Ich hatte euch ja auch noch einen Bericht versprochen und habe jetzt ein bisschen Zeit schonmal ein bisschen was zu schreiben.
Für mich hieß es 1 Woche Angel + Männerurlaub. Mit meinem Papa und seinem Bruder ging es, wie ja quasi immer, in die Bucht von Roses. Das erste mal nach 9 Monaten. Rund 8 Monate lang war es verboten nach Katalonien einzureisen, selbst für Leute mit Eigentum dort. Wir hatten uns letztes Jahr wegen der Unsicherheiten auch neues Antifouling usw gespart. Dementsprechend erwartete ich schonmal ein Boot voller Algen und schlimmerem vorzufinden. Aber für eine Woche geht das auch mal.
Wir haben uns fürs "Tiefsee" Fischen eine Elektromultirolle plus passende Rute angeschafft, da wir uns von dieser Methode im Sommer am meisten versprachen und die Fische, die man dort fängt, einfach mit am besten schmecken. Dafür brauchen wir aber sehr sehr flaches Wasser um dann weit genug rauszukommen und nicht zu stark zu verdriften. Wie das ja so häufig ist: Der einzige Tag mit passenden Bedingungen ist der Samstag. Wir hatten ohnehin vor über Nacht am Freitag zu fahren. Wind am ersten Tag zum Erholen gönnt einem Petrus dann selten. Andererseits darf man sich ja auch nicht beschweren.
Wir sind dann eigentlich relativ früh nachmittags losgekommen um die 1350 km anzupacken. Allerdings war viel Stau und wir hatten auch ein Kuriosum. An einer französischen Mautstelle haben sie die Schranken untengehalten um wegen eines Falschfahrers zu sperren. Da hat man mal erlebt wie kurz die Zündschnur der Franzosen ist. Es hat vielleicht 10-15 min gedauert und es gab ein Hupkonzert vom Allerfeinsten. Leute standen auf ihren Autos und wir waren überzeugt dass die binnen der nächsten 10 min die Schranken eigenhändig abgerissen hätten.
Wir kamen dann jedenfalls erst um ca. 4 Uhr morgens an und haben beschlossen ohne Schlaf direkt vorzubereiten und zum Deep Fishing aufzubrechen. Wenn man dann erstmal auf dem Meer ist gehts eigentlich meistens. Und wir hatten immerhin Glück mit den Bedingungen und konnten tatsächlich an die weit über 100 m tiefen geheimen Spots fahren. Ich habe mit der Elektrorolle erstmal rumprobiert, eine Montage mit 2 Haken und Tintenfisch plus 300 g Blei gebaut und das ganze dann mal probehalber versenkt. Es dauert nicht lange bis zum ersten Biss. Ich kann zu dem Zeitpunkt an der neuen Rute noch garnicht einschätzen ob es ein guter Fisch ist. Aber er macht viel. Und so wird der erste E-Rollen-Fisch auch gleich ein Erstfang für mich: ein schöner Seehecht von rund einem Kilogramm. Essen gesichert!
Das mit der Elektrorolle klappt ganz gut. Aber auch die herkömmliche Methode mit Inchikus bringt ihre Fische. Ansonsten gehen aber ausschließlich Blaumäuler (Penegals) ans Band. Das ist aber natürlich ganz und garnicht schlimm, denn diese sind ein absoluter Genuss!
Wir machen nicht so super lang, da man bei diesem deutschen Sommer bisher wenig Gewöhnung an UV Strahlung hat und wir natürlich auch entsprechend kaputt sind. Ich schätze mal wir hatten so 15 Penegals und den Seehecht. Super Fang!