..anglerisch gesehen ein Desaster, filmtechnisch aber sehr interessant
Hi,
schaut echt interessant aus! Warum hast du die Köderfische ohne Haken geschleppt? Wolltest du vielleicht die Kamera testen?
Schön zu sehen, dass die Räuber die Köderfische trotz unnatürlicher Rotation angegangen sind.
Ich wollte auch nochmal einen Bericht schreiben von meiner letzten Tour, die es in sich hatte und für mich absolut fantastisch war!
Vorab muss ich aber schon mal sagen, es gab keine ehrwehnenswerten Fänge und leider leider auch keine Bilder
Die letzten 24 Std habe ich fast durchgepennt und bestimmt 10000 karlorien zu mir genommen um meine Akkus wieder aufzuladen.
Gestartet bin ich Freitags um 6 Uhr früh. Ich war um 7 Uhr mit meinem einheimischen Kollegen verabredet an einem Ort, der weit ab vom Schuss ist und ziemlich tiefes Wasser für uns Uferangler bereithielt. Die Bedingungen waren fast Perfekt, kaum Wind ( der aber leider aus Ost ) und bestes Wetter. Ich beschreibe das so, weil dieser Abschnitt bei stärkeren Winden schwer zu befischen ist und sehr gefährlich werden kann.
Um 7 Uhr am Morgens bin ich am Treffpunkt angekommen und mein Muchacho war schon fleißig am Köder fangen, in dem Fall Oktopus, denn er Angelt hauptsächlich stationär vom Fels aus und ist eher der Nichtjigger.
Wir sind dann auch nach kurzer Begrüßung und sabellei zum Spot gefahren. Kurz nach 7 Uhr haben wir angefangen unsere Angeln klarzumachen, ich meine Jigge er seine Rockpeitsche.
Ich habe natürlich gleich angefangen zu Jiggen, voll motiviert wie ich war.
Nach kurzer Zeit hatte ich einen Hänger und verlor meinen neuen Lieblingsjig, der brachte mir die beiden SIERRA die Tage zuvor.
Ich also zurück zu unserem Lager, das so 20m vom Ufer entfernt war.
Neues Vorfach gebunden, neuen Jig eingehängt und wieder zurück zu der Erhöhung/Fels am Ufer von der ich angelte.
Nach langer Zeit bekamm ich endlich mal nen ordentlichen Biss, ein kurzer heftiger Schlag im Gebälk, der Fisch hing aber nicht. Ich schnell eingeholt um wieder dorthin zu werfen. Ich werfe und höre auf einmal dieses Perücken Geräusch und denke so, nein scheisse nicht ausgerechnet jetzt.
Aber beim einholen, sah ich dann die Perücke und die war nicht zu entwirren.
Ich wollte also schnell zurück zum Lager um neu zu Binden.
Die Mondlandschschaft war durch die Brandung sehr slippy und ich rutsche in meiner AdrenalinHektik aus und fiel auf die Schnauze.
Hatte aber Glück, meine Angel und Rolle sind heile geblieben, ich habe nur ein paar Blessuren, Schnitte an der linken Hand und eine Prellung am linken Knie ( LANGE HOSEN SIND MANCHMAL SEHR WERTVOLL
).
Das Adrenalin wirkte noch, Schmerz und Blut konnten mich nicht stoppen.
10 MIN später stehe ich wieder wie Adonis auf meinem Fels und werfe wie ein Junkie.
Es kommt aber nichts mehr, bis auf eine Fette Meeresschildkröte die eine halbe Std lang 10 bis zwanzig Meter vor uns ihr schönes Unwesen treibt. Ich fotografiere auch fleißig.
So gegen 1 Uhr, möchte mein Kollege der auch nichts verwertbares fing zu seinen SurferKollegen umziehen. Die sind nebenan am SURFEN und wollen bald Grillen. Er fragt ob ich jetzt auch mit möchte, ich sage ihm, dass ich in ner Std nachkomme weil ich noch JIGGEN möchte.
Er sagt alles klar bis später und warnt mich noch vor großen Wellen die jetzt bei Flut gefährlich werden können.
Ich also alleine weitergemacht, es kommt wie es kommen musste, ich unterschätze die See, auf einmal kommt eine sehr große Welle und zerschellt vor mir am Fels!!!
Wieder ist das glück auf meiner Seite, weil ich standhaft bleiben kann und nicht vom Fels fliege.
Bin jetzt komplett durchgenässt und die Wucht der Wassermasse hat mein Smartphone obwohl es wasserfest ist geschrottet
es lässt sich nichtmehr wiederbeleben, deshalb auch keine Bilder.
Jetzt bin auch ich erstmal geheilt und mache Pause.
Ersatzklamotten sind dabei, ich fahre zu den Gringos, schaue den Gringos beim Surfen zu, trockne meine Klamotten und hau mir meine Plautze beim Barbeque voll.
Nachmittags Fahren wir wieder zum Spot zurück, Fischen wieder wie gehabt.
Ich Jigge mir die arme wund und es geht FAST nichts, weder bei mir noch bei den Anderen, den mittlerweile angeln wir zu dritt.
Kurz vor Feierabend bekomme ich doch noch einen heftigen Einschlag beim einkurbeln, der Fisch ist aber sofort nach ca. 2 Sek. wieder wech.
Ich hole ein und schaue mir meinen Jig an, entsetzt stelle ich fest, dass zwei von drei Drillingshaken aufgebogen sind
Was zur Hölle war das???grübel grübel..........
Der Montierte drillIng hatte im Mai einige Bonitos unter anderem auch meinen größten von 80cm sicher gebändigt und das war ein richtig fetter Drill gewesen.
Nach ein paar Folgewürfen gab ich auf, ich war am Ende.
Wir fuhren im Anschluss zu einem der Locals, der unmittelbar in der Nähe ein Haus direkt am Wasser hatte.
Wir schnackten alle noch ausgiebig, nahmen noch ein Bier sowie Schmerzmittel zum inhalieren und gingen früh pennen.
Am nächsten Morgen dann völlig zermürrbt, ( meine Knochen und Gelenke zwickten, und meine Hände fühlten sich an, als ob ich damit Steine zerquetschen könnte ) wieder hoch und ab zum Spot.
Alles wie gehabt, die Kollegen am Rockfishen und ich am Jiggen.
Es sollte wieder kein fischiger Tag werden
Ich jiggte mir wieder die Seele aus dem Leib und bekam in 3 Std. nicht einen Biss.
Zwischendurch wurde ich wieder vollgeduscht von einer heftigen Welle die fast noch meine heilige Kuköbox mitgenommen hätte. Beim anschließenden rückmarsch zur Basis bin ich wieder ausgerutscht und diesesmal auf meine Rückseite geknallt.
Wieder Glück, nichts passiert, aber ich merkte, dass ich kräftemässig am Ende war.
Meine letzte Chance war das Rockfishen, da ich zum Jiggen nicht mehr in der Lage war.
Meine Kollegen hatten zwar nicht einen nennenswerten Biss gehabt, aber ich wollte trotzdem nochmal mit probieren.
Ich hatte eine Idee und bastelte mir fix nen Dropshot Vorfach, die anderen angelten mit anderen Montagen und ließen die am Grund liegen, ich wollte den Köder ein wenig bewegen bei Bedarf.
Also habe ich mir nen ordentlichen Tentakel von Oktopus abgeschnittenen und wie nen Wurm auf die Montage gestickt, mit langem Überhang.
Ich brachte die Montage aus und hielt die Rute in der Hand.
Nach kurzer Zeit, bekamm ich viele kleine Fische mit, die an dem Köder Knabberten.
Auf einmal, wurde aus dem Knabbern ein richtig fieses Rummsen. Ich schlug nicht sofort an wie normalerweise beim ersten Tock, weil der Köder und mein Haken sehr groß waren, aber beim dritten vierten heftigen Rums und ordentlich Druck auf der Rute hielt ich es nicht mehr aus, die Spannung in mir wurde unerträglich für mich, ein B.Spencer Anhieb folgte sogleich.
Der Fisch hing, das Blei aber leider auch und zwar zwischen den Steinen/Felsen am Grund.
Ich merkte den Fisch genauso wie den Hänger, ein ziehen von drei Seiten sozusagen.
Irgendwann öffnete ich meinen Bügel und ließ locker, das Blei kam frei und der Fisch hing noch, es war ein richtig geiles Kaliber.
Helle Aufregung brach in der Basis aus, endlich Fisch am Haken womit wohl keiner mehr so richtig gerechnet hatte. Schnell wurden Kescher und Gaff bereitgestellt.
Ich hatte den Fisch schon halb hochgedrillt, noch ein wenig weiter und wir hätten ihn gesehen, aber dann schlitzte der aus
Wieder gingen wir leer aus und waren erstmal kurz recht betrübt. Danach machten wir Feierabend und packten unsere Sachen.
Die Laune war nach kurzer Zeit wieder super, denn der gesamte Trip war für alle größtenteils Mega, Spannung Spaß und Spiel mit reichlich Abenteuer waren überstanden.
Wir klöhnten noch ziemlich ausgelassen im Anschluss bevor wir nach Hause fuhren um unsere Wunden zu lecken, besonders ich, der Flachländer, der von den Einheimischen herzlich aufgenommen, versorgt und direkt in die Clique integriert wurde. Ich bin sehr dankbar für dieses Abenteuer und freue mich schon auf ein baldiges Wiedersehen.
Eigentlich wollte ich nicht mehr los in diesem Urlaub, nachdem ganzen positiven stress der letzten Tage und meinem Knochenschwund.
Aber meine Finger jucken schon wieder und ich werde wohl morgen oder übermorgen in der Früh nochmal los müssen um ein paar letzte Würfe zu machen, wenn meine Frau mich vorher nicht umbringt
Gruß Kuddel