AW: Umfrage: Sportfischerprüfung oder frei erwerbbare Anglerlizenz
Eindeutig für eine Prüfung.
Das die aktuelle nicht optimal ist steht außer Frage, aber eine Prüfung ist für mich persönlich einfach unumgänglich damit ein gewisses Grundwissen vorhanden ist.
Diese ganzen "Welcher Fisch ist das, und dann eine Beschreibung der Eigenarten", das habe ich bei vielen Fischen schon lange vergessen. Sowas macht für mich nur bedingt Sinn, denn wenn ich Jahrelang nur in der Brassenregion angele werde ich da keiner Äsche, Bachforelle, ect. begegnen. Nasen oder Barben habe ich z.B. auch noch nie live gesehen weil es die hier einfach nicht gibt. Wie eine Barbe aussieht weiß ich aber von Fotos, genau das selbe mit einer Nase, da muss ich dann nicht auswendig lernen ob und wieviele Schlundzähne oder Schuppen sie haben. Da ist es dann halt wichtig ein kleines Bestimmungsbuch dabei zu haben oder eben bei unbekannten Fischen im Zweifel zurück weil möglicherweise geschützt. Wichtiger ist es das ich die Fische die ich täglich fangen kann auch kenne, und dafür ist eine Prüfung schon mal hilfreich um das beizubringen. und auch da nicht Schlundzähne oder so sondern eben Praxisbilder und bei Sachen wie Güster/Brasse, ect. dann mal mehr in die Tiefe weil nötig.
Das selbe mit der Rechtskunde. Die Leute müssen wissen wie sie sich zu verhalten haben. Ich habe schon oft genug erlebt das selbst Gastangler sich einen Scheißdreck darum kümmern welche Regeln in den Gewässern die sie als GAST befischen gelten. Die verstoßen munter gegen Regeln und sagen dann einfach wusste ich halt nicht, woher soll ich das denn wissen. Das es in den Unterlagen steht die sie zur Karte bekommen haben, oder eben in der Gewässerkarte die sie optional kaufen können und auf der dann die Gewässerspezifischen Regeln stehen, das ist denen egal. Die 5 Euro für eine Gewässerkarte sind zuviel, Gewässerspezifische Regeln interessieren nicht und die Grenzen der Angelerlaubnis, wozu braucht man die, man fragt einfach irgendjemanden und vertraut das die Antwort richtig ist.
Bei so einer Haltung kann man nicht erwarten das sich die Leute, ohne Prüfungspflicht, selbst informieren. Und diese Haltung wird ja auch von vielen hier unterstützt, wenn ich da an die NDR Reportage denke wo sich viele Aufgeregt haben weil Angler für Verstoße belangt wurden die in den Unterlagen die sie bekommen haben klar drin stehen, die sie aber nicht interessiert haben oder die sie ignoriert haben.
Es gibt aber noch weitere Gründe die für eine Prüfung sprechen, denn durch die Kurse lernt man zwangsläufig andere Angler kennen, und auch einen Teil der Aktiven Mitglieder der Vereine. So sind, als Nebeneffekt schon mal einige Ansprechpartner oder auch spätere Angelkollegen mit denen man zusammen los geht, bekannt. Leute mit denen man so nicht in Kontakt gekommen wäre wenn man einfach so losgehen könnte.
Und auch der Kontakt zur Jugendgruppe wird z.B. für die Jugendlichen geknüpft. Etwas das sehr wichtig ist, weil dort dann ja auch das lernen aus der Praxis im Mittelpunkt steht. Nicht jeder will da mitmachen, aber auch da ist dann die Möglichkeit bekannt wie man dazu lernen kann.
Und da bei uns auch Casting Teil der Prüfung ist, was nicht unumstritten ist, kann ich auch das nur als einen weiteren Grund PRO Prüfung sehen. Denn wenn ich mich an den zweiten oder dritten Übungstag zurück erinnere, bei dem ich kurz vorbei geschaut habe, da schafften einige nicht einmal ansatzweise 30m Würfe. Die Scheibe beim Zielwerfen zu treffen war für einige auch schon ein großer Erfolg. Klar wied der Praxisnutzen immer wieder angezweifelt, aber mal ehrlich, wieviele von denen mit Problemen beim Werfen würden, wenn sie sich einfach eine Karte kaufen würden und los geht es, weiter mit ihrer falschen Technik fortfahren, und wieviele würden einen Angler den sie zufällig am Wasser treffen darum bitten ihnen mal zu zeigen wie man 30m wirft? Klar finde ich hier das Gerät zum werfen auch praxisfremd und bin für mehr Praxisnähe, aber hier geht es nun einmal um die Grundlagen des erfolgreichen Angelns, wie z.B. ungefähr das Ziel zu treffen und überhaupt weiter als 15m zu werfen. Damit tun sich aber genügend Leute zu Beginn sehr schwer, und daher ist es gut wenn auch sowas (wie gesagt mir wäre lieber etwas praxisnaher), denen beigebracht wird.
Eine moderen und praxisnahe Ausbildung/Prüfung ist daher für mich unumgänglich. Schon allein im Sinne der zukünftigen Angler., denn jeder kann dabei dazulernen, selbst alte Hasen wie wir haben einiges schon wieder vergessen und verdrängt was uns neu wieder ins Bewusstsein kommt wenn wir mal beim Unterricht vorbei schauen.
Und daher finde ich auch die bisherige Regelung gut, das von 8 Jahre bis einschließlich 13 Jahre Jugendliche mit einem mit Prüfung zur Vorbereitung auf die Prüfung Angeln gehen dürfen. Nur den Schein holen und gut ist. Ganz unbürokratisch wenn man Vereinsmitglied ist (leider dürfen sie vom Gesetz her keine Gastkarte ohne Prüfung bekommen, das ist ein Punkt der auch geändert werden sollte bei einer Überarbeitung). So ist der einfache Zugang, unter Aufsicht eines Anglers mit Prüfung, der eben das nötige theoretische, und dazu das praktische Wissen, beisteuern und vermitteln kann, problemlos möglich. Und wenn der Begleiter Ahnung hat, dann wäre es auch kein großes Problem eine praxisnahe Prüfung mit dem dabei erworbenen Wissen zu bestehen, so das dort auch kein Grund zur Panik bestehen muss.