(VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Brotfisch

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AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Tja, da haben wir doch fein herausgearbeitet, was der DAFV seinen Mitgliedern vorlegen muss, wenn er den Naturschutz so hoch priorisiert. Was ist erreicht worden im Rahmen der Interessenvertretung (und eben nicht beim eigenen Fischarten- und Gewässerschutz).

Es ist ja nicht nur der Bundesverband, auch zahlreiche Landesverbände sind anerkannte Naturschutzverbände. (Es macht reichlich Arbeit, so etwas zu werden und man kann dabei auch scheitern.) Selbst der gute alte DAV war ja ganz offensichtlich darum bemüht, durch die Fusion selbst in den Genuss des Naturschutzverbandsstatus zu kommen. Weswegen sonst hätte er in die Übernahmelösung zugestimmt, wodurch der VDSF-Status auf den DAFV übertragen wurde.

Wenn die hier vertretene These stimmt, dass keinerlei Interessenvertretung in den Gremien des amtlichen Naturschutzes stattgefunden hat, wieso sind denn dann alle so erpicht darauf, diesen Status zu bekommen? Als bloßes nice to have ist es zu aufwendig.

Aber sicher ist es für den neuen Verband ein Leichtes, einmal eine Chronologie der Verfahrensbeteiligungen zu sammeln, aus der sich ergibt, bei welchen Gegenständen VDSF/ DAFV beteiligt war/ ist, welches Ziel er mit welchen Maßnahmen und Interventionen erreichen wollte und mit welchem Ergebnis diese Verfahren ausgegangen sind.

Auf der Basis einer solchen Dokumentation wäre man in der Lage zu beurteilen, ob der Naturschutzstatus zielführend für die Vertretung anglerischer Interessen ist und ob hinsichtlich der Umsetzung der Aktivitäten Potenzial für Verbesserungen besteht. Der DAFV hätte also ein hohes Eigeninteresse, eine derartige Dokumentation zu erstellen und auch vorzulegen.

Kennt sich da jemand näher aus? Müssen die Naturschutzverbände in regelmäßigen Abständen ohnehin Aktivitätenberichte vorlegen? Mir war so.

P.S.: Wir sind uns da ja merkwürdig einig, wenn Du schreibst, dass Dir NIEMAND sagen kann, was dort gemacht worden ist. Meine Aufgabe wäre das ja wohl nicht. Es handelt sich folglich um ein Kommunikationsdefizit. Aber vielleicht kann Ex-Präsident und DFV-Vizepräsident Mohnert das nächste mal, wenn er auf einer Picknickdecke am Elbestrand ein Interview gibt, da ein wenig historische Aufklärungsarbeit leisten. Immerhin ist er Zeitzeuge.
 
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Thomas9904

Well-Known Member
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Die Frage wurde ja schon von Landesverbandspräsidenten an den BV gestellt - bis heute natürlich ohne Antwort...
 

Ralle 24

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AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Naturschutz ist andererseits eine - sagen wir mal - ideologische Ausrichtung, die anstrebt, die Natur sich selbst zu überlassen und den Menschen möglichst weitgehend von der Natur fernzuhalten. Hier werden viele Diskutanten andere echte und unechte Naturschutzorganisationen u.ä. ansiedeln.

Neben der ideologischen, gibt es inzwischen auch eine immer stärker werdende, faktische Ausrichtung des Naturschutzes.

Von der These, die Natur sich selbst zu überlassen wird mehr und mehr abgerückt, hin zur Erkenntnis, dass unsere ehemalige Artenvielfalt in weiten Teilen aus einer extensiv genutzten Kulturladschaft herrührt. Sich selbst überlassen ist in vielen Fällen im Ergebnis mit den heutigen Monokulturen gleichzusetzen.

Problem ist, dass der Erhalt einer extensiv genutzen Kulturlandschaft viel Geld und viel Arbeit bedeutet. Darum hat es diese Ausrichtung auch sehr schwer, sich durchzusetzen.

Und genau hier wäre der Platz, den die Angelverbände einnehmen, und sich mit einer immer stärker werdenden Fraktion des Naturschutzes konsolidieren könnte. Und das zu beiderseitigem Nutzen.
Dazu bedarf es aber, neben der weitgehend fehlenden Kompetenz, einem bis heute ebenfalls defizitären Bekenntnis zur Angelfischerei im Rahmen einer schonenden und naturnahen Ausübung selbiger.

Problem ist also gar nicht der Status "Naturschutzverband", sondern vielmehr eine nicht vorhandene Positionierung dazu.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Neben der ideologischen, gibt es inzwischen auch eine immer stärker werdende, faktische Ausrichtung des Naturschutzes.

Von der These, die Natur sich selbst zu überlassen wird mehr und mehr abgerückt, hin zur Erkenntnis, dass unsere ehemalige Artenvielfalt in weiten Teilen aus einer extensiv genutzten Kulturladschaft herrührt. Sich selbst überlassen ist in vielen Fällen im Ergebnis mit den heutigen Monokulturen gleichzusetzen.

Problem ist, dass der Erhalt einer extensiv genutzen Kulturlandschaft viel Geld und viel Arbeit bedeutet. Darum hat es diese Ausrichtung auch sehr schwer, sich durchzusetzen.

Und genau hier wäre der Platz, den die Angelverbände einnehmen, und sich mit einer immer stärker werdenden Fraktion des Naturschutzes konsolidieren könnte. Und das zu beiderseitigem Nutzen.
Dazu bedarf es aber, neben der weitgehend fehlenden Kompetenz, einem bis heute ebenfalls defizitären Bekenntnis zur Angelfischerei im Rahmen einer schonenden und naturnahen Ausübung selbiger.

Problem ist also gar nicht der Status "Naturschutzverband", sondern vielmehr eine nicht vorhandene Positionierung dazu.

Lieber Ralle,
ich glaube, da redest Du gegen Wände :-(
seit Jahren versuche ich genau Dieses vielen Verantwortlichen klar zu machen. Aber sobald etwas Geld und/oder Arbeit kostet sinkt das Interesse auf null #c
 
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Hallo,
ich möchte mich hier auch mal zu Wort melden.
Ich gebe zu ich habe die Diskussion nur teilweise gelesen.
Dabei ist mir aber bei den vielen Anspielungen ums Geld folgendes in den Sinn gekommen.
Wenn unsere Sportgerätehersteller jährlich wirklich so viel Umsatz machen - und ich denke dabei bleibt auch ne nicht unbeachtliche Marge hängen - wie kürzlich in dem vieldiskutierten NDR Fernsehbericht angesprochen, sollte es dann nicht eine vom "Angelgeräteherstellerverband" organisierte Lobby geben. Gibt es einen solchen Verband? Ich denke jeder umsatzträchtige Endverbraucher Wirtschaftszweig hat so etwas.
Grüße Michael
 
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

..dann kauf ich bei denen nicht mehr!
___________________________________
Ich entschuldige mich auch gleich für die Ironie, oder ist das jetzt schon Sarkasmus.
|kopfkrat
 

antonio

Active Member
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

..dann kauf ich bei denen nicht mehr!
___________________________________
Ich entschuldige mich auch gleich für die Ironie, oder ist das jetzt schon Sarkasmus.
|kopfkrat

juckt auch nicht, deutschland ist nicht der markt für angelgeräte, da gibt es viel lukrativere.
wenn deutschland wegbrechen würde wäre das zwar ne schramme für die hersteller, aber die können auch ohne deutschland sehr gut.
und die zahlen kommen ja nicht alleine durch die angelgeräteindustrie, da hängen viele andere mit dran.

antonio
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Problem ist, dass der Erhalt einer extensiv genutzen Kulturlandschaft viel Geld und viel Arbeit bedeutet. Darum hat es diese Ausrichtung auch sehr schwer, sich durchzusetzen.

Und genau hier wäre der Platz, den die Angelverbände einnehmen, und sich mit einer immer stärker werdenden Fraktion des Naturschutzes konsolidieren könnte. Und das zu beiderseitigem Nutzen.
Dazu bedarf es aber, neben der weitgehend fehlenden Kompetenz, einem bis heute ebenfalls defizitären Bekenntnis zur Angelfischerei im Rahmen einer schonenden und naturnahen Ausübung selbiger.

Problem ist also gar nicht der Status "Naturschutzverband", sondern vielmehr eine nicht vorhandene Positionierung dazu.

So ganz verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst.
Sollte deine Meinung sein, dass Angler doch eigentlich Verfechter der extensiven Naturnutzung sind, bist du meiner Meinung nach auf dem Holzweg.

Die Masse der Angler in meinem Umfeld will Fang zu Verwertung. Dafür zahlen die Mitglieder stolze Jahresbeiträge. Konkret waren das 2012 bei einem Verein mit 180 Mitgliedern 1600 kg Karpfen. Dieses Ergebnis erreicht man nicht mit extensiver Fischzucht.
 

Ralle 24

User
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

So ganz verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst.
Sollte deine Meinung sein, dass Angler doch eigentlich Verfechter der extensiven Naturnutzung sind, bist du meiner Meinung nach auf dem Holzweg.

Die Masse der Angler in meinem Umfeld will Fang zu Verwertung. Dafür zahlen die Mitglieder stolze Jahresbeiträge. Konkret waren das 2012 bei einem Verein mit 180 Mitgliedern 1600 kg Karpfen. Dieses Ergebnis erreicht man nicht mit extensiver Fischzucht.

Kuckst Du hier

Nuja, echte Leitlinien mit der Prämisse Naturschutz würden, offen diskutiert, sicher zu einem Massenaustritt der Landesverbände führen.

Da auch hier immer wieder Tierschutz (C&R) mit echtem Naturschutz verwechselt werden, möchte ich auf folgendes hinweisen:

Aus Sicht des Naturschutzes steht an allererster Stelle die heutige Besatzpolitik der meisten Vereine und Verbände im Focus.
Karpfen- und Regenbogenforellenbesatz sind mit dem Status eines (erstrangigen) Naturschutzverbandes nicht vereinbar. Ebenso wenig der Besatz gebietsfremder Arten, ja sogar der Besatz mit Brütlingen aus anderen als dem zu besetzenden Gewässer. Ausgenommen Wiederansiedelungsprojekte. Ebenfalls mehr als kritisch ist der Besatz mit Fangfähigen Fischen, sowie grundsätzlich Besatz ohne vorherige gravierende bestandsreduzierende Unfälle oder Naturkatastrophen.

Aus Sicht des Naturschutzes kann Angeln allerhöchstens im Rahmen des abschöpfens einer natürlichen Reproduktionsrate legitim sein.

Nun stelle ich mir eine offene Diskussion mit den Repräsentanten der Landesverbände vor, in denen genau solche Richtlinien vorgestellt werden.:)

Das wird sicher nicht passieren. Nicht aus Gründen einer raffinierten Taktik. Eher deshalb, weil weder das Präsidium, noch die Landesverbandsfürsten auch nur einen Hauch von Ahnung haben, was Naturschutz als vorrangiges Ziel überhaupt bedeutet. Unsere Genmutti schon gar nicht.

In so fern sehe ich der Zukunft gelassen entgegen.
Entweder geht dieser Bundesverband aus Mangel an Liquidität von selber ein, er steht zu seinem vorrangigen Naturschutzgedanken und versucht das auch durchzusetzen, dann gehen die Landesverbände laufen.
Oder, auch nicht ohne Charme, der Naturschutz bleibt ein Deckmäntelchen und man aast weiter so mit der Natur herum, wie bisher.

Letzteres wiederum sicher zur nicht geringen Freude der richtigen Naturschutzverbände, die ganz sicher keine Genmutti samt exessivem Bewirtschaftergeschwader in seinen Reihen wissen will.

Es wird auf jeden Fall lustig, und angeln kann ich weiterhin in Holland.
 

Naturliebhaber

Well-Known Member
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Aus Sicht des Naturschutzes kann Angeln allerhöchstens im Rahmen des abschöpfens einer natürlichen Reproduktionsrate legitim sein.

Volle Zustimmung zu diesem Statement. Genau aus diesem Grund werde ich, wie auch viele andere Angler, aber auch zukünftig vehement gegen eine überzogen naturschutzfreudliche Angelpolitik agieren. Dies hätte nämlich eine ganze Reihe negativer Folgen für die Angler. Um hier nur einige zu nennen:

- Angeln würde eine elitäre Beschäftigung werden, denn der Zugang zu Gewässers müsste drastisch begrenzt werden, um eine der Reproduktion angepasste Entnahme zu gewährleisten.
Wir haben derzeit in Mittelfranken Pachtpreise von ca. 1000 € pro Jahr und Hektar. Ich bin mir sicher, dass auch bei einer Viertelung der zulässigen Jahreskarten noch genügend Interessenten vorhanden sind, das sind dann aber bei den dann zu zahlenden Jahresbeiträgen keine "kleinen Leute" mehr. Soviel zum Thema "Angeln für alle".

- Der Karpfenbesatz müsste konsequenterweise drastisch zurückgefahren werden. Da dieser aber selbst für Kochtopfangler wie mich aufgrund seiner Kampfkraft neben dem Waller der attraktivste Angelfisch ist, ist das nicht in meinem Interesse.

Man kann die Sache von vielen Seiten betrachten, kommt aber aus meiner Sicht immer wieder zum gleichen Resultat: Ein Anglerverband, der als primäres Ziel den Naturschutz auf seine Fahnen schreibt, gehört in die Wüste geschickt, weil er nicht die Interessen seiner Mitglieder vertritt.
 

Zoddl

Member
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Aus Sicht des Naturschutzes steht an allererster Stelle die heutige Besatzpolitik der meisten Vereine und Verbände im Focus.
Karpfen- und Regenbogenforellenbesatz sind mit dem Status eines (erstrangigen) Naturschutzverbandes nicht vereinbar. Ebenso wenig der Besatz gebietsfremder Arten, ja sogar der Besatz mit Brütlingen aus anderen als dem zu besetzenden Gewässer. Ausgenommen Wiederansiedelungsprojekte. Ebenfalls mehr als kritisch ist der Besatz mit Fangfähigen Fischen, sowie grundsätzlich Besatz ohne vorherige gravierende bestandsreduzierende Unfälle oder Naturkatastrophen.

Aus Sicht des Naturschutzes kann Angeln allerhöchstens im Rahmen des abschöpfens einer natürlichen Reproduktionsrate legitim sein.
In diesen "Richtlinien" verstecken sich aber ähnliche Fehler, wie er dem Naturschutz bereits beim Gedankengang "Natur sich selbst überlassen" unterlaufen ist:
Der Austausch von Individuen unter den Gewässern ist bzw war wesentlicher Bestandteil der Natur in See-Fluss-Landschaften, zB. während der Frühjahrshochwasser. Dieser Austausch findet ebenso auch innnerhalb von Fliessgewässern nicht mehr oder nur in geringem Mass statt, wenn diese querverbaut und ohne funktionale Fischtreppe sind. Ein Besatz mit Fischen aus "fremden Gewässern" ist daher nichtmal zwingend unnatürlich und muss sich daher nicht zwingend negativ auswirken.
Das nächste Problem dürfte in der Monotonie begradigter Flüsse liegen, die speziell beim Thema Laichmöglichkeiten die dort vorhandenen ansässigen Arten vor jeweils unterschiedliche Probleme stellt.

Insoweit stellen diese Richtlinien ja nur ein weiteres "Natur sich selbst" überlassen dar, jetzt eben aber nur für Fliessgewässer.
Zählt man die steten künstlich hervorgerufenen Einflüsse wie Schadstoff-, Streusalz-, Dünge- und "geklärten" Abwassereintrag hinzu und zieht die durch Begradigungen und Verbauung verlorenen positiv wirkenden Faktoren ab, dürfte das Ergebnis eine "Monokultur" derjenigen wenigen Fischarten sein, die im jeweiligen Fluss zurechtgekommen sind.
Ist doch Scheixxe!?|kopfkrat


Bei Karpfen und Regenbogenforelle haste natürlich Recht.


Nun stelle ich mir eine offene Diskussion mit den Repräsentanten der Landesverbände vor, in denen genau solche Richtlinien vorgestellt werden.:)
Wenn anerkannte Naturschutzverbände untereinander über den "besseren" Naturschutz diskutieren... kommt am Ende definitiv lediglich halbgarer Mist raus.



Grüzze
Zoddl
 

Ossipeter

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AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Zoddl, kriegst zwei Daumen von mir! Zu deinen Faktoren geb ich dann noch Sedimenteintrag durch Maisanbau (Verschlammung Kieslaichergrund), Kormoran- und Biberschäden hinzu.
 

Dunraven

Active Member
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Für diese Anerkennung fordert die Rechtspraxis, dass der Naturschutz beim Verband nicht nur Neben- oder Unterziel ist, sondern Hauptzweck (anders: im Sportbereich). Das wird in der Regel anhand der Satzung geprüft. Deswegen wird das Naturschutzziel in § 2 aufgenommen. Jetzt kann man darüber streiten, ob Naturschutz an 1. Stelle stehen muss oder vielleicht erst als zweite oder dritte Zweckbestimmung. Jedenfalls ist man für die Anerkennung als Naturschutzverband rechtlich auf der sicheren Seite mit der ersten Stelle (auch wenn ich mir etwas anderes wünschen würde, kann ich nachvollziehen, dass man da nichts riskieren möchte).

Wenn dem so ist, ist die Reihenfolge ja schon nachvollziehbar und macht Sinn. Wie gesagt, wenn es nur so geht. Aber da stellt sich mir noch die Frage, kann ein Verband nicht mehrere Hauptzwecke haben, bzw. kann man nicht die beiden zu einer Sache verknüpfen? Du hast da sicher mehr Ahnung wie das ablaufen müsste, aber kann man nicht nicht auch den Naturschutz fördern und das mit der Angelei verknüpfen?
Und muss man überhaupt nummerieren? Wenn nicht nummeriert wird, dann würde es doch keine erste Stelle geben.

Und wenn ich mir die Satzung eines der Vereine ansehe in denen ich Mitglied bin, dann haben die es ähnlich gelöst wie ich es meine. Als erstes werden die Angler genannt. Der Naturschutz kommt dann danach, aber wird als vornehmstes Anliegen bezeichnet. Da es keine Nummerierung gibt, und alles ineinander überfließt, hat man da also Angler zuerst genannt und dann den Naturschutz halt durch die Hervorhebung als vornehmstes Anliegen nach vorne gestellt. Ein offizieller Hauptzweck muss doch nicht unbedingt auf dem Papier vorne stehen, wenn man ihn trotzdem erkennt, oder?
Denn in dem Fall könnte man ja doch an erster Stelle die Angler stellen und den Hauptzweck eben später.
 

Brotfisch

Active Member
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

@ Dunraven

Eigentlich hast Du Recht. Allerdings ist das alles nicht ganz so einfach. Es gibt (mehrere) Anerkennungen nach Bundes- und nach Landesrecht - mit teilweise recht unterschiedlichen Anforderungen. Bei dem der Fusion zugrunde liegenden Konstrukt ging es ja darum, dass man den bereits bestehenden Status des VDSF erhält. Deswegen wollte man auch satzungsmäßig nichts riskieren, falls es zu einer Überprüfung des Status' gekommen wäre.
Natürlich wäre denkbar, alle Ziele gleichrangig nebeneinander zu sehen und auf Numerierungen zu verzichten. In der Satzung sollte es jedoch schon enthalten sein, weil sonst im Anerkennungsverfahren gleich das No kommt.

Aber eigentlich ist ja nicht die Frage, ob und wie der Naturschutz in der Satzung steht, sondern ob und wie der DAFV Anglerinteressen als Naturschutzverband vertreten kann und vertritt. Und die eigentliche Kritik besteht ja, wenn ich es richtig wahrgenommen habe, darin, dass der DAFV (und Vorgänger) Anglerinteressen oftmals zu wenig offensiv und manchmal auch allenfalls passiv vertritt, um den "grünen Verbänden" keine allzugroße Angriffsfläche zu bieten. Darum sollte es auch gehen, weniger um die Sortierung in der Satzung.
Auch wenn hier die Befürchtung besteht, dass wenn man mit den "grünen Verbänden" auf Kompromisskurs geht, das Angeln "automatisch den Bach runter" geht, geht es doch darum, was der DAFV in den Gremien, in denen er mit den anderen Naturschutzverbänden sitzt, als Anglerinteressen stärker vorbringen sollte. Befähigungsnachweisfreies Angeln, ungeregelter Setzkeschereinsatz, Angeln ohne vernünftigen Grund, bedingungsloses Zurücksetzen, flächendeckender Kormoranabschuss?
Man muss auch immer davon ausgehen, dass Zugeständnisse der anderen Seite auch immer eine eigene Gegenleistung erfordern. Das liegt im Wesen des Kompromisses. Was wären wir als Angler zB bereit, für die oben genannten Ziele zu erbringen? Schonzeitausweitungen, Erhöhungen der Mindestmaße, Pflichtauflagen zu Arbeitseinsätzen an Gewässern, Verzicht auf bestimmte Angelmethoden, etwa Einsatz von Echoloten u.a.m.?

Klar, so global-galaktisch kann man das nicht beantworten.

Aber eines wäre wirklich wichtig: In der C&R-Thematik sollte endlich alles daran gesetzt werden, um Rechtsklarheit für Angler herzustellen. Hierzu dürfte eine gemeinsame Haltung aller wichtiger "grüner" Verbände schon mal sehr hilfreich sein. Ich meine, falls es dem DAFV gelingt, hierzu selbst eine saubere Haltung zu gewinnen.
Aus meiner Sicht ist aber für die grünen Verbände durchaus akzeptabel, der Angelfischerei unter Bedingungen, die überwiegend bereits erfüllt sind, die "gute fachliche Praxis" zuzugestehen, bei der über die angewendeten fischereilichen Methoden "letztinstanzlich" der Angler entscheidet und nicht der Amtsrichter.
 

Brotfisch

Active Member
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Neben der ideologischen, gibt es inzwischen auch eine immer stärker werdende, faktische Ausrichtung des Naturschutzes.

Von der These, die Natur sich selbst zu überlassen wird mehr und mehr abgerückt, hin zur Erkenntnis, dass unsere ehemalige Artenvielfalt in weiten Teilen aus einer extensiv genutzten Kulturladschaft herrührt. Sich selbst überlassen ist in vielen Fällen im Ergebnis mit den heutigen Monokulturen gleichzusetzen.

Problem ist, dass der Erhalt einer extensiv genutzen Kulturlandschaft viel Geld und viel Arbeit bedeutet. Darum hat es diese Ausrichtung auch sehr schwer, sich durchzusetzen.

Und genau hier wäre der Platz, den die Angelverbände einnehmen, und sich mit einer immer stärker werdenden Fraktion des Naturschutzes konsolidieren könnte. Und das zu beiderseitigem Nutzen.
Dazu bedarf es aber, neben der weitgehend fehlenden Kompetenz, einem bis heute ebenfalls defizitären Bekenntnis zur Angelfischerei im Rahmen einer schonenden und naturnahen Ausübung selbiger.

Problem ist also gar nicht der Status "Naturschutzverband", sondern vielmehr eine nicht vorhandene Positionierung dazu.

Ups! Ich bin fast völlig Deiner Meinung.
Der Gedanke, dass wir in einer Kulturlandschaft leben, ist mittlerweile auch weitgehend angekommen und der "Reservatsnaturschutz" glücklicherweise arg aus der Mode gekommen. Das erhöht auch die Dialogfähigkeit der grünen Verbände beträchtlich. Und schafft zugleich die Basis dafür, dass der Angler mit dem Rechtsinstitut der "guten fachlichen Praxis" zugleich auch eine legitime und legitimierte Eingriffsgrundlage bekommt, bei der er, solange er in diesem Rahmen agiert, keine weitere rechtliche Wertung oder naturschutzfachliche Bevormundung erhält.
Natürlich müsste der Verband dann auch konkretisieren, was im Rahmen der gufaPra dann State of the Art wäre. Aber das ist nun einmal Kernaufgabe eines Fachverbandes. Das verschafft ihm aber auch weitgehend die Deutungshoheit darüber, was als Naturschutz für das jeweilige Gewässer definiert wird. (Die gute fachliche Praxis legt vor Ort auch fest, was ein sinnvoller Besatz für das betreffende Gewässer ist und welchen Befischungsdruck man zulassen möchte.)
Warum der VDSF und bislang der DAFV an dieses Kernthema nicht herangeht, ist mir ein Rätsel. Für die Jäger und die Landwirte gibt es bereits die gute fachliche Praxis.
 
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Ralle 24

User
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Befähigungsnachweisfreies Angeln =Tierschutz, ungeregelter Setzkeschereinsatz =Tierschutz, Angeln ohne vernünftigen Grund =Tierschutz, bedingungsloses Zurücksetzen =Tierschutz, flächendeckender Kormoranabschuss?= Naturschutz

Aber eines wäre wirklich wichtig: In der C&R-Thematik =Tierschutz sollte endlich alles daran gesetzt werden, um Rechtsklarheit für Angler herzustellen. Hierzu dürfte eine gemeinsame Haltung aller wichtiger "grüner" Verbände schon mal sehr hilfreich sein. Ich meine, falls es dem DAFV gelingt, hierzu selbst eine saubere Haltung zu gewinnen.
Aus meiner Sicht ist aber für die grünen Verbände durchaus akzeptabel, der Angelfischerei unter Bedingungen, die überwiegend bereits erfüllt sind, die "gute fachliche Praxis" zuzugestehen, bei der über die angewendeten fischereilichen Methoden "letztinstanzlich" der Angler entscheidet und nicht der Amtsrichter.

Ja.

Genau das meine ich mir einer sauberen Positionierung. Tier- und Naturschutz sind strikt zu trennen, zumindest solange der DAFV nicht auf die Idee kommt, auch noch ein Tierschutzverein sein zu wollen.
Diese Trennung kann man auch sauber argumentieren und rennt damit beim Naturschutz nicht selten offene Türen ein.

Ups! Ich bin fast völlig Deiner Meinung.
Der Gedanke, dass wir in einer Kulturlandschaft leben, ist mittlerweile auch weitgehend angekommen und der "Reservatsnaturschutz" glücklicherweise arg aus der Mode gekommen. Das erhöht auch die Dialogfähigkeit der grünen Verbände beträchtlich. Und schafft zugleich die Basis dafür, dass der Angler mit dem Rechtsinstitut der "guten fachlichen Praxis" zugleich auch eine legitime und legitimierte Eingriffsgrundlage bekommt, bei der er, solange er in diesem Rahmen agiert, keine weitere rechtliche Wertung oder naturschutzfachliche Bevormundung erhält.
Natürlich müsste der Verband dann auch konkretisieren, was im Rahmen der gufaPra dann State of the Art wäre. Aber das ist nun einmal Kernaufgabe eines Fachverbandes. Das verschafft ihm aber auch weitgehend die Deutungshoheit darüber, was als Naturschutz für das jeweilige Gewässer definiert wird. (Die gute fachliche Praxis legt vor Ort auch fest, was ein sinnvoller Besatz für das betreffende Gewässer ist und welchen Befischungsdruck man zulassen möchte.)
Warum der VDSF und bislang der DAFV an dieses Kernthema nicht herangeht, ist mir ein Rätsel. Für die Jäger und die Landwirte gibt es bereits die gute fachliche Praxis.

Das unterschreibe ich nun wieder. ;)
 

angler1996

36Z Löffelschnitzer
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

vielleicht muss das einfach mal in den einen oder andern Kopp,
dass es nicht mehr nötig ist, abgrenzende Positionen zum DAV zu beziehen, den gibt's nich mehr. Gegen dessen "Ideologie" und Angst vor eventuellem Einfluss muss man nicht mehr kämpfen, man könnte sie getrost übernehmen.

Gute Nacht Deutschland- uneinig Anglerland
Gruß A.
 
Zuletzt bearbeitet:

Blauzahn

Muldenfischer
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

vielleicht muss da einfach mal in den einen oder andere Kopp,
dass es nicht mehr nötig ist, abgerenzende Positionen zum DAV zu beziehen, den gibt's nich mehr. Gegen dessen "Ideologie" und Angst vor eventuellem Einfluss muss man nicht mehr kämpfen, man könnte sie getrost übernehmen.

Gute Nacht Deutschland- uneinig Anglerland
Gruß A.

Da geht es wohl ums Prinzip...
DAV = Osten
Osten = Deppen

Traurig, welch Kleingeister da jahrelang an den Spitzen der VDSF-LV am Werke waren und heute noch sind.

Hausgemachte Probleme schön in Omas Einweckgläsern 20 Jahre aufgehoben und als Errungenschaften gehegt.

Aus aktuellem Anlass schlage ich daher vor, einen Reliquien-Raum für die Einweckgläser in Offenbach einzurichten - kostet doch nur 5 Millionen - dann wäre endlich Ruhe mit diesen Dilletanten, weil Pleite |wavey:
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: (VDSF)DAFV stellt öffentlich klar: Naturschutz vor Angeln und Anglern

Naja, immerhin wollte der DAV einstimmig übernommen werden in den VDSF, was ja nun auch geklappt hat.

Obwohl seit 20 Jahren schon klar war, dass das Ziel des VDSF die Zerschlagung oder Übernahme des DAV war, selbst das Bundesministerium für Finanzen wurde dazu eingespannt:
http://www.vereinsbesteuerung.info/anglerverein.htm

da wäre endlich Ruhe mit diesen Dilletanten, weil Pleite
Wird wohl so kommen, auch ohne Reliquenschrein:
Hauptversammlung ohne Inhalte/Leitlinien, Haushaltsvoranschlag mit falschen Mitgliedsbeitragseinnahmen und trotzdem schon mit 100.000 Euro Unterdeckung (ohne die zusätzlichen Risiken):
http://www.anglerboard.de/board/showthread.php?t=273138

Deswegen wurde ja vom VDSF so auf den für den Bundesverband bisher (siehe DAV) nicht benötigten Naturschutzstatus (Thema hier) beharrt, um sich den DAV einverleiben und zerschlagen zu können.

Und nicht einen vernünftigen Verband für Angler neu gründen zu müssen.

Dafür wird auch in Kauf genommen, den umbenannten VDSF(DAFV) an die Wand zu fahren...

Und die Mehrheit der organisierten Angelfischer will das ja leider auch so, trotz all dieser seit Jahren bekannten Fakten (Erinnerung: DAV einstimmig).........

Naturschutz IMMER vor Angeln und Anglern....
 
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