WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Thomas9904

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Redaktionell

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WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.
Konkurrenzkampf bis zum Schädelbruch

Ein interessanter Artikel der Augsburger Allgemeinen setzt sich mit Wallerangeln und den Wallercamps am Po in Italien auseinander:
http://www.augsburger-allgemeine.de...Jagd-auf-Riesen-Waller-machen-id42909316.html

Zuerst wird Fang, Foto und zurücksetzen eines großen Wallers beschrieben, dann gehts ans "Eingemachte".

Der Po wäre das letzte Angelparadies Europas, weil man hier alles noch dürfe als Angler, was man sonst nicht dürfe. Zum Beispiel Nachtangeln, Bootsangeln und lebender Köfi werden angeführt.

Der Fluss wäre naturbelassen, Italiener würde es nicht interessieren, so dass der Fluss Wilderern aus Rumänien und Ungarn und Sportanglern aus Deutschland und Österreich so seit 2 Jahrzehnten als Revier dienen würde. Der Fluss wäre Niemandsland, eine Art Wilder Westen für Angler in Norditalien....

Auch der Staat selber hätte weder Interesse noch Möglichkeiten, das zu verhindern:
Am Po ist zwar auch nicht alles erlaubt, aber es wird fast alles geduldet. Hängt der Waller einmal am Haken, müsste er – wegen seiner Gefräßigkeit und weil er keine heimische Art ist – laut Gesetz entnommen und getötet werden. Aber ein Sportangler will kein Filet sondern ein Foto. „Wenn der Angler den Wels wieder freilässt, ist das ja auch eine Art von Naturschutz“, sagt ein Beamter vom Jagd- und Fischereiamt in Reggio Emilia. Die Fischer haben nichts zu befürchten. „Es ist einfach ein großes Freiheitsgefühl hier“, sagt Tobias Oppacher und strahlt dabei....

Der Fluss wäre unter 17 Wallercamps aufgeteilt, mit inoffiziellen Absprachen, aber auch gnadenloser Konkurrenz untereinander.

So wäre 2002 ein Campbetreiber mit Laptop und Eisenstangen so malträtiert worden, dass er 9 Schädelbrüche gehabt habe, so wird ein Betreiber zitiert.

Ungefähr 600 Euro pro Woche würde ein Boot kosten, es wäre also ein Millionengeschäft, dabei würde lange nicht alles "mit rechten Dingen zugehen":
„Wir sind zu viele auf einem Fleck, alle 25 Kilometer gibt es ein Camp.“ Vor drei Jahren hatte er erneut Ärger. Er wachte mit Krämpfen und Übelkeit auf, auch sein Hund war vergiftet worden, ein Boot war geklaut. „Ich war der erste, der alles legalisiert hat“, behauptet Stadlhuber. Boote anmelden, Steuern zahlen, das ist bis heute nicht Jedermanns Sache am Po. Auch deshalb sei er zur Zielscheibe geworden. Stadlhuber will trotzdem in Italien bleiben. „In Deutschland mag ich nicht mehr angeln, da fühle ich mich wie kastriert“, sagt er.
Auch andere Betreiber erzählen von Einschüchterungsversuchen. Während manche Camps in erster Linie Anglerglück und Naturerlebnis im Blick haben, gibt es auch Berichte über die Beschlagnahmung harter Drogen und Kriegswaffen. Schlägereien und versenkte Boote sind keine Seltenheit auf dem Po

Die Küstenwache hätte nicht genug Boote und Personal zum kontrollieren und auch Wildererauswüchse zu verhindern, so wird ein "Schützer" zitiert.

Wenn es die Zeit zulassen würde, würde er mit freiwilligen Kollegen zu Kontrollen ausrücken.
Es wäre wie eine Art Don Quijote, der gegen Windmühlen kämpft:
Der Naturschützer zu Fuß gegen die hochmotorisierten Sportfischer und skrupellosen Wilderer....

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Da scheint ja einiges los zu sein in Italien.

Komischerweise sind ja wirklich viele Angler trotzdem da unterwegs.

Wenn man da um Leib und Leben bangen müsste, wegen sich bekriegender Campbetreiber und den nächtlichen Raubzügen von rumänischen und ungarischen Wilderern, würde sich trotz der möglichen Fänge da ja kaum ein solcher Tourismus etabliert haben.

Dass es mit Sicherheit wie überall, wo Geld zu verdienen ist, auch zu Mißbräuchen kommen kann, ist dabei unbestritten ..

Dass hier aber quasi eine gewalttätige Wallercampmafia und plündernde Wildererhorden aus dem Osten heraufbeschworen werden, scheint mir persönlich eher übertrieben.

Vielleicht können ja aber einige Angler, die am Po unterwegs waren, dazu mehr berichten?

Thomas Finkbeiner
 

babajaga

New Member
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Scheint mir so, dass der Autor auf der Suche nach einer Sensation unterwegs ist. In ein paar Punkten muss ich es (aber auch nicht ganz) bestätigen, aber schon die Aussage: ."... Wer sich nicht ganz ungeschickt anstellt, der krönt hier innerhalb einer Woche sein Anglerleben mit einem Zwei-Meter-Fisch...." zeigt wie weit der Bericht von der Realität ausweicht!

P.S - Bin selber seit mehreren Jahren auf den Po unterwegs ;-) und in ein paar so genannten "Wallercamps" gewesen
 
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Thomas9904

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AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Danke für Rückmeldung - hab ja nicht umsonst nach Rückmeldung von Anglern gefragt.
 

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Joa also Wellness Urlaub ists jetzt nicht. Und die Sitten sind rau. Aber von der Mafia selbst kriegt man als Angler selten was mit. Es kommt aber durchaus vor, dass man dunkle Gestalten ruhig den Po runter treiben sieht in der Nacht die die Lage "checken". Letztes Mal wollten Sie uns vermutlich auch das Boot oder Tackle abziehen, aber ich bin dann doch aufgewacht.
Richtige Wilderer die auf Fisch aus sind, habe ich selbst noch nicht erlebt aber die gibt es definitiv.
Es gibt Campbetreiber die sich gut leiden können, aber auch das Gegenteil. Denke das ist aber beim örtlichen Pizzaservice nicht anders.
 

Thomas9904

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AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Auch Dir danke für die Weitergabe der persönlichen Erfahrung!!
 

Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Was in der Waller-Szene auffällt ist der allgemein etwas sehr rustikale Umgangston und eine sonderbare Verbundenheit einzelner Angler zu bestimmten Marken und Namen. Deutlich auffälliger, als bei allen anderen Angelarten.

Neid und Mißgunst unter denen, die dort ein Gewerbe betreiben, wird selten großartig verschleiert und recht offen ausgetragen. Auch der in dem Artikel zitierte Campbetreiber nimmt selber kein Blatt vor den Mund, wenn man beim Bier zusammensitzt, ob man das als Gast hören möchte, oder nicht. Offensichtlich scheint der Grande Fiume nicht alle Betreiber und Guides gleich gut zu nähren...
 

blablabla

Active Member
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Interessantes Thema.
ich war drei Mal am Po. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Interessant wars jedes mal. Das der Fluss mehr oder weniger aufgeteilt ist zwischen deutschsprachigen Campbetreibern was das Wallerfischen angeht stimmt aus meiner Erfahrung schon. Das diese sich mit Waffengewalt bekämpfen glaub ich jetzt nicht. Von den Rumänen hab ich nix mitbekommen.
Am Ebro in Spanien ist es kaum anders und dort hab ich schon Rumänen beim Wildern gesehen. Dort mischen halt auch noch englische "Reiseveranstalter" mit.

Der Punkt ist für mich diese deutsche "Besetzung". Am Gewässer entlang machen sich Deutsche im wahrsten Sinne des Wortes breit und beanspruchen irgendwelche Gebiete.
Und es stört dort kaum jemanden. Ich will nicht wissen was in Deutschland passieren würde, wenn der Rhein von was weis ich Dänen z B. in ähnlicher Art und Weise okupiert wäre.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Auch Dir danke für das Schreiben Deiner persönlichen Erfahrung!!
 

mlkzander

UpDater
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

wer Harry kennt, weiss dass da manchmal bissl übertrieben wird/wurde,
der autor verdreht und übertreibt aber auch tatsachen.........
drogen, ja auch dass gibt es in italien........
so lange den dortigen behörden das treiben der deutschen UND österreicher egal ist, wird sich da auch nichts dran ändern, es gibt noch gebiete wo man relative ruhe hat, aber es gibt auch gebiete und camps, da will doch (alleine aufgrund der lage) in wahrheit keiner der dort war von flussromantik oder urlaub sprechen? und zu denken dass die italiener, vorallem die angelnden, unsere anwesenheit nicht stört, der ist auf dem holzweg, manche von uns (auch campbetreiber) benehmen oder benahmen sich derart daneben, dass säureattacken usw. auf autos keine seltenheit sind, das gibt es aber in frankreich noch sehr viel ausgeprägter.....
 
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Andal

Teilzeitketzer
In stillem Gedenken
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

wer Harry kennt, weiss dass da manchmal bissl übertrieben wird/wurde

Vom Nordkap bis ins Mittelmeer. Überall das gleiche. Die breitesten Hosen haben immer die Camp-Chefs und die Ober-Guides an. :m:m:m
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

wer Harry kennt, weiss dass da manchmal bissl übertrieben wird/wurde,
Möglich ist das natürlich - beurteilen kann ichs nicht.

Auch deswegen hab ich ja gefragt nach persönlichen Erfahrungen..
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Hallo,

kann nur aus zweiter Hand berichten.

Bekannte von mir waren vor einigen Jahren in einem Welscamp am Mittellauf. Da gab es wohl Revierstreitigkeiten mit einem Camp flussabwärts.

Jedenfalls waren eines Morgens mehrere Boote vom Steg verschwunden.
Einige wurden stromab gefunden, z.T. abgefackelt, manche blieben verschwunden.

Kann man nur spekulieren, wer das war und aus welchem Grund. Aufgeklärt wurde das m.W. nicht.
 

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
AW: WALLERMAFIA am PO: Wo Deutsche Jagd auf Riesen-Waller machen.

Boote werden aber auch viel von organisierten Diebesbanden geklaut. Hab auch schon mal auf La Motta Steg Wache gemacht, weil Anders gehts leider nicht. Beim Markus in der Waller Welt haben se die sogar aus der gesicherten Halle geklaut...
 
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