Gerd, auf diese Nachricht haben viele Varaldsøy - Begeisterte gewartet. Ich drücke allen die Daumen, die noch in den Startlöchern stehen!
Denjenigen, die bisher leider nicht zum Zug gekommen sind, empfehle ich zu überlegen, ob sie nicht stattdessen noch einen Trip im Herbst versuchen möchten.
Der Vorteil ist: Fähre und Miete für die Hütte sind günstiger und der Herbst hat dort auch seine schönen Seiten, wenn auch die Tage kürzer sind.
Ich selbst war schon Ende November bis Anfang Dezember dort und sogar über Silvester. Gefangen haben wir immer.
Vor ein paar Wochen wurde hier mal der Fang von Schellfischen angesprochen. Einen habe ich bisher vor Varaldsøy gefangen. Kein besonders großer, aber bestens für die Küche geeignet und sehr schmackhaft. Ist aber schon fast vier Jahre her.
Mehr Schellfische geangelt habe ich im Sommer 1999 am Lysfjord in Nordnorwegen. Sie standen immer an der ziemlich gleichen Stelle des kleinen Fjords in 30 - 40 Metern Tiefe. Aber dies nur nebenbei.
Bevor es nun wieder hoffentlich bald mit aktuellen Berichten von Varaldsøy hier weitergeht, möchte ich den letzten Teil meines Urlaubsberichts vom letzten Herbst hier beitragen.
Varaldsøy 2020 - zwischen Bangen und Hoffen - Teil 5
Der Morgen des 24. Oktober begann bedeckt und trocken bei fünfeinhalb Grad.
Letzter Tag vor Ort und Packtag. Gabi und Gerd hatten schon gepackt und wir tauschten bei ihrer Abfahrt letzte Grüße aus. Ich will nicht verhehlen, dass auch ein paar Tränen geflossen sind. Aber wie sagte schon Gandalf der Weiße: "Ich will nicht sagen, weinet nicht. Denn nicht alle Tränen sind von Übel". Dann waren wir allein. Von den ehemals 18 Bewohnern unserer kleinen Siedlung waren nur Maria und ich geblieben.
Da das Wetter noch hielt, machten wir eine letzte Ausfahrt, bei der Maria einen weiteren schönen Lumb an der Stelle vor Gjuvsland fing.
Dann wurde der Fisch versorgt und das Packen fing an.
Das Wetter verschlechterte sich und machte das Verstauen des Gepäcks im Auto gegen Abend zu einer nassen Angelegenheit.
Die ganze Nacht über prasselte der Regen auf das Hüttendach.
Bei 10 Grad und strömendem Regen begann der Tag unserer Abreise. Wir verließen Varaldsoy mit der Fähre um 07:20 Uhr. Da wir genug Zeit hatten, fuhren wir noch über Norheimsund und statteten dem Steinsdalfossen einen Besuch ab, der durch den reichlichen Niederschlag ein imposantes Schauspiel bot.
Dann ging es weiter. In Bergen waren wir das zweite Fahrzeug beim Check in.
Als wir dann auf das Schiff rollten, hatte ich gerade mal 23 Fahrzeuge gezählt.
Geisterschiff BERGENSFJORD
Es war die letzte Fahrt der BERGENSFjORD nach Hirtshals, bevor nur noch die Strecke Hirtshals - Stavanger bedient wurde.
Als wir das Abendbuffet in dem steuerbord gelegenen Lokal einnehmen wollten, waren wir die einzigen, erst eine viertel Stunde später stieß eine Familie zu uns. Später noch andere Passagiere. Die Atmosphäre an Bord hatte schon etwas Gespenstisches, wenn man durch die Gänge ging, um seine Kabine aufzusuchen.
Das Buffet war um Längen besser als das im Commanderbuffet Restaurant auf der STAVANGERFJORD bei der Anreise. Auch das Frühstücksbuffet am anderen Morgen war excellent.
Es hat mir so gut gefallen, dass ich ,als ich den letzten Kaffee abholte, zu dem asiatisch stämmigen Herrn an der Kasse sagte: "Breakfast is very good, Sir. And I hope to see you in better times again!" Er antwortete mit einem bedauernden Lächeln: "Yes, enjoy it!".
Die Heimfahrt nach Frankfurt verlief ohne Probleme und auf Höhe der Kasseler Berge erlebten wir einen tollen Sonnenuntergang.
Eine 30-Liter Kühlbox voll Fisch konnten wir mitnehmen, das ist für uns "Gelegenheitsangler" schon viel. Das Wetter hat sehr gut mitgepielt, von den durchschnittlich 253 Litern Regen, die auf Varaldsøy im Oktober fallen, haben wir diesmal nur sehr wenig abbekommen.
Und das Wichtigste: wir haben tolle Leute kennengelernt, zu denen sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat.
8 Monate sind seitdem vergangen, in knapp vier Monaten, wenn alles gut geht, werde ich wieder auf Varaldsøy weilen, diesmal wird es ein reiner Männerurlaub sein.
Bis dahin: Petri!!!
Gert