Fortsetzung:
Unter diesem Fischschwarm hakte ich auf Blinker einen sehr kompakten und ovalen Fisch mit schmalen Längsstreifen in silber und blau und leicht unterständigem Maul. Weil der ca. 40 cm lange Fisch von außen gehakt war, erschien dieser im Drill sehr viel größer, als er tatsächlich war. Weil ich nicht wußte, was es ist, setzte ich den Fisch nach dem Landen zurück, auch machte ich kein Foto. Weitere Bisse gab es in Reichweite der Fischschwärme nicht. Von denen gab es verschiedene, kleine Makrelen, Sardinen, Meeräschen,....
Dafür gabs beim Grundangeln noch kleinere Orata.
Nach der zweiten Oratapfanne
und einem erneut schönen Bluefisch beim Profi
gab es dann auch bei uns neue Ziele. Leider gelang es uns nicht, Köderfische in der passenden Größe zu fangen und so mußte notgedrungen ein Meerrabe herhalten. Nur für ein paar Minuten ist dieser im Wasser geschwommen, als er plötzlich auftrieb. Auf die Entfernung war nicht erkennbar, warum und so holte ich erst etwa eine Stunde später ein, um zu erkennen, dass knapp daneben eben auch vorbei ist.
Vielleicht war das auch ganz gut so, ob das 7-kg-Stahlvorfach gehalten hätte, wage ich zu bezweifeln angesichts der Beißkraft dieser Fische. Die Spezies dort fischen jedenfalls deutlich stärkeres Material. Weitere Versuche mit Orata als Köder brachten keine weiteren Bisse.
Das war dann auch der letzte Tag, an dem wir ohne größeren Aufwand diese Angelstelle erreichen konnten, der gesamte Hafenbereich wurde wegen eines Konzertes nach und nach abgesperrt.
Trotzdem gabs noch ein paar Angelversuche mit eher mäßgen Erfolgen...
... der Fang eines "Blue" war mir dann auch noch vergönnt ...
... auch solche Gesellen, die man lieber nicht anfassen sollte, eines von vielen Petermännchen.
Ein paar Tage später fand beim leichten Grundangeln mit Umsonst-Naturködern eine weitere Fischart den Weg in meinen Kescher. Von den insgesamt 4 in kurzer Zeit gefangenen Exemplaren blieb leider nur ein einziger übrig, weil offenbar ein Pulpo meinen Keschersack unter die Steinschüttung gezogen hatte und nach dem gewaltsamen herausziehen lediglich der Kleinste dieser Art im zerrissenen Netz hängengeblieben war. Jedenfalls stellte sich dieser in gegrillter Form den Orata als geschmacklich ebenbürtig heraus, sodass diese Art zu Angeln im nächsten Urlaub etwas intensiviert wird. Welcher Art diese Fische waren, weiß ich allerdings immer noch nicht.
Und was wirklich zum Verzweifeln war, wie zum Teufel bekommt man diese Fische an den Haken??? Einen einzigen Fisch konnte ich auf Blinker mit nachgeschaltetem Naturköder fangen, Attacken auf Kunst-/Naturköderkombinationen gab es zu Genüge, allerdings blieb nur ein einziger dieser Fische hängen. Geschmacklich in filetierter Form übrigens keineswegs zu unterschätzen. Umso ärgerlicher, wenn selbst bei solchem Fischaufkommen nix hängenbleibt.....
Nach gut 3 Wochen ging es dann auch wieder in Richtung Heimat. Hätte das Strandkonzert nicht den Zugang zu den Angelplätzen verhindert, wären wir auch noch ein paar Tage länger geblieben, so war aber irgendwie die Luft ein wenig raus, um sich nochmal neuen Zielen zu widmen, zumal die Enge im Womo so langsam nervte. Trotz aller Widrigkeiten war es ein gelungener Urlaub und durchs sehr häufige Radelfahren sogar mit einigen verschwundenen Pfunden verbunden. Es ist halt immer schwierig, wenn man komplett unbekanntes Terrain betritt und man nicht weiß, was man zu erwarten hat. Fürs gezielte Grundangeln auf Distanz oder auch zum Bluefischangeln verfüge ich durchaus über mehr als genug Tackle, aber was bringt es, wenn sich das erforderliche Gerät überwiegend zuhause im Hobbyraum befindet?
Gute Fänge gelingen oft nur noch, wenn man sich entsprechend spezialisiert. Die Möglichkeiten, sich zu spezialisieren sind allerdings dermaßen vielfältig geworden, dass man unmöglich sämtliches Gerät mit auf Reisen nehmen kann. Zumindest tue ich mich da extrem schwer, das Tackle in Richtung "Allround" zusammen zu stellen. Im Grunde genommen war ich auf andere, mir bekannte Angelstellen ausgerichtet, was ja leider nicht geklappt hat.
Trotzdem war es großes Glück, dieses neue Plätzchen entdeckt zu haben, was für die Zukunft wohl einiges an Potential bietet.
Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Urlaub ist, das die Angelei mit handelsüblichen Kunstködern wohl mittlerweile an ihren Grenzen angekommen ist. Auf ladenneue Kunstköder von der Stange gabs nicht einen einzigen Biß, auch konnte ich keine Erfolge bei anderen Anglern beobachten.
Natürliche Köder finden immer einen Abnehmer, darauf wird die nächste Reise etwas mehr ausgerichtet sein, auch wenn die Fische aufgrund des Angeldrucks doch recht vorfachscheu sind.
Grüße Sven