Nach sehr langer Zeit bin ich nun wieder regelmäßig mit der Impulse unterwegs. Die äußeren Bedingungen derzeit passen sehr gut um sie wieder an's Wasser zu führen. Und es ist schon komisch mit der Impulse. Selbst ich, der das Teil schon dutzende Male am Wasser hatte und von der Leistung eigentlich überzeugt ist, habe immer wieder Zweifel, ob ich mit dieser Rute 'heute' eigentlich die richtige gegriffen habe, zum Zanderangeln. Ich hab im Prinzip die gleichen Bedenken wie schon einige äußerten, die die Rute garnicht haben. Kann man damit wirklich auf Zander angeln?!
Ich kann nur sagen und bin auch immer wieder selbst überrascht, wie suverän die Impulse dann am Wasser agiert. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, sie wirkt wie eine feine Forellen- oder Barschrute aber sie entwickelt nach hinten raus eine Kraft, die mich immer wieder auf's Neue beeinduckt. Keine Ahnung wie Favorite das gemacht hat, aber die Impulse ist in jeder Hinsicht ein Sonderfall, die jegliche althergebrachten Konventionen für Zanderruten auf den Kopf stellt.
Beispiel:
Empfindlichkeit - Fast besser als bei einer Rocksweeper, fast besser als ne Fanta! Dazu die weiche Spitze, die den Biss auch optisch vermittelt, wie auch jegliche Beeinflussung des Köderlaufes z.B. durch ein gehaktes 1cm² Blatt. Jede erdenkliche Änderung bildet das Spitzenteil optisch als auch haptisch perfekt ab. Der Blank ist im Oberteil hauchdünn und wie im Video erkennbar hochfexibel.
Anschlag - das ist wohl die größte Schwäche der Rute, wenn man das überhaupt so sagen kann. Man bekommt den Anhieb durch die Länge und den steifen Backbone zwar auch auf Distanz durch, aber es bleibt irgendwie immer ein flaues Gefühl, ob der Anhieb auch wirklich fest durchkam. Hier zeigt die Erfahung dutzender Einsätze jedoch, dass diese Bedenken völlig unbegründet sind - es ist reines Kopfkino.
Drill - Ist der Fisch dann durch den Anhieb unbestimmt gehakt, gibt es für quasi keinen Fisch mehr ein Entkommen! Auch hier unterscheidet sich die Impulse wieder deutlich von klassischen Zanderruten, die in erster Linie versuchen über Kraft den Fisch zu bändigen. Das belastet Schnur, Haken, Fischmaul und natürlich auch den eigenen Arm, ganz zu schweigen vom Abhak-Risiko einer zu steifen Rute. Stundenlagens Wettkampfangeln geht damit kaum. Die Impulse geht den genau entgegengesetzten Weg. Die macht den Fisch über die Viskosität der Rute KO - ganz wie beim Karpfenangeln. Da kann der Fisch vor den eigenen Füßen springen wie er will, die Flexibilität der Rute in Kombination mit der großen Länge geben den Fisch nie eine Chance sich loszureißen indem sie sicherstellen, dass die Spannung über den gesamten Drill gehalten wird. Die Aussteigerquote ist nach erfolgreichem Haken homöopatisch gering. Selbst wenn der Biss erst unmittelbar vor den eigenen Füßen stattfindet, brilliert sie in jeder Hinsicht suverän. Vorraussetzung ist natürlich auch eine Rolle mit einer sehr fein einstellbaren Bremse geringer Bremskraft (klassischer Fall für eine Luvias 2506(H)).
Und an genau diesem Punkt stelle ich immer wieder selbst erstaunt fest, dass die Impulse eben DOCH eine nahezu perfekte (Havel)Zanderrute ist. Das wollte ich euch nochmal vermitteln, und euch auch irgendwo etwas die Augen öffnen das alte Konventionen heute nicht immer mehr Bestand haben müssen. Ja,der Spass kostet etwas, aber dafür gibt es ein Angelfeeling, das ihr bei Shimano werdet vergeblich suchen!
Nun ist mein erneuertes Plädoyer für die Impulse am Ende.