Was habt ihr gefangen im Mittelmeer? Teilt es bitte mit.

JanKrueger

Member
So, nachdem ich nun endlich meinen Namen ändern durfte, bin ich mal gespannt, ob ich auch wieder etwas posten darf.
Der vorherige Name war dem einen oder anderen wohl zu viel Werbung. Naja.

Nizza, 08.01.21 / Grouper / C&R

Obwohl ich mir wirklich Zeit gelassen habe, hatte der kleine als er oben ankam, recht große Augen. Ich habe ihm trotzdem die Chance gegeben wieder abzutauchen, und die hat er auch sofort dankend angenommen.

IMG_9413.jpg
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
....Im Grunde genommen ähnelt dieses Verhalten dem Jagdverhalten der Kormorane. Diese fallen massenweise über fremde Gewässer her und wenn diese leergefangen sind, was die fressbaren Fischgrößen angeht, dann gehts weiter ans nächste Gewässer. ...

Grüße Sven

Nein, der Kormoran tut, was er muss - jagen und fressen, um zu überleben - der Cormoran ist reiner Fischfresser und verfügt über keine Gefriertruhe.

Der Mensch ist der Ausbeuter.

Das Tier frisst, was gebraucht wird. Geht die Nahrung zurück, wird es auch weniger Räuber geben - das natürliche Gleichgewicht wird wieder hergestellt.

Außerdem versorgt der Mensch durch ein ausgeklügeltes Logistik-System auch Menschen, die gaaaaanz weit weg leben vom Meer mit gaaaanz großen

Mengen an Fisch, den diese "Alpenländler" bspw. noch nie "in lebendig" gesehen haben.

Und bei dem Herumgekarre entsteht auch noch jede Menge Dreck !

Aber einen sinnvollen Zweck hat die Sache natürlich : man kann jede Menge bedrucktes Papier generieren - das schlaueste Säugetier der Welt nennt das Geld.

Schon irre, was der klügste Zweibeiner so schaffen kann :O_o

R.s.coffeegirl
 

JanKrueger

Member
Ausgeprägte Trommelsuchtsymptome.

Der Fisch hat keine Chance.

Solche Fische muss man mitnehmen , aber zu Anfang schwimmt der noch weg , wird dann in der Tiefe gefressen.

R.S.coffeegirl

Also, normalerweise kommt ein Fisch mit ausgeprägter Trommelsucht im starken Salzwasser nicht weiter als 2 Meter, danach schwimmt er gegen eine imaginäre Wand und kommt kurze Zeit später wieder an die Oberfläche. In dem Fall hätte man sich dann immer noch zur Entnahme entscheiden können. Viele Fressfeinde hat ein Fisch dieser Größe auch nicht mehr, zumindest kenne ich hier im Mittelmeer nichts was ihm in Ufernähe gefährlich werden könnte. Wie schon gesagt, der Fisch ist in einem Rutsch nach unten, denke also nicht, dass er eingehen wird. Meiner Meinung nach muss man auch nicht alles abknüppeln, einen Versuch ist es immer Wert.
 
Zuletzt bearbeitet:

zulu

Well-Known Member
Manchmal kann man tatsächlich beobachten das die Fische die ausgetretene Schwimmblase einfach wegschlucken und wieder zurück gehen in ihr Element
das kann man sehen wenn man die Fische freisetzt und hinterhersieht
ich denke das hat mit der Kondition und dem Mageninhalt zu tun.

Nüchterne Fische haben da gute Chancen schnell wieder abzutauchen.
Vor allem auch wenn die Augen noch nicht extrem hervortreten.
 

JanKrueger

Member
Man muss den Fischen oft nur ein bisschen Zeit geben sich zu erholen. Ein Kollege von mir hat einen extra Behälter auf dem Boot in dem er die problematischen Kandidaten wie Dentex oder Grouper für eine gewisse Zeit ruhen lässt, bevor er sie zurück setzt. Das klappt erstaunlich gut.

Darüberhinaus steht der braune Zackenbarsch in Frankreich unter Schutz und die Strafen sind bei Entnahme ähnlich wie beim BFT.
BFT ca. 25.000 Euro plus Boot ;)
 

zulu

Well-Known Member
Harte Maßnahmen !
Da kann man ja nur noch mit den Augen rollen.
 

JanKrueger

Member
Hallo Seriola,
Der Fisch kam aus 35 Metern. Habe aber gleich gemerkt, dass es ein Zackenbarsch ist und mir extrem viel Zeit gelassen. Weder war der Magensack draußen, noch hatte er einen harten Bauch bzw. eine aufgeblähte Schwimmblase.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:

Seriola

Active Member
Waren beide Augen vergrößert? Ich könnte mir vorstellen dass die vergrößerten Augen möglicherweise nicht von einem fehlenden Druckausgleich kommen... Meiner Erfahrung nach bilden sich diese bei extremen Druckveränderungen als letztes, wenn überhaupt. Es gibt wohl auch eine Krankheit die dies hervorruft, die sog. Glotzaugenkrankheit. Habe ich schon ein paar Mal bei div. Meerbrassen erlebt. Wie auch immer, schöner Fisch und schön das du ihn released hast.

PS: in den USA gab es (gibt es?) eine Art Spritze mit der man die Schwimmblase punktieren kann und überschüssige Luft herauslässt um Fischen wie Groupern das Release zu ermöglichen.
 

Brillendorsch

Teilzeitangler
Schade finde ich, dass sich hier jemand rechtfertigen muss, weil er einen im Bestand gefährdeten Fisch zurücksetzte und ihm eine Chance zum Leben gab.
Selbst wenn die Überlebenschance nur 10% wäre, ist es besser als ihn zu töten.

Schöner Fisch und richtig gehandelt.
 

afbaumgartner

Well-Known Member
@JanKrueger finde ich top, dass du den released hast! Chapeau!
@Seriola, was du meinst ist ein "Venting Tool". Das ist eine sehr lange Kanüle, mit der man Druck aus dem Bauchraum des Fisches lassen kann.
Hab vor einer Weile in diesem Script was dazu geschrieben (S.14 f): Script
Ich finde grade am Mittelmeer sollten wir uns damit auseinandersetzen. Große Zackenbarsche, aber auch Dentexe sind schon rar geworden und werden für die Vermehrung dringend gebraucht. Überhaupt eigentlich alle Specimen.
@Nidderauer , auch deinen Beiträgen kann ich da nur beipflichten. Danke!
Tight lines, Baumi
 

Rheinspezie

Fischender Gentleman
Das ändert Alles Nichts an der Tatsache, dass der Fisch verenden wird.

Und ja, das Zurücksetzen von geschützten Arten ist vorzunehmen.

Dann gibt es eben einen Zacki weniger - die hervorquellenden Augen sind nunmal eindeutig.

Der Fisch treibt dann ggf. irgendwo auf - da finden sich schon Verwerter für, wenn es auch nur Möwen sind.

R.S.coffeegirl
 

broki

Active Member
Wenn du ihn sehr langsam hoch holst dürften sein Überlebenschancen nicht sooo schlecht sein. Es gibt aber auch noch andere Faktoren wie bspw. der Temperaturunterschied die hier eine Rolle spielen. Wenn die Entnahme unter Strafe steht bleibt dir ja eh nichts anderes übrig als ihn zu releasen.
 

afbaumgartner

Well-Known Member
@Rheinspezie , da bin ich nicht deiner Meinung.
Zwar sind die Überlebensraten beschränkt, aber unter Einsatz geeigneter Mittel (Venting und Deep Release Tool) steigen sie beträchtlich.
Grade das Releasen von Groupern ist erforscht (z.B. in Florida, wenn da auch noch mehr getan werden muss).
Selbst bei Studien mit schlechten Prognosen liegt die Überlebensrate nirgends bei null.
Je schneller der Fisch released wird, und vor allem wieder "unten" ankommt, desto höher die Rate.
Ein Todesurteil ist es in dem Fall jedenfalls nicht.

Tight lines, Baumi
 

scorp10n77

Dentexkönig
Hai Leudeeee. Wisst ihr was? Heute ist ein guter Tag. Ich komm grad vom Hausarzt, negativen Coronatest gemacht (so ein Schwachsinn :D) Und warum macht man das? Weil man Angeln war!

Das heißt es ist wieder Berichte Zeit! ab6ab14
 

scorp10n77

Dentexkönig
5 Tage Quick-Escape nach Nizza, Angeln mit Jan von Azur Sportfishing

Für mich ging es in einer ganz spontanen Entscheidung am Montag morgen nach Villefranche sur Mer in der Nähe von Nizza. Die Cote d'Azur lockte mich mit Sonne und Windstille an. Ehrlich gesagt haben wir beide das schon länger geplant mal zusammen fischen zu fahren. Da ich momentan nicht nach Katalonien einreisen darf, blieb also im Moment nur diese Möglichkeit um nochmal ans Meer zu kommen. Und ich wollte unbedingt nochmal ans Meer! Uns so habe ich mich flott mit @JanKrueger verabredet.

Morgens früh gings dann los die rund 1250 km ab in den Süden. Fast die gleiche Strecke wie nach Spanien. War ein ganz schöner Kraftakt und am Anfang hab ich echt mit mir gehadert und mich gefragt, ob diese Impulsiventscheidung jetzt so richtig war. Aber ich war mir recht sicher, dass ich, sobald ich das Meer sehe, nichts bereuen werden. Oh und jetzt nach dem Trip kann ich wirklich sagen: es war super und ich würde es wieder machen! Dann aber mit dem Flieger :D

Erstmal kurz zum Revier: mir war die Cote d'Azur bisher nur aus dem TV bekannt und mir nie als gutes Angelrevier bekannt. Durch den Kontakt mit Jan wurde ich da natürlich dann drüber aufgeklärt, dass es in der Tat ein fantastisches Angelrevier ist. Schaut es euch mal auf Navionics an! Es geht überall wahnsinnig tief runter, Shorejigging Spots an allen Ecken und viele viele vielversprechende Strukturen fürs Jiggen und Livebaiten.

Was mich natürlich besonders reizte, war die Aussicht eventuell einen Mero, einen braunen Zackenbarsch, zu erwischen. Der ist in Frankreich nämlich geschützt und die Bestände sollten ein bisschen besser sein als bei uns. Das war also mein erklärtes Ziel. Jan machte mir aber auch Hoffnungen auf Bonitos, Tunas und Dentex. Außerdem wollte ich gerne seine Kalmarangelmethode lernen. Jan fängt dort alles mit Tataki. Müsst ihr euch mal bei Youtube angucken (z.B. Antonello Salvi)

Nach 13 h bin ich dann in Villefranche angekommen und habe noch eben mit Jan ein Bier getrunken ehe ich ins Bett gefallen bin. Am nächsten Tag sollte es direkt zum Fischen rausgehen! Super Bedingungen waren angesagt.
 
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