Thomas9904
Well-Known Member
Vorabveröffentlichung Mag Juli
Am 16.06.2017 fand der "Politische Fischereitag Hardt 2017" statt. Wir waren vor Ort und stellen hier einen Mitschnitt der Veranstaltung zur Verfügung:
Der nun bereits zum zweiten Mal stattfindende politische Fischereitag dient dazu, mit Politikern die Probleme der Angelei in der Region zu diskutieren. Organisiert und veranstaltet werden die politischen Fischereitage von den Angelvereinen Linkenheim und Leopoldshafen .
Eingeladen waren Politiker der Parteien GRÜNE, CDU, SPD, FDP, AfD und DIE LINKE.
Sowie der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) und Präsident von Eyb vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg.
Bis auf GRÜNE, DAFV und LFV Baden-Württemberg konnte Moderator Manfred Eilber ( 1. Vorstand der Sportfischervereinigung Eggenstein, sowie ehemals Vizepräsident im LFV Baden ) alle Eingeladenen bei der Veranstaltung begrüßen.
Teilnehmer
> FDP : Klaus Hoher (MdL, selbständiger Landwirt)
> Die Linke : Klaus Huska ( Direktkandidat zur Bundestagswahl Karlsruhe- Land, Diplomingenieur)
> SPD : Patrick Diebold ( Direktkandidat zur Bundestagswahl Ka.- Land, Verwaltungsoberinspektor im Bereich Auslandsrenten Schweiz/Liechtenstein der DRV)
> AFD : Alexander Arpaschi (AFD Politiker aus Karlsruhe, Inhaber eines Immobilienunternehmens )
> CDU : Joachim Kößler (MdL, Bundesbankdirektor der Deutschen Bundesbank)
Gerade für die Verbandsvertreter wäre es vielleicht mal gut gewesen zu sehen, wie man mit harten Fragen und klaren Positionen Politiker zu deutlichen, öffentlichen Aussagen PRO Angler und Angeln und GEGEN immer mehr Verbote, Einschränkungen, PeTA etc. bringen kann. Die Angelvereine Linkenheim und Leopoldshafen haben das erstklassig zusammen organisiert.
In der weit über 2 stündigen Veranstaltung hatten die anwesenden Politiker sicher nicht immer einen leichten Stand. Dennoch wurden sie vom Publikum mit lang anhaltendem Applaus verabschiedet. Denn:
Auch diese Politiker hätten es sich einfacher machen können um sich nicht den Anglern stellen zu müssen.
Zwar waren natürlich Themen, welche die Vereine vor Ort in Baden-Württemberg am meisten beschäftigen, an diesem Abend maßgebend. Doch bei der Themenpalette, angefangen beim Kormoran über Nachtangelverbot, drohende weitere Einschränkungen in FFH-Gebieten sowie PeTA, dürften sich bestimmt viele Angler in ganz Deutschland wiederentdeckt haben.
Da sich seit dem Fischereitag 2015 nichts grundlegend für Angler ins Positive geändert hat, fühlen sich die Angler an der Rheinschiene schwer im Stich gelassen. Zum einen von der Politik - zum anderen vom eigenen Verband, was zu vielen Kündigungen beim LFV-BW führte.
Nachtangelverbot
Auf dem Fischereitag 2015 waren sich alle Parteien einig, dass es keinen logischen Grund für das Nachtangelverbot geben würde. Es wure in der Diskussion klar, dass sich hier die CDU als Juniorpartner gegen die einzige Partei, die noch am Nachtangelverbot festhält, die GRÜNEN; nicht durchsetzen kann - obwohl die CDU den zuständigen Minister stellt
Kormoran:
Dass der Kormoran in keinster Weise mehr gefährdet ist ,sondern selber gefährdet, wurde herausgearbeitet. Das bestehende Gesetz/Verordnung wäre eigentlich fast in Ordnung - man könnte Kormorane vergrämen.
Praktisch scheitert das aber oft an fehlenden Ausnahmegenehmigungen. Es scheint auch so zu sein, dass in vielen Behörden eher Vogelschützer als Fischfreunde sitzen, die dann oft die Vergrämung verhindern. Beim Ochsenfrosch hingegen, die auf Drängen von Amphibien-Schützern bejagt werden sollen, geht all das was beim Kormoran theoretisch möglich wäre, auch praktisch völlig problemlos:
Personen ohne Jagdschein dürfen Nachts, im Naturschutzgebiet mit scharfer Munition auf Ochsenfrösche schießen. Das wurde schnell und unkompliziert genehmigt.
Die Gesetze würden ein solches Vorgehen auch für den Kormoran hergeben - theoretisch. In der Praxis läuft man aber ständig gegen Wände.
FFH-Gebiete und Gängelung von Anglern:
An der Rheinschiene hat man den Eindruck, dass die Daumenschrauben gegen Angler besonders in FFH-Gebieten, Natura200-Gebieten und Vogelschutzgebieten stark angezogen werden. Es gibt bereits Betretungsverbote. Weiterhin fühlt man sich von den Behörden teilweise im Stich gelassen. Sonntag Nachmittags stehen an Baggerseen mit Badeverbot die Autos von 300 Badegästen im Halteverbot, das interessiert niemanden.
In manchen Naturschutzgebieten hingegen wird 2x täglich von der Polizei kontrolliert ob nicht irgendwo ein Angler im Gebüsch sitzt.
Verfahren gegen Fischwilderei werden spätestens nach 5-6 Wochen grundsätzlich eingestellt - umgekehrt, wenn ein Angler mit 2 Rotaugen im Setzkescher erwischt wird, schlägt die volle Härte des Gesetzes zu.
Kurzum: Man hat den Eindruck der Angler sei immer der Buhmann am Gewässer und jeder andere treibt dort völlig unbehelligt was er will.
PeTA/Gemeinnützigkeit
Beim Thema PeTA war man sich fast durch die Parteien einig, dass Angler etwas für Natur und Gesellschaft tun, was bei PeTA bezweifelt werden kann. Dass aber Angelvereine ständig mit Problemen bei der Gemeinnützigkeit zu kämpfen haben - trotz ihrer Leistungen für die Gesellschaft - während PeTA trotz Massenanzeigen und ohne Leistung für die Gesellschaft mit der Gemeinnützigkeit keinerlei Problem zu haben scheint
Thomas Finkbeiner
Weitere Informationen:
Bericht zum politischen Fischereitag 2015
Ankündigung politischer Fischereitag Hardt 2017
Video: Politischer Fischereitag Hardt 2017 in Linkenheim - Angler stellen Politik(er)
Am 16.06.2017 fand der "Politische Fischereitag Hardt 2017" statt. Wir waren vor Ort und stellen hier einen Mitschnitt der Veranstaltung zur Verfügung:
Der nun bereits zum zweiten Mal stattfindende politische Fischereitag dient dazu, mit Politikern die Probleme der Angelei in der Region zu diskutieren. Organisiert und veranstaltet werden die politischen Fischereitage von den Angelvereinen Linkenheim und Leopoldshafen .
Eingeladen waren Politiker der Parteien GRÜNE, CDU, SPD, FDP, AfD und DIE LINKE.
Sowie der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) und Präsident von Eyb vom Landesfischereiverband Baden-Württemberg.
Bis auf GRÜNE, DAFV und LFV Baden-Württemberg konnte Moderator Manfred Eilber ( 1. Vorstand der Sportfischervereinigung Eggenstein, sowie ehemals Vizepräsident im LFV Baden ) alle Eingeladenen bei der Veranstaltung begrüßen.
Teilnehmer
> FDP : Klaus Hoher (MdL, selbständiger Landwirt)
> Die Linke : Klaus Huska ( Direktkandidat zur Bundestagswahl Karlsruhe- Land, Diplomingenieur)
> SPD : Patrick Diebold ( Direktkandidat zur Bundestagswahl Ka.- Land, Verwaltungsoberinspektor im Bereich Auslandsrenten Schweiz/Liechtenstein der DRV)
> AFD : Alexander Arpaschi (AFD Politiker aus Karlsruhe, Inhaber eines Immobilienunternehmens )
> CDU : Joachim Kößler (MdL, Bundesbankdirektor der Deutschen Bundesbank)
Gerade für die Verbandsvertreter wäre es vielleicht mal gut gewesen zu sehen, wie man mit harten Fragen und klaren Positionen Politiker zu deutlichen, öffentlichen Aussagen PRO Angler und Angeln und GEGEN immer mehr Verbote, Einschränkungen, PeTA etc. bringen kann. Die Angelvereine Linkenheim und Leopoldshafen haben das erstklassig zusammen organisiert.
In der weit über 2 stündigen Veranstaltung hatten die anwesenden Politiker sicher nicht immer einen leichten Stand. Dennoch wurden sie vom Publikum mit lang anhaltendem Applaus verabschiedet. Denn:
Auch diese Politiker hätten es sich einfacher machen können um sich nicht den Anglern stellen zu müssen.
Zwar waren natürlich Themen, welche die Vereine vor Ort in Baden-Württemberg am meisten beschäftigen, an diesem Abend maßgebend. Doch bei der Themenpalette, angefangen beim Kormoran über Nachtangelverbot, drohende weitere Einschränkungen in FFH-Gebieten sowie PeTA, dürften sich bestimmt viele Angler in ganz Deutschland wiederentdeckt haben.
Da sich seit dem Fischereitag 2015 nichts grundlegend für Angler ins Positive geändert hat, fühlen sich die Angler an der Rheinschiene schwer im Stich gelassen. Zum einen von der Politik - zum anderen vom eigenen Verband, was zu vielen Kündigungen beim LFV-BW führte.
Nachtangelverbot
Auf dem Fischereitag 2015 waren sich alle Parteien einig, dass es keinen logischen Grund für das Nachtangelverbot geben würde. Es wure in der Diskussion klar, dass sich hier die CDU als Juniorpartner gegen die einzige Partei, die noch am Nachtangelverbot festhält, die GRÜNEN; nicht durchsetzen kann - obwohl die CDU den zuständigen Minister stellt
Kormoran:
Dass der Kormoran in keinster Weise mehr gefährdet ist ,sondern selber gefährdet, wurde herausgearbeitet. Das bestehende Gesetz/Verordnung wäre eigentlich fast in Ordnung - man könnte Kormorane vergrämen.
Praktisch scheitert das aber oft an fehlenden Ausnahmegenehmigungen. Es scheint auch so zu sein, dass in vielen Behörden eher Vogelschützer als Fischfreunde sitzen, die dann oft die Vergrämung verhindern. Beim Ochsenfrosch hingegen, die auf Drängen von Amphibien-Schützern bejagt werden sollen, geht all das was beim Kormoran theoretisch möglich wäre, auch praktisch völlig problemlos:
Personen ohne Jagdschein dürfen Nachts, im Naturschutzgebiet mit scharfer Munition auf Ochsenfrösche schießen. Das wurde schnell und unkompliziert genehmigt.
Die Gesetze würden ein solches Vorgehen auch für den Kormoran hergeben - theoretisch. In der Praxis läuft man aber ständig gegen Wände.
FFH-Gebiete und Gängelung von Anglern:
An der Rheinschiene hat man den Eindruck, dass die Daumenschrauben gegen Angler besonders in FFH-Gebieten, Natura200-Gebieten und Vogelschutzgebieten stark angezogen werden. Es gibt bereits Betretungsverbote. Weiterhin fühlt man sich von den Behörden teilweise im Stich gelassen. Sonntag Nachmittags stehen an Baggerseen mit Badeverbot die Autos von 300 Badegästen im Halteverbot, das interessiert niemanden.
In manchen Naturschutzgebieten hingegen wird 2x täglich von der Polizei kontrolliert ob nicht irgendwo ein Angler im Gebüsch sitzt.
Verfahren gegen Fischwilderei werden spätestens nach 5-6 Wochen grundsätzlich eingestellt - umgekehrt, wenn ein Angler mit 2 Rotaugen im Setzkescher erwischt wird, schlägt die volle Härte des Gesetzes zu.
Kurzum: Man hat den Eindruck der Angler sei immer der Buhmann am Gewässer und jeder andere treibt dort völlig unbehelligt was er will.
PeTA/Gemeinnützigkeit
Beim Thema PeTA war man sich fast durch die Parteien einig, dass Angler etwas für Natur und Gesellschaft tun, was bei PeTA bezweifelt werden kann. Dass aber Angelvereine ständig mit Problemen bei der Gemeinnützigkeit zu kämpfen haben - trotz ihrer Leistungen für die Gesellschaft - während PeTA trotz Massenanzeigen und ohne Leistung für die Gesellschaft mit der Gemeinnützigkeit keinerlei Problem zu haben scheint
Thomas Finkbeiner
Weitere Informationen:
Bericht zum politischen Fischereitag 2015
Ankündigung politischer Fischereitag Hardt 2017