Was macht mein Kollege falsch?

Steve-O

Member
Hallo an alle!

ich selbst habe gerade (ganz frisch) begonnen den Angelschein zu machen.
Allerdings fahre ich seit 2 Jahren mit einem Kollegen raus ans Wasser.
Wir kommen aus dem Kreis Olpe, am meisten sind wir am Biggesee.
Ansonsten waren wir bisher am Henne- und am Listersee.

Aber egal wo wir sind/waren...egal an welcher Stelle/egal an welchem See...

Es tut sich nichts bei ihm. Er hat in den 2 Jahren 3 extrem kleine Mini Barsche am Biggesee gefangen, ansonsten nur kleine Rotaugen und Rotfedern. (Wobei die Rotaugen/federn ja fast jeder fängt)

Was er macht:

Er macht nie was anderes ausser eine Grundrute mit 3 maden fertig und eine Stiprute mit maden.
An der Grundrute hat er einen großen Futterkorb den er meiner Meinung nach zu voll haut und zu oft rausholt und wieder füllt und wieder auswirft. Aber ich weiß es nicht, da ich noch nicht so weit bin einfach was behaupten zu können.

Das Futter besteht bei ihm aus hellem Futter aus dem Reiffeisen Markt, dazu kippt er dann eine Dose Mais, Haferflocken, Maden, und paniermehl. Auf meine Frage, warum er nicht mal ein paar Tropfen Vanille mit hinein macht meinte er, das wäre alles Blödsinn. (Ich hatte das bei anderen Anglern gesehen)

Manchmal macht er auf die Grundrute nen Dendrobena Wurm, aber auch da beißen bei ihm wenn überhaupt nur Plötzen.

Ich frage deshalb was er falsch macht, weil jedesmal wenn wir weg sind am Wasser, sitzen manchmal nur 20m entfernt andere Angler die fangen dann z.B. in 1 Std. 3 Barsche und er in 12 Std. nichts.

Ich habe dann mal von einem Älteren Herrn der gerade auch am Angeln war in einer Bucht bei der Listertalsperre-Staumauer den Tipp bekommen mal meinen Kollegen zu sagen das er mal dort in dieser Bucht auf Aal gehen soll mit Hühnerleber die in einem Stück Damenstrumpf eingewickelt ist. Ich als Leihe habe ihm dann mehrere Hühnerleber köder in damenstrümpfen verpackt. Wir sind dann los in diese Bucht von 18uhr bus morgens 3uhr und er hatte mehrere Bisse auf die hühnerleber. Aber es war nie was dran. Ich selbst glaube er haut dann zu schnell und hektisch an?! Also ich verliere dabei schon langsam die Lust und überlege ob der Angelschein überhaupt noch Sinn macht für mich?!

Das muss doch irgendwo dran liegen?! Ich kenne mich (noch) nicht aus. Aber vielleicht kann mir ja hier einer sagen woran es liegt oder liegen könnte?!
 

Lajos1

Well-Known Member
Hallo Steve-O

Seen sind für Anfänger nicht gerade gut geeignet. Da sind kleinere Gewässer vorzuziehen. Bei Bächen oder kleinen Flüssen kann man auch als Neuling doch eher ansprechende Stellen ausmachen als an einem See. Bei solchen steht man als Anfänger meist dort "Wie der Ochs vorm Berg" (Sprichwort für einen Unkundigen, der nicht mehr weiter weiss). Auch ich, nach 60jähriger Angelerfahrung würde mich an einem fremden See (je größer, desto schwieriger) erstmal schwer tun.
Probierts an kleinen Gewässern, dann wirds eher was mit den Fischen.

Petri Heil

Lajos
 

Taxidermist

Well-Known Member
Seen sind für Anfänger nicht gerade gut geeignet
Es sind hier Stauseen, was den Schwierigkeitsgrad noch erhöht!
Bei starken Wasserstandsschwankungen kann es den Fischen schon mal den Appetit verderben, obwohl Weißfische da außen vor sind.
Dann vermute ich seid ihr wohl noch häufig einfach an den falschen Stellen.
Vielleicht mal das dem Wind zugewandte Ufer versuchen!
Und auch wenn ich Feedern nicht mag, dann weiß ich dennoch, dass man mit zu viel Paniermehl sein Futter in Beton verwandelt, so löst es sich nicht aus dem Korb.
Als Futter und Lockmittel für Aale funktioniert auch Katzenfutter aus diesen Alutöpfchen, bestenfalls einen Tag zuvor geöffnet, damit es mehr Geruch entwickelt. (Thunfisch!)
Das Ihr dort nichts fangt kann also viele Gründe haben, es gibt allerdings auch erfolgreichere Angler und vielleicht wirst du ja selbst erfolgreicher, wenn du denn den Schein hast?

Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:

jkc

Well-Known Member
...ich verliere dabei schon langsam die Lust und überlege ob der Angelschein überhaupt noch Sinn macht für mich?
Moin, ich sag mal so, macht absolut Sinn!
Dann brauchst Du ihm nicht reinquatschen und kannst Dein eigenes Ding machen und ihr könnt mit mehr Ruten mehr ausprobieren und euch gegenseitig austauschen. :laugh2
Aber in der Tat sind die großen Talsperren nicht die einfachsten Gewässer, da riesig, strukturarm und tief.

Grüße JK
 

Hecht100+

Moderator
Teammitglied
Mit Biggetalsperre und anhängender Listertalsperre ( zusammen eine der größten in Deutschland ) hab ihr euch aber auch ein Gewässer ausgesucht, da sehen unsere normalen Seen aus wie eine Pfütze. Ansonsten , was die Kollegen schon geschrieben haben.
 

hanzz

Master of "steht noch nicht fest"
zu viel Paniermehl sein Futter in Beton verwandelt
Und dann noch Haferflocken.
Da hast dann feste Brötchen im Futterkorb.

Und immer wieder das gleiche machen und was anderes erwarten ist doch ziemlich stur.
Am See mal ausloten und Kanten suchen.
Paniermehl und Haferflocken weglassen.
Mais Made Kombi am Haken, kann man auch probieren.

Beim Feedern füttert man schon recht häufig, wenn es beisst. Wenn aber nix beisst, hilft es auch nicht immer mehr Futter nachzuliefern.
3-5 Körbe anfüttern und schauen was passiert.
Dann muss das Futter aber an der richtigen Stelle liegen und arbeiten.
Mal das Futter wechseln und die Haferflocken und das Paniermehl weglassen.

Und die Pose kann auch helfen, um mobil Stellen zu finden, wo der Fisch überhaupt steht.
 

Orothred

Well-Known Member
Na ja, du schreibst ja schon selbst, dass der Kollege immer genau gleich angelt und damit nie was fängt. Insofern würde ich vorschlagen, einfach mal was anderes auszuprobieren :laugh2
 

Verstrahlt

Well-Known Member
Die Bigge ist meiner Meinung nach ein extrem schwieriges Gewässer. Bei 3 Ansitzen gab's für mich paar mini Barsche und paar Rotaugen... Alleine auf Raubfisch vom Boot war nen Reinfall... dann bin ich mit nem Bekannten hin der dort nen Boot hat. Er hat 2 Hechte gefangen und ich nen Berg Barsche :D ohne Boot und Echolot würd ich da nichtmehr Angeln.
 

Steve-O

Member
Ich danke euch für eure Antworten. Ich bin gerade unterwegs deshalb muss ich mich kurz fassen.

Ihr habt mir das Bestätigt was ich die ganze Zeit vermutet habe und eure Tipps werde ich auf jedenfall anwenden wenn ich soweit bin. Meine Freundin macht auch den Angelschein also gerade mit mir zusammen und Freuden von uns auch. Die hatten auch alle die Vermutung mit dem Paniermehl und den Haferflocken. Und das Futter von ihm ist dann eher wie Teig und es entsteht auch keine Wolke...

Ich denke WIR sind auf dem richtigen Weg mit unseren Angelscheinen und werden dann selbst Erfahrungen sammeln. Ihr habt mir auf jedenfall wieder Mut gemacht und mir nen Ansporn gegeben.

Vielen Dank euch allen.
 

Michael.S

”Und eines Tages kommt hoffent
Das kann mehrere Ursachen haben , zb. falsche Hakengröße oder falsche Schnurstärke und und und , wenn ich früher gewußt hätte was ich heute weiß hätte ich damals auch besser gefangen , mann lernt mit den Jahren
 

Raven87

Well-Known Member
Also ich war im Biggesee mal tauchen und bei Vollstau kratzt der an die 55m-Marke. Du hast einfach gigantisch viel Volumen und wie bereits beschrieben wurde sind Stauseen sehr strukturarm.
Wenn es unbedingt der Biggesee sein soll, dann würde ich mir Stellen ausloten, die nicht so tief sind und auch schauen, dass du im Sommer Stellen ohne Kraut erwischt. Fisch gibts da wohl, hatte beim Tauchen damals fette Barsche und einen richtig fetten Zander gesehen.
Achso auf Karpfen würde ich mir eine Stelle anfüttern, wenn du denn eine passende Stelle gefunden hast (bis 7m Tiefe ohne Kraut).
 

andyblub

Well-Known Member
Hi,
mir hat vor einiger Zeit ein Spruch aus einem Video die angeltechnischen Augen geöffnet:
"80% der Fische stehen auf 20% der Fläche"

Wie meine Vorredner andeuten und erwähnen, das Gewässer und der Platz sind das A und das O. Die %-Werte sind nun nicht eindeutig für bare Münze zu nehmen, aber die Quintessenz lautet, dass auf einem Großteil der Wasserfläche nahezu dauerhafter Totentanz herrscht und egal, wieviele Stunden Du dort verbringst und wie gut ihr anfüttert, die Erfolge werden mau sein.
Früher habe ich viel Spinnfischen gemacht, weil ich hier relativ häufig Erfolge verbuchen konnte. Wieso? Weil ich viel Strecke gemacht habe und so zwangsläufig irgendwo vorbeigelaufen bin, wo der Fisch sich aufhält. Beim Ansitzangeln saß ich regelmäßig an den gleichen Stellen mit den gleichen Methoden und habe irgendwann die Motivation verloren, weil sich zu wenig Erfolg einstellte.

Der leistungseffiziente Ansitzangler hat häufig Einiges zu schleppen (Eimer, Stuhl, ggf. Schirm) und beschränkt seine Auswahl dann gerne auf die mit dem Auto oder Fahrrad gut erreichbaren Plätze (und nur ein paar Hundert Meter vom Parkplatz entfernt wegen der Schlepperei). An der Stelle muss man dann einigermaßen gerade sitzen können (sonst kippt der Stuhl) und die 2 Ruten ggf. langen Ruten sollen sich gut werfen lassen (obenrum solls baumfrei sein). Das Problem: Andere Ansitzangler suchen sich nach ähnlichen Kriterien die gleichen Stellen, deshalb ist der Platz evtl. überlaufen und/oder Fisch verschreckt oder es war von vornerein gar kein Fisch da.

Ein großer und tiefer See ist dann noch mal zusätzlich eine schwere Hausnummer, der Totentanzbereich ist gefühlt endlos. Falls möglich, würde ich einen kleinen bis mittelgroßen Fluss vorziehen, dort sind prägnante Merkmale äußerlich besser zu erkennen und ich finde die dort lebenden Fische sind "Material- und einsteigerfreundlich", wo sich schöne Erfolge erzielen lassen (z.B. Futterkorbangeln auf Barben, Döbel) oder einfaches Grundangeln auf Aal. Falls ihr an das Gewässer gebunden seid, würde ich euch den Barsch als Zielfisch empfehlen und dann einfach mal jeder mit einer Rute losziehen, entweder mit einer Spinnfischrute oder mit Wurm an einer Posenrute und dann jede Stelle für 10-15 Minuten beackern.
 

glücks_angler

New Member
Hatte mit einem Kollegen mal eine denkwürdige Erfahrung, bei ihm ging bei jedem einzelnen Wurf ein barsch, hab seine Rute genommen und nix, haben extra versucht alles gleich zu machen, einfach nur stumpf spinner einleiern und konnten es selber kaum glauben, sobald er geworfen hat biss, wenn ich geworfen hab nicht ein einziges mal.
 

Tobias85

Well-Known Member
Mein Ex-Angelbuddy war auch so ein Typ, der praktisch immer nur mit 10g Durchlaufblei, größerem Haken und Wurm geangelt hat und dann wahllos 15m vors Ufer geworfen. Stunden gewartet, fast nie was gefangen und hat sich dauernd beschwert, was für besch...eidene Gewässer der Verein hat und dass man ja eh nirgends mehr was fängt.

Tja, was soll man sagen: Für ein Projekt des Landesverbands wurde grade erst der Fischbestand im vom Ex-Buddy am wenigsten gehassten See untersucht: Pro 50m Uferstrecke wurden 30(!) Schleien gefangen. Wenn man dann trotzdem nichts fängt und immer so weiterangelt wie bisher, dann ist klar, dass man halt einfach mal seine Methoden ändern sollte...
 

thanatos

Well-Known Member
dein Kollege macht nix falsch - wer auf kleine Fische anködert wir eben nur kleine Fische fangen ,
klar auch ein kleiner Kaulbarsch nimmt mal einen Tauwurm aber etwas größeres zu fangen ist so eher
wahrscheinlich als auf paar mickerige Maden .
 
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