Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Thomas9904

Well-Known Member
Redaktionell

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Waller - Fisch des Jahres 2018!
Gewählt in Österreich​
Österreichische Angler durften selber den Fisch des Jahres 2018 wählen. Es standen Waller, Edelkrebs, Barbe, Schneider und Hasel zur Wahl. Gewählt wurde am Ende mit 4 Stimmen Vorsprung der Waller. In Deutschland wird der Fisch des Jahres weiterhin von Naturschutzfunktionären ohne Rückkopplung mit Anglern von oben herab bestimmt.

In Deutschland wird vom Naturschutz verordnet
Wir berichteten bereits früh über den geplanten Fisch des Jahres 2018 in Deutschland - den Stichling.
Dieser wurde OHNE jede Diskussion mit Anglern nur von Naturschutz-Funktionären aus dem DAFV und dem Bundesamt für Naturschutz ausgesucht und dann von oben herab verordnet.

Heraus kam dabei mit dem Stichling eine Fischart, die nicht nur anglerisch irrelevant ist, sondern zudem noch ökologisch problematisch, weil Stichlinge sowohl für die Felchen im Bodensee wie für den Hering in den Boddengewässern gefährlich sind.

Wir berichteten:
Der Killer im Bodensee: Fisch des Jahres 2018 vom DAFV

Larven-Misere beim Hering - Droht auch hier Baglimit?

In Österreich dürfen Angler wählen
Die Österreicher machten das lange auch so, dass sie von oben herab ohne jede Rückkopplung den Fisch Jahres bestimmten. Nun allerdings haben sie dazu gelernt.
Denn der Österreichische Fischereiverband in Kooperation mit den Landesfischereiverbänden und Landesorganisationen der Fischerei unter Mitwirkung des Österreichischen Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) und des Bundesamtes für Wasserwirtschaft (Scharfling), lässt nun die Angler abstimmen, welchen Fisch sie zum Fisch des Jahres machen wollen, wozu es eine eigene Seite gibt:
http://www.fisch-des-jahres.info/?q=node/2

Zur Wahl gestellt wurden (in Klammer die Stimmen):
Wels (32% (175 Stimmen))
Edelkrebs (31% (171 Stimmen))
Barbe (25% (140 Stimmen))
Schneider (7% (40 Stimmen))
Hasel (5% (27 Stimmen))

Sind die Waller in Deutschland und Österreich unterschiedlich
Liest man die in Deutschland veröffentlichte Meinung zum Wels/Waller, haben also die österreichischen Angler ebenfalls einen Killer gewählt.

So wie die Naturschutzfunktionäre aus DAFV und BfN in Deutschland mit dem Stichling.

Der Unterschied:
Angel- und Fischereifunktionäre in Österreich haben den Anglern den Wels nicht nur als anglerisch interessante Art zur Wahl gestellt, sondern auch als Art, die man schützen und fördern sollten, weil sie auch Sinnbild dafür, dass dem Wels in den natürlichen Gewässern eine bedeutende Rolle zukommen würde:
http://www.fisch-des-jahres.info/?q=node/19

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Nicht nur ich, auch die Kollegen aus Österreich von derangelhaken.at kommentierten diese Wahl (welche die österreichischen Angler immerhin hatten, während deutsche Angler Naturschutzfunktionäre im DAFV bezahlen, um einen Fisch des Jahres ungefragt übergestülpt zu bekommen).

Wir haben wieder die freundliche Erlaubnis bekommen, den Anglern in Deutschland den Artikel aus Österreich direkt im Wortlaut zugänglich zu machen.

Thomas Finkbeiner

Wir freuen uns darüber und verweisen gerne als Quelle auf die Seite:
http://www.derangelhaken.at/

Und da direkt zum Artikel:
http://www.derangelhaken.at/der-wels-fisch-des-jahres-2018/

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DER WELS – FISCH DES JAHRES 2018
Der Europäische Wels (oder lateinisch „Silurus glanis“) ist der Fisch des Jahres 2018. Von allen auf www.fisch-des-jahres.info abgegebenen Stimmen entfielen 32 % auf den Wels, 31 % auf den Edelkrebs, 25 % auf die Barbe, 7 % auf den Schneider und 5 % auf den Hasel. Ein äußerst spannendes Rennen, denn nur vier Stimmen waren für den Wels wahlentscheidend.

Mit der Ernennung vom Wels zum Fisch des Jahres wollen die Fischereiorganisationen Österreichs unter Mitwirkung des Bundesamtes für Wasserwirtschaft (Scharfling) die jeweilige Art und ihren Lebensraum ins allgemeine Bewusstsein bringen. Neben der traditionellen fischereilichen Bedeutung soll vor allem auf die aktuelle Bedrohung der Art und auf die Gefährdung seines Lebensraums hingewiesen werden.

Der Wels – ein schwimmender Gigant wird FISCH DES JAHRES 2018
  • Er lebt im Verborgenen, in einer Welt voller Geheimnisse.
  • Seine imposante Größe verschafft ihm Respekt.
  • Und doch ist er gefährdet.
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Er lebt verborgen in der Dunkelheit stehender oder langsam fließender Gewässer. Versunkene Baumstämme, trübes Wasser, versteckt im dicken Wurzelwerk, in Höhlen oder Spalten, das ist die geheimnisvolle Welt des Welses tief im Wasser. Mit seiner dunklen Körperfärbung passt er sich bestens seiner Umgebung an. Der europäische Wels, oder auch Waller genannt, ist – als größter Süßwasserfisch mit einer Körperlänge bis zu 3 Metern – ein perfekter Räuber und verfügt über einen hervorragenden Geruchs- und Geschmackssinn. Mit seinem empfindlichen Gehör ist er spezialisiert auf Geräusche, auch über der Wasseroberfläche. Seine kleinen Augen benötigt er in der Dunkelheit zum Aufspüren der Beute nicht unbedingt. In den Tiefen des Schlammgrundes versteckt, lockt der Waller durch seine Barteln seine Beute an. Er ist wahrlich kein Kostverächter und weiß das Nahrungsangebot gut zu nutzen: Er frisst einfach alles, was in sein geräumiges Mail passt. Durch blitzschnelles Aufreißen des rießigen Mauls saugt er die Beute regelrecht in sich hinein, wobei ein mächtiger Wassersog entsteht. Er ernährt sich nicht nur von Fischen, sondern frisst ebenso Würmer, Schnecken, Insekten und Krebse bzw. mit zunehmender Größe auch Frösche, Ratten, Mäuse und Vögel. Ein ausgewachsener Wels braucht sich nicht zu fürchten und kann ohne natürliche Feinde bei optimalen Lebensbedingungen ein Methusalem mit einem Alter von bis zu 80 Jahren und mehr werden.

Aber auch ein gefürchteter Räuber muss mal klein anfangen. In einem vom „Papa“ (Milchner) behüteten Nest bei angenehmen Temperaturen um die 18 – 20 Grad schlüpft die kleine Larve wenige Tage nach der Eiablage und hat dann im Schutz der Dunkelheit beste Chancen, selbständig zu einem imposanten Wels heranzuwachsen. Europäische Welse gehören zu den am schnellsten wachsenden Fischen und können – je nach Nahrungsangebot – am Ende des ersten Sommers bereits 50 cm Länge und ein Gewicht von bis zu 500 Gramm vorweisen.

Bedeutung als Speisefisch
Jüngere wildgewachsene Welse mit ihrem weißen schmackhaften Fleisch sind grätenarm und bestens als Speisefische geeignet. Der milde Geschmack erinnert etwas an Kalbfleisch. Das Fleisch älterer und größerer Tiere ist fettreich, wird aber in Osteuropa zu Fischgulasch und Fischsuppe verarbeitet. Wels kann gebraten, gegrillt oder auch geräuchert werden. Die im Handel oft angebotenen rotfleischigen afrikanischen Welse stammen jedoch aus kostengünstiger Massenerzeugung in Zuchtanstalten.

Welse vom Aussterben bedroht?
Der Wels ist Symbol für eine veränderte Wasserwelt. Einerseits sind die Bestände teilweise, v.a. aber durch Besatz- und Erhaltungsmaßnahmen der Fischerei stabil. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass er an Wasserqualität und Sauerstoffgehalt geringere Ansprüche stellt und besonders in strömungsarmen Stauräumen bestens zurechtkommt. Das natürliche Eigenaufkommen ist jedoch durch verloren gegangene Laichplätze stark gefährdet. Welse benötigen flache, seichte und bewachsene Uferstellen zum Ablaichen, wo der Milchner (Männchen) die Brut bewacht. Wo es seichte Uferzonen gibt, dort kann sich der Wels fortpflanzen, auch in Teichen und Kiesgruben, heute ebenso in Stauräumen. Doch die notwendigen Flachwasserzonen werden durch Regulierungen und Wehre vielerorts zerstört. Zusätzlich beinträchtigen steter Badebetrieb und in der Donau der Wellenschlag durch Motorboote und Schiffe den Bruterfolg. Der Wels fällt unter Anhang 3 (geschützte Tierarten) der Berner Konvention zum Schutz und zur Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume. In der Roten Liste Österreichs wird der Wels als “gefährdet“ eingestuft.

Vorkommen in Österreich
In der March gab es über die Zeiten selbsterhaltende Bestände, ebenso in der Raab, einigen Kärntner Seen, in der Alten Donau und in den Lobaugewässern bei Wien.

Schutz und Erhalt der Wasserlebensräume
Die Ursachen für Bestandrückgänge liegen beim Wels, wie so oft, in der Zerstörung der natürlichen Lebensräume. Harte Uferverbauungen und abgeschnittene Altarme sind wesentliche Ursachen für den Bestandsrückgang des Welses. Doch der Fisch des Jahres steht ja stellvertretend für zahlreiche Fischarten, die in ihrem Bestand gefährdet sind.

Daher ist es umso wichtiger, sich für den Erhalt und Schutz der Wasserlebensräume einzusetzen. 48 namhafte Umweltschutz- und Fischereiorganisationen haben sich mit einer Petition an den Finanz- und Umweltminister gewandt mit der Aufforderung, ihrer gesetzlichen Verantwortung im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie zur Verbesserung der Gewässer nachzukommen. Immerhin ist mit 2-jähriger Verspätung vor kurzem der 2. Nationalen Gewässerschutzplan mit allerlei Vorhaben veröffentlicht worden. Zur Umsetzung fehlt es allerdings an den notwendigen Fördermitteln. Umwelt- und Finanzministerium schieben sich hier bezüglich der Verantwortlichkeit gegenseitig den „Schwarzen Peter“ zu.

Mit Nichtstun bzw. Verzögern gefährden wir unseren Planeten. Vor allem im Süßwasser lebende Arten sind extrem gefährdet, so haben sich die Populationen zwischen 1970 und 2012 um insgesamt 38 % verkleinert. (vgl. Living Planet Index 2016). Es liegt an uns, diese Entwicklung zu stoppen. Hier sehen wir die nächste Bundesregierung gefordert und werden diese unerlässlich zum Fischartenerhalt und Gewässerschutz drängen.

Rückfragehinweis: ©Text: fihlife.at;©Fotos: Wolfgang Pölzer

Markus Griesangerl
 

Ørret

Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Heißt das nun das die Ösis sich zukünftig nicht mehr mit Deutschland bei der Wahl zum Fisch des Jahres zusammentun? Wäre ja ne kleine Schlappe für unseren BV wenn Österreich diesbezüglich die Zusammenarbeit aufkündigt.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Vielleicht machen die das zusätzlich??

Einmal mit den deutschen Naturschützern vom DAFV und BfN, und einmal für anständige, österreichische Angler..

Was mir sympathischer ist, ist klar, oder?

;-)))
 

Fischer am Inn

Active Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Hallo

Heißt das nun das die Ösis sich zukünftig nicht mehr mit Deutschland bei der Wahl zum Fisch des Jahres zusammentun? Wäre ja ne kleine Schlappe für unseren BV wenn Österreich diesbezüglich die Zusammenarbeit aufkündigt.

Das wurde doch schon vor vielen Jahren aufgegeben gemeinsam den Fisch des Jahres zu benennen.

Servus
Fischer am Inn
 

Taxidermist

Well-Known Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Die Ösis haben schon immer nen Knall gehabt!
Die Wahlbeteiligung war ja auch immens.

Jürgen
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Laut DAFV sind Ösis noch dabei:
http://www.dafv.de/index.php/projekte-aktionen/fisch-des-jahres

Das Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz wird aber auch wie der DAFV eher Naturschutz- denn Verband für Angler sein..

Oder es stimmt halt wieder nicht (muss man bei jeder DAFV-Meldung ja mit rechnen, dass reale Fakten anders aussehen als deren Veröffentlichungen dazu ) ...



mööönsch Jürgen, alter Wallerhasser ;-)))

Hätten die Ösis den Krebs gewählt, wär Dir das alles wurscht gewesen, gelle?
:):):)

Und ja, sind wenig Stimmen - aber es ist ein Anfang und immer noch besser, neben 500 anständigen Angler könnten weitere mitwählen, als wenn wie bei uns 5 Naturschutzfunktionäre vom DAFV alls ohne jede Rückkopplung von runter betsimmen
:g:g:g
 
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Franz_16

Mitglied
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Eine sehr schöne Wahl! Und mancherorts ist der Waller ist ja auch eine von der Ausrottung bedrohte Art ;)
 

Ørret

Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Wie wird das mit dem Waller eigentlich in Holland gesehen? Sieht man den als Todfeind an wie teilweise bei uns und muss entnommen werden oder wird der da auch realeased wie Hecht z.B.?
Weiß da einer nähers?
 

Buppi97

Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Man könnte ja mal hier im Forum über den Fisch des Jahres abstimmen. Falls es sowas nicht schon gibt.
Würde mich mal interessieren.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Ernsthaft:
Denk ich schon drüber nach..

Warum nicht von den Österreichern lernen (sind ja nicht überall so schlecht wie beim Fussball (wie die Niederländer ja auch nicht):):):) ..):
Beim Fisch des Jahres FÜR ANGLER sind die weiter!!!!

Und allemal ehrlicher als der Verbanditen-Naturschutzfisch vom DAFV und Konsorten wär ein Fisch der Angler bei uns allemal ;-)
 
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Ørret

Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Da wiedersprechen sich die "Koryphäen" vom BV komplett selbst....gegen C&R und den bösen bösen Waller aber auf der anderen Seite Werbung fürs Angeln in Holland machen#q
Sorry war OT|rotwerden|rotwerden
 

Ukel

Well-Known Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

Ernsthaft:
Denk ich schon drüber nach..

Warum nicht von den Österreichern lernen (sind ja nicht überall so schlecht wie beim Fussball (wie die Niederländer ja auch nicht):):):) ..):
Beim Fusch des Jahres FÜR ANGLER sind die weiter!!!!

Und allemal ehrlicher als der Verbanditen-Naturschutzfisch vom DAFV und Konsorten wär ein Fisch der Angler bei uns allemal ;-)

Hier hast du wohl zwischendurch an den DAFV gedacht? #q|supergri
 

Wander-HH

Active Member
AW: Waller - Fisch des Jahres 2018! Gewählt in Österreich

(sind ja nicht überall so schlecht wie beim Fussball (wie die Niederländer ja auch nicht):):):) ..):
Beim Fisch des Jahres FÜR ANGLER sind die weiter!!!!
...
Der Fussball würde in Deutschland ein Stück weit alt aussehen ohne den import von "schlechten" Fussballern und Trainern aus den Niederlanden. Voran hat der FC Bayern davon profitiert und profitieren immer noch (Robben). :q

Aber, wir leisten gerne Amtshilfe und lassen unsere Frauen den Vortritt.
s-zunge-001.gif


https://www.zdf.de/sport/zdf-sportextra/uefa-frauen-em---finale-100.html

Thomas, interessant ... die Zeit 1:26:32 und 1:37:30 #y

P.s. Der Waller (meerval) ist seit dem 1. Oktober 2012 in den Niederlanden nicht mehr geschützt, weil der Bestand stark zugenommen hat.
 
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