Thomas9904
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Vorabveröffentlichung Magazin September
(VDSF)DAFV: Naturschutz oder Angeln - Die Schlacht hat begonnen
Als der DAV in den (VDSF)DAFV übergetreten ist, trat ein Anglerverband in einen Naturschutzverband ein und erlosch damit.
Dass dies zwangsläufig zu großen Schwierigkeiten führen musste, da im Vorfeld die inhaltlichen Richtlinien nicht festgelegt wurden, hatten nicht nur wir lange genug moniert und war vorhersehbar.
Spätestens, als nach der Forderung (Erpressung?) des DAV-LV Brandenburgs bzw. durch dessen Präsidenten Eberhard Weichenhahn (Austritt des LAVB aus dem DAV, wenn dieser der Fusion nicht zustimmen würde) klar war, dass der DAV inhaltlich nichts mehr im Vorfeld durchsetzen konnte, war ebenso sicher, dass nach erfolgter (Kon)Fusion die inhaltliche Diskussion mit voller Wucht zurückkehren würde.
Als dazu dann auch noch klar wurde, dass entgegen der ursprünglichen Versprechen zur Parität im geschäftsführenden und im Gesamtpräsidium des (VDSF)DAFV auch hier der VDSF überall die Mehrheit haben wird, wie in anderen Gremien auch (Verbandsausschuss und Mitgliederversammlung), wurden die Weichen schon recht deutlich in Richtung ehemaliger VDSF-Politik gestellt.
Als dann das erste Interview der Präsidentin, Frau Dr. Happach-Kasan, in RuteundRolle erschien, musste dann auch dem letzten klar werden, um was es hier letztendlich geht:
Die Abkehr von einem Anglerverband - Die Bildung eines Naturschutzverbandes.
Siehe dazu auch:http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=260549&page=2
Kann man jetzt online nachlesen:
http://www.anglerverband.com/index.php?option=com_content&view=article&id=493&Itemid=501
Kurz zusammengefasst:
Sie ist nicht stolz darauf, Angler zu vertreten (ist da jedenfalls nirgends zu lesen)..
Sondern Präsidentin eines Naturschutzverbandes zu sein hat für sie einen besonderen Reiz (das sagt sie klar aus)..
Ist ja auch nachvollziehbar:
Frau Dr. angelt selber nicht, hat daher auch keine Ahnung, was Angler bewegt oder diese wollen.
Durch ihren politischen Einsatz für Gentechnik, Monsanto etc. ist es aber natürlich politisch für sie mehr als interessant, wenn sie sich zukünftig als Präsidentin eines Naturschutzverbandes vorstellen kann.
Ihr persönliches Interesse wird wohl also immer im Zweifelsfall im Erhalt des Naturschutzstatutes zu sehen sein und nicht in Lobbyarbeit für Angler oder das Angeln.
Dass nun seit zweieinhalb Monaten der (VDSF)DAFV Rechtskraft erlangte und seither außer 2 Briefen auf der Seite des Verbandes (www.DAFV.de) und den R+R-Interviews weder sonst irgendeine vernünftige und zielführende Art der Öffentlichkeits- oder Lobbyarbeit stattfand - noch die Mitglieder, die Landes- und Spezialverbände, in Entscheidungsfindungen mit einbezogen wurden - hat mehrere Ursachen.
Zum einen hat natürlich Frau Dr. relativ wenig Zeit als wahlkämpfende Bundestagsabgeordnete und wohl Wichtigeres zu tun, als sich mit Anglern und Angeln abzugeben.
Zum anderen sind ja richtig harte Brocken zu bewältigen mit den desolaten Finanzen und vor allem auch der inhaltlichen Ausrichtung.
Naturschutz- oder Anglerverband?Zuerst muss man hier fragen, warum ein Bundesverband überhaupt ein Naturschutzverband sein muss.
Oder kann jemand ausführen, für welche Aktion oder welches Tun des VDSF in den letzten 5 Jahren dieser Status notwendig war?
Und warum der DAV nie den Naturschutzstatus hatte, aber mit der Unterstützung von Wissenschaftlern und entsprechenden Publikationen mehr für Angler und das Angeln getan hat ganz ohne diesen Status??
Und nun geht nach dem, was man aus verlässlichen Quellen hört, der Kampf um Naturschutz oder Angeln auch im Präsidium richtig los..
Weil man im Vorfeld der (Kon)Fusion eben gegen alle Ratschläge intelligenterer Funktionäre und Zeitgenossen versäumte, sich inhaltlich zu einigen..
Nun haben wohl auch die Ex-DAVler im Präsidium endlich gemerkt, wohin der Weg gehen soll. Nachdem nun auch VDSFler im Präsidium Farbe bekennen...
Das zeigen die sinngemäßen, aus Diskussionen stammenden Positionen, die folgenden Gruppierungen zugeschrieben wurden:
Ex-VDSFler im Präsidium
Die Anerkennung als Naturschutzverband und zum Umweltrechtsbehelfsgesetz würde verlangen, dass Naturschutz vorrangiges Ziel sei (Angeln nicht mal gleichrangig, sondern immer nachrangig). Dies müsse man auch bei Formulierungen nach aussen bedenken.
Es wären nicht alle im (VDSF)DAFV Angler, es gebe auch Castingsportler, die nie einen Fisch fangen wollten.
Der eine selber gehe nur aus Naturschutzgründen angeln.
Es gebe ja auch Angler, die aus anderen Gründen angeln würden - würden sich diese an rechtliche Vorgaben und die Satzung halten, könnten die auch vertreten werden...
Alte Zöpfe aus den 70er, wie das klassische Wertungsangeln, gehören abgeschafft, man brauche neue Konzepte für tierschutzgerechtes Angeln.
Ex-DAVler im Präsidium
Es wird nicht Auffassung geteilt, dass Naturschutz das vorrangige Ziel sei.
Die Mitglieder wären schliesslich nur Angler .
Man solle daher zuerst das Angeln fördern .
Naturschutz könne BUND oder NABU vorbehalten werden.
Bezüglich des Angelns wären die 3 zuständigen Referenten als erstes gefordert und sollten sich da einbringen..
Es wäre nun passiert, was man befürchtet habe - inhaltlicher Streit im Präsidium, schon bevor die Arbeit richtig losgehen würde.
Angler wollten angeln, und dafür müsse man alles tun - das würde Naturschutz nicht ausschliessen.
Trotz Naturschutz im Verband müsse man aber nicht grüner als die Grünen sein.
Da man sich in den letzten Jahren zu viel mit sich selber beschäftigt hätte, hätten aber BUND und NABU den Anglerverbänden den Rang abgelaufen.
Wer sich ausschliesslich am Naturschutz orientieren wolle, solle über einen Wechsel des Verbandes nachdenken....
Man solle die Heuchelei mit dem Wettangeln lassen, das ja im VDSF nur anders heißen würde, aber genauso durchgeführt würde in den VDSF-Angelgruppen wie im DAV.
Man hoffe auf ein Arbeitspapier fürs Präsidium, dass nicht verwässert und zerredet werden würde...
Auch noch im Präsidium wohl in der Diskussion:
Es gibt anscheinend Streit darüber, wer über diese inhaltlichen Richtlinien letztlich entscheiden soll.
Von den Ex-DAVlern im Präsidium wird die laut Satzung mögliche Variante bevorzugt, ohne Abstimmung/Rückfrage bei den Mitgliedern (den LV also) die Richtlinien als Präsidium vorzugeben.
Das wird wohl die einzige Möglichkeit sein, dass eher am Angeln und Anglern orientierte Politik im (VDSF)DAFV durchsetzbar ist, wenn man da "nur" im Präsidium und nicht in den Gremien eine Mehrheit finden muss.
Dementsprechend wollen die VDSFler im Präsidium das eher abstimmen mit den Mitgliedern, da in allen Gremien die Vorrang-Naturschützer vom VDSF die Mehrheit haben und damit wohl am leichtesten eine inhaltliche Richtlinie, die sich vorrangig am Naturschutzstatus orientiert, gegen die Ex-DAVler machbar scheint (warum dennoch die LV nicht informiert oder eingebunden werden in einen solchen eminent wichtigen Entscheidungsprozess, wird aber weiter das Geheimnis des Präsidiums bleiben).
Es gehe darum, was die Mehrheit wolle und nicht darum, was einige im Präsidium wollen, so wohl ein Seitenhieb seitens eines VDSFlers auf die DAVler im Präsidium.
Die Schlacht hat nun also auch im Präsidium begonnen
Ob am Ende im (VDSF)DAFV Angler oder Naturschützer die Nase vorn haben (siehe die kontroversen Äußerungen), werden wir vielleicht mitkriegen.
Wenn Frau Dr. (zuständig im geschäftsführenden Präsidium für Öffentlichkeitsarbeit), Referent für Öffentlichkeitsarbeit Struppe oder eine der Geschäftsstellen dann mal belieben, entweder ihre Mitglieder, die Landesverbände mit einzuspannen/zu informieren oder am Ende gar die Angler und die Öffentlichkeit mal was Zielführendes zu den Zielen des (VDSF)DAFV lesen werden können.
Da die Vorrangs-Naturschützer aus dem VDSF aber überall die Mehrheit haben, wird es für die EX-DAVler schwer werden, da keine Rückschritte für Angler und das Angeln hinnehmen zu müssen..
Von Fortschritten für Angler und Angeln mit diesem (VDSF)DAFV träumt ja wohl inzwischen eh kein vernunftbegabter Mensch mehr...
Thomas Finkbeiner
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