Um nicht das falsche Multifunktionsdisplay für Eure Angelei an Bord zu haben, solltet Ihr Euch im Vorfeld informieren. So spart Ihr Geld beim Kauf und Nerven bei der Inbetriebnahme. Lowrance-Marketing Manager Jani Kaski hält wichtige Infos für Euch bereit.

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HDS Pro mit Zwölf-Zoll-Display

Elmar Elfers (E.E.): Welches ist das richtige Multifunktionsdisplay für mich? Die Frage lässt sich bestimmt nicht mit einem Satz beantworten, oder?


Jani Kaski (J.K.): Am besten ist, man stellt sich vorher ein paar Fragen. Zum Beispiel diese fünf:

1. Die erste Frage lautet im Grunde: Wie oft fische ich und was möchte ich ausgeben? Doch selbst, wenn Ihr sehr wenig Zeit auf dem Boot verbringt, möchtet Ihr vielleicht trotzdem das beste verfügbare Produkt mit den herausragendsten Funktionen an Bord haben. Die Leistung, die Klarheit der Darstellung, die Bildschirmqualität und vieles mehr sind heutzutage so viel besser. Selbst Einsteigerprodukte wie das Lowrance HOOK Reveal besitzen im Vergleich zu älteren Produkten eine erstklassige Technik. Der Käufer sollte bedenken, dass die Bildschirmgröße eine der wichtigsten Komponenten ist, die den Preis des Geräts beeinflusst. Größere Bildschirme sind im Allgemeinen teurer. In der Regel gibt es zwei Faktoren, die die Größe bestimmen: Der Sichtabstand und die Anzahl der Funktionen, die Ihr gleichzeitig sehen möchten. Wenn Ihr das MFD im Bug montiert und auch im Stehen eine gute Sicht genießen möchtet, benötigt Ihr einen größeren Bildschirm. Wenn Ihr das MFD auf der Konsole montiert, befindet es sich näher vor Euch und ein kleinerer Bildschirm reicht aus. Und wie viele Funktionen wollt Ihr gleichzeitig nutzen? Unsere heutigen Produkte verfügen über mehrere Sonar-Funktionen wie SideScan, DownScan und normales Sonar. Je mehr Funktionen angezeigt werden sollen, desto größer muss der Bildschirm sein, damit Ihr eine vernünftige Größe für jede Funktion zur Verfügung habt.

Einsteiger-Serie Hook Reveal mit geteiltem Bildschirm.JPG

Einsteiger-Serie Hook Reveal mit geteiltem Bildschirm

2. Die nächste Frage lautet: An was für Gewässern fischt Ihr? Hochseeangeln auf Dorsch oder auf Barsch und Hecht in Seen? Schon bei den Beispielen erfordern die Einsatzgebiete eine unterschiedliche Leistung des Sonarmoduls. Wenn Ihr große Tiefen erreichen wollt, braucht es mehr Leistung. Sie wird durch das MFD und den Schwinger bestimmt. Natürlich gibt es heute Geräte und Schwinger, die sowohl in flachen als auch in tiefen Gewässern gut funktionieren. Doch stoßen sie an ihre Grenzen, wenn sie nicht perfekt eingestellt sind. Lowrance bietet Pakete an. Eines ist das Active Imaging 3-in-1 mit SideScan, DownScan und 83/200 kHz, das als Allrounder gilt.

3. Die dritte Frage betrifft die Art der Angelei. Sie hat einen entscheidenden Einfluss darauf, welche Funktionen wichtig sind. Wenn Ihr pelagisch fischt, braucht Ihr den SideScan eher als ein normales Sonar und erkennt Strukturen, Fische et cetera um Euch herum. Wenn Ihr mehr vertikal angelt, ist ein CHIRP-Schwinger mit kleinerem Kegelwinkel sinnvoller. Damit seht Ihr besser, was sich unter dem Boot befindet.

4. Die vierte Frage beschäftigt sich mit Eurem Boot. Größere Gefährte bieten mehr Platz und sind in der Regel mit mehr Elektronik ausgestattet. Zum Beispiel zwei oder drei MFDs, Radar, Autopilot und Funkgerät. Dann muss Euer MFD die zusätzlichen Geräte unterstützen und auch miteinander kommunizieren. Gemeinsame Nutzung von Sonar, Karten, Positionierung und so weiter. Dafür braucht Ihr ein netzfähiges Produkt.

5. Die fünfte und letzte Frage lautet: Wollt Ihr Euer Elektroniksystem in Zukunft erweitern? Warum dies wichtig ist? Wenn Ihr bereits beim Kauf ein Gerät „standalone“ auswählt, könnt Ihr später nichts mehr vernetzen. Wie zum Beispiel Trolling-Motor, Außenborder, UKW oder ähnliches.

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Vernetzung von MFD und Trolling-Motor ist möglich

E.E.: Was muss ich beim Display beachten?


J.K.: Beim Display bieten wir grundsätzlich drei verschiedene Arten an. Das HOOK Reveal besitzt ein Solar Max-Display mit hellen Farben und guter Übersichtlichkeit für den Anwender, der spontan auf dem Wasser unterwegs ist, aber trotzdem die bekannten Lowrance Sonar-Funktionen nutzen möchte. Das Elite FS ist mit einem Solar Max-Display mit höherer Helligkeit und Auflösung sowie Antireflexionsbeschichtung ausgestattet. Vorteil: gute Sicht bei sonnigen Bedingungen. Das Touchscreen bevorzugen viele Nutzer, da sie auch im Alltag Geräte damit nutzen. Schließlich haben wir noch das HDS Pro mit dem wohl besten Bildschirm auf dem Markt: Solar Max HD IPS-Display. Diese Art von Bildschirm bietet Euch die bestmögliche Klarheit, Auflösung, optimalen Kontrast und unbestreitbar die besten Blickwinkel. Und das sogar mit polarisierten Sonnenbrillen. Das alles hat natürlich seinen Preis. Ich denke, dass 90 Prozent unserer Angler in Europa mit dem Elite FS-Bildschirm zufrieden wären.

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ActivTarget auf HDS Pro-Display

E.E.: Die Geschwindigkeit, mit der das Gerät arbeitet, ist für welche Anwendungen besonders wichtig?


J.K.: Die Geschwindigkeit macht sich vor allem bemerkbar, wenn Ihr mehrere Aufgaben gleichzeitig ausführt oder häufig die Ansicht wechselt. Genauso beim Suchen auf den Karten. Die Datenmenge, die das Gerät mit den hochauflösenden Daten des C-MAP-Materials verarbeiten muss, macht sich bei der Geschwindigkeit aller drei Serien bemerkbar. Geteilte Ansichten erfordern ebenfalls mehr Rechenleistung.

E.E.: Angenommen, ich habe überhaupt keine Ahnung von Technik. Kann ich trotzdem mit dem Echolot aufs Wasser starten?

J.K.: Aber sicher! Unser Hauptziel bei der Entwicklung von Produkten und Funktionen ist es, sie mit automatischen Einstellungen sofort einsatzbereit zu machen. Mein Tipp: Einfach mal mit der Benutzeroberfläche herumzuspielen. Kaputt machen könnte Ihr nichts, aber viel lernen. Notfalls setzt Ihr das Gerät einfach wieder auf die Werkseinstellungen zurück.

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Direkter Blick aufs Display. Hier reicht eine kleinere Ausführung

E.E.: Jetzt habe ich Freude am Nutzen von Bootstechnik gefunden und möchte weitere Geräte wie Trollingmotor oder Flachwasseranker an mein Boot bauen. Kann ich sie mit dem Multifunktionsdisplay kombinieren?


J.K.: Wie eben schon gesagt: Ja, das ist möglich. Einige unserer Produkte wurden entwickelt, um Teil eines Systems zu sein. Wir nennen es das Ultimate Fishing System, wenn Ihr Boot und Zubehör über das MFD steuert. Trolling-Motoren sind zum Beispiel sehr beliebt. Mit unserer voll integrierten Software für den MotorGuide habt Ihr die Möglichkeit, einfach auf dem Bildschirm auf einen interessanten Spot oder eine spannende Struktur im SideScan zu tippen und der Trolling-Motor bringt Euch hin.

E.E.: Sind bereits Karten vorinstalliert? Wenn ja, welche und kann ich sie erweitern?

J.K.: Für Europa bieten wir eine Basiskarte, auf der aber wesentliche Daten für den optimalen Einsatz fehlen. Der Nutzer kann Kartenmaterial für sein Angelgebiet kaufen. Der Kauf ist abhängig von den gewünschten Infos und natürlich, was man ausgeben möchte. C-MAP gehört zu Navico und wir haben in der Entwicklung immer im Auge gehabt, das Beste für Angler zu entwickeln. Ich nenne mal nur die Datenmengen, die wir in C-MAP Genesis steckten und die wir in unsere Navigationskarten integrierten. Durch das Hinzufügen dieser Daten erhält der Angler einen viel besseren Überblick über die Topografie der Unterwasserwelt. Wenn wir den Zeitaufwand für die Suche reduzieren und Ihr mehr Zeit zum Angeln habt, ist unser Ziel erreicht. Übrigens, ein heißerTipp von mir: Ladet Euch die Lowrance Fishing App herunter. Selbst die kostenlose Version bietet einige wirklich gute Funktionen.
Und noch ein letzter Tipp: Verfolgt unbedingt unsere Social-Media-Kanäle, um noch mehr Tipps und Tricks zu erhalten. Auf unserem YouTube-Kanal gibt es viele Videos, die mehr über die verschiedenen Geräte-Serien und Vorteile von Lowrance erklären. Wir helfen Anglern seit 1957, mehr Fische zu finden.

E.E.: Ich danke Dir für das Gespräch!

Mehr Infos zum Thema findet Ihr hier:

Lowrance-YouTube-Kanal
Ultimate Fishing System
ActiveTarget Live und Elite FS
 
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