Was geht 2021 vor Varaldsoy?

Fränki

Well-Known Member
Hallo Gert,

ja es wäre (und wird wohl auch) richtig bitter für uns. Wir sind ja gerne bereit alles mögliche an Coronatests mitzumachen, um reisen zu können, aber wie es aussieht entspannt sich die Lage nicht so schnell. Dann bleibt uns nur noch die Hoffnung auf Ende September/Oktober. Wir werden uns dann wohl am letzten Abend unseres Aufenthalts kennenlernen. Wir freuen uns, hätten aber doch gern etwas mehr Zeit für ein Bierchen mit euch. Gerd und Gabi haben euch sehr ins Herz geschlossen.

Ja Varaldsoy, irgendwie wächst hier eine große Familie zusammen. Wir freuen uns jedes Mal riesig, bekannte Gesichter wieder zu sehen und Jungs aus diesem Board kennen zu lernen. Das gibt es nicht noch einmal.

Hoffen wir mal dass es die nächsten Jahre besser wird. Die Uhr tickt immer schneller und wir wissen nicht wie lange wir noch fahren können.

@ Ralf, danke für die Telefonnummer. Aber auch dort lief heute nur die Bandansage, obwohl ich zwischen 10 und 13 Uhr mehrmals angerufen habe. Ich warte noch ein paar Tage ab, bevor ich mich für einen Gutschein entscheide. Was nützt mir jetzt eine Umbuchung nach Stavanger wenn ich nicht weiß ob wir fahren können. Vielleicht äußern sich die Norweger in den nächsten 14 Tagen zu den Einreiseregelungen.

Wir wünschen nun allen, die demnächst fahren wollen dass sie auch fahren dürfen. Bleibt gesund. Wir freuen uns auf euch irgendwann auf der Insel.

Liebe Grüße

Beate und Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Amerika1110

Well-Known Member
Na ja, die Norweger äußern sich schon regelmäßig zu den Einreiseregeln, allerdings recht unterschiedlich.
Der Gesundheitsminister ist in seinen Äußerungen deutlich optimistischer als seine Chefin und wer weiß denn schon , wie es sich entwickeln wird.
Bleibt also nur zu hoffen. Ich drücke jedenfalls allen ganz fest die Daumen
 

Gert Rühl

Varaldr
Hallo Fränki,

Du hast die treffenden Worte gefunden. Trotz Quarantäne und der gebotenen Abstandswahrung haben wir uns wirklich wie in einer großen Familie gefühlt.
Flo mit Frau und Sohn , Gerd und Gabi, das hatte gepasst! Besonders der Abschied von Gerd und Gabi fiel dann auch entsprechend emotional aus.
Ich hoffe, dass es dann am 10. Oktober, wenn alles gut geht, noch für ein nettes Gespräch und vielleicht ein Bierchen reichen wird!

Bleibt zu hoffen, dass allen, die jetzt noch Ungewissheit haben, doch noch die Reise nach Varaldsøy möglich wird.
Ohne den intensiven Kontakt mit Gerd letztes Jahr hätte ich wahrscheinlich noch in letzter Minute aufgesteckt.


Petri!
 

Gert Rühl

Varaldr
Liebe Freunde der Insel Varaldsøy,

wie 2020 verläuft auch der Beginn der diesjährigen Varaldsøy-Saison für viele von uns enttäuschend und das Weitere ist mit vielen Fragezeichen behaftet.
Ich will deshalb noch mal einen Rückblick auf das persönliche Erleben der Ereignisse des letzten Jahres wagen (was ich ja auch noch schuldig geblieben bin).


Varaldsøy 2020 - zwischen Bangen und Hoffen

Noch unbeeinflusst von Corona hatte ich am 27. Januar hytte Lyngbu für zwei bis drei Personen, geplant als Männerurlaub, bei Lillian reserviert.
Die Ereignisse schritten dann voran und alsbald wurde klar, dass der für Oktober geplante Aufenthalt auf Varaldsøy nicht unbedingt durchführbar sein würde. Noch im Frühjahr meldete dann mein Großer Fehlanzeige und die bestehenden Planung reduzierte sich auf meinen Bruder und mich. War aber für uns nichts Neues, hatten wir doch schon 2008 und 2010 zu zweit hier verbracht, damals noch bei Per Edvard in Gjuvsland.
Die Hoffnung stieg als bekannt wurde, dass Norwegen ab dem 15. Juli sich wieder öffnen wollte. Und alsbald konnte man bei der Fjordline lesen: Wir fahren wieder.
Als mit dem sich dem Ende zu neigenden Sommer die Fallzahlen überall wieder stiegen, meldete mein Bruder zunehmend Bedenken gegen die Durchführbarkeit der Reise an. Die Fähre war aus diesen Überlegungen heraus auch noch nicht gebucht. Dies sollte erst kurz nach der endgültigen Entscheidung, ob wir fahren würden, geschehen. Mitte September warf dann mein Bruder die Flinte ins Korn. Zu groß waren seine Befürchtungen, bei der Wiedereinreise nach Deutschland in Quarantäne zu müssen und Varaldsøy 10 Tage nicht verlassen zu können wegen der dortigen Quarantäne gefiel ihm auch nicht. Nun war ich auch selbst nahe daran aufzustecken. Ich teilte Lillian mit, sollte sie jemand anderes für den betreffenden Zeitraum im Oktober haben, würde ich Lyngbu freigeben.
Gerd, mit dem ich seit Wochen regelmäßigen Kontakt hatte, schrieb mir, dass Lillian bei ihm angfragt hätte, ob nicht sein Bruder Fränki die Chance für die betreffende Zeit nutzen wollte. So war ich gehalten, mich schnell zu entscheiden. Ich teilte meiner Frau mit, dass ich unter den nun mal gegebenen Umständen halt alleine fahren würde. Zu meiner Freude entschloss sie sich kurzerhand, mich zu begleiten. Zwei mal hatte sie vorher mit mir dort schon Urlaub gemacht und war auch begeistert von Varaldsøy.
Eingedenk des Tipps von Gerd, dass die Überfahrten über die norwegische Seite der Fjordline günstiger buchbar sind, setzte ich dies am 21. September in die Tat um.
Unbeeinflusst von der weiteren Entwicklung der Pandämie begannen wir unsere Reise am 11. Oktober von meinem Elternhaus in Nordhessen aus.
An der dänischen Grenze wurden einige Kontrollen durchgeführt, wir waren allerdings nicht davon betroffen.
Gegen 18 Uhr erreichten wir Hirtshals in stellten uns nach dem Einchecken in die uns zugewiesene Reihe mit Fahrzeugen. So wenig Fahrzeuge hatte ich dort vor einer Überfahrt noch nie gesehen.
Aus dem Auto hinter uns entstiegen Gerd und seine Frau. Nach neunjährigen regelmäßigen Kontakten hier im Board lernten wir uns nun persönlich kennen.
Später an Bord trafen wir auch Flo mit Frau und Sohn.
Es war der letzte Abend, dass das Restaurant Commander Buffet auf der STAVANGERFJORD geöffnet hatte. Einhergehend mit der geringen Passagierzahl war das Angebot entsprechend dürftig und angesichts des Preises auch wenig zufriedenstellend. Das Frühstück am anderen Morgen fand schon im Bereich des mehr mittschiffs steuerbord gelegenen Restaurants statt und war sehr zufriedenstellend.
An Bord herrschten natürlich überall strikte Coronavorgaben.
Nach der Ankunft in Bergen ging es zunächst nur langsam voran, da alle Fahrzeuge von Zoll und Polizei kontrolliert wurden. Auffällig war, dass der Name Lillian Aakre hier bekannt zu sein schien.
Nach Verlassen des Hafens unterlief mir ein Fahrfehler (das Navi hatte unterwegs seinen Geist aufgegeben) und wir befürchteten, die angepeilte Fjordfähre in Gjermundshamn zu verpassen. Dort angekommen fanden sich die Autos von Flo und Gerd vor uns in der Warteschlange für Varaldsøy und die Zeit bis zum Übersetzen verlief recht kurzweilig.
Als wir dann am Nachmittag bei Kaiserwetter unsere Unterkunft auf Varaldsøy erreichten, war alle Spannung von uns abgefallen.


Wird fortgesetzt

Gert
 
Zuletzt bearbeitet:

Amerika1110

Well-Known Member
Vielen Dank Gert, dass Du mit Deinem Bericht uns hilfst, die trostlose Zeit etwas zu überbrücken.
Das Lilian und Aakre beim Zoll nicht unbekannt sind, dürfte wohl daran liegen, dass bis vor ca. 2 Jahren Leila aus Haukanes, die ja ebenfalls Hütten vermietet, beim Zoll in Bergen gearbeitet hat.
Das Wetter draussen ist garstig, also beste Zeit zum Schreiben, hau in die Tasten und lass uns nicht so lange warten ;)

Beste Grüße
Ralf
 

Fränki

Well-Known Member
In Norwegen steigt die Zahl der neu infizierten Bevölkerung drastisch an. Damit kann ich die letzten Hoffnungen, die Reise doch noch antreten zu können, wohl endgültig begraben. Zwar wurden die Einreisebestimmungen seit 01. März noch nicht aktualisiert, aber das wird wohl die nächsten Tage passieren. Lillian habe ich bereits vorgewarnt, dass wir wohl nicht anreisen können. Die ersten Stornierungen sind bereits dort eingegangen. Schöne Sch........
 

Amerika1110

Well-Known Member
Ich drücke Dir die Daumen, dass es dann wenigstens mit der Herbsttour klappt.
Meine Frau ist auch schon ganz hibbelig, weil ihr letztes Jahr die Tour wegen 5 Tagen versaut wurde und sie ganz hart auf Fischentzug ist.
Wenn das in diesem Jahr wieder nicht klappen sollte im Sommer, beginnt sie vor lauter Frust bestimmt bei uns am See Plötzen zu angeln.
 

off shore

Active Member
Moin zusammen,

Lillian hat mich gerade angeschrieben, die Grenzen bleiben bis zum 15.04. dicht. Damit ist meine Tour ins Wasser gefallen.

Beste Grüße

Flo
 

Gert Rühl

Varaldr
Varaldsøy 2020 - zwischen Bangen und Hoffen - Teil 2


Da wir ohnehin nicht vor hatten, am selben Abend noch unser Angelglück zu testen, nahm sich jeder von uns ein Gläschen Rotwein und wir setzten uns damit ans Felsufer, um den Eindruck des schönes Nachmittags auf uns wirken zu lassen und den Fjord zu "begrüßen".

Der 13. Oktober begann begann wieder mit einem wolkenlosen Himmel bei 5 Grad morgens.
Es war schon um die Mittagszeit, als wir unsere erste Ausfahrt unternahmen. Wir fuhren auf die Sandbank vor Silda, wo die Wassertiefe ungefähr 50 Meter betrug. Leichtes Pilkangeln war angesagt. Nach einiger Zeit ohne Ergebnis fuhren wir näher an Silda heran und probierten es in Tiefen von 15 bis 30 Metern. Auch nichts. Ich schlug vor, es erst mal um Aakersholmen herum zu versuchen in der Hoffnung im flacheren Wasser an Köderfisch heranzukommen. Einige Fischchen konnten wir dort erbeuten. Dann drifteten wir durch die Enge zwischen den beiden Felsinselchen südwestlich von Aakersholmen und der Felsnase hindurch, die die flache Bucht westlich von Aakersholmen nach Süden begrenzt. In ungefähr 20 Metern Tiefe ging mir dann ein schöner Küchendorsch von 60 cm an den Pilker. Für das Abendessen war gesorgt.
Wir hofften auf mehr an dieser Stelle, doch weiterer Erfolg blieb aus. Auch sonst passierte nichts mehr.

Der 14. Oktober begann wie der Vortag mit wolkenlosem Himmel und 4,5 Grad.
An diesem Tag waren wir früher draußen und versuchten unser Glück an dem kontinuierlich ins Tiefere abfallenden Hang südlich von Aakersholmen in die langgezogene Bucht vor Gjuvsland hinein. In gut 40 Metern Tiefe hatte dann Maria ihren Fang. Ein Tintenfisch, dachte ich zuerst, als ich die Tentakel sah. Doch als der langestreckte, torpedoförmige Körper sichtbar wurde, wurde mir klar: Ein Kalmar! Das Internet sagte mir später, dass es sich hier um einen nordischen Kalmar, auch Feuerkalmar genannt, handelte. Mit Tentakeln war der Bursche 110 cm lang. Ein toller Fang und ein absolutes Novum für mich in Norge.

IMG_20201014_111721.jpg


Nachdem sich kein weiterer Fang einstellte, fuhren wir mit unserem Boot 7 zurück, um den Kumpel küchenfertig zu machen
Die Messerarbeit besorgte Maria, die sich mit solchem Handwerk als Portugiesin gut auskennt. Gabi kam mit uns zum Filettiertisch und wohnte dem Schauspiel bei. Es kamen zwei Portionen dabei heraus, die eingefroren wurden.

Der 15. Oktober begann genau so traumhaft und wolkenlos wie die Tage zuvor. Es war etwas kühler mit 3,5 Grad morgens.
Da wir inzwischen über Köderfisch verfügten, sollte heute in größere Tiefen vorgestoßen werden.
wir fuhren nach Süden vor Gjuvsland, dort wo der Meeresboden von 100 Metern allmählich bis auf über 600 Meter abfällt.
Naturköder dran und ab die Post!
Nach meiner Erfahrung bekommt man längst nicht alle Fische, die in dieser Tiefe beißen, nach oben. Etliche steigen unterwegs wieder aus und so war es auch an diesem Tag. Ich glaube, es war der dritte Versuch, der endlich Erfolg versprach, da der Fisch trotz mehrfachen Wehrens von über 200 Metern Tiefe auf weniger als 100 Meter Tiefe hoch kam und immer noch am Haken hing. Ich erzählte Maria, dass Lumbs und Lengs, in großer Tiefe geangelt, teilweise die letzten 50 Meter durch das Ausdehnen der Schwimmblase von selbst an die Oberfläche gelangen. Ich hatte es kaum gesagt, da unternahm der Fisch wieder einen Befreiungsversuch. Ein Ruck und er war ab. Ungefähr 50 Meter hatten nur gefehlt und ich erging mich erst mal ins Fluchen.
Der überraschte Aufschrei meiner Frau forderte dann wieder meine Aufmerksamkeit. Sie deutete auf ein schwimmendes Objekt auf der Wasseroberfläche in der Nähe des Bootes. Ich erkannte, dass es mein vom Haken gegangener Fisch war. Ein stattlicher Lumb von 74 cm. Durch die rötliche aus dem Maul gequollene Schwimmblase hatte Maria den Fisch unwillkürlich für ein abgerissenes Bein gehalten. Gar nicht so abwegig, der Vergleich.

IMG_20201015_153658.jpg


Um es vorweg zu nehmen, dies war der größte Fisch, der in diesem Urlaub von uns gelandet wurde.
Das Angeln wurde erst mal abgebrochen und der Fisch versorgt. Später fuhr ich noch mal allein im Sonnenschein hinaus, gebissen hat aber nichts mehr.

Wird fortgesetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Amerika1110

Well-Known Member
Das tut mir Leid Flo, war es Dein einziger Termin für Dich in 2021? Eventuell geht ja im Herbst noch mal was.
gert Da habt Ihr ja einen ungewöhnlichen Fang gehabt mit diesem großen Kalmar. In klein hatten wir sie vor Silda in einem Jahr häufiger.
Wobei wir sie nicht zubereitet haben.
 

Gerd II

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Gert, hör auf, :cry
die Erinnerungen werden wieder wach.
Wer weiss, ob wir noch mal so einen schönen Urlaub verbringen können?
Und dann vielleicht noch im Sommer, wo man bis 23,00 Uhr draußen sitzen kann,
im Herbst hatten wir ja viel sch.... Wetter,
aber Du bist ja den Herbst da oben gewöhnt.
Eine wirklich sehr schöne Zusammenfassung von Dir.

Florian, Du fährst doch bestimmt im Herbst auch wieder hoch, ich drück Dir die Daumen.

Gruß Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:

Amerika1110

Well-Known Member
Hallo Gerd,
hast Du denn für 2021 auch wieder etwas geplant? Wir planen für die zweite Julihälfte und dann noch einmal Ende August/ Anfang September.
Beste Grüße
Ralf
 

Gerd II

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Hallo Ralf,
Du hast es richtig ausgedrückt --- geplant---.
Dabei mach ich mir über Corona die wenigsten Sorgen.
Wenn alles klappt, geht die Fähre am 13.08. von Kiel.
 

Amerika1110

Well-Known Member
Hallo Gerd,
und dann für zwei Wochen? Dann würden wir uns auf der Insel noch sehen.
Ich drücke Dir die Daumen, dass es bei Dir klappt, so wie Du es Dir vorstellst.
LG
Ralf
 

Gerd II

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Ja, Silvio hatte mir schon geschrieben,
das wir uns in der zweiten Woche noch sehen würden.
Reise dann allerdings Freitag früh schon ab.
 

Gerd II

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Naja es wird knapp, Donnerstag ist Packtag.
Aber die Zeit für ein gemeinsames Bierchen wird schon bleiben. ab152
 
Oben