AW: Verbände abschaffen! Und dann?
Moin,
hier wurde mehrfach vorgebracht, dass es einen Bundesverband nicht brauche, weil er nichts bewirke, gleichzeitig wird aber darauf verwiesen, dass der DAV besser als der VDSF gewesen sei (Waren doch aber auch beides Bundesverbände.)... In der Realität waren der LAV in Mecklenburg-Vorpommern und der LAV in Brandenburg nach der Wende den unterschiedlichen Bundesverbänden zugeordnet, hat aber in der Praxis für den Angler eigentlich keine wesentlichen Unterschied mit sich gebracht! Die bundesweit unterschiedliche Entwicklung (Nachtangelverbote, Gewässerpools etc.) ist in meinen Augen auf andere historische Gründe zurückzuführen.
Fischereipolitik wird auf Landesebene gemacht, dafür machen sich die Landesverbände stark. Der Bundesverband sollte sich für bundesrechtliche Regelungen einsetzen und bis es soweit ist, kann er gerne ein dazu erforderliches Netzwerk spinne. So funktioniert Pluralismus nun einmal. Bundesrechtliche Regelungen sind insbesondere Tierschutzgesetz und Naturschutzgesetz. Sich dort nicht einzubringen, wäre nicht nur fatal, sonder eher noch schlimmer. Auf Europa-Ebene wären das bspw. Wasserrahmenrichtlinie. Wenn auf europäischer oder Bundesebene das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann kann der tollste Landesverband auf Landesebene auch nichts gewinnen!
Zur eigentlichen Frage:
Jetzt haben sich ja die Kritiker hier wieder zusammengefunden und die Texte einzelner fein auseinander genommen. Auch eine Art, jemanden das Schreiben abspenstig zu machen. #h Inhaltlich, also was nach einem Bundesverband kommt, kam aber rein gar nichts!
Wenn der Bundesverband abgeschafft wird, dann wird in erster Linie die Industrie mit ihren Lobbisten die Meinung der Angler vertreten wollen. Denn die Angelindustrie ist ein Milliardenmarkt! Da wird es regelmäßig Angelwettbewerbe etc geben, um Ikonen und Werbemarionetten zu schaffen. Bislang hält sich die Angelindustrie ja fein aus der deutschen (Angel-)politik aus, möchte man meinen. Ist es aber nicht so, dass ein ganzer Teil der Verbandsgegner über Werbegelder von der Industrie finanziert wird und dort nicht einmal kritischen nachfragen oder sich für etwas nachhaltiges einsetzen?
Alternativ kann es auch noch ein Szenario geben, dass diejenigen die Anglerschaft vertreten, die sich am lautesten artikulieren und von sich behaupten, eine gewisse Anzahl von Anglern zu vertreten; Redaktionen, Foren, Facebook-Gruppen, Printmedien etc. Die Meinung wird dann natürlich nicht abgefragt, man vertritt einfach die Meinung der selbsternannten "Funktionäre".
Ich finde beide Vorstellungen nicht erstrebenswert, dann sollte man sich doch besser über die Vereine einbringen und für die Funktionäre, die ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind, geeignete Alternativen suchen und unterstützen.
Gruß
Rene