AW: Was ist Eurer Meinung nach dran an der Theorie..!?
Aus der alltäglichen Praxis meiner Tauchuntersuchungen anhand einiger Beispiele mal verallgemeinert (defakto gibt es aber zuviele Unterschiede in Abhängigkeit eines Gewässers, als dass man so etwas wirklich pauschalisieren könnte):
tags
Karpfen stehen konzentriert an Unterständen (Seerosenfelder, versunkene Bäume) oder faulenzen in der Sonne - oder (selten) ziehen in größeren Trupps umher und fressen hier und da ein wenig.
Rotaugen stehen dicht geballt in Schwärmen an Unterständen (Totholz) oder auch frei (am Grund oder im Freiwasser) - selten sieht man einzelne Rotaugen.
Barsche ziehen in kleinen Trupps umher - insbesondere in den Flachwasserbereichen.
Kleinere Hechte stehen unbeweglich im Kraut, größere Hechte stehen unbeweglich im Freiwasser - aber allesamt wachsam und in den Augen meint man die Spannung erkennen zu können, die von Großkatzen vor dem Sprung zum Angriff bekannt ist. Immer wachsam und bereit zum Angriff!
Welse liegen zumeist träge am Boden herum und verdauen... Aale sind so gut wie nicht zu sehen.
nachts
Nachts bricht das Chaos aus könnte man meinen - jegliche Ordnung oder Zuordnung scheint aufgehoben, unter Wasser tobt das Leben:
Karpfen ziehen einzeln, in Trupps oder ganzen Schulen umher und wühlen überall dort wo man sie sieht.
Rotaugen bewegen sich solitär durch alle Wasserschichten, flach wie tief aber ohne die geringsten Anzeichen einer Schwarmbildung. Auch mitten auf dem See findet man sie jetzt.
Welse streifen aktiv, jagend durchs Freiwasser (siehe Bilder auf meiner HP - Unterwassergalerie).:g
Aale - da meint man man kennt ein Gewässer und es gäbe kaum Aale... #q Was man nachts in nahezu allen Gewässern an Aalen beobachten kann übersteigt jegliche Vorstellung... aus allen Löchern kommen die gekrochen!
Die einzigen die nachts jegliche Aktivität einzustellen scheinen sind Barsch und Hecht - die liegen am Grund und schlafen scheinbar (siehe angehängte Bilder).
Nur die wirklich großen Hechte und Barsche streifen auch in den Nächten aktiv umher. Als Taucher kann man dann auch Erfahrungen der anderen Art machen, wenn sich plötzlich der große Schatten neben einem explosionsartig aus der Dunkelheit löst (den man die ganze Zeit im Augenwinkel ignorieren wollte) und das Rotauge im Scheinwerferkegel attackiert!
Fazit
Tagsüber stehen die Fische eher konzentriert in wenigen Teilen des Sees - nachts ist alles anders und die Fische verteilen sich über einen viel größeren Raum.
Als Taucher hat man schon ein paar Vorteile... #6 insbesondere wenn man so regelmäßig im Wasser ist wie ich!
Btw. aktuell scheint alles zu schlafen in den Seen. Ich war erst letzte Woche im Wasser (der halbe See war noch zugefroren) - selbst die Karpfen schlafen in 3-4m Wassertiefe. Ich konnte einen sogar vorsichtig anheben (ein paar Pflanzenreste lagen über ihm, so dass das Fot nicht schön geworden wäre) und nen halben Meter weiter wieder absetzen um ihn fotogerecht zu drapieren. Der hat nix mitbekommen... nichtmal die Augen hat er bewegt. Wenn er nach dem dritten Blitz nicht doch mal mit den Flossen gerudert hätte, wär ich immer noch nicht sicher ob der lebendig war! |supergri