein wird der Jahrgang 2017 sein. Da sind wir natürlich gespannt. Erste Untersuchungen zeigen auf jeden Fall positive Anzeichen, jedoch wird der Jahrgang aber anscheinend auch deutlich schwächer als der 2016'er Jahrgang ausfallen.Sollte das so eintreten, darf man den Nutzen des Baglimit und den Einfluss der Freizeitfischerei auf den Dorschbestand einmal mehr hinterfragen. 2016'er Jahrgang ohne Baglimt super, 2017'er Jahrgang maximal Durchschnitt, trotz Baglimit.
Sind es nur Umwelteinflüsse, die die Population so extrem beeinflussen?Wenn ich mir meine Echolotbilder aus 2017 anschaue, habe ich selten zuvor solche hohe Anzahl von Fischanzeige gehabt, die überhaupt nicht zu den Fangergebnissen passten. Viele gefangene Dorsche waren zudem extrem schlank und das Verhältnis Gewicht/ Größe passte nicht wirklich immer.
Wer mir z.B. bei Facebook folgt, kann das ja auch auf dem ein oder anderen Bild erkennen.
Ein weiteres für mich wichtiges Argument für Umwelteinflüsse sind die Quallen! Wir haben in 2017 fast keine Quallen rund um Fehmarn gehabt. Mir war das im Sommer aufgefallen und so habe ich erst mit ein paar Fischern gesprochen, anschließend auch mit der Wissenschaft. Es wurde von beiden Seiten so bestätigt, jedoch gab es keine erkennbare Ursache. Gibt es da einen Zusammenhang? Ein älterer Fischer in Burgstaaken sagte zu mir "Wenn die Quallen wiederkommen, werden die Dorschfänge super werden. Das ist schon seit 50 Jahren so.". Ich bin gespannt...
Im Herbst waren auf jeden Fall wieder mehr Quallen zu sehen und die Fänge stiegen wieder an. Das hängt sicherlich alles irgendwie zusammen, aber wie genau? Die Wissenschaft ist sehr weit und weiß sicherlich vieles, tappt aber auch jetzt noch bei vielen Fragen im dunkeln. Trotzdem ist die Wissenschaft für die Fischerei wichtig, die Frage stellt sich uns nicht...
...aber ich glaube die Akzeptanz für ein Baglimit wäre anders ausgefallen, wenn man das Baglimit wirklich direkt für die Bestandserholung eingesetzt hätte und nicht zur Umverteilung. Das ist unser größter Kritikpunkt an der Politik und an der Wissenschaft und sehe ich auch als ganz schlimmen Fehler der Wissenschaft und der Politik!
Kein Angler wird sich sinnvollen Naturschutzkonzepten oder gar Regelungen für eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen widersetzen. Versucht man hingegen uns Angler für doof zu verkaufen oder gar offensichtlich zu belügen, dann muss man auch mit (öffentlicher) Kritik aus unseren Reihen und Widerstand rechnen.
2018 wird ein super Dorschjahr für Angler werden, hoffentlich auch für den Angeltourismus! Ich kann es auf jeden Fall kaum abwarten, im März wieder zu starten.