Was geht an der ODER????

Seefliege

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AW: Was geht an der ODER????

|wavey: Gemeinde,

möchte nicht unbedingt sagen, dass in der Oder nüscht mehr zu holen ist. Was mich aber wundert, ist die fehlende Selbstreflexion der eigenen Verantwortung für die Entwicklung der Fischbestände einiger Angler hier ...
Klar gibt es Verfehlungen auf Seiten der Fischer, aber eben auch auf Seiten der Angler. Warum nur fühlen sich so viele Zeitgenossen von "einfachen Lösungen" so angezogen. Sieht man ja auch an den Wahlergebnissen ...|kopfkrat
Wer nicht glaubt, dass Angler auch kräftig dazu beitragen, so große und weitläufige Gewässer wie die Oder platt zu machen, sollte sich mal das Verhältnis der Entnahme von Dorschen in der Ostsee vor Augen führen. Ca. 50/50 im Verhältnis zur Berufsfischerei. Allerdings bin ich nicht davon überzeugt, dass die eingeführte Quote ausreichen wird ... Ich mach auch seit einigen Jahren Lachstrolling vor Rügen. Der Angeldruck ist dort derartig angestiegen, dass an einigen Tagen mehrere hundert Boote draußen schleppen. Bis letztes Jahr waren die Fänge stabil und gut. Teilweise bissen mehrere Großfische an einem Tag. Dieses Jahr lief trotz guter Revierkenntnis so gut wie garnichts. Viele Jäger sind der Hasen Tod ... Teilweise wurden in den Häfen gar keine Lachse mehr angelandet. Nur die Angler, die bis in dänische Hoheitsgewässer gefahren sind, waren teilweise noch erfolgreich. Sogar die gigantischen Freiwasser der Ostsee können von Anglern beträchtlich ausgedünnt werden.
Was wahrscheinlich zu einer Lachsquote ab nächstem Jahr führen wird ... Soviel zum Anteil der Angler an der allgemeinen Misere ...
 

Amerika1110

Well-Known Member
AW: Was geht an der ODER????

Du vergleichst Apfel mit Birne. Ich kenne die Oder seit ca. 40 Jahren als Angler und meine Familie hatte im Stolper Raum noch Fischereirechte.
Zu DDR Zeiten gab es mehr Angler an der Oder, da man noch bis ran fahren durfte, was ja viel bequemer war und es gab keine ausgewiesenen Schutzgebiete wie heute im Lunower und Schwedter Raum. Trotzdem war der Fischbestand deutlich höher. Wer daran schuld ist, das es jetzt nicht mehr so ist, kann ich nur vermuten, will ich aber nicht.
Man kann aber garantiert die Ostsee, wo die Babydorschangler duzendweise mit dem Kutter oder die Silberbarrenjäger gegen ordentliche Bezahlung aufs Wasser gekarrt werden, nicht mit der Oder vergleichen. Auf der Ostsee ist der Angeldruck so hoch, weil man damit ordentlich Kasse machen kann. Davon habe ich an der Oder noch nichts gehört.
Aber dass die Fischer im Winter, wenn die Oder eisfrei ist, großflächig im Unterlauf die Oder mit Stellnetzen zuflastern um die Quappen am Aufstieg und der Fortpflanzung zu hindern, das habe ich nicht nur gehört, sondern selbst gesehen. Die Quappe verließ also das Wasser an Stellen, wo der Angler noch gar nicht hinkam. Und das ist nur ein exemplarisches Beispiel.
Mehr will ich jetzt gar nicht schreiben, weil das für mein Herz ungesund ist.
 

Seefliege

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AW: Was geht an der ODER????

|wavey: Amerika;

ich bin auch schon zu DDR Zeiten an der Oder angeln gegangen. Meine ersten guten Fische (Karpfen und Wels) konnte ich damals dort fangen. Das ist auch heute noch möglich. Ich will auch garnicht an der allgemeinen Jammerei teilnehmen, da wäre kein Fisch mehr drin ... Allerdings wurde zu Ostzeiten auch anders geangelt, als heute. Viele Angler haben ne Raubfischrute nur mal als zweite Rute reingetan. Außer direkt im Herbst vllt. ... Ne Spinnangelberechtigung hat man auch nicht so einfach gekriegt. Mir hamse sogar mal den Angelschein abgenommen, weil ich es trotzdem gemacht habe ... #t Geangelt wurde hauptsächlich mit der Kopfrute auf größere Friedfische oder auch auf Karpfen (Mündung Brieskower See). Ich wollte auch nicht die Oder mit der Ostsee hinsichtlich ihres Gewässertypus vergleichen, aber sehr wohl anhand des Angeldruckes. Seit der Wende angelt die Mehrheit auf Raubfisch. Bei mir hier in der Ecke geben sich die Spinnfischer an vielen Plätzen regelrecht die Klinke in die Hand ... Ich hab bei einem Ansitz auf Döbel mal 5 voneinander unabhängige Angler gezählt, die nacheinander einen "Hotspot" beackert haben. Jeder meinte sicher, er wäre der Erste dort an dem Tag ... :m
Sicher hast Du recht, dass die Angelei an der Ostsee sehr stark vermarktet wird. Die meisten Fische werden aber immer noch von Anglern gefangen, die dort mit eigenen Booten, Wathose etc. ganz privat angeln fahren oder gehen. Das trifft selbst auf das Lachstrolling zu. Was meinste, wieviele Leute sich da in den letzten Jahre für teuer Geld eigene Boote gekauft haben. Wenn man den Angeldruck also richtig aufschlüsselt, haben wir eine ähnliche Situation wie an der Oder. Sprich eine zunehmende Zahl an Anglern (und alle wollnse Zander :)) ... Hier und dort. Klar verschlimmern die Guidingunternehmen z.B. auf Rügen die Sache noch weiter.
Ich kann daher nicht nachvollziehen, wie man annehmen kann, dass die Entwicklung auf Seiten der Angelei keinen Einfluss auf die Fischbestände haben würde. Achso ja, hatten wir ja schon: Die Fischer sind ja schuld!!!

Schöne Einfache Welt ... |rolleyes
 

Corinna68

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schlotterschätt

Well-Known Member
AW: Was geht an der ODER????

Quellenangabe wäre nicht schlecht. Auch wenn der Schrieb schon etliche Jahre alt ist, könnte es sonst Ärger geben.;)

Allerdings frag ick mich, was das jetze mit der Oder zu tun hat.|kopfkrat
 

Vanner

Well-Known Member
AW: Was geht an der ODER????

Was hat das alles mit der Oder zu tun?
 
AW: Was geht an der ODER????

Letztes WE war der Uferweg an der Brücke Hohenwutzen komplett unsichtbar. Glaube das dauert noch bis die Buhnen wieder die Sonne sehen.
 

ihle76

Member
AW: Was geht an der ODER????

hallo,

wie ist das nochmal mit dem Fangzettel? Muss ich den noch bei mir haben und ausfüllen und wo kann ich mir den runterladen?
 

ihle76

Member
AW: Was geht an der ODER????

wir waren Sonntag in Schwedt angeln. 1 mini Zander 2 mini Welse die wieder schwimmen. ein AAL der mit nach Hause zu uns durfte 65 cm.
Geangelt haben wir von Land aus. Ein Angler hat von Boot aus,welchen wir beobachten konnten, 2 gute Welse geangelt und einen verloren. Ein weiterer Angler konnte einen guten Rapfen verhaften.
Also es war ja Wahnsinn was die Rapfen geräubert haben.
 

Guinst

Well-Known Member
Hallo, ich würde nächstes Wochenende gern an die Oder zum Spinnangeln fahren.
Irgendwo zwischen Schwedt und Frankfurt.
Kann man da zur Zeit Fische fangen, oder macht der Wasserstand es viel schwieriger als es eh schon ist.
Vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps auf Lager. Ich wollte eigentlich mit größeren Gufies um 15cm auf Zander angeln. Aber vielleicht sind ja zur Zeit kleinere Köder doch besser.
Gibt es überhaupt Zander oder macht der Schwerpunkt auf Barsch und Hecht mehr Sinn.
 

Debilofant

Well-Known Member
Ich habe es 2018 bzw. seit inzwischen ein paar Jahren zwar nicht mehr geschafft, einen Quappenansitz zu starten, aber mein schon mehrfach geschilderter Eindruck, dass schlicht die Bestände im Sinkflug begriffen waren/sind, scheint nun zumindest teilweise auch bei den Oderfischern als Erkenntnis zu reifen.

https://www.moz.de/landkreise/maerkisch-oderland/seelow/artikel7/dg/0/1/1701871/

Der im Artikel für die überschaubaren Fänge zusätzlich genannte Grund des relativ niedrigen Wasserstandes ist zwar als fehlender Impulsgeber für das Einsetzen eines vermehrten Fischaufstiegs grundsätzlich zutreffend, zur Erklärung aber letztlich nicht hinreichend. Niedrige Wasserstände und noch mehr seit inzwischen Jahren fehlender Eisgang oder gar eine geschlossene Eisdecke, vor allem in der Zeit Dezember/Januar, haben zur Folge, dass sämtliche Fanggerätschaften im Oderhaff durchgehend weiter im Einsatz bleiben können bzw. der Fischaufstieg frühzeitig an der Quelle weitestgehend abgefangen wird/hängen bleibt, auch wenn das im Artikel offiziell mal wieder nicht thematisiert wird.

Im Übrigen gab es in den Nebengewässern der Oder bzw. bis in kleinere Grabensysteme des Oderbruchs hinein zu jeder Zeit Quappen, allerdings kaum aus dem jährlichen Haffaufstieg stammend, also lokale Populationen in "normaler" Konfektionsgröße von zumeist 20-40cm. Das hat sich aber ebenfalls deutlich verschlechtert, da viele Gräben völlig verlandet bzw. inzwischen nahezu fischleer/tot sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

berko

Well-Known Member
Hallo Debilofant, ich halte den Quappenlaichaufstieg und die Laichquappenfischerei aus dem und im Oderhaff für eine absolute Legende! Dafür gibt es überhaupt keine belastbaren Quellen bzw. Beweise. Eher für das Gegenteil:
https://www.ikzm-d.de/main.php?page=6,202.
Die Quappe ist und bleibt ein Süsswasserfisch, der in den tiefen Bereichen der Flussunterläufe übersommert und zum laichen in die Oberläufe zieht.
In den vielen, heißen Sommern der vergangenen Jahre hatten wir in den tiefen Bereichen im Unterlauf der Oder ziemlich lange , Sauerstoffarme Perioden. Im 2018ner Sommer war die Oder sicher über einen Monat lang, durchschnittlich 25 Grad und wärmer. Das können Quappen überhaupt nicht ab!
Sicher spielt auch die Laichfischentnahme durch Fischer , Kormorane und Angler eine, nicht unbedeutende Rolle am Bestandsrückgang in den letzten 20Jahren, aber, ich denke, mit dem Oderhaff hat das alles nichts zu tun!

Petri Berko
 
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