AW: Wallerschnur
Mir hat bisher ne 25er Quattron PT mit 16,5 Kilo linearer Tragkraft (sind realistische Angaben, daher liegen sie bei den Angaben unter anderen Schnüren...) immer gereicht zum spinnfischen auf Waller.
Und auch für (leider) knapp 2 - Meter - Fische. Aber irgendwann klappts auch mal mit drüber...
Früher bin ich auch dem allgemeinen Überdimensionierungswahn beim Wallergerät erlegen.
Bis ich dann einige Erlebnisse selber hatte und einige live miterleben konnte, bei denen große Waller am nicht für sie gedachten Gerät (relativ) problemlos gelandet werden konnten.
Und dann auch mal angefangen zu überlegen:
Mit keiner der am Markt erhältlichen Wallerruten kriegt man auch nur ansatzweise so viel Druck auf die Rute, wie 30er geflochtene aufwärts an Tragkraft haben.
Wer mal versucht hat, eine Rute mit 200 Gramm WG bei zugedrehter Rolle bis an die Grenze des Knackens zu bringen, der weiss, was ich meine..
Dazu auch interessant aus dem Artikel aus der Anglerpraxis "Welche Schnur braucht man wirklich":
Mit einer 50lbs - Bootsrute erreicht man bei voller Belastung der Rute gerade mal ca. 14 Kilo Druck!!
Das ist nur möglich (wenn überhaupt), indem man sich voll mit dem ganzen Körpergewicht gegen den fest eingehängten Köder stemmt..
Unter anglerischen Bedingungen nicht zu erreichen.
Selbst mit der von mir verwendeten 16,5 Kilo Quattron PT Braid habe ich es nicht geschafft, die Schnur zu zerreissen oder die (150 Gramm) - Rute an ihre Grenzen zu bringen.
Und ich mache diesen Test eigentlich vor jedem Angeln zur optimalen Einstellung der Bremse. Dabei wird von mir der Köder an Land in ca. 5 - 10 Metern Entfernung festgemacht, und ich stelle dann die Bremse so ein, dass sie kurz bevor die Rute zu knacken anfängt, Schnur freigibt.
Das ist wichtiger als eine dicke Schnur, da ein (gerade ein großer) Fisch wesentlich schneller müde wird, wenn er gegen die volle Rutenspannung arbeiten muss, als wenn die Rolle zu früh Schnur freigibt.
Ein weiterer - und beileibe nicht zu unterschätzender - Vorteil:
Durch die dünnere Schnur ergeben sich leichteres Werfen sowie bessere Köderkontrolle und Köderführung.
Das oben gesagte gilt fürs Spinnfischen. Beim Grund/Posen/Bojenangeln etc. sollte man mit draufrechnen, dass die Schnur da durch Abrieb etc. anderen Belastungen ausgesetzt ist und etwas Reserve dazu geben. Also eine Schnur mit realistisch um die 20 Kilo Tragkraft.
Das selbe gilt auch fürs klopfen, wobei man ja Fische in sehr geringer Entfernung hakt, auch hier sind um die 20 Kilo durchaus angebracht.
Dabei spreche ich immer von einigermaßen realen Werten (wie bei der Quattron Schnur) und nicht von den Träumereien vieler andere Hersteller, die sie als Angabe auf ihre Schnurrollen drucken. Siehe dazu auch:
"Welche Schnurtragkraft braucht man wirklich":
http://www.anglerpraxis.de/september03_welche_schnur.htm
"Walkos Schnurtest":
http://freenet-homepage.de/walk.freenet.de/index.html
"Immer wieder geflochtene"..:
http://www.anglerpraxis.de/20080516916/ausgaben-archiv/juni-2008/immer-wieder-geflochtene.html