Wandert der Wels auch zu?

cafabu

Active Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Noch mal zu den verschwundenen Schleien. Sie wurden damals mit den Welsen besetzt. Im Folgejahr waren sie verschwunden. Während Rotaugen und Rotfedern reichlich vorhanden sind. Selten werden Karpfen gefangen die eine gut verheilte Bisswundennarbe haben. Die sehen für uns sehr nach Waller aus, halbmondförmig und sehr breit.
Vielleicht gibt es da keine festen Regeln, sondern eine große Bandbreite was passiert.
PS.: Gardenfly, unser See wird einmal im Jahr von der HH Behörde getestet (Wasserschutzgebiet). Unsere Werte sind seit Jahren stabil und optimal.
 

Gardenfly

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AW: Wandert der Wels auch zu?

Kann das Sein das Du Dich vertippt hast?
900 Kg Karpfen Ha/Jahr sprengt alles was Ich mir unter vernünftigen Besatz vorstellen kann.
Erscheint mir eher ein Hälter-Becken zu sein.
Andere besetzen solche Mengen auf 200 Ha oder mehr.
(Karpfenangler hassen meist Massenbesatz und betrachten schon 10Kg - 30Kg je Ha kritisch, weil sie dann halt nicht so groß werden.
Für Spezis sind sie dann immer noch recht leicht zu fangen.)

nein 18 Zentner Karpfen, 120kg Schleie und 130 RForellen wurden da über einige Jahre besetzt und noch Jahre später fanden viele Mitglieder das es ein toller Gewässerwart war. Die anderen Gewässer wurden nicht bzw der Fluss mit 10 Forellen bedacht.
 

PirschHirsch

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Bin ja allgemein schon besatzfreundlich eingestellt (halte gar nix von Weg-Nachhaltigen der Angler, vor allem an [künstlichen] Gewässern mit wenig Reproduktion), aber diese Mengen auf dieser Winz-Fläche sind echt übertriebenst krass |bigeyes

In so einem Fall kann man (bzw. das Gewässer) ja fast schon froh sein, wenn Waller da etwas "aufräumen"...
 
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fishhawk

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AW: Wandert der Wels auch zu?

Hallo,

Noch mal zu den verschwundenen Schleien. Sie wurden damals mit den Welsen besetzt. Im Folgejahr waren sie verschwunden.

Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, dass die Welse alleine den ganzen Schleienbestand ausrotten können, aber wenn in einem Gewässer bestimmte Faktorkombinationen vorliegen, könnte der Wels als zusätzlicher Faktor dann evtl. der Nagel in Sarg gewesen sein.

Je nach Besonderheiten des Gewässers scheinen die Schleien mit Welsen mal besser oder mal schlechter klar zu kommen.

Sollte man sich halt genau überlegen, ob man die Schnauzbärte im Wasser will, denn los wird man sie so leicht nicht mehr.

Gibt allerdings auch "Spaßvögel", die eigene Umsetzaktionen mit Babywelsen starten.

Wir haben eine Fließgewässer, das durch Whre ohne Fischtreppen eigentlich vor Zuwanderung sicher sein sollte.

Dort konnte man neben Barben, Nasen und anderen Weißfischen auch Bachforellen und vor dem schwarzen Vogel auch ganz gut Äschen fangen.

Mittlerweile wurden auch dort schon Welse bis über 1,80 gefangen.

Der Verein hat natürlich nie welche besetzt. Wo die wohl plötzlich herkommen?

Zum Glück ist das Wasser für ne natürliche Vermehrung zu kalt.
 
AW: Wandert der Wels auch zu?

Wir haben eine Fließgewässer, das durch Whre ohne Fischtreppen eigentlich vor Zuwanderung sicher sein sollte.
...Wo die wohl plötzlich herkommen?

Vielleicht hat jemand einen Teich mit Abfluss im Einzugsgebiet des Flusses. Im Prinzip kann da alles besetzt worden sein, was irgendwo irgendwie in der Region (oder darüber hinaus) gekauft, geklaut oder geangelt werden kann |uhoh:
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Wandert der Wels auch zu?

Hallo,

Ich habe auch mehrfach beobachtet, dass ein Schleien-Rückgang das erste Anzeichen für einen aufkommenden Welsbestand war. Schleien und Rotfeder halten sich nachts häufig in Wasserpflanzen auf. Brassen Karpfen und Rotaugen dagegen meist im Freiwasser. Wie stark die Schleie zurück geht, hängt davon ab was im Gewässer noch so an Futter für den Wels vorhanden ist.Gibt es zum Beispiel zahlreiche Krebse stellen sie für einzelne Waller oft über 90% der Nahrung dar.

Eine Wanderung über Land wie beim Aal, traue ich dem Waller nicht zu. Er wäre nicht in der Lage seine Kiemen feucht zu halten und würde schnell ersticken.

Wenn Waller weit oben im Fluss gefangen werden, heißt das ja nicht, dass sie alle Wehre überwunden haben, die sind einfach weiter oben ausgesetzt worden.

Was die Laichtemperatur betrifft, so stimmt es natürlich, dass das ein Flaschenhals bei der weiteren Ausbreitung der Art ist.
Ich würde mir da aber nicht so sicher sein, wo diese Grenze liegt.Ich habe schon Dutzende frisch geschlüpfte Waller in einem Kiesgeprägten Fluss im Mittelgebirge im Übergang von der Barben- in die Äschenregion gefangen.

sneep
 

Daserge

Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Denke auch das wie Sneep es beschrieben hat der Schleinrückgang meist damit zu tun hat, dass sie das gleiche Habitat haben wie die Waller.

ICh bezweifel auch ehrlich gesagt, dass der Waller so genau weiss um welchen Fisch es sich handelt den er frißt.Lass mich da aber gerne eines besseren belehren.

Wir haben schon sehr gut mit allen Arten von Ködern Waller gefangen und konnten da keine bevorzugung einzelner Arten feststellen. Sogar kleine Welse werden gefressen.
 

Thomas9904

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Sogar kleine Welse werden gefressen.
Ein wirklich erfolgreicher Welsangler hat mir mal erzählt, wenn kleine Waller (um 1m) beim Abspannen die Reissleine nicht sprengen können und "hängen", ist der Biß eines wirklich großen fast "garantiert"..

Überbeißer wie in Norge ;-))))
 

BERND2000

Well-Known Member
In stillem Gedenken
AW: Wandert der Wels auch zu?

Denke auch das wie Sneep es beschrieben hat der Schleinrückgang meist damit zu tun hat, dass sie das gleiche Habitat haben wie die Waller.

Es gab mal Versuche Schleien gezielt groß zu füttern anstatt sie als Beifisch in Karpfenteichen Ihr Futter suchen zu lassen.
Welsfutter war da genau richtig und man konnte sie dann gemeinsam großmachen.
Als Angler merkt man schnell das kleine Welse, Aal und Schlei da in etwas gleiche Köder lieben.
Die teilen sich also nicht nur das Habitat, sondern wohl auch oft das Futter.
Gut möglich das da z.B hohe Aaldichte durch Besatz der Schleie richtig Probleme bereitet und Karpfen überhaupt nicht beeindruckt.
Konkurrenz ist da sicher entscheidender als die Größe der Mäuler.
 

Sneep

Eine NASE für den Fisch
In stillem Gedenken
AW: Wandert der Wels auch zu?

Hallo,
da bin ich falsch verstanden worden.

Ich wollte sagen, dass es stark davon abhängt, ob es alternative Nahrungsangebote gibt, zum Beispiel Krebse. Dann konzentrieren sich die Waller auf diese einfache Beute und der Druck auf die Schleie nimmt ab.
Deshalb gibt es diese großen Unterschiede beim Welsbesatz in Schleien-Gewässern.

sneep
 

fishhawk

Well-Known Member
AW: Wandert der Wels auch zu?

Hallo,

ob ein Schleiengewässer den Wels besser oder schlechter verträgt wird wohl vom mehreren Faktoren abhängen.

Wie Sneep schon erwähnt hat ist der Faktor verfügbare Nahrungsquellen sicher einer davon.

Dass es in Gewässern mit wachsendem Welsbestand manchmal sehr große Schleien gibt wäre für mich zu kurz gedacht.

Es muss ja auch genügend Nachwuchs hochkommen, denn die 50+ Tinkas haben auch nur ne begrenzte Lebenserwartung. Wenn die Alterspyramide nicht mehr stimmt, geht der Bestand irgendwannn drastisch nach unten.

Dem Wels alleine würde ich sowas nicht unbedingt anlasten. Aber ne mehr oder weniger große Beteiligung kann ich mir schon vorstellen.

Ich hoffe jedenfalls, dass in den ganz ganz wenigen Schleiengewässern in meinem anglerischen Einzugsgebiet, wo es noch keine Welse gibt, auch niemals welche auftauchen.

Auf natürlichem Wege können sie es zum Glück nicht schaffen.
 
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