Was geht 2022 vor Varaldsoy?

Fränki

Well-Known Member
... und meistens bekamen wir auf dieser Strecke die Elche zu sehen, teilweise auch mit Kalb. Vorsicht ist geboten, denn die Elche wissen, dass es "ihr Zuhause" ist, und machen nicht unbedingt die Straße frei. Also schön vorsichtig fahren. Ist wirklich sehr schön anzusehen. Und die scheinbar unspektakulären Parkplätze lohnen sich anzufahren, denn von dort hat man mitunter traumhafte Kulissen.
 

Gerd II

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Ja, egal welche Route man fährt, es ist und bleibt immer interessant.
Und schön ist es, wenn man alle drei Jahreszeiten(Frühling, Sommer und Herbst) erlebt hat. Das sind einfach unterschiedliche Welten.
Vor über zehn Jahren haben wir im Juni die Natur dort aber auch schon so erlebt.
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seejörg

Member
Hallo Gert, wie sieht's aus vor Ort.
Nächste Woche fahren wir auch nach Varaldsoy. Mein Kumpel kam jetzt aus Olve zurück und meinte es sieht momentan wegen der Algenblüte nicht so gut mit Fisch aus. Sie hatten nur sehr wenig gefangen. Aber vielleicht ist es bei euch ja besser.
 
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Gert Rühl

Varaldr
Hallo Gert, wie sieht's aus vor Ort.
Nächste Woche fahren wir auch nach Varaldsoy. Mein Kumpel kam jetzt aus Olve zurück und meinte es sieht momentan wegen der Algenblüte nicht so gut mit Fisch aus. Sie hatten nur sehr wenig gefangen. Aber vielleicht ist es bei euch ja besser.
Hallo Jörg,
In wie weit die Kieselalgenblüte Einfluss auf die Fänge hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich für mein Teil kann bis jetzt nicht meckern, weiß aber, dass andere sich mehr erwartet hatten. Erwarte meinen Zwischenbericht in Kürze.

Gruß, Gert
 

Gert Rühl

Varaldr
Liebe Varaldsoy - Freunde,

dann will ich mal mit meinem Zwischenbericht beginnen

Für die Anreise hatten wir uns dieses Mal eine etwas andere Variante ausgedacht. Um nicht den Zeitdruck, die 20 Uhr - Fähre in Hirtshals erreichen zu müssen zu haben, war eine Übernachtung in Dänemark eingeplant. Das klappte auch gut, denn um 18 Uhr am 27. Mai erreichten wir unser Hotel in Tornby.
Ausgeruht und gestärkt vom Frühstück legten wir rechtzeitig am anderen Tag die 8 Kilometer bis zum Fähranfänger nach Hirtshals zurück. Nach dem Einchecken fuhren alsbald über die Rampe auf die neue Fjord FSTR und waren auf die schnelle Überfahrt mit dem 69 km/h schnellen Katamaran gespannt.
Bereits kurz nach Verlassen des Hafens von Hirtshals machte sich der nicht unerhebliche Seegang auf dem Skagerrak bemerkbar. Die zwei Plätze, die wir einschließlich Essen vorne in der Lounge gebucht hatten waren bequem und mit guter Aussicht, jedoch trug das nicht zu einem besseren Wohlbefinden unsererseits bei.
Bald wurden vom Personal Brechbeutel verteilt, die auch verbreitet vonnöten waren, während das bereit stehende Buffet weitestgehend geschmäht wurde.
Mit Verspätung lief die Fähre in Kristiansand ein, und erst gegen 15 Uhr konnten wir unsere Weiterfahrt auf dem RV 9 nach Norden aufnehmen. Von der Übelkeit auf dem Katamaran geschlaucht ließen wir es ruhig angehen und genossen bei herrlichem Wetter die norwegische Landschaft.
Wir erreichen um 21:30 Uhr Aarsnes und setzten eine Stunde später nach Halt in Gjermundshamn nach Varaldsoy über, um gegen 23:30 Uhr unser Häuschen Lyngbu in Besitz zu nehmen.
Der 29. Mai war unser erster Angeltag. Ein passabler Pollack machte den Anfang. Später garnierte ich ein Seehecht - Vorfach mit Kopf und Schwanz des Pollacks. Als Gewicht nutzte ich ein 300 g Birnenblei.
Da ich letzten Herbst am abfallenden Fjordgrund Richtung tiefe Rinne vor der Sandbank einige Leng gefangen hatte, wollte ich hier mein Glück zuerst probieren. Ruhig driftete das Boot über die größer werdende Tiefe, während ich den Abstand des Köders zum Grund ständig anpasste.
Der Biß erfolgte schnell und vernehmlich bei 133 Metern. Der Fisch wehrte sich beim Drill nach Kräften, stieg aber nicht aus. Als er dann an die Oberfläche kam, war ich überrascht, dass ich meinen Zielfisch verfehlt hatte. Es handelte sich nämlich um einen Blauleng.
Wohl wissend, dass diese nicht gezielt befischt werden dürfen, entschied ich mich trotzdem dafür, ihn zu behalten. Auf Grund der beim Drill erlittenen Verletzungen und dem üblichen Unvermögen dieser Burschen, wieder in die Tiefe zu gelangen, bevor ihnen die Möven den Garaus machen, hielt ich das für die sinnvollste Variante. Korrigiert mich, wenn das falsch war!
Messen und Wiegen Ergab eine Länge von genau einem Meter bei nicht mal 3 kg.

Wird fortgesetzt.

Gert
 

Gerd II

Well-Known Member
In stillem Gedenken
Hallo Gert,
ich stand letztes Jahr vor demselben Problem.
Durch Zufall kamen gerade die dort ansässigen Fischer in den Hafen.
Ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Ronny sagte, kein Problem mit dem Blauleng, nur aufpassen, nicht zuviel von essen wegen der Anreicherung von Schwermetallen.
Ich hab jetzt mal auf der norwegischen Seite nachgelesen.
Es heißt, gezieltes Angeln auf Blauleng ist verboten.
Nach dem Fang eines Blauleng ist die Angelstelle zu wechseln.
Der Beifang (Blauleng) darf mit an Land genommen werden.
Also es wird wieder mal heißer gekocht, wie gegessen.

Gruß Gerd
 

NorwayHard

Active Member
Hallo Gert,

ich denke wir handhaben das alle so. Auch wir haben in den Jahren regelmäßig Blaulengs gefangen, als wir wie üblich mit Naturködern fischten. Ich denke, wir alle lassen uns eher gern in tieferes Wasser treiben und überlegen mehrfach, ob wir nun die ganze Montage bei 200m hochleiern oder einfach weiter Meter für Meter Schnur ablassen. Die Chance und das Ziel, kapitale Leng/Lumb zu fangen ist dabei deutlich höher, als der Beifang, den wir alle schon erlebt haben. Sei es Rochen, Hai oder Blauleng...
 

Gert Rühl

Varaldr
Vielen Dank für Eure Beiträge zum Thema Blauleng, Jörg, vollek, Gerd und NorwayHard!
Ich hatte auch zunächst überlegt, den Fang nicht zu erwähnen, mich dann aber dagegen entschieden, weil ich der Wahrheit die Ehre geben wollte. Die Reaktionen zeigen mir, dass jedem, der mit Naturköder auf Tiefe geht, so etwas passieren kann.
Ich selbst habe bisher vor diesem schon drei Blauleng geangelt. Alle hier vor Varaldsoy, aber da waren sie noch nicht geschützt.
Dass es auch noch andere Optionen hier im Fjord gibt, will ich nun schildern.

Der zweite Angeltag begann wie der erste mit einem brauchbaren Pollack. Kopf und Schwanz müssten später wieder als Naturköder an meinem Seehecht Vorfach herhalten. Geangelt haben wir dieses Mal südlich von Aakresholmen in der langen Bucht vor Gjuvsland, und zwar über einer Unterwassererhebung, die auf der Seekarte die Tiefenangaben 73 bzw. 69 und ein R trägt, ich nenne es den 73er.
Wir waren schon wieder ins etwas tiefere Wasser bis 80 m gedriftet, als das Biegen meiner Angelroute das Interesse eines Fisches am Köder bekundete. Beim intensiven Zug nach unten setzte ich den Anhieb. Ein nicht sehr langer, aber sehr intensiver Drill beförderte einen ansehnlichen Seehecht von 81 cm und 4 kg an die Oberfläche. Mein persönlicher Seehecht Rekord.

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Gert Rühl

Varaldr
Ja Jörg, der Seehecht gab beim Drill alles!

Unser zweiter Angeltag begann mit einem Leng, den meine Frau auf der Sandbank fing. Zwischendurch gab es natürlich immer mal Fänge kleiner Dorsche, Seelache und Pollacks, die wieder zurück gesetzt wurden. Ich konnte gegen Abend noch einen schönen Küchendorsch landen. Das Mittagessen für den anderen Tag war gesichert.
Später fuhr ich noch Mal allein hinaus vor den Abhang zur tiefen Rinne, bewaffnet mit meinem beköderten Seehechtsystem.
Bereits bei 78 Metern Tiefe erfolgte ein starker Biss. Der Anhieb saß und der Fisch konnte trotz aller Bemühungen beim Drill nicht aussteigen. An die Oberfläche kam dann ein stattlicher Leng, welcher sich als der bisher größte der Gattung molva molva herausstellte, den ich bisher gefangen hatte. Messen und Wiegen ergaben 111 cm Länge und 6 kg Gewicht.

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Amerika1110

Well-Known Member
Das ist doch schon ein sehr schöner Leng, dazu noch der Seehecht. Petri zu den Fängen. Ich habe heute Vormittag mit Ronald telefoniert und er berichtete, dass es bezüglich der Fischerei schon erfolgreichere Zeiten gab und da sind doch solche Fänge besonders schön.
Beste Grüße
Ralf
 

Seele

Böhser Siluro
Teammitglied
Vielen Dank für Eure Beiträge zum Thema Blauleng, Jörg, vollek, Gerd und NorwayHard!
Ich hatte auch zunächst überlegt, den Fang nicht zu erwähnen, mich dann aber dagegen entschieden, weil ich der Wahrheit die Ehre geben wollte. Die Reaktionen zeigen mir, dass jedem, der mit Naturköder auf Tiefe geht, so etwas passieren kann.
Ich selbst habe bisher vor diesem schon drei Blauleng geangelt. Alle hier vor Varaldsoy, aber da waren sie noch nicht geschützt.
Dass es auch noch andere Optionen hier im Fjord gibt, will ich nun schildern.

Der zweite Angeltag begann wie der erste mit einem brauchbaren Pollack. Kopf und Schwanz müssten später wieder als Naturköder an meinem Seehecht Vorfach herhalten. Geangelt haben wir dieses Mal südlich von Aakresholmen in der langen Bucht vor Gjuvsland, und zwar über einer Unterwassererhebung, die auf der Seekarte die Tiefenangaben 73 bzw. 69 und ein R trägt, ich nenne es den 73er.
Wir waren schon wieder ins etwas tiefere Wasser bis 80 m gedriftet, als das Biegen meiner Angelroute das Interesse eines Fisches am Köder bekundete. Beim intensiven Zug nach unten setzte ich den Anhieb. Ein nicht sehr langer, aber sehr intensiver Drill beförderte einen ansehnlichen Seehecht von 81 cm und 4 kg an die Oberfläche. Mein persönlicher Seehecht Rekord.

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Ich hoffe du hast einen Wegpunkt gesetzt und fährst morgen eine Stunde früher hin und bleibst eine Stunde länger und fängst genau an der Stelle noch viele weitere Seehechte. Einer kommt selten allein. Fettes Petri zum schönen Hecht.
 

Gert Rühl

Varaldr
Das ist doch schon ein sehr schöner Leng, dazu noch der Seehecht. Petri zu den Fängen. Ich habe heute Vormittag mit Ronald telefoniert und er berichtete, dass es bezüglich der Fischerei schon erfolgreichere Zeiten gab und da sind doch solche Fänge besonders schön.
Beste Grüße
Ralf
Moin Ralf,
da stimme ich Dir zu. Wenn man einen solchen Einstand hat, fragt man sich natürlich, wie das weitergeht. Mit den Fängen solcher Apparate war es dann aber auch vorbei.
Dass Ronald und Gudrun sich mehr erhofft hätten, weiß ich. Besonders in der ersten Woche ihres Hierseins. Dennoch hatten die beiden auch noch schöne Erfolge und ich freue mich jetzt schon, die beiden im Herbst hier wieder zu sehen.

Petri!

Gert
 

Gert Rühl

Varaldr
Ja Jörg, bei zwei persönlichen Rekorden freut man sich natürlich. Das hat man nur selten.
Wir reisen morgen früh ab, werden uns also wohl nicht mehr sehen.
Ich wünsche Dir schon jetzt eine schöne Zeit hier und maximale Erfolge!

Seele, das habe ich natürlich gemacht. Aber an der Stelle hat sich weder ein weiterer Seehecht noch ein anderer Fisch eingestellt. So ist das eben im Fjord, jeden Tag ein wenig anders.

Grüße,

Gert
 

Fränki

Well-Known Member
Moin zusammen,

Gert, dir erst einmal danke für deine Berichterstattung und Fotos. Auch wenn mengenmäßig vielleicht nicht so viel Fisch zusammengekommen ist wie vielleicht erhofft, so hattet ihr doch richtig schöne Fänge mit persönlichen Rekordfischen. Und ihr habt euch Zeit genommen für die Natur.thumbsup.

Nun wollen wir mal hoffen, dass es jetzt so weiter geht mit den Berichterstattungen, und dieses Forum nicht einschläft.

Gestern musste ich "leider" eine Zusage machen für Varaldsoy die letzte Septemberwoche;)ab96ab91.
Ein Ehepaar aus dem Bekanntenkreis ist so neugierig auf Varaldsoy geworden, dass sie für 2024 gebucht haben, und da in diesem Jahr noch 1 Woche Solbu Ende September frei war, wollten sie sich schon gern mal auf Varaldsoy einstimmen. Aber allein auch nicht. Und so habe ich mich "schweren Herzens" geopfertab85, und auch gleich die Fähre gebucht.
So kann es einem ergehen, wenn man nicht "nein" sagen kann.:laugh2 Leider kann mein Frauchen nicht mitkommen. Schade. Aber nächsten April ist ja wieder traute Zweisamkeit auf Varaldsoy angesagt.

Nun allen, die demnächst auf der Insel sind, schönes Wetter, gute Fangerfolge und für uns Leser schöne Fotos und tolle Berichterstattung.

Denn bis dann und eine schöne Zeit.

Frank
 

Amerika1110

Well-Known Member
Franki, du hast mein vollstes Mitgefühl. Hoffentlich überstehst du diese schlimme Zeit auf der Insel unbeschadet und holst dir keine Landschaftsvergiftung.
Beste Grüße
Ralf
 
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