Vollgas beim Schnurwechsel

Für viele Angler ein leidiges Thema: Auf- oder Umspulen von Schnüren mit passgenauer Unterfütterung einer Unterschnur!
Folgendes Szenario: Wir wollen eine 2500er Rolle mit einer dünnen 0,10er Geflechtschnur passgenau bis zum Rand befüllen. Das Problem: Ohne Unterschnur bräuchten wir Unmengen unseres teuren Geflechts, um die Rolle bis zum Rand voll zu bekommen. Was tun? Klar: Eine Unterschnur muss drunter!
Super, wer in solch einem Moment noch eine leere Ersatzspule seiner Rolle besitzt, denn das macht den Schnurwechsel kinderleicht. Einfach die gewünschte Menge der Hauptschnur auf die Ersatzspule kurbeln, anschließend die Spule mit der Unterschnur passgenau auffüllen. Nun kurbeln wir alles auf unsere eigentliche Spule – fertig.

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So soll es am Ende aussehen! Eine perfekt gefüllte Rolle mit Unterschnur

Eine einfache Methode um passgenau die neue Schnur auf unsere Rollen zu bringen. Wenn da nicht der Haken mit der Ersatzspule wäre. Mittlerweile werden vor allem hochpreisige Rollenmodelle ohne dieses Extra ausgeliefert, oder unsere Spulen sind bereits mit einer anderen Schnur gefüllt. Haben wir keine Ersatzspule, müssen wir uns auf einen Umspul-Marathon vorbereiten. Denn nachdem wir, wie bereits erwähnt, die Hauptschnur und die Füllschnur auf die Spule gebracht haben, müssen wir diese nun drehen, da die Füllschnur ja unter die Hauptschnur muss.
Das heißt für uns: alles wieder runter von der Rolle und zwischenlagern auf einer leeren Plastikspule. Von dieser dann umspulen auf eine weitere Leerspule – denn die Füllschnur muss ja wieder oben aufliegen. Bei diesen Schritten müssen wir die Schnur per Hand von der Rolle auf die Plastikspulen wickeln – mühsam und zeitaufwändig.

Spulen mit dem Schrauber
Richtig schnell geht's jedoch mit einem Akkuschrauber. Dazu müssen wir uns lediglich einen Spulenadapter basteln. Dieser besteht aus einem Holzstab, einer Schraube und etwas Gewebeband.

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Akkuschrauber, Leerspulen und Adapter - das brauchen wir!


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Hier ein selbstgebastelter Spulenadapter im Detail

Die Schraube befestigen wir frontseitig und wickeln anschließend etwas Gewebeband auf den Stab, um die entsprechenden Plastikspulen fest darauf drücken zu können. Fertigt Euch am besten gleich mehrere Adapter mit variierenden Durchmessern, um an unterschiedliche Leerspulen angepasst zu sein.

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Mehrere Adapter für unterschieldiche Spulen


So vorbereitet, wird der Schnurtausch zur Freude.

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Der Adapter ist am Akkuschrauber und die Leerspule steckt drauf. Jetzt kanns losgehen!

Einfach die leere Plastikspule auf das Holzstäbchen stecken, dieses an den Akkuschrauber über die Schraube an der Frontseite montieren, die Schnur an die Leerspule knoten und los geht's. In wenigen Sekunden ist die Leine auf der Plastikspule.

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Mit der Hand führe ich die Schnur, so dass sie sich gleichmäßig legt

Mit diesem Hilfsmittel können wir die Schnüre schnell drehen und das Umspulen extrem vereinfachen. So steht einer perfekt gefüllten Rolle mit einem Schnurwechsel in Formel-1-Qualität nichts mehr im Wege.
Viel Spaß beim Spulen!!!
 
Aber trotzdem kann man ja den Versuch der Analyse wagen.
Bei Schnüren hab ich das sowas von aufgegeben... Da ist zu viel Politik dabei :hay
Ne ernsthaft: Mit der beschriebenen Methode komme ich echt gut klar. Probleme mit Perücken habe ich kaum (nur bei sehr steifen Monofilen - obwohl ausreichend zuvor gewässert und von der Orginalspule nach Herstellerangeben aufgespult...).
Ansonsten kann ich nicht über spontanen Schnurbruch, Perücken oder ähnliches klagen. Wenn es was zu bemängeln gibt, liegt es meist an der Schnur selbst. Ich mosere dann eher über Geräuschentwicklung oder das sich die zigfach Geflochtenen aufdröseln wie blöd...
 
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S
Mal ne ganz blöde Anfängerfrage: Wenn ich die Schnur zum Drehen von der Rolle runterspulen möchte (ob mit Akkuschrauber, oder ohne) wie mache ich das am Besten? Spule auf eine Achse und wie im Angelladen mitdrehen lassen? Wenn ich nur meine Rolle habe, über das Schnurlaufröllchen mit komplett aufgedrehter Bremse oder lieber ohne Schnurfangbügel, so dass die Wicklungen "vorn runterfallen"?
 
Mal ne ganz blöde Anfängerfrage: Wenn ich die Schnur zum Drehen von der Rolle runterspulen möchte (ob mit Akkuschrauber, oder ohne) wie mache ich das am Besten? Spule auf eine Achse und wie im Angelladen mitdrehen lassen? Wenn ich nur meine Rolle habe, über das Schnurlaufröllchen mit komplett aufgedrehter Bremse oder lieber ohne Schnurfangbügel, so dass die Wicklungen "vorn runterfallen"?
Spule mitdrehen ist ok, aber kein Muss. Kannst die Spule auch auf den Boden legen, sodass die Schnur in Klängen runterläuft... So wird es bei Stationärrollen empfohlen. Ich habe aber auch schon auf Statios gespult und mitdrehen lassen.
Auf jeden Fall unter leichter Spannung übers Schnurlaufröllchen aufspulen. Am besten die Rolle auf die Rute gesteckt und über die Rutenringe laufen lassen. So sollte es passen!
Hier mal ein Artikel ausm Board dazu:
https://www.anglerboard.de/threads/anglerboard-basics-mono-richtig-aufspulen.341071/
 
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Mal ganz ehrlich wie hoch muss die Reibung schon sein und wie schnell muss man abrollen, damit die Schnur sich so weit erwärmt das sie einen schaden erleidet. Bei Statios kann ich nicht mit reden aber bei meinen Baitcastern habe ich die Schnur in der Flucht mit den Ringen und stehe einpaar meter weit weg. Da reibt und schleift kaum was.
Das ist einfach der entstehende hohe Druck der Zugkraft auf die geringe Fläche, und knistertrockene PE-Schnur lässt sich nun mal sehr leicht erhitzen.

Versuch dich mal bei den Dickseilen einzulesen, da sind wirklich Schnurprofis am Werk, da sind die Probleme alle aufgeführt, weil es da um wirkliche Sicherheit und Menschleben geht, diese Seile können auch Menschen teilen und dergleichen.
Vollgas beim Schnurwechsel

Das ist mir schon öfter aufgefallen, auch bei Fremdangler-Schnüren bzw. -spulen ;)
Von der Org.Spule ist sie geschmeidig wie etwa dickeres Nähgarn bzw. dickeres Ringwickelgarn (hab ich öfter in den Fingern), fühlbare Faser u. etwas rubbelig.
Aus der temperierten Umspulung oder Statio-Aufspulung steht die Schnur wie ein Grashalm, fühlt sich glatter an.
Nicht immer ist steifstehen gut ...

Also Org.Spulenvergleich hilft schon mal sofort, wenn man die daneben hält und um die Finger wickelt, knotet etc. Jede Abweichung zum Org. ist einfach nur schlecht.

Hier nochmal der Ausschnitt:

6. Beeinträchtigung durch Hitze
Eine Beeinträchtigung des Seils durch Hitze kann durch eine
verschmolzene bzw. sehr glatte Oberfläche erkannt werden.
Ein weiteres Indiz ist eine deutliche Verhärtung des Seils.
 
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So krass sehe ich das jetzt aber nicht.;)
Gibt immer wieder ein paar neue Rollen und neue Angelarten, gerade die sehr schön gemachte Billigschwester von Ryobi der oben gezeigten Rolle mehrmals gekauft, wollte ein Pärchen plus noch 2 E-Spulen/Rollen, 4 für ~ 100€, und sogar Carbonbremse, TiN-Rand-Spule und fast alles schwarz. Sorglospaket für sekundäre Stippruten und Light-Feeders, kann die Familie auch aufs Ufer knallen, der Kunststoff ist da gut für.

Kommt immer wieder was neues. Ob superleicht oder superschnell oder andere Bügel (wie die D-Concept), demnächst vielleicht mit Zugkraftwaage drin.
Muss man wenigstens mit ein paar Exemplaren ausprobieren. :)

Krass ist das eigentlich nicht. Mein Bedarf ist nur einfach gedeckt auf lange Sicht.
Steht schon genug rum was zu selten benutzt wird, da kanns besser im Laden verstauben wie bei mir.:XD
 
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Da bin ich ja voll bei dir, dass die alten Schätzchen lebenslang halten werden und die richtige verlässliche und funktional befriedigende Grundversorgung sicherstellen!

Ist auch eine Frage der Gewichtsklasse, wenn du eher schweres Grundangeln als beispielsweise nur UL-Kleinstköderspinnen machst, Rollen ab 400g aufwärts bis 600g verwendest, dann sind die alten stabilen Konstruktionen auch wunderbar passend.
Es gibt sogar kaum eine aktuell zu kaufende Rolle mit ihren mickrigen Innereien, die da überhaupt noch richtig passen und mithalten täte (sowas wie Okuma Salina/RAW-II, Abu Cardinal/Sorön).
 
Ich meinte jetzt nicht zwingend nur die alten Rollen, die natürlich auch ihren Dienst noch tun.

Mein Bedarf an generellem Tackle ist einfach gedeckt, egal ob Ruten oder Rollen.
Es stehen bereits genug Ruten rum, die so gut wie nie mehr Wasser sehen werden, jedenfalls bei mir nicht.
Bin halt eingefleischter Ansitzangler, das ist was ich liebe und schätze. Spinnfischen mag ich mittlerweile überhaupt nicht mehr gehen. Ständig in Bewegung, Häckmäck mit dem Tackle, ich mags einfach nicht mehr haben. Von daher geht das ganze Gelumpe auch nach und nach zu Leuten, die daran mehr Spaß finden wie ich selber....ich bleib lieber gemütlich im Stuhl kleben.
Und für den Part brauch ich auf lange Sicht gesehen weder Rute noch Rolle, das Zeux was ich habe erfüllt bestens seinen Zweck.;)
 
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