Was habt ihr gefangen im Mittelmeer? Teilt es bitte mit.

Juergen Mittelmeer

Well-Known Member
Super auch, dass ihr wilden Spargel pflücken ward!!

Das schmeckt, kenne ich auch! Und im Norden gibt es ja auch Trueffel - einen Trueffelhund oder ein Trueffelschwein hat sicher niemand dabei. Wilder Spargel, Trueffel, ein Gedicht- und noch ein wenig Schinken ( wir sagen Serano dazu ) vom Hebel !

Gruesse Juergen
 
Zuletzt bearbeitet:

afbaumgartner

Well-Known Member
Griechenland berät neues Gesetz über die Amateurfischerei.
Damit kommen einige Einschränkungen auf die griechischen Sportfischer zu.
Das Baglimit soll auf 4 kg zuzüglich einem (kapitalen) Fisch reduziert werden (zuvor 5/19kg).
Zusätzlich soll nurmehr die Entnahme einer beschränkten Anzahl an begehrten bzw. seltenen Arten, wie allen Zackenbarscharten, Dentex dentex, Dentex gibbosus, Pagrus pagrus etc erlaubt sein.
Blauflossenthun und Schwertfisch sollen für Amateurfischer komplett verboten sein.
Livebaitfischen soll verboten sein.
Freizeitfischer sollen nun nur noch mit 150 Haken Langleine pro Boot fischen dürfen (zuvor max. 300 Haken/Boot).
Oberflächenlangleinen sollen komplett verboten sein.
Die Harpunenfischerei soll im April und Mai komplett verboten werden.
Plus noch einige andere Veränderungen.

Das sorgt nun für böses Blut, denn während für die griechischen Sportfischer das Angeln über den kompletten Corona-Winter verboten blieb, fischte die Berufsfischerei munter weiter.
Und wer über griechische Fischmärkte schlendert, den packt mitunter das kalte Grausen, den unter Berufsfischern schert sich niemand um Mindestmaße und es wird auch kaum kontrolliert.
Man kann behaupten, dass die griechische Sportfischerei das überleben wird. Jedoch ist die Begründung der Gesetzesnovelle äußerst fadenscheinig, gibt sie doch an, die Neuerungen geschähen zum Schutz der Fischbestände.

Ich persönlich finde die Neuerungen sinnvoll nur, wenn aufgehört wird, die Berufsfischer mit Samthandschuhen anzupacken und parallel dazu das Netz an Schutzgebieten weiter ausgebaut wird.
 

Salt

Mr. MahiMahi
Ja, das is so der Trend in Europa, leider.....was ähnliches wird auf den Kanaren auch grade wieder mal diskutiert. Überspitzt gesagt bleiben dann noch Meeräschen und Brassen für uns, der Rest wird verboten.
Angler haben scheinbar einen massiven Einfluss auf die Bestände während Berufsfischerei offensichtlich kein Problem darstellt??
Als Uferangler bleibt noch die Hoffnung, das es praktisch nicht zu kontrollieren ist wenn man morgens irgendwo in den Klippen steht....und als Touri wird man hoffentlich eh nur verwarnt.
Aber letztendlich geht leider alles in die gleiche Richtung. Wir werden massiv eingeschränkt und die Profis bekommen den Rest bis das nicht mal mehr die Spritkosten deckt.
Wobei Langleinen für mich generell keine Methode für "Freizeitfischer" sein sollte. Mit bestandsaufbauenden Maßnahme und Regeln sollte es für jeden mit der Angel/Speer möglich sein, sich sein Mittagessen zu besorgen.
 

Seriola

Active Member
Die Griechische Regierung machte sich das "Regieren" schon immer leicht. "tut Kopf weh, schneide Kopf ab" ist so ein sinnbildlicher Ausspruch der Bevölkerung. Kontrollen hapern an aus- und gebildetem Personal an den richtigen Stellen und Korruption hat alle Stellen fest im Griff an denen Geld verdient werden kann.
Während jeder weiß das die verschiedenen Fischarten zu unterschiedlichen Jahreszeiten laichen, werden pauschal 2 Monate verboten. Und zwar nur für Sportfischer. Berufsfischer kennen gar keine Schonzeiten und Mindestmaße nur auf dem Papier. Das Live bait trolling hat tatsächlich regional einige Arten regelrecht dahingerafft. Diese Tatsache und das ausstehende Verbot zeigen aber nur die Gleichgültigkeit der Behörden im Vorfeld und die Einfallslosigkeit jetzt ein Problem ernsthaft anzugehen.
Übrigens waren bis vor einigen Jahren sogar Netze für Amateure erlaubt. Bleibt zu hoffen das die betroffenen Helenen sich genauso erfolgreich gegen schwachsinnige Gesetze wehren wie sie es in der Vergangenheit gegen div Besatzungsmächte getan haben. Ich glaub es aber nicht....
 

scorp10n77

Dentexkönig
Wie Olaf schon sagte haben sich die Spanier was ganz ähnliches ausgedacht. Es ist im Gedanken nichtmal so schlecht. Anheben von Mindestmaßen zum Beispiel. Aber es betrifft natürlich auch dort nur Sportfischer. Die gehen natürlich jetzt wieder auf die Barrikaden.

Das Fischereimanagement am Mittelmeer ist schon wirklich ein starkes Stück :D
 

Salt

Mr. MahiMahi
Naja....das was ich gehört hatte (zugegeben über 5 Ecken und mit schlechter Übersetzung) war eher nicht ein anheben der Mindestmaße sondern kompletter Bann praktisch aller relevanten Sportfische für Angler, sogar den stinkigen Cuda darf man nicht mehr fangen. Dazu ein Verbot vom Kayak zu angeln, deutlich vergrößerter Abstand zur Berufsfischerei etc....
Klingt für mich eher nach Schutz für Berufsfischer als nach Schutz für Bestände....
Allerdings gab es schon öfter merkwürdige Überlegungen auf den Inseln, die auch nie umgesetzt wurden....wie zbsp Angeln vom Ufer nur Dienstags & Donnerstags, komplette Westküsten der Inseln als Schutzzone etc

Für uns ja meist nur ein Luxusproblem...sucht man sich halt ein neues Revier wenn's zu doll wird. Aber für die Locals ein heftiger Schlag, grade jetzt wo die Kohle durch Touris fehlt!
 

Seriola

Active Member
Eins hatte ich weiter oben noch vergessen zu erwähnen welches die unglaubliche Überfischung verdeutlicht. Wie viele sicher wissen, suchen sich Oktopuse gerne Hölen als ihr Zuhause. Menschen machen sich das zunutze indem sie Tongefäße an einer langen Leine aneinander gereiht an bestimmten Spots zu Wasser lassen. 2 - 3Tage später werden sie wieder eingeholt. Oft mit Oktopus inside. Soweit so gut... Bedenkt man nun das ein Fischer legal 1500 solcher Gefäße auslegen darf, fängt man an nachzudenken. Wenn nun man auf eine Bucht von ca. 2 x 3 Km blickt, und der Fischer erzählt einem das hier Berufsfischer aus 3 Orten ihre Geräte auslegen, und hier im Durchschnitt täglich ca. 50000 bis 60000 legale! Fallen liegen, kann einem schon schlecht werden. Das ist leider die griechische Realität...
 

Juergen Mittelmeer

Well-Known Member
Naja....das was ich gehört hatte (zugegeben über 5 Ecken und mit schlechter Übersetzung) war eher nicht ein anheben der Mindestmaße sondern kompletter Bann praktisch aller relevanten Sportfische für Angler, sogar den stinkigen Cuda darf man nicht mehr fangen.

Ueber Regelungen in welchem Mittelmeerland sprichst Du da? Du meinst da aber nicht Spanien?

Gruesse Juergen
 

MG13

Active Member
Ich denke schon das er Spanien meint, aber eben speziell die Kanaren. Die haben ja auch ein Gesetz das speed jigging vom Boot verbietet, vom ufer aus glaub ich sogar auch.
Habe mir mal von einem local sagen lassen das die großen Fischer Familien da gewaltigen Einfluss haben. Und das es mit dem fangneid auf den Kanaren extrem ist das hab ich selbst schon erleben dürfen...
Die Kanaren sind quasi das Bayern von Spanien.
Immer extra und möglichst extreme und am besten nicht zu Ende gedachte Gesetze.
 

Bastardmakrele

Well-Known Member
Ich wollte schon lange mal einen Abstecher an die cote d'azur machen und habe mir diesen Wunsch zum Glück auch erfüllt. Vom angeln in Frankreich hatte ich bislang noch nicht all zu viel gehört oder gesehen, so das ich nicht schlecht staunte was mir Jan so alles am Telefon darüber berichtete.

Mein Wunschfisch war der Thun weshalb Nizza oder die Küste vor Monaco für dieses Unterfangen perfekt waren. Das Wasser fällt nach wenigen Metern vom Ufer bereits sehr stark ab und unmittelbar vor der Küste ist das Wasser schone mehrere hundert Meter tief. Das lockt die großen Räuber natürlich in Küstennähe und wirkt sich auch positiv auf die Spritpreise aus.

Noch kurz vor meiner Ankunft in Frankreich berichtete mir Jan von Thunaktivitäten, so dass ich schon vor Vorfreude platzte. Da es nach 10 Stunden Autofahrt schon zu spät für eine Ausfahrt war, packte ich mir schnell meine Uferkombo und stellte mich an eine Hafenaußenkante und feuerte meinen Jig in die Ferne. In meiner Vorstellung war ich diesen Moment schon einige Male durchgegangen. Weiter Wurf in die Ferne, vor Augen sah ich wie wunderbar mein Jig in die Tiefe taumelte, wie Jigbewegungen diesen beim zügigen einkurbeln verführerisch in alle Richtungen ausbrechen ließen, doch der heiß ersehnte Biss traf nicht ein. Auch nicht beim zweiten, dritten und 150ten Wurf. „Nun gut, morgen knallt es bestimmt“ dachte ich mir und trank mit Jan noch zwei Bier bis mir die Fahrtmüdigkeit so zu schaffen machte das ich mich direkt ins Bett fallen ließ.

VRGG1626.JPG


Es war gerade mal 6Uhr morgens und wir standen schon in voller Montur am Steg und packten das Boot. Mal eben schnell noch tanken und dann paar Thune ernten fabulierte ich so vor mich hin, als wir nach kurzer Ausfahrt unsere erste Frenzy sahen… Ich griff meine Ruten und zögerte mit dem Auswerfen. „Möven, Check!“, „Futterfische, Check!“ Thune, Check!?“ aber wo waren Sie nur. Die Räuber trieben die Köderfische an die Oberfläche ohne sich selbst sehen zu lassen, nur ab und an „surfte“ ein Thun mal an der Wasseroberfläche, als würde er ähnlich eines Delphins eine großen Atemzug nehmen…

Nach paar Würfen und ein paar ähnlichen diffusen Frenzygeschehen entschieden wir auf die Mittagssonne zu setzen, als sei die Mobilität der Thunfische ähnlich der von Zauneidechsen von der Sonneneinstrahlung abhängig und verlegten uns aufs Jiggen. Hierzu bretterten wir mit Jans Boot bis nach Monaco wo ein schönes Plateau in 35m Wassertiefe unter uns lag. Anstelle der ADHS Jiggingbewegungen mit herkömmlichen Speedjigs setzten wir auf JLC Kalmare, riesige Gummikopffüssler welche wirklich einem japanischen Tentakelvergewaltigungsmanga entsprungen scheinen. Der Vorteil an diesen Tierchen ist die ermüdungsfreie Führungstechnik da diese nicht gejiggt sondern lediglich schnell eingekurbelt werden.

Wir trieben schon eine Weile über das Plateau als Jan auf einmal aufsprang und „FISCH!“ rief. Ich konnte noch die schönen Kopfschläge im Blank erkennen als Jan schon einen kleinen Dentex aus dem Wasser buxierte. „Ich würd sagen ein Portionsfisch“…und während meine Augen noch am Dentex klebten schlug es in meiner Rute ein. Diese direkt zum Halbkreis gebogen zeigt mir nun ebenfalls die dumpfen Schläge eines guten Fisches unter mir an. Noch bevor ich einen Meter Schnur auf die Rolle bekam, spürte ich dass da noch was anderes an der Schnur hing als ein Fisch und noch bevor ich verstand was los war, war das Vorfach auch schon durch. „Mist“ schnaufte ich und kurbelte die lose Schnur hoch. Der Fisch muss direkt mit dem Tentakelmonster in sein Versteck geschwommen sein und hat das Vorfach am Fels durchgeschrammt.

Nicht schlimm genug das ich meinen ersten Fischkontakt nicht verwandeln konnte, hatten wir keine kleinen Gummikalmare mehr an Bord. Nach einer Stunde Jiggen bat ich, Jan die hässlichste Obskurität seiner Köderbox auszuprobieren und tauschte meinen Jiggaro gegen einen quietschpinken Gummisepia mit leuchtend gelben Tentakeln aus. Zum Glück sahen wir in der Ferne bereits ordentlich Möven übers Wasser gleiten, so dass die armen Fische am Gewässergrund nicht lang von der Barbiesepia belästigt werden mussten...............
 

Bastardmakrele

Well-Known Member
….doch außer aufgeregten Möven und kleinen Fischchen die offensichtlich eher von Thunen durchs Meer eskortiert wurden als sich vor Ihnen fürchten zu müssen, passierte nichts. Es viel daher nicht schwer ein anderes Plateau aufzusuchen und die Mangamonster wieder in die Tiefe zu lassen. Mein Köder war noch nicht am Grund angekommen, da stand Jan schon mit durchgebogener Rute da. Die gleichen dumpfen Schläge, die gleiche brutale Gewalt und Gegenwehr am Grund, nur mit dem Unterschied das Jan seinen Fisch lösen konnte und nach oben buxierte. An der Oberfläche angekommen strahlte uns ein wunderschöner Zackenbarsch an. Ich schätzte den Fisch auf ca. 6kg, Jan schätzte den Fisch in der nur Ihm geläufigen Skala, „etwas kleiner als Darios Mero“..und nach einem schönen Schnappschuss tauchte der Mero kräftig und unverletzt erneut in die Tiefe ab.

IMG_0650 (2).JPG


Mit diesem Fisch beendeten wir die Ausfahrt und ich griff voller Erwartungen nach meiner Uferkombo. Andere Stelle gleiches Resultat. Erster bis 150ter Wurf kein Biss, kein Fisch, Heimweg, zu Hause zwei Bier und Komaschlaf.

Tag zwei auf dem Wasser startete noch im Dunklen. Es war noch nicht ganz 5Uhr morgens und wir standen vor Monaco auf dem Plateau. Jan hatte in seiner Kiste noch einen Kalmar gefunden und wir fischten mit guter Drift Quadratzentimeter für Quadratzentimeter ab. Die Sonne war gerade aufgegangen und die Wellen nahmen an Lebhaftigkeit zu als ein Einschlag in meiner Rute die Routine des jiggens unterbrach. Um ein paar Zentimeter zu gewinnen sprang ich direkt auf und schaffte es den Fisch so vom Grund zu lösen.

Und siehe da, mein erster Mero wanderte ins Boot. Endlich entschneidert!

IMG_0077 (2).jpg
 

Bastardmakrele

Well-Known Member
Nach dem Zacki nahm die Welle immer mehr zu, so dass die Drift nicht mehr zum Jiggen passte. Wir fuhren also erneut den Thunen entgegen wobei ich merkte dass der Köder an meiner Jigrute zu locker saß und mit dem aufschlagen des Bootes beim gleiten durch die Welle immer wieder unschön an den Blank stieß.

Ich nahm die Rute aus dem Rutenständer, löste den Köder und wollte ihn gerade an einer anderen Stelle an der Rute einhaken da knallten wir genau in diesem Moment meiner Unachtsamkeit frontal in eine Welle. Durch den Aufprall wurde ich aus dem Stuhl hinter der Konsole geschleudert, schlug mit meiner Hand gegen die Bordwand und öffnete aus Reflex die Hand und ließ die Rute somit los. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich begriff das ich den Moment um hinterherzuspringen verpasst hatte und sah ungläubig die Reste des gelbe Blanks ins Azurblaue Wasser abtauchen.

Jan stupste mich an und zeigt an die Bordwand. Das Tentakelmonster hatte sich offensichtlich in dieser bei meinem Sturz eingehakt und war nach wie vor mit meiner Rute verbunden. Wir bremsten das Boot, ich ergriff die Schnur und zog so Meter für Meter meiner brandneuen 300m Füllung von der Rolle ab. Dank Knoten am Spulenkopf gelang es mir meine Stella aus dem Mittelmeer zu fischen… Ich kann bis heute noch nicht ganz begreifen ob das Pech oder Glück war, zumindest wurde der Tag nicht besser. Der Wind frischte indes so sehr auf das wir das Bootsangeln einstellen mussten.

Rute.jpg


Zuhause angekommen schnappte ich mir die Uferkombo und machte meine obligatorischen 150 Würfe. Zwei Bier und ab ins Bett Schäfchen zählen gehen….was waren das nur für emotionale Kapriolen an einem Tag….
 
Oben